SICHERHEIT-SPEZIAL - fachpresse.com

Heute noch im Laubeinsatz auf Strassen
und Grünfl ächen, in kurzer Zeit auf den
kommenden Winterdienst umzustellen:
Kommunalfahrzeug VM 1300 im Werkhof
der Stadt Dietikon (Bild: Werner Müller)
Traktoren schon immer mit Schneepflug
und Salzstreuer für den Winterdienst umgerüstet
werden konnten, ist bei den kleineren
Kommunalfahrzeugen die neue Generation
von Multifunktions-Geräteträgern
eine wirkliche Verbesserung für jeden
Fuhrpark einer Gemeinde. Die Anforderungen
an solche «Wunderwaffen» für den
kommunalen Einsatz sind denn auch fast
grenzenlos. Sie müssen leicht sein, um
beim Grünflächenmanagement und der
Rasenpfl ege in den Sommermonaten keine
ungewollten Spuren auf der Grünfl äche zu
hinterlassen. Trotzdem sollten sie stabil,
genügend stark motorisiert und mit einem
gewissen Fahr- und Bedienungskomfort
versehen sein. Die Fahrerkabine soll
sicher, klimaneutral und nach modernsten
ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet
sein. Zu hoch darf das Fahrzeug jedoch
© Rainer Sturm | PIXELIO
nicht gebaut sein, denn auch Personenunterführungen
oder Parkhäuser sollen maschinell
bearbeitet werden können. Und
schlussendlich sollen vorne und hinten alle
möglichen Austauschgeräte durch den
Fahrer mit wenigen Handgriffen anschliessbar
sein. Im Sommer reicht dies von der
Ladefläche für das Grüngut, dem Mähwerk
und dem Mulcher bis hin zum Behälter
für die Rasenaussaat. Im Winterdienst
sind dann eher Geräte vom einfachen
Schneeschieber, über den dreidimensional
beweglichen Pflug, bis zum Salzstreuer
oder dem Flüssigkeitsbehälter für die Salzsole
gefragt. Gleichzeitig soll das Fahrzeug
aber auch noch wirtschaftlich im Verbrauch
und selbstverständlich nach Euro5-
Norm und mit umweltschonendem Partikelfilter
ausgerüstet sein. Verschiedene
Fahrzeughersteller bieten solche Alleskönner
an. Entsprechend positiv sind die Reaktionen
aus den Gemeinde-Werkhöfen.
Während man im luzernischen Ebikon erst
kürzlich mit dem Holder C345 ein passendes
Kommunalfahrzeug für den Sommer-
und den Wintereinsatz beschafft hat, ist
der Fuhrpark der Stadt Dietikon, neben
anderen, mit drei Fahrzeugen von unterschiedlicher
Grösse der Marke V. Meili ausgerüstet.
Optimale Einsatzmöglichkeiten
und Flexibilität fordert daher jede Gemeinde.
Die eigentlichen Beschaffungskriterien
sind jedoch sehr individuell und
variieren je nach Einsatzgebiet.
Kleintraktoren im Vormarsch
Auffallend ist die wachsende Nachfrage
nach kompakten Kleintraktoren mit einer
Winterdienst
WERKHOF
schmalen Spurbreite im Bereich von 120
bis 150 cm. Sie stammen grösstenteils
aus Fernost sind leicht, wendig, meist mit
Allrad- oder Knick-Lenkung versehen, allradangetrieben
und daher überall einsetzbar.
Ob auf dem Sportplatz, in der
Schulanlage, dem Friedhof, bei der Grüngutabfuhr,
beim Laubsaugen oder bei der
normalen Strassenreinigung, als Zugfahrzeug
mit Anhänger oder eben im Winterdienst
auf Strassen und Gehwegen; diese
Allzweckfahrzeuge der neusten Generation
sind immer öfter in den Werkhöfen
der Kommunen anzutreffen. Kleintraktoren
mit der reduzierten Spurbreite lassen
sich mit allen denkbaren Geräten für den
kommunalen Einsatz ausrüsten und bieten
dank der geschlossenen Fahrerkabine
dem Fahrer den gewünschten Komfort
und die nötige Sicherheit. Auch bei einem
strengen Schichtbetrieb und extremen
Temperaturbedingungen. Der Traktor selber
arbeitet dabei lediglich als sicherer
Maschinenträger und Antrieb, hat keine
eigene Ladefl äche. Alle Werkzeuge und
Geräte werden am Front- oder Heckträger
angehängt und sind je nach Anforderung
über Rumpf- und Heck-Zapfwelle,
elektrisch oder hydraulisch steuerbar. Im
Winterdienst lassen sich alle angeschlossenen
Nutzgeräte wie Schneepfl ug, Salzstreuer
oder Soletank präzise per Joystick
steuern und bieten dabei höchste Arbeitssicherheit.
Die dadurch entstandene
Flexibilität für alle Einsatzarten machen
die Traktoren offenbar so beliebt, dass
grössere Gemeinden in ihren Werkhöfen
gleich mehrere dieser Maschinenträger in
Bereitschaft haben.
SKR 4/10 101