Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe - Wert.Arbeit GmbH
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />
4. Automobilindustrie<br />
Die Automobilindustrie zählt beschäftigungspolitisch zu einem der wichtigsten<br />
Industriezweige in Deutschland. In 2008 arbeiteten hier knapp 700.000 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte in Voll- und Teilzeit. Nach Aussage des VDA hängt insgesamt jeder<br />
siebte <strong>Arbeit</strong>splatz in Deutschland mit dieser Branche auf direkte oder indirekte Art und<br />
Weise zusammen. Die Branche selbst ist stark männlich geprägt: Nur 14 % aller<br />
Beschäftigten in der Automobilindustrie sind Frauen.<br />
Die Automobilindustrie setzt sich in Deutschland aus drei Wirtschaftszweigen zusammen:<br />
Erstens „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren“ (die Automobilhersteller bzw.<br />
Endhersteller), zweitens „Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und<br />
Kraftwagenmotoren“ (die Zulieferer) sowie drittens „Herstellung von Karosserien, Aufbauten<br />
und Anhängern“ (die Karosseriehersteller), welcher den kleinsten der drei Wirtschaftszweige<br />
darstellt. Der Wirtschaftszweig der Automobilendherstellung ist nach Produktionsvolumen<br />
und Beschäftigtenzahl die größte Wirtschaftseinheit der Branche. Von den 13 weltweit<br />
größten Automobilherstellern 18 , gehören fünf deutsche Konzerne zur Weltspitze der<br />
Autoproduktion. Allerdings werden zunehmend <strong>Arbeit</strong>sfelder der klassischen Automobilproduktion<br />
in Zuliefererunternehmen verlagert, weswegen diese in den vergangenen Jahren<br />
ein positives Wachstum verzeichneten. Unter den 15 größten Automobilzulieferern der Welt<br />
sind u.a. die deutschen Unternehmen Bosch, Continental, Siemens, Thyssen Krupp und die<br />
ZF Group. Im europäischen Vergleich sind neun der 15 größten Zulieferer deutsche<br />
Unternehmen.<br />
Ausbildungsberufe finden sich sowohl <strong>im</strong> technischen (u.a. Kraftfahrzeug-Mechatronikerin/-<br />
Mechatroniker, Mechanikerin/ Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik, Fahrzeuglackiererin/<br />
Fahrzeuglackierer) als auch <strong>im</strong> kaufmännischen Bereich (Automobil-<br />
Bürokauffrau/ Bürokaufmann). In verschiedenen Weiterbildungsinstituten, Akademien oder<br />
Fachhochschulen, aber auch über die Handwerkskammern und die Bundesfachschule für<br />
Betriebswirtschaft <strong>im</strong> Kfz-<strong>Gewerbe</strong> (BFC) kann man sich nach dem Abschluss der<br />
Ausbildung fortbilden und u.a. die Meisterprüfung ablegen. Vielerorts kann man in den<br />
Studiengängen der Elektrotechnik und des Maschinenbaus einen automobilspezifischen<br />
Schwerpunkt setzten. Mehrere Fachhochschulen bieten darüber hinaus konkret den<br />
Studiengang „Automobiltechnik“ an (u.a. FH Wolfsburg und Frankfurt a.M.).<br />
Der überwiegende Teil der Automobilindustrie konzentriert sich auf Westdeutschland, in<br />
denen die großen Konzernzentralen und die F&E-Bereiche der Unternehmen der<br />
Automobilindustrie angesiedelt sind. In Ostdeutschland ist die Branchenstruktur eher durch<br />
kleine und mittelständische Unternehmen sowie eine stärkere Konzentration der<br />
Zuliefererbetriebe gekennzeichnet. 19 Dies hat auch Einfluss auf die Beschäftigten- und<br />
Umsatzzahlen. Nur 7,2 % aller Beschäftigten der deutschen Automobilindustrie arbeiteten <strong>im</strong><br />
Jahr 2008 in Ostdeutschland. Zudem wurden lediglich 9 % des Gesamtumsatzes der<br />
deutschen Automobilindustrie hier erwirtschaftet. Allerdings zeigte sich die Automobilbranche<br />
18 Dies sind: Audi, BMW, Da<strong>im</strong>ler, Fiat, General Motors, Ford, Honda, Porsche, Peugeot, Nissan,<br />
Renault, Toyota und VW<br />
19 Martin, S. (2007).<br />
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