Amtsblatt f
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Nummer 4, April 2010<br />
Jugend-Big-Band Anhalt<br />
Musiker bitten um Spenden für Erdbebenopfer<br />
Am 26. März fand auf der Bauhausbühne<br />
ein Benefizkonzert<br />
der Jugend-Big-Band Anhalt<br />
zu Gunsten der Erdbebenopfer<br />
in Chile statt. Die Idee dazu<br />
kam nicht von ungefähr, haben<br />
die Bandmitglieder doch<br />
starke emotionale Bindungen<br />
an das südamerikanische<br />
Land. Vor vier Jahren weilten<br />
sie auf einer 14-tägigen Konzertreise<br />
u. a. auch in dem<br />
vom Erdbeben sehr stark zerstörten<br />
Conception. Dort lebten<br />
sie in Gastfamilien und<br />
lernten die überaus große<br />
Gastfreundschaft der Chilenen<br />
kennen und schätzen. Unterstützung<br />
fanden die Musiker<br />
von vielen Seiten: Der MDR<br />
und die MZ begleiteten das<br />
Konzert, das Bauhaus stellte<br />
die Bauhausbühne zur Verfügung,<br />
der Jazzclub Anhalt-<br />
Sanierungsarbeiten<br />
Im Zusammenhang mit der<br />
geplanten Sanierung des<br />
Schlosses Georgium sind<br />
umfangreiche Vorbereitungen<br />
der späteren Baumaßnahmen<br />
erforderlich. Dazu<br />
zählen zum einen aufwendige<br />
Vermessungen des Gebäudes<br />
und zum anderen<br />
restauratorische Untersuchungen<br />
zur historischen<br />
Bausubstanz sowie farbarchäologische<br />
Sondierungen,<br />
die zur Zeit stattfinden. Die<br />
Vermessungsarbeiten,<br />
durchgeführt von der Bauforscherin<br />
Anabel González<br />
Alba und dem Vermessungsingenieur<br />
Uwe Leuchtemann<br />
aus Berlin, sind eine<br />
wesentliche Grundlage<br />
für die sich anschließenden<br />
konkreten Baumaßnahmen.<br />
Sie umfassen ein detailliertes<br />
verformungsgerechtes<br />
Bauaufmaß für die Sanierungspläne<br />
nach denkmalpflegerischen<br />
Richtlinien und<br />
dokumentieren diverse Bauschäden,<br />
wie Risse und<br />
Fehlstellen.<br />
Dessau übernahm die GEMA-<br />
Kosten und die Musikschule<br />
Dessau-Roßlau die Kosten für<br />
die Plakatierung. Sachsen-<br />
Anhalts Wirtschaftsminister<br />
Rainer Haseloff war Schirmherr<br />
der Veranstaltung. Da der<br />
Konzerttermin weit nach dem<br />
Redaktionsschluss des AMTS-<br />
BLATTES lag, kann an dieser<br />
Stelle noch nicht über den Erlös<br />
der Benefizveranstaltung<br />
berichtet werden. Die Jugend-<br />
Big-Band Anhalt freut sich<br />
aber auch weiterhin über<br />
Spenden an:<br />
humedica e.V. Stichwort: Erdbeben<br />
Chile, Kto 4747, BLZ<br />
73450000, Sparkasse Kaufbeuren.<br />
Die gesamten Einnahmen<br />
gehen projektbezogen an<br />
die Organisaiton humedica<br />
(humedica.org) direkt nach<br />
Chile.<br />
Auf historischen Spuren im Schloss Georgium<br />
Des Weiteren führen die beiden<br />
Diplomrestauratoren<br />
Thomas Höhne und Mathias<br />
Steude aus Döbeln aufwendigeBestandsuntersuchungen<br />
durch, die ebenso<br />
eine grundlegende Voraussetzung<br />
für die Sanierung<br />
darstellen. Wie sich inzwischen<br />
bereits herausgestellt<br />
hat, können überaus interessante<br />
Ergebnisse zur historischen<br />
Baugeschichte<br />
erwartet werden, die den<br />
bisherigen Kenntnisstand<br />
erweitern. Im Mittelpunkt<br />
stehen Untersuchungen zu<br />
den nachweisbaren baulichen<br />
Eingriffen zum Ende<br />
des 19. Jahrhunderts im<br />
Zusammenhang mit den<br />
beiden Flügelanbauten. Von<br />
besonderem Interesse ist<br />
auch die historische Farbgestaltung<br />
der Innenräume.<br />
Dabei scheinen sich bisherige<br />
Vermutungen teils zu<br />
bestätigen, jedoch bergen<br />
die zu erwartenden Befunde<br />
auch wahre Überraschungen.<br />
Anhaltische Gemäldegalerie<br />
Thitz-Kunstaktion „Tütenstadt“<br />
Anlässlich der Internationalen<br />
Bauausstellung 2010 veranstaltet<br />
die Anhaltische Gemäldegalerie<br />
Dessau mit dem international<br />
agierenden Aktionskünstler<br />
Thitz ein interaktives Tütenprojekt.<br />
5.000 Tüten werden an Bürger<br />
der Stadt Dessau-Roßlau<br />
und insbesondere auch an Schüler<br />
verteilt mit der Aufforderung,<br />
diese zum Thema „Stadt“ individuell<br />
zu gestalten oder mit persönlichen<br />
Gegenständen zum<br />
Aspekt „Stadt“ zu füllen. Dabei<br />
werden die Beschickten sowohl<br />
durch den Text auf der Tüte als<br />
auch durch den Ort der Präsentation<br />
im Museum zum Thema<br />
Kunst und Stadt inspiriert. Es ist<br />
eine Aufforderung, sich ohne<br />
Schwellenangst der Kunst zu nähern,<br />
denn in der Form der Antworten<br />
sind natürlich alle Beteiligten<br />
frei. Unter dem Motto „Wir<br />
bauen unsere Stadt aus Tüten“<br />
werden die zurückgesandten gestalteten<br />
oder gefüllten Tüten<br />
schließlich zu einer imposanten<br />
Rauminstallation in der Orangerie<br />
des Schlosses Georgium angeordnet.<br />
So schafft das Publikum<br />
quasi gemeinsam mit dem<br />
Künstler eine große „Soziale Plastik“.<br />
Seite 49<br />
Zugleich stellt die Tütenkunst<br />
durch die Vielzahl individueller<br />
Positionen zum Thema eine interessante<br />
Bereicherung voller<br />
Hintersinn und Witz für das IBA-<br />
Programm dar. An den Wänden<br />
der Orangerie zeigt Thitz eigene<br />
Gemälde zum Thema „Stadt“.<br />
Der 1962 geborene Künstler Thitz<br />
ist mit seinen Tütenprojekten weit<br />
über europäische Grenzen hinaus<br />
bekannt. Schon während des<br />
Studiums 1989 entstanden in<br />
Schweden die ersten „Tütenbilder“.<br />
1993 startete er sein erstes<br />
Tütenprojekt in Mexiko und Guatemala.<br />
Es folgten Tüten-Dialoge<br />
mit über 30 deutschen Politikern<br />
und 1995 in Barcelona mit Künstlern<br />
aller Gattungen. Seitdem<br />
wurden Aktionen mit dem Alltagsgegenstand<br />
Tüte mit großem<br />
Publikumserfolg bereits an zahlreichen<br />
Museen des In- und Auslandes<br />
durchgeführt, beispielsweise<br />
in Karlsruhe, New York,<br />
Miami, Athen und Brasilien.<br />
Das Aktionskunstprojekt wird gesponsert<br />
durch die Lotto-Toto-<br />
GmbH.<br />
Eröffnet wird die Ausstellung<br />
am 23. April, um 18.00 Uhr in<br />
der Orangerie des Schlosses<br />
Georgium.