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Ausrutscher mit Folgen Gehen ist für die meisten von uns ein automatischer Bewegungsablauf. Wir meinen deshalb, gehen sei ungefährlich. Ein fataler Irrtum. Die Realität sieht anders aus. Jährlich ereignen sich in der Schweiz rund 295 000 Sturzunfälle. Bei mehr als der Hälfte sind Arbeitnehmende betroffen. Diese Unfälle kosten 950 Millionen Franken. Grund genug für die Suva, die mehrjährige Kampagne «stolpern.ch» zu lancieren. In den nächsten fünf Jahren will die Suva mit gezielten Präventionsaktivitäten die Arbeitnehmenden in den Betrieben und die Bevölkerung sensibilisieren und zu Verhaltensänderungen bewegen. Der Suva werden jährlich 85’000 Sturzunfälle gemeldet, die Kosten von 640 Millionen Franken zur Folge haben. Ziel der Kampagne ist es, diese Unfälle bei den Suvaversicherten Betrieben um 5 Prozent zu senken. Kampagnenleiter Raphael Ammann: «Gelingt uns dies, können 12’000 Sturzunfälle vermieden und 82 Millionen Franken eingespart werden. Diese Einsparungen kommen den Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute.» Häufi gste Unfallursachen Gegen Sturzunfälle kann man etwas tun. Meistens gibt es behebbare Einflüsse, welche zum Stolperunfall führen. In den wenigsten Fällen liegt ein ausschliessliches Selbstverschulden vor. Die Kampagne «stolpern.ch» will deshalb mit gezielten Massnahmen die häufi gsten Ursachen von Sturzunfällen angehen: • Technische Mängel: defekte oder glatte Böden, kombiniert mit ungeeigneten Schuhen, fehlende oder schlechte Beleuchtung, fehlender Handlauf bei Treppen usw. • Organisatorische Ursachen: fehlende Sensibilisierung, Stolperfallen werden nicht erkannt und daher nicht vermieden, mangelhafte Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz, fehlende Signalisation von Gefahrenstellen, unklare oder fehlende Vorschriften usw. • Persönliches Verhalten: Liegenlassen von Gegenständen, Unordnung, fehlende Aufmerksamkeit, Telefonieren und Schreiben von SMS während des 90 SKR 4/10 <strong>SICHERHEIT</strong> Arbeitssicherheit Gehens, Unterschätzen des Risikos usw. Fehlende Fitness und ein altersbedingtes Nachlassen von Kraft und Bewegungskoordination können das Sturzrisiko zudem erhöhen. 295’000 Sturzunfälle sind zu viel Stolpern und Stürzen ist Unfallursache Nummer eins in der Schweiz: Pro Jahr sind rund 295’000 Sturzunfälle zu verzeichnen. Davon werden rund 155’000 Unfälle von Arbeitnehmenden (UVG-Ver- sicherten) verursacht, und zwar 55’000 am Arbeitsplatz und 100’000 in der Freizeit. Die Folgen dieser Unfälle: 950 Millionen Franken Kosten pro Jahr. Hinzu kommen schätzungsweise 140’000 Sturzunfälle von Personen, die nicht UVGversichert sind (z. B. Hausfrauen, Rentner, Studierende, Kinder). Nicht weniger als 40 Prozent aller Invalidenrenten werden nach Unfällen zugesprochen, bei denen Stolpern und Stürzen die Ursache ist. Hinter diesen nüchternen Zahlen verbergen sich auch schmerzliche Erfahrungen und kostspielige Arbeitsausfälle. Was kann der Arbeitgeber konkret tun 1. Bestandesaufnahme Wieviele Stolperunfälle hat der Betrieb? Wo ereignen sich diese mehrheitlich? 2. Mitarbeitende sensibilisieren Führen Sie Mitarbeiteraktionen durch. Zeigen sie ihren Mitarbeitern, was ein Stolper unfall kostet. Bitten Sie die Mitarbeiter den Handlauf zu benutzen. - Machen Sie Betriebsrundgänge (Suva waswo, Bestell-Nr. 88247.d) - Zeigen Sie den Film «unten» (Suva, waswo, Bestell-Nr. 368.d; Tipps für die Filmvorführung fi nden Sie in der Begleitbroschüre) - Bestellen Sie Suva Plakate, Broschüren und Faltprospekte auf suva.ch/waswo - Weisen Sie auf die Website www.stolpern.ch (z. B. im Intranet) - Zeigen Sie den Mitarbeitern auf, dass ein Freizeitunfall für die Firma die gleichen Konsequenzen hat wie ein Berufsunfall. 3. Wo sind im Betrieb Stolper und Sturzfallen Arbeiten Sie die Suva Checklisten durch (Suva, waswo, Bestell-Nr. 67178,67179,67180) Richten Sie eine Stolperfallen Meldestelle ein. Auch beinahe Unfälle sollen dort gemeldet werden. Machen sie dazu einen Wettbewerb. 4. Massnahmen planen und realisieren Sorgen Sie dafür, dass gemeldete Stolperfallen rasch beseitigt werden. Analysieren Sie Stolperunfälle genau und fi nden Sie die Ursachen heraus, damit sich solche Unfälle nicht mehr wiederholen können. Stellen Sie gemeinsam mit den Mitarbeitern Regeln auf, z.B. «Wir benutzen den Handlauf!» Kontrollieren Sie die Einhaltung der Regeln und belohnen Sie die Mitarbeiter, die sich daran halten. 5. Nachhaltigkeit sicherstellen Stellen Sie sicher, dass keine neuen Stolperfallen entstehen. Sensibilisieren Sie neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die Erfolge der Massnahmen.
Auftakt zur Kampagne «stolpern.ch» im Zürcher Hauptbahnhof: mit dreidimensional wirkendem Bild des international bekannten Kreidekünstlers Julian Beever Sicher aufs Glatteis Jetzt wird’s noch rutschiger. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, die Bäume verlieren ihre Blätter. Laub in Kombination mit Nässe und Frost wirkt wie Schmierseife und wird zur heimtückischen Ausrutschfalle. Gute Hauswarte sind gefordert. Rechtzeitig für den bevorstehenden Winter liegen neben einem Plakat zwei neue Infomittel für Sie bereit: • Faltprospekt «8 Tipps für einen sturzfreien Winter» (Bestell-Nr. 88251.d) • «Ohne Sturzunfälle durch den Winter. Tipps für Hausdienst-Verantwortliche» (Bestell-Nr. 44088.d) Sie fi nden die kostenlosen Infomittel unter www.suva.ch/waswo oder unter www. stolpern.ch . Gesetzliche Pfl icht des Arbeitgebers Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpfl ichtet, für sichere Verhältnisse im Betrieb zu sorgen. Viele Führungskräfte kennen jedoch den Gesetzesartikel UVG 82 nicht. Dieser Artikel überträgt ihnen praktisch die gesamte Verantwortung für die Arbeitssicherheit. Es ist somit die gesetzliche Arbeitssicherheit <strong>SICHERHEIT</strong> Pflicht des Arbeitgebers aktiv Stolperfallen zu beseitigen, sein Personal zu sensibilisieren und seine Betriebsunfallzahlen genau zu kennen. Erwin von Moos Kampagnenkoordination SuvaPro www.suva.ch In der Schweiz verletzen sich jährlich mehr Menschen bei Stolperunfällen als bei Autounfällen. In der Schweiz erleiden jährlich rund 295 000 Menschen einen Stolper- oder Sturzunfall. Oft mit fatalen Folgen. Viele dieser Unfälle liessen sich mit wenig Aufwand vermeiden: Beseitigen Sie Stolperfallen und benutzen Sie auf Treppen den Handlauf. Konzentrieren Sie sich auf den Weg und nicht auf Ihr Handy oder die Zeitung. Weitere Präventionstipps finden Sie auf www.stolpern.ch.
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