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Expertengespräch mit einem Betroffenen - beinamputiert-was-geht eV

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Gekennzeichnet ist dieses Stadium durch viele Emotionen, wie Apathie<br />

(Teilnahmslosigkeit), „(…) tiefste Verzweiflung, Depressivität,<br />

Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Feindseligkeit und Aggression, Wut und Trauer<br />

und oft schwere körperliche Begleitsymptomatik“ (SONNECK, 2000, S.16).<br />

Häufig treten „(…)Verdrängungsphänomene, Verleugnungstendenzen, starke<br />

Abhängigkeitswünsche, Rationalisierung der Ereignisse, sozialer Rückzug <strong>mit</strong><br />

selbstzerstörerischen Tendenzen (Alkohol- und Medikamentenmissbrauch)<br />

(…)“ (SONNECK, 2000, S.34) auf. In dieser Phase besteht die Gefahr der<br />

Chronifizierung, des Ausbruchs einer Erkrankung, des Alkohol-, Drogen-,<br />

Medikamentenmissbrauchs, des psychischen Zusammenbruchs und des<br />

suizidalen Verhaltens (vgl. SONNECK, 2000, S.16). Die Gefahr der<br />

Chronifizierung besteht dann, wenn die soziale Umwelt nicht befriedigend ist<br />

oder der Betroffene in die soziale Isolation fällt (vgl. SONNECK, 2000, S.34).<br />

Durch Konfrontation <strong>mit</strong> dem Krisenanlass und seinen Konsequenzen kommt<br />

der Betroffene in die Phase der Bearbeitung. Schritt für Schritt löst sich das<br />

traumatische Ereignis von der Vergangenheit und der Betroffene nimmt wieder<br />

aktiv am Leben teil, das heißt „(…)Interessen tauchen auf, Zukunftspläne<br />

werden geschmiedet“ (SONNECK, 2000, S.34).<br />

Der Betroffene kann von der Bearbeitungsphase wieder in die Reaktionsphase<br />

wechseln - dies ist nichts Ungewöhnliches - wobei die Phase an Stärke<br />

abnimmt, das heißt, er durchlebt sie nicht mehr so intensiv und das Wechseln<br />

zwischen den Phasen wird immer seltener. (vgl. SONNECK, 2000, S.34)<br />

Wenn der Betroffene die für ihn optimale Hilfe bekommt, durchläuft er die letzte<br />

Phase der traumatischen Krise, die Phase der Neuorientierung. Er hat wieder<br />

ein aufgerichtetes Selbstwertgefühl und knüpft neue Beziehungen, die er auch<br />

halten kann. Alles in Allem kann der Betroffene sagen, dass er an<br />

Lebenserfahrung gewonnen hat. (vgl. SONNECK, 2000, S.34)<br />

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