09.01.2013 Aufrufe

Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe - Wert.Arbeit GmbH

Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe - Wert.Arbeit GmbH

Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe - Wert.Arbeit GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Vorwort<br />

Die Studie „<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?“ hat zum<br />

Ziel, einen Überblick zu geben über die aktuelle Erwerbslage von Frauen <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong><br />

<strong>Gewerbe</strong>. Skizziert werden Entwicklungstrends in den letzten zehn Jahren. Im Kern geht es<br />

darum, branchenspezifische Erkenntnisse zur beruflichen Gleichberechtigung von Männern<br />

und Frauen zu vermitteln. Die Analyse findet entlang von zwölf ausgewählten Branchen des<br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong>s für Deutschland insgesamt und <strong>im</strong> Ost-West-Vergleich statt.<br />

Im Mittelpunkt der Studie von Claudia Dunst und Annemarie Weber (<strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Berlin) steht, den Stand der Anpassung sowie <strong>im</strong>mer noch bestehender Unterschiede<br />

aufzudecken, um Aussagen über die Lebens- und <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse von Frauen in Ost und<br />

West zutreffen. Dies erlaubt es, den Begriff „faire Chancen“ der <strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> nicht<br />

nur in Abgrenzung zur Erwerbssituation von Männern zu definieren, sondern ebenso in<br />

einem frauenspezifischen Ost-West-Vergleich. Im zweiten Teil der Studie werden<br />

Handlungsempfehlungen für die Praxis der Interessenvertretungen zur Umsetzung von fairen<br />

Chancen <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> entworfen.<br />

Die Resultate der Studie unterstreichen, dass nicht nur zwischen Frauen und Männern,<br />

sondern auch zwischen Ost- und Westdeutschland <strong>im</strong>mer noch große Ungleichheiten in<br />

Bezug auf gleiche bzw. faire Chancen bestehen. Ein durchaus differenziertes Bild zeigt sich,<br />

wenn man die Situation entlang der einzelnen Branchen betrachtet. In der<br />

männerdominierten Automobilindustrie ist der Frauenanteil an Beschäftigten und<br />

Auszubildenden seit 1999 gestiegen, in der frauendominierten Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie n<strong>im</strong>mt er hingegen ab. Insgesamt ist das verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> klar<br />

männlich dominiert. Besonders deutlich wird dies in der Gruppe der hoch qualifizierten<br />

Beschäftigten – gerade in Westdeutschland. Der „Gender Pay Gap“ ist <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong><br />

<strong>Gewerbe</strong> nach wie vor ungebrochen. Verstärkt wird dieser Effekt durch<br />

Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Das macht ostdeutsche<br />

Frauen zu „doppelten Verliererinnen“, wenn es um das Einkommen geht.<br />

Die Otto Brenner Stiftung hofft, mit der Studie neue Ansatzpunkte sowie Anregungen für die<br />

gleichstellungspolitische <strong>Arbeit</strong> und den politischen Diskurs für Branchendialoge und<br />

Betriebe zu liefern. Die detaillierte Datenanalyse soll Schritte zu einer sozialen und<br />

geschlechtergerechten Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft in Ost- und<br />

Westdeutschland aufzeigen und es ermöglichen, neue Perspektiven zu gewinnen.<br />

Frankfurt, <strong>im</strong> Mai 2010<br />

Jupp Legrand Wolf Jürgen Röder<br />

Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!