dazu bitte hier klicken. - Botschaft der Republik Tadschikistan
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„Wir realisieren<br />
mit Russland einige<br />
Projekte“<br />
Im Ergebnis dieses Präsidententreff ens<br />
wurde beschlossen, dieses Format <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit <strong>der</strong> Vier auch auf die<br />
Ebene <strong>der</strong> Wirtschafts- und Außenminister<br />
<strong>Tadschikistan</strong>s, Russlands, Afghanistans<br />
und Pakistans zu übertragen.<br />
Unser Land hat seine Bereitschaft und<br />
sein Interesse bekundet, Afghanistan<br />
auch bei <strong>der</strong> Ausbildung von Fachleuten<br />
für die unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche<br />
und bei <strong>der</strong> Lieferung<br />
von Elektroenergie zu unterstützen, und<br />
den afghanischen Brü<strong>der</strong>n mit Baumaterial,<br />
mit <strong>der</strong> Entsendung von Bauleuten,<br />
Ärzten, Lehrern und an<strong>der</strong>en tadschikischen<br />
Spezialisten zu helfen.<br />
Für uns ist beson<strong>der</strong>s wichtig, dass die<br />
Staatsoberhäupter die Umsetzung von<br />
regionalen Infrastruktur-Projekten befürwortet<br />
haben, unter an<strong>der</strong>em den<br />
Bau von Straßennetzen in <strong>Tadschikistan</strong><br />
und Pakistan über das Territorium von<br />
Afghanistan und den Bau einer Hochspannungsleitung,<br />
<strong>der</strong> KASA-1000. Die<br />
Russische Fö<strong>der</strong>ation sagte ihre Unterstützung<br />
bei <strong>der</strong> Realisierung dieses<br />
Projektes zu.<br />
Ihr Land ist Mitglied <strong>der</strong><br />
GUS-Staaten. Sucht Russland<br />
eine Stärkung <strong>der</strong> Einfl usssphäre<br />
in Zentralasien?<br />
Die Russische Fö<strong>der</strong>ation ist, wie ich<br />
schon angemerkt habe, unser strategischer<br />
Partner. In letzter Zeit strebt<br />
Russland nach Integration in die Region,<br />
wodurch eine Reihe von projektbezogenen<br />
Aktivitäten realisiert werden<br />
konnte, um eine prinzipiell neue<br />
geoökonomische Interessensphäre zu<br />
gestalten, in <strong>der</strong> sich neben an<strong>der</strong>en<br />
Staaten auch die Staaten Zentralasiens<br />
befi nden. In unserem Fall handelt<br />
es sich um die Zollunion, die im Weiteren<br />
in eine Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft<br />
transformiert werden soll.<br />
Teilnehmer sind: die Russische Fö<strong>der</strong>ation,<br />
Kasachstan, Kirgistan, <strong>Tadschikistan</strong>,<br />
Weißrussland und später Usbekistan,<br />
das jedoch seine Mitgliedschaft<br />
Ende 2008 ausgesetzt hat. Beobachter<br />
sind <strong>der</strong>zeit Armenien, Moldawien<br />
und die Ukraine. Das hat zusammen<br />
mit den aktiver werdenden bilateralen<br />
Wirtschaftskontakten zweifelsohne<br />
die Entwicklung zentrifugaler Tendenzen<br />
im postsowjetischen Raum insgesamt<br />
verlangsamt, jedoch nicht zu ei-<br />
President: Emomalii Rahmon Prime Minister: Oqil Oqilov<br />
Independence (from the Soviet Union): Completed December 25, 1991<br />
Area Total: 143,100 km2 Water (%): 1.8<br />
Population 2009 estimate: 7,349,145 Density: 48.6/km2 nem entscheidenden Durchbruch in<br />
<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> regionalen Integration<br />
geführt. Ebenso hat Russland das<br />
geoökonomische Vakuum im postsowjetischen<br />
Raum einschließlich <strong>der</strong> Region<br />
Zentralasien nicht ausfüllen können.<br />
Die Län<strong>der</strong> Zentralasiens waren ihrerseits<br />
in vielerlei Hinsicht aus objektiven<br />
Gründen heraus gezwungen, einen<br />
multivektoralen außenwirtschaftlichen<br />
Kurs einzuschlagen, zwischen den unterschiedlichen<br />
äußeren Kräften zu balancieren,<br />
ohne eine klare Orientierung für<br />
die eigene außenwirtschaftliche Entwicklung<br />
zu haben. Das hängt vor allem mit<br />
den schwachen Wirtschaften <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
Zentralasiens, ihrer Unselbständigkeit<br />
und <strong>der</strong> starken Abhängigkeit von den<br />
äußeren Verhältnissen zusammen. Zudem<br />
wird dies noch durch die wirtschaftlich-geografi<br />
sche Isolation Zentralasiens<br />
und die fehlende Integration innerhalb<br />
<strong>der</strong> Region selbst verschärft.<br />
Mit Afghanistan haben Sie<br />
eine rund 1.300 Kilometer lange<br />
Grenze. Gibt es durch das<br />
Vordringen <strong>der</strong> Taliban in den<br />
afghanischen Norden zunehmend<br />
Probleme durch Flüchtlinge<br />
aus Ihrem Nachbarland?<br />
Gegenwärtig gibt es keine Probleme<br />
mit afghanischen Flüchtlingen in <strong>Tadschikistan</strong>.<br />
Experten gehen davon aus,<br />
dass rund 20 Prozent des afghanischen<br />
Drogenschmuggels<br />
über <strong>Tadschikistan</strong> abgewickelt<br />
werden. Was unternimmt<br />
die Regierung Ihres Landes gegen<br />
den Drogenexport?<br />
Wie Sie treff end feststellten, hat <strong>Tadschikistan</strong><br />
eine über 1.300 Kilometer<br />
lange Grenze mit Afghanistan. Aus diesem<br />
Grund ist auch unser Land von Drogensucht<br />
und illegalem Drogenhandel<br />
betroff en. Die Bekämpfung dieser negativen<br />
Erscheinungen gewinnt immer<br />
mehr an Bedeutung.<br />
Seiner geografi schen Lage nach befi<br />
ndet sich <strong>Tadschikistan</strong> auf <strong>der</strong> Transitroute<br />
für den Drogentransport und<br />
spielt bereits seit zwei Jahrzehnten die<br />
Rolle einer Puff erzone an <strong>der</strong> Kampfeslinie<br />
gegen diese Bedrohung für<br />
die mo<strong>der</strong>ne Welt. Außerdem schaff t<br />
<strong>der</strong> illegale Drogenhandel eine günstige<br />
Ausgangsbasis für zahlreiche Straftaten,<br />
die vor allem grenzüberschreitenden<br />
Charakter tragen, sowie für die<br />
Ausbreitung von Terrorismus und Extremismus,<br />
was die gesamte Menschheit<br />
heute mit Besorgnis erfüllt.<br />
In unserem Land haben <strong>der</strong> illegale Drogenhandel<br />
und <strong>der</strong> Drogenkonsum bis<br />
in die erste Hälfte <strong>der</strong> 90er Jahre keine<br />
beson<strong>der</strong>e Besorgnis hervorgerufen. Mit<br />
den Jahren nun haben die internationalen<br />
kriminellen Gruppierungen die instabile<br />
Lage in <strong>Tadschikistan</strong> und den schwachen<br />
Schutz <strong>der</strong> Staatsgrenzen ausgenutzt und<br />
sich allmählich geheime Wege für den<br />
Drogenschmuggel aus dem benachbarten<br />
Afghanistan erschlossen.<br />
Im Bewusstsein dieser Gefahr, die von<br />
<strong>der</strong> Ausbreitung <strong>der</strong> Drogen ausgeht, hat<br />
sich <strong>Tadschikistan</strong> entschlossen, sich in<br />
den Kampf gegen den grenzüberschreitenden<br />
Drogenhandel einzureihen.<br />
<strong>Tadschikistan</strong> ist <strong>der</strong> Antidrogen-Konvention<br />
<strong>der</strong> UNO von 1961, 1971 und 1988<br />
beigetreten und wurde damit Teil des<br />
internationalen Systems <strong>der</strong> Drogenbekämpfung.<br />
Im Dezember 1999 wurde das<br />
Gesetz <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> <strong>Tadschikistan</strong> „Über<br />
Rauschmittel, psychotrophe Stoff e und<br />
Vorläuferstoff e“ verabschiedet.<br />
Das Hauptziel unserer Antidrogen-Programme<br />
besteht darin, eine staatliche<br />
Politik zu verfolgen, die die Verbreitung<br />
von Rauschmitteln verhin<strong>der</strong>t, den illegalen<br />
Handel zielgerichtet zu bekämpfen,<br />
Drogenabhängige zu therapieren<br />
und zu rehabilitieren sowie die Grundlagen<br />
für die Arbeit <strong>der</strong> bevollmächtigten<br />
staatlichen Behörden in dieser Richtung<br />
zu stärken. Es sei angemerkt, dass<br />
die Schaff ung einer Antidrogen-Behörde<br />
in <strong>Tadschikistan</strong> das erste Programm<br />
dieser Art in <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Vereinten<br />
Nationen war. Das Programm wurde in<br />
kürzester Zeit erarbeitet, gleich nach<br />
dessen Verabschiedung nahm <strong>Tadschikistan</strong><br />
die Realisierung in Angriff .<br />
Zahlen aus <strong>der</strong> erst einjährigen Arbeit<br />
<strong>der</strong> Agentur zeigen anschaulich die Effi<br />
zienz tadschikischer Behörden: 1999<br />
wurden in <strong>Tadschikistan</strong> 2 Tonnen und<br />
570 Kilogramm Rauschmittel aus dem<br />
illegalen Handel beschlagnahmt, 2000<br />
hatte sich die beschlagnahmte Menge<br />
vervielfacht und lag bei über 7 Tonnen.<br />
The presidents also discussed questions of economic support,<br />
co-operation in the energy sector, transport infrastructure and<br />
exploitation of mineral resources. They spoke about the necessity<br />
to develop and implement projects jointly. It was emphasised<br />
that relevant proposals on how to resume regular traffi c<br />
through the Salang Tunnel have to be made specifi c and the<br />
water supply in Afghanistan developed in consi<strong>der</strong>ation of the<br />
hydro-electric power stations already existing in the country.<br />
As a result of the presidential meeting it was decided to apply<br />
this model of co-operation between the Four to the level<br />
of the economic and foreign ministers of Tajikistan, Russia,<br />
Afghanistan and Pakistan.<br />
Our country has expressed its readiness and interest in supporting<br />
Afghanistan in the training of specialists for diff erent sectors<br />
of industry and electricity supply as well as helping our Afghan<br />
brothers with building materials, provision of construction workers,<br />
medical doctors, teachers and other Tajik specialists.<br />
It is especially important for us that the heads of state back<br />
the implementation of regional infrastructure projects, such as<br />
the road networks in Tajikistan and Pakistan through Afghan<br />
territory and construction of a high-voltage power cable, the<br />
KASA-1000. The Russian Fe<strong>der</strong>ation has promised to support<br />
this project.<br />
Your country is a member of CIS. Is Russia<br />
trying to strengthen its infl uence in Central Asia?<br />
As I already stated the Russian Fe<strong>der</strong>ation is our strategic<br />
partner.<br />
Russia has been recently seeking integration in the region by<br />
laying the foundation for a number of project-related activities<br />
to create a fundamentally new geo-economic sphere of<br />
interest incorporating the Central Asian states in addition to<br />
other states. In our case it is the customs union which will<br />
be transformed into an Eurasian Economic Community. Participating<br />
countries are the Russian Fe<strong>der</strong>ation, Kazakhstan,<br />
Kyrgyztan, Tajikistan, Belarus and sometime in the future<br />
Uzbekistan; the latter however suspended its membership in<br />
2008. Armenia, Moldova and the Ukraine are observers at<br />
the moment. This fact and more intense bilateral commercial<br />
contacts have doubtlessly slowed down the development of<br />
centrifugal tendencies in the post-Soviet territory in general,<br />
but have not yet led to a major breakthrough with regard to<br />
the development of regional integration. And Russia has been<br />
unable to fi ll the geo-economic vacuum in the post-Soviet territory<br />
and Central Asia.<br />
The Central Asian countries on the other hand have been forced<br />
in many respects and for many objective reasons to adopt a<br />
multi-vector course in terms of foreign trade in or<strong>der</strong> to balance<br />
the diff erent external forces without having a clear orientation<br />
for their own development of foreign trade. This has mainly to do<br />
with the weakness of the economies of the Central Asian countries,<br />
their lack of independence and their strong dependence<br />
on external relations. This situation is even more aggravated by<br />
the economic and geographic isolation of Central Asia and the<br />
absence of integration within the region itself.<br />
12 OKTOBER 2010<br />
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