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Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe - Wert.Arbeit GmbH

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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Studie zu den Entwicklungstrends der Frauenerwerbstätigkeit in<br />

ausgewählten Produktionsbranchen in Ost- und Westdeutschland<br />

Claudia Dunst / Annemarie Weber<br />

<strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong> – Gesellschaft für <strong>Arbeit</strong>, Chancengleichheit und Innovation mbH Berlin<br />

Berlin, Mai 2010<br />

Eine Studie der Otto Brenner Stiftung


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Vorwort<br />

Die Studie „<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?“ hat zum<br />

Ziel, einen Überblick zu geben über die aktuelle Erwerbslage von Frauen <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong><br />

<strong>Gewerbe</strong>. Skizziert werden Entwicklungstrends in den letzten zehn Jahren. Im Kern geht es<br />

darum, branchenspezifische Erkenntnisse zur beruflichen Gleichberechtigung von Männern<br />

und Frauen zu vermitteln. Die Analyse findet entlang von zwölf ausgewählten Branchen des<br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong>s für Deutschland insgesamt und <strong>im</strong> Ost-West-Vergleich statt.<br />

Im Mittelpunkt der Studie von Claudia Dunst und Annemarie Weber (<strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Berlin) steht, den Stand der Anpassung sowie <strong>im</strong>mer noch bestehender Unterschiede<br />

aufzudecken, um Aussagen über die Lebens- und <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse von Frauen in Ost und<br />

West zutreffen. Dies erlaubt es, den Begriff „faire Chancen“ der <strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> nicht<br />

nur in Abgrenzung zur Erwerbssituation von Männern zu definieren, sondern ebenso in<br />

einem frauenspezifischen Ost-West-Vergleich. Im zweiten Teil der Studie werden<br />

Handlungsempfehlungen für die Praxis der Interessenvertretungen zur Umsetzung von fairen<br />

Chancen <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> entworfen.<br />

Die Resultate der Studie unterstreichen, dass nicht nur zwischen Frauen und Männern,<br />

sondern auch zwischen Ost- und Westdeutschland <strong>im</strong>mer noch große Ungleichheiten in<br />

Bezug auf gleiche bzw. faire Chancen bestehen. Ein durchaus differenziertes Bild zeigt sich,<br />

wenn man die Situation entlang der einzelnen Branchen betrachtet. In der<br />

männerdominierten Automobilindustrie ist der Frauenanteil an Beschäftigten und<br />

Auszubildenden seit 1999 gestiegen, in der frauendominierten Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie n<strong>im</strong>mt er hingegen ab. Insgesamt ist das verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> klar<br />

männlich dominiert. Besonders deutlich wird dies in der Gruppe der hoch qualifizierten<br />

Beschäftigten – gerade in Westdeutschland. Der „Gender Pay Gap“ ist <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong><br />

<strong>Gewerbe</strong> nach wie vor ungebrochen. Verstärkt wird dieser Effekt durch<br />

Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Das macht ostdeutsche<br />

Frauen zu „doppelten Verliererinnen“, wenn es um das Einkommen geht.<br />

Die Otto Brenner Stiftung hofft, mit der Studie neue Ansatzpunkte sowie Anregungen für die<br />

gleichstellungspolitische <strong>Arbeit</strong> und den politischen Diskurs für Branchendialoge und<br />

Betriebe zu liefern. Die detaillierte Datenanalyse soll Schritte zu einer sozialen und<br />

geschlechtergerechten Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft in Ost- und<br />

Westdeutschland aufzeigen und es ermöglichen, neue Perspektiven zu gewinnen.<br />

Frankfurt, <strong>im</strong> Mai 2010<br />

Jupp Legrand Wolf Jürgen Röder<br />

Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Inhalt<br />

1. Kurzfassung .................................................................................................................. 1<br />

2. Lesehilfe ........................................................................................................................ 3<br />

3. Einleitung ...................................................................................................................... 4<br />

3.1. Datengrundlagen ................................................................................................... 10<br />

4. Automobilindustrie ..................................................................................................... 13<br />

4.1. Beschäftigungsentwicklung .................................................................................... 14<br />

4.2. Qualifikation ........................................................................................................... 17<br />

4.3. Altersstruktur .......................................................................................................... 19<br />

4.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ................................................................................................. 21<br />

4.5. geringfügige Beschäftigung .................................................................................... 22<br />

4.6. Befristete Beschäftigung ........................................................................................ 24<br />

4.7. Ausbildung ............................................................................................................. 25<br />

4.8. Weiterbildung ......................................................................................................... 26<br />

4.9. Einkommen ............................................................................................................ 28<br />

4.10. Zusammenfassung ......................................................................................... 32<br />

5. Elektroindustrie .......................................................................................................... 33<br />

5.1. Beschäftigungsentwicklung .................................................................................... 36<br />

5.2. Qualifikation ........................................................................................................... 38<br />

5.3. Altersstruktur .......................................................................................................... 40<br />

5.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ................................................................................................. 41<br />

5.5. Geringfügige Beschäftigung ................................................................................... 43<br />

5.6. Befristete Beschäftigung ........................................................................................ 45<br />

5.7. Ausbildung ............................................................................................................. 46<br />

5.8. Weiterbildung ......................................................................................................... 47<br />

5.9. Einkommen ............................................................................................................ 48<br />

5.10. Zusammenfassung ......................................................................................... 53<br />

6. Maschinenbau ............................................................................................................. 55<br />

6.1. Beschäftigungsentwicklung .................................................................................... 56<br />

6.2. Qualifikation ........................................................................................................... 58<br />

6.3. Altersstruktur .......................................................................................................... 59<br />

6.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ................................................................................................. 60<br />

6.5. Geringfügige Beschäftigung ................................................................................... 60<br />

6.6. Befristete Beschäftigung ........................................................................................ 62


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

6.7. Ausbildung ............................................................................................................. 62<br />

6.8. Weiterbildung ......................................................................................................... 63<br />

6.9. Einkommen ............................................................................................................ 64<br />

6.10. Zusammenfassung ......................................................................................... 66<br />

7. Metall- und Stahlindustrie .......................................................................................... 67<br />

7.1. Beschäftigungsentwicklung .................................................................................... 68<br />

7.2. Qualifikation ........................................................................................................... 70<br />

7.3. Altersstruktur .......................................................................................................... 71<br />

7.4. <strong>Arbeit</strong>svolumen ...................................................................................................... 72<br />

7.5. Geringfügige Beschäftigung ................................................................................... 73<br />

7.6. Befristete Beschäftigung ........................................................................................ 75<br />

7.7. Ausbildung ............................................................................................................. 75<br />

7.8. Weiterbildung ......................................................................................................... 76<br />

7.9. Einkommen ............................................................................................................ 77<br />

7.10. Zusammenfassung ......................................................................................... 79<br />

8. Holz-, Kunststoff- und Möbelindustrie ...................................................................... 80<br />

8.1. Beschäftigungsentwicklung .................................................................................... 83<br />

8.2. Qualifikation ........................................................................................................... 84<br />

8.3. Altersstruktur .......................................................................................................... 86<br />

8.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ................................................................................................. 87<br />

8.5. Geringfügige Beschäftigung ................................................................................... 88<br />

8.6. Befristete Beschäftigung ........................................................................................ 91<br />

8.7. Ausbildung ............................................................................................................. 91<br />

8.8. Weiterbildung ......................................................................................................... 93<br />

8.9. Einkommen ............................................................................................................ 93<br />

8.10. Zusammenfassung ......................................................................................... 97<br />

9. Textil- und Bekleidungsindustrie ............................................................................... 98<br />

9.1. Beschäftigungsentwicklung .................................................................................... 99<br />

9.2. Qualifikation ......................................................................................................... 101<br />

9.3. Altersstruktur ........................................................................................................ 102<br />

9.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ............................................................................................... 103<br />

9.5. Geringfügige Beschäftigung ................................................................................. 104<br />

9.6. Befristete Beschäftigung ...................................................................................... 105<br />

9.7. Ausbildung ........................................................................................................... 106<br />

9.8. Weiterbildung ....................................................................................................... 107


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

9.9. Einkommen .......................................................................................................... 108<br />

9.10. Zusammenfassung ....................................................................................... 110<br />

10. IT-Industrie ............................................................................................................. 112<br />

10.1. Beschäftigungsentwicklung ........................................................................... 114<br />

10.2. Qualifikation .................................................................................................. 114<br />

10.3. Altersstruktur ................................................................................................. 116<br />

10.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ........................................................................................ 117<br />

10.5. Geringfügige Beschäftigung .......................................................................... 119<br />

10.6. Befristete Beschäftigung ............................................................................... 121<br />

10.7. Ausbildung .................................................................................................... 121<br />

10.8. Weiterbildung ................................................................................................ 122<br />

10.9. Einkommen ................................................................................................... 123<br />

10.10. Zusammenfassung ....................................................................................... 125<br />

11. Medizintechnik ....................................................................................................... 127<br />

11.1. Beschäftigungsentwicklung ........................................................................... 128<br />

11.2. Qualifikation .................................................................................................. 129<br />

11.3. Altersstruktur ................................................................................................. 129<br />

11.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ........................................................................................ 130<br />

11.5. Geringfügige Beschäftigung .......................................................................... 131<br />

11.6. Befristete Beschäftigung ............................................................................... 132<br />

11.7. Ausbildung .................................................................................................... 132<br />

11.8. Weiterbildung ................................................................................................ 133<br />

11.9. Einkommen ................................................................................................... 134<br />

11.10. Zusammenfassung ....................................................................................... 135<br />

12. Luft- und Raumfahrt .............................................................................................. 136<br />

12.1. Beschäftigungsentwicklung ........................................................................... 137<br />

12.2. Qualifikation .................................................................................................. 138<br />

12.3. Altersstruktur ................................................................................................. 138<br />

12.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ........................................................................................ 139<br />

12.5. Geringfügige Beschäftigung .......................................................................... 140<br />

12.6. Ausbildung .................................................................................................... 141<br />

12.7. Einkommen ................................................................................................... 141<br />

12.8. Zusammenfassung ....................................................................................... 142<br />

13. Schiffbau ................................................................................................................ 143<br />

13.1. Beschäftigungsentwicklung ........................................................................... 145


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

13.2. Qualifikation .................................................................................................. 146<br />

13.3. Altersstruktur ................................................................................................. 147<br />

13.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ........................................................................................ 148<br />

13.5. Geringfügige Beschäftigung .......................................................................... 148<br />

13.6. Befristete Beschäftigung ............................................................................... 150<br />

13.7. Ausbildung .................................................................................................... 150<br />

13.8. Weiterbildung ................................................................................................ 151<br />

13.9. Einkommen ................................................................................................... 151<br />

13.10. Zusammenfassung ....................................................................................... 153<br />

14. Erneuerbare Energie ............................................................................................. 154<br />

14.1. Beschäftigungsstruktur .................................................................................. 156<br />

14.2. Qualifikation .................................................................................................. 157<br />

14.3. Altersstruktur ................................................................................................. 158<br />

14.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ........................................................................................ 159<br />

14.5. Geringfügige Beschäftigung .......................................................................... 161<br />

14.6. Ausbildung .................................................................................................... 162<br />

14.7. Weiterbildung ................................................................................................ 163<br />

14.8. Einkommen ................................................................................................... 164<br />

14.9. Zusammenfassung ....................................................................................... 165<br />

15. Handwerk ............................................................................................................... 166<br />

15.1. Beschäftigungs- und Umsatzentwicklung ...................................................... 168<br />

15.2. Qualifikationsstruktur..................................................................................... 171<br />

15.3. Ausbildung .................................................................................................... 172<br />

15.4. Einkommen ................................................................................................... 174<br />

15.5. Ausblick ........................................................................................................ 175<br />

16. Branchenvergleich ................................................................................................ 177<br />

16.1. Qualifikation .................................................................................................. 180<br />

16.2. Altersstruktur ................................................................................................. 182<br />

16.3. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ........................................................................................ 183<br />

16.4. Geringfügige Beschäftigung .......................................................................... 184<br />

16.5. Befristete Beschäftigung ............................................................................... 186<br />

16.6. Ausbildung .................................................................................................... 186<br />

16.7. Weiterbildung ................................................................................................ 188<br />

16.8. Einkommen ................................................................................................... 190<br />

17. Ausblick und Handlungsempfehlungen ............................................................... 192


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

17.1. Handlungsempfehlungen .............................................................................. 195<br />

18. Tabellen- und Grafikverzeichnis ........................................................................... 199<br />

19. Literaturverzeichnis............................................................................................... 209<br />

20. Tabellenanhang ..................................................................................................... 218


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

1. Kurzfassung<br />

Die hier vorliegende Studie zu den Entwicklungstrends der Frauenerwerbstätigkeit in<br />

ausgewählten Produktionsbranchen in Ost- und Westdeutschland verfolgt das Ziel, einen<br />

Überblick über die aktuelle Erwerbslage von Frauen <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> zu geben<br />

und dabei branchenspezifische Erkenntnisse zur beruflichen Gleichberechtigung von<br />

Männern und Frauen für Deutschland insgesamt, aber auch <strong>im</strong> Ost-West-Vergleich, entlang<br />

von zwölf ausgewählten Industriebranchen zu vermitteln. Darüber hinaus werden<br />

Handlungsorientierungen für die Praxis der Interessenvertretung von Frauen entwickelt. Im<br />

Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der Studie thesenhaft zusammengefasst:<br />

• Der <strong>Arbeit</strong>smarkt wird weiblicher und die Industrie männlicher – das ist ein Ergebnis,<br />

dass durch zahlreiche Daten in der vorliegenden Studie bestätigt wird. Rund 1.505.120<br />

Frauen arbeiteten Ende 2008 in den hier zusammengefassten Branchen – hinzu<br />

kommen 73.123 weibliche Auszubildende – sie machen zusammen rund 22% der<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus – mit sinkender Tendenz. Im<br />

gesamten Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> beträgt der Frauenanteil rund 25%. In<br />

Ostdeutschland ist der Frauenanteil <strong>im</strong>mer noch deutlich höher (29%) als in<br />

Westdeutschland (24%).<br />

• Zwei Industriebranchen in der Studie stechen durch ihren starken Frauenanteil hervor:<br />

Die Textil- und Bekleidungsindustrie (55,70 %) wie auch die Medizintechnik (47,31 %).<br />

Das war auch 1999 schon der Fall. Beide Branchen stehen jedoch strukturell in einem<br />

völlig unterschiedlichen Kontext: Während die Textil- und Bekleidungsindustrie einen<br />

starken Abbau von Beschäftigung erlebt hat, ist die Medizintechnik eher auf<br />

Wachstumskurs.<br />

• Von den größeren Branchen haben lediglich die Automobil- und Möbelindustrie ihren<br />

Frauenanteil von 1999 nach 2008 leicht erhöht (neben den sehr kleinen Branchen Luft-<br />

und Raumfahrt sowie Schiffbau). Alle anderen Branchen zeigen in diesem Zeitraum<br />

einen Rückgang der Frauenbeschäftigung.<br />

• Die Regionale Verteilung der Industriebeschäftigung nach Ost und Westdeutschland ist<br />

bemerkenswert: In Westdeutschland lag 2008 anteilig der überwiegende Schwerpunkt<br />

der Industriebeschäftigung. Damit machte sich der höhere Frauenanteil in den<br />

ostdeutschen Industriebranchen bundesweit kaum bemerkbar.<br />

• Frauen waren 2008 als hochqualifizierte Beschäftigte in den meisten Industriebranchen<br />

noch stärker unterrepräsentiert als insgesamt in den von uns dargestellten Branchen.<br />

Ausnahmen sind die Metall- und Stahlindustrie, die Möbelherstellung sowie der<br />

Schiffbau. Frauen ohne Ausbildung sind in allen untersuchten Branchen überproportional<br />

vertreten, teilweise liegt der Frauenanteil in dieser Beschäftigtengruppe<br />

10-20 % über dem des Frauenanteils einer Branche insgesamt.<br />

• Frauen sind in den meisten Industriebranchen ebenso von Alterungsprozessen<br />

betroffen wie Männer – in Ostdeutschland sind die Frauenaltersstrukturen jedoch meist<br />

deutlich „älter“. Eine besorgniserregende Entwicklung ist zudem der sinkende<br />

1


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Frauenanteil in jüngeren Beschäftigtengruppen in einigen Branchen, z.B. in der Metall-<br />

und Stahlindustrie, bei der Möbelherstellung und in der Textil- und Bekleidungsindustrie.<br />

• Teilzeitbeschäftigung ebenso wie geringfügige Beschäftigung und befristete Beschäftigung<br />

spielt keine übermäßig große Rolle. Aber alle drei Beschäftigungsformen haben<br />

einen sehr hohen Frauenanteil. Betrachtet man nur die Vollzeitbeschäftigten, so<br />

verringert sich der schon oftmals geringe Frauenanteil für die meisten Branchen weiter<br />

– das bedeutet, dass die in Stunden gezählte Frauenbeschäftigung <strong>im</strong> Verarbeitenden<br />

<strong>Gewerbe</strong> noch deutlich niedriger liegt, als ihr oftmals schon geringer Anteil vermuten<br />

lässt.<br />

• Die Aus- und Weiterbildung ist ebenso männerdominiert, wie die Branchen insgesamt.<br />

Ebenso wie bei den Altersgruppen ist auch hier besorgniserregend, dass der Frauenanteil<br />

bei den Auszubildenden in vielen Branchen (Elektroindustrie, Maschinenbau,<br />

Metall-Stahlindustrie, Holz- und Kunststoffindustrie, Möbelindustrie, IT-Industrie,<br />

erneuerbare Energien) sogar noch niedriger liegt als der Frauenanteil an allen<br />

Beschäftigten. Für die Weiterbildung ist kennzeichnend, dass diese in den<br />

Industriebranchen (trotz Tarifverträgen zur Qualifizierung) eine sehr geringe Rolle spielt<br />

(Ausnahme ist Medizintechnik – allerdings sind hier Frauen unterdurchschnittlich<br />

beteiligt). Der Frauenanteil in der Weiterbildung liegt zudem in vielen Branchen unter<br />

dem Frauenanteil in der Branche.<br />

• Der „Gender Pay Gap“ ist in der Industrie ungebrochen. Das Einkommen weist<br />

bezogen auf die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste in den Branchenzweigen<br />

noch <strong>im</strong>mer überraschend hohe Unterschiede zwischen Frauen und Männern auf. Das<br />

betrifft besonders die höchste Eingruppierung (Leistungsgruppe 1) zieht sich aber<br />

durchaus auch durch die unteren Leistungsgruppen und selbst in Leistungsgruppe 5<br />

(der untersten Einkommensgruppe) verdienen Frauen in nahezu allen Branchen<br />

weniger als die Männer.<br />

Aus den dargestellten geschlechterdifferenzierten Beschäftigungsstrukturen lassen sich eine<br />

Reihe von Handlungsansätze ableiten. Bedeutsam ist vor allem eines: Dialoge und Diskurse<br />

scheinen geboten, um schrittweise das manifeste Beharrungsvermögen abzubauen. Für<br />

diese Dialoge scheinen folgende Themen besonders bedeutsam:<br />

• Das Potenzial von Frauen als Fachkräfte ist in der Industrie noch nicht erschlossen –<br />

und muss doch erschlossen werden, um das ökonomische Überleben der<br />

Unternehmen zu sichern.<br />

• Die Innovationskraft der Unternehmen ist noch nicht ausgereizt – und kann mit den<br />

Qualifikationsressourcen der Frauen gesteigert werden.<br />

• Eine geschlechterorientierte Branchendifferenzierung zeigt bedeutsame Unterschiede<br />

und muss in praxisnahe Veränderungsprojekte aufgenommen werden.<br />

• Prekäre Beschäftigung spielt für industrielle Frauenbeschäftigung bislang eine geringe<br />

Rolle – diese Situation muss erhalten bleiben.<br />

2


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Unterschiede zwischen Ost– und Westdeutschland sind noch <strong>im</strong>mer gravierend und<br />

werden für die Dialoge weiterhin eine große Rolle spielen.<br />

• Die Wirtschaftskrise ist angekommen – wird Frauenbeschäftigung noch weiter zurück<br />

gedrängt? Diese Frage muss zeitnah und kritisch begleitet werden.<br />

Grundsätzlich gilt: Ziel einer zeitgemäßen <strong>Arbeit</strong>spolitik in den industriellen Branchen ist die<br />

Verknüpfung von Chancengleichheit mit den Schlüsselbegriffen Innovation, Zukunftsfähigkeit<br />

und Wettbewerbsfähigkeit. Dazu zählt die Zukunftsfähigkeit der Belegschaften und damit<br />

wiederum das heutige und künftige Qualifikationspotenzial der Frauen.<br />

2. Lesehilfe<br />

Die vorliegende Studie beinhaltet eine Fülle von Daten, die in ihrer Gesamtheit nicht komplett<br />

in die inhaltliche Analyse einfließen konnten, da sonst die Leserinnen und Leser den<br />

Überblick verlieren könnten. Wir verstehen diese Studie als einen Datenreport, in welchen<br />

unterschiedlichste professionelle Nutzer und Nutzerinnen Hinweise finden können. Aufgrund<br />

der Fülle an Informationen scheint es jedoch angebracht, die Kapazitäten auf best<strong>im</strong>mte<br />

Studienabschnitte zu fokussieren.<br />

Im Folgenden werden typische Zielgruppen einer solchen Studie charakterisiert und<br />

Empfehlungen für Schwerpunktkapitel der Studie gegeben.<br />

Akteurinnen und Akteure in der Frauen- und Gleichstellungspolitik: Für diese Gruppe<br />

sind die kurzen Brancheneinführungen ein guter Rahmen, um die Bedeutung der<br />

geschlechterdifferenzierten Daten noch besser erfassen zu können. Besonders bedeutsam<br />

für diese Gruppe ist sicherlich auch die abschließende Zusammenfassung und die daraus<br />

resultierenden Handlungsansätze.<br />

Akteurinnen und Akteure in der Branchenpolitik: Diese Gruppe kann die jeweilige<br />

Branche, für die sie arbeiten, herausgreifen und dort gezielt die geschlechtsspezifischen<br />

Daten betrachten oder aber den Tabellenanhang dafür nutzen.<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Je nach Interessenschwerpunkt können hier<br />

einzeln Branchen, oder Erwerbsformen (z.B. Teilzeit) genutzt werden. Interessant ist für<br />

diese Gruppe sicherlich auch der Tabellenanhang.<br />

Politikerinnen und Politiker: Ähnlich wie bei den Akteurinnen und Akteure in der Frauen-<br />

und Gleichstellungspolitik sind die kurzen Branchenzusammenfassungen ein guter Rahmen,<br />

um die Bedeutung der geschlechterdifferenzierten Daten noch besser erfassen zu können.<br />

Besonders bedeutsam für diese Gruppe ist die abschließende Zusammenfassung und die<br />

daraus resultierenden Handlungsansätze.<br />

Interessierte Öffentlichkeit: Wenn nicht eine best<strong>im</strong>mte Branche <strong>im</strong> Fokus des Interesses<br />

steht, sollte eher auf die Zusammenfassung geschaut werden.<br />

3


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

3. Einleitung<br />

„Nach wie vor gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und Männer <strong>im</strong> industriellen<br />

Bereich. Der industrielle Sektor ist eine Männerdomäne. Die Öffnung der Industrie für<br />

qualifizierte Frauen in Berufen der Industrie bleibt weiter eine Ausnahme.“ (Astrid Ziegler<br />

2000)<br />

Doch: Die Frauenbeschäftigung in Deutschland (Ost und West) ist (gemessen an allen svpfl.<br />

Beschäftigten) auf 46 % gestiegen – n<strong>im</strong>mt man prekäre Beschäftigung wie Minijobs hinzu<br />

erhöht sich die Quote noch mehr. Frauen holen in der allgemeinen Bildung und bei den<br />

Hochschulabschlüssen deutlich auf (wenn auch fachspezifisch) und zahlreiche<br />

gleichstellungspolitische Initiativen der Bundes- und Landesregierungen (z.B. Nationaler<br />

PAKT für Frauen in MINT-Berufen), der Gewerkschaften und der <strong>Arbeit</strong>geberseite zeigen<br />

eine deutliches Bemühen um die berufliche Gleichstellung der Frauen.<br />

Und trotzdem: Der eingangs zitierte Satz ist Ausgangs- und Schlusspunkt der hier<br />

vorliegenden Studie zur Frauenbeschäftigung in ausgewählten Industriebranchen. Aktuell<br />

liegt Deutschland mit rund 25 % 1 in der EU 2 , (bezogen auf den Durchschnitt in den EU-27)<br />

mit dem Frauenanteil <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> klar unter dem EU-Durchschnitt von 30,1<br />

%. Bedeutsam ist, dass <strong>im</strong> Gegensatz zur industriellen Beschäftigung, die<br />

Frauenbeschäftigung insgesamt gestiegen ist. Dies betrifft auch die absoluten Zahlen. Das<br />

verdeutlicht zwei Punkte: Die deutsche Industrie ist eine Männerdomäne geblieben und es<br />

gibt offensichtlich Brancheneffekte in der Frauenbeschäftigung.<br />

Die Rahmenbedingungen für die industrielle Beschäftigung<br />

Zu berücksichtigen sind bei der Beschreibung der industriellen Beschäftigungsentwicklung<br />

der sektorale Strukturwandel, der in den 1990er Jahren aber auch <strong>im</strong> neuen Jahrtausend<br />

einen Abbau von Industriearbeitsplätzen und einen Aufbau von <strong>Arbeit</strong>splätzen <strong>im</strong><br />

Dienstleistungsbereich bewirkt hat. Daneben spielen konjunkturelle Fragen eine Rolle. So<br />

hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den vergangenen zehn Jahren in Phasen<br />

entwickelt: Zwischen 2002 und 2004 hat sich das BIP nicht nennenswert verändert, und<br />

zwischen 2005 und 2007 deutlich zugelegt. 2008 und 2009 dagegen sind bekanntermaßen<br />

deutliche Einbrüche <strong>im</strong> BIP zu verzeichnen. 3 Insgesamt und insbesondere <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong><br />

<strong>Gewerbe</strong> sind jedoch bis 2008 Zuwächse zu verzeichnen. Und schließlich spielen die<br />

Globalisierung, regionale und branchenspezifische Vernetzungen, Wirtschaftsförderung etc.<br />

eine Rolle. Daran anknüpfend ergeben sich vielerlei Entwicklungen, teils politisch forciert<br />

(z.B. Minijobs), teils unternehmenspolitisch gesteuert (z.B. Teilzeitarbeit) oder<br />

sozialpartnerschaftlich geregelt (Einkommenstarife) – und können <strong>im</strong> Rahmen der nicht<br />

ausführlich diskutiert, aber punktuell angerissen werden.<br />

1 Die Zahlen variieren je nach dem Zeitpunkt und der Erhebungsart, Hier: Statistik der Bundesagentur<br />

für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 [WZ 08]<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

2 European Commission (2009).<br />

3 Vgl. www.godmode-trader.de/nachricht (Stand:22.12.2009)<br />

4


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Die Ausgangs- und Rahmenbedingungen für die industrielle Frauenbeschäftigung in<br />

Deutschland<br />

Seit den 1980er Jahren wurde in Deutschland verstärkt auf rechtlicher Seite vieles in die<br />

Wege geleitet, um die Gleichstellung von Frauen und Männern gesetzlich zu verankern und<br />

in Wirtschaft und Gesellschaft real voranzutreiben. Dabei kann von mehreren Etappen<br />

gesprochen werden. In den 1980er und 1990er Jahren wurden u.a. folgende Neuerungen<br />

beschlossen und verabschiedet: 4<br />

1.) Das „Gleichbehandlungsgesetz“ (1980), mit dem die Gleichbehandlung von Frauen<br />

und Männern am <strong>Arbeit</strong>splatz festgeschrieben und auch der Rechtsanspruch auf<br />

gleiches Entgelt erstmals formulierte wurde,<br />

2.) das „Bundeserziehungsgeldgesetz“ (1986), das die Gewährung von Erziehungsgeld<br />

und Erziehungsurlaub rechtlich regelte,<br />

3.) die 10. Novellierung des <strong>Arbeit</strong>sförderungsgesetztes (1993), das in § 2 Absatz 5 die<br />

Förderung von Frauen entsprechend ihrem Anteil an allen <strong>Arbeit</strong>slosen festlegte<br />

4.) sowie das „ Zweite Gleichberechtigungsgesetz“ (1994), das das gesetzliche Verbot<br />

der Benachteiligung von Frauen <strong>im</strong> <strong>Arbeit</strong>sleben, konkret bei der<br />

Stellenausschreibung, <strong>im</strong> Einstellungsverfahren sowie dem beruflichen Aufstieg,<br />

verschärfte, den Schutz vor sexueller Belästigung am <strong>Arbeit</strong>splatz festschrieb und<br />

den Betriebs- und Personalräten erweitere Mitwirkungsrechte in Bezug auf<br />

Frauenförderung sowie betriebliche Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf einräumte.<br />

Doch viele der rechtlichen Regelungen verhallten scheinbar geräuschlos in der deutschen<br />

Wirtschaft. Wissenschaftlerinnen und frauenpolitisch Aktive machten <strong>im</strong>mer wieder auf die<br />

weiter fortbestehenden Missstände aufmerksam. 5<br />

Durch die massive Schub- und Druckkraft der EU, die 2000 acht Richtlinien zur<br />

Geschlechtergerechtigkeit <strong>im</strong> Erwerbsleben verabschiedete 6 und die Mitgliedsländer zu<br />

deren Umsetzung verpflichtete, erhielt der Themenkomplex „Chancengleichheit“ und<br />

„Gleichstellung“ <strong>im</strong> neuen Jahrtausend noch einmal verstärkt politische Kraft. So wurde in<br />

Deutschland zum 01.01. 2001 z.B. das Teilzeit- und Befristungsgesetz, dass sich gegen eine<br />

Diskr<strong>im</strong>inierung von Teilzeitbeschäftigten und befristet Tätigen gegenüber<br />

Vollzeitbeschäftigten oder unbefristet Tätigen richtet, eingeführt. 7<br />

Zudem fanden 2001 wichtige Änderungen des Betriebsverfassungsgesetzes statt. Der DGB<br />

und seine Mitgliedsgewerkschaften haben daran aktiv mitgewirkt. Mit der Novellierung wurde<br />

bewirkt, dass die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu wichtigen Handlungsfeldern <strong>im</strong> Betrieb mit<br />

4 Vgl. zu den folgenden Punkten: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (1996)<br />

5 z.B. Schäfgen (1998), IG Metall (1999 + 2003), Berghahn (2003), Allmendinger u.a. (2008).<br />

6 Unter anderem wird durch diese Richtlinien die Garantie auf gleiches Entgelt, den gleichen Zugang<br />

zu Berufen und Beförderungen, Gleichbehandlung bei der Sozialversicherung und bei Selbständigen<br />

als auch bei Mutterschaftsschutz und Erziehungsurlaub (vgl. Allmendinger u.a. (2008): S. 20)<br />

7 Vgl. hierzu auch: http://www.bmas.de/portal/14630/tzbfg.html (Stand 03/2010)<br />

5


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

erweiterten Handlungskompetenzen für die Betriebsräte werden. Schon vor der Novellierung<br />

hatte der Betriebsrat den gesetzlichen Auftrag, sich für die Gleichstellung von Männern und<br />

Frauen einzusetzen. Durch die Novellierung wurde dies noch verstärkt. Gleichzeitig ist ein<br />

stärkeres Engagement der <strong>Arbeit</strong>geberseite vorgesehen 8 und die Förderung der<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf als eigenes Handlungsfeld explizit benannt worden (§<br />

80).<br />

Weitere wichtige Paragrafen zur Förderung der Chancengleichheit <strong>im</strong> novellierten<br />

Betriebsverfassungsgesetz sind 9 :<br />

§ 15: Mindestquote <strong>im</strong> Betriebsrat für das Minderheitengeschlecht<br />

§ 25: Gleiche Regelung für Ersatzmitglieder<br />

§§ 47, 55: Soll-Vorschrift für den Gesamt- und Konzernbetriebsrat<br />

§ 37: Freizeitausgleich für teilzeitbeschäftigte Betriebsratsmitglieder<br />

§ 38: Teilfreistellungen für den Betriebsrat<br />

§ 28: Auch kleinere Betriebsräte können Ausschüsse bilden<br />

(z.B. Gleichstellungsausschüsse)<br />

§ 62: Mindestquote auch für Jugend- und Auszubildendenvertretungen<br />

§ 80: Der Betriebsrat kann sachkundige <strong>Arbeit</strong>nehmer/innen als Auskunftspersonen<br />

einbeziehen, z.B. in Fragen der Gleichstellung<br />

§ 86a: Beschäftigte können dem Betriebsrat Themen zur Gleichstellung vorschlagen<br />

§§ 43,53: Der <strong>Arbeit</strong>geber muss in Betriebsräte-, Betriebs- und Abteilungs-<br />

versammlungen über den Stand der Gleichstellung berichten<br />

§ 45: Gleichstellung von Frauen und Männern und Vereinbarkeit von Familie<br />

und Erwerbstätigkeit sind Themen für Betriebs- und Abteilungs-<br />

versammlungen<br />

§ 92: Der <strong>Arbeit</strong>geber hat von sich aus die Förderung der Gleichstellung von<br />

Frauen und Männern bei der Personalplanung zu berücksichtigen und<br />

seine Vorstellungen hierzu, insbesondere die damit verbundenen Maßnahmen<br />

mit dem Betriebsrat zu beraten. Der Betriebsrat hat aber auch<br />

ein Initiativrecht.<br />

§ 92a: Um Beschäftigung zu sichern und zu fördern, hat der Betriebsrat ein<br />

Vorschlagsrecht u.a. zur flexiblen Gestaltung der <strong>Arbeit</strong>szeit und Förderung<br />

der Teilzeitarbeit.<br />

§ 96: Der Betriebsrat kann vom <strong>Arbeit</strong>geber die Ermittlung des<br />

Qualifizierungsbedarfs verlangen. Hier können geschlechtsspezifische<br />

Aspekte berücksichtigt werden. Bei Maßnahmen der beruflichen Bildung (Aus-<br />

und Weiterbildung) haben <strong>Arbeit</strong>geber und Betriebsrat die Belange<br />

Teilzeitbeschäftigter und Beschäftigter mit Familienpflichten zu<br />

berücksichtigen.<br />

§ 97: Mit dem neuen Initiativ- und Mitbest<strong>im</strong>mungsrecht bei der Einführung<br />

von betrieblichen Qualifizierungsmaßnahmen lassen sich auch spezielle<br />

Qualifizierungen für Frauen durchsetzen.<br />

8 § 80 Abs.2 Satz BetrVG lautet hierzu z.B.: „Soweit es zur ordnungsgemäßen Erfüllung der Aufgaben<br />

des Betriebsrates erforderlich ist, hat der <strong>Arbeit</strong>geber ihm sachkundige <strong>Arbeit</strong>nehmer als<br />

Auskunftspersonen zur Verfügung zu stellen; er hat hierbei die Vorschläge des Betriebsrates zu<br />

berücksichtigen, soweit betriebliche Notwendigkeiten dem nicht entgegenstehen.“<br />

9 Folgender Abschnitt wurde übernommen aus IG Metall (2010).<br />

6


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Zwischen 2006 und 2008 gab es noch einmal einige wichtige gesetzliche Neuregelungen<br />

und Änderungen, mit denen die Ausgangs- und Rahmenbedingungen für die Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern in Wirtschaft und Gesellschaft weiter verbessert werden sollen.<br />

So hat sich die deutsche Bundesregierung 2006 mit der Einführung des AGG (Allgemeines<br />

Gleichbehandlungsgesetz) u.a. dazu verpflichtet „gleiche Chancen für Frauen und Männer in<br />

allen Lebensbereichen herzustellen“. 10 Das Gesetz fordert hierbei ausdrücklich die<br />

Tarifvertrags- als auch die Betriebsparteien dazu auf, ihren Beitrag zur Verwirklichung der<br />

Ziele des Gesetzes zu leisten. 11<br />

Zudem wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer konkret durch<br />

die Neuerungen des Elterngelds und der Elternzeit sowie die rechtlichen Regelungen zur<br />

Pflegezeit unterstützt. Mit dem zum 01.01. 2007 eingeführten BEEG (Bundeselterngeld und<br />

Elternzeitgesetz) wurde das einkommensabhängige Elterngeld eingeführt. 12 Dieses wird bis<br />

zu 14 Monate gezahlt, wenn beide Elternteile Erziehungszeit nehmen. Hiermit soll die<br />

Bereitschaft der Väter gefördert werden, ebenfalls die Erziehungszeit in Anspruch zu<br />

nehmen. Ziel des seit Mitte 2008 gültigen Pflegezeitgesetzes ist es, Beschäftigten die<br />

Möglichkeit zu geben, nahe Angehörige in häuslicher Umgebung zu pflegen. Dabei bezieht<br />

sich das Recht auf ein kurzfristiges Ausscheiden des Beschäftigten für zehn Tage bei einer<br />

aktuellen akuten Pflegesituation in Unternehmen jeglicher Größe. Zudem wird Beschäftigten<br />

eine Voll- oder Teilzeitfreistellung bis zur Dauer von sechs Monaten (ohne Lohnfortzahlung)<br />

für die häusliche Pflege von Angehörigen bei einer Unternehmensgröße von mindestens 15<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingeräumt. 13<br />

Die beschriebenen Bemühungen und die vielfach dokumentierte reale<br />

Beschäftigungssituation von Frauen zeigt jedoch auch heute noch eine große Diskrepanz<br />

auf. Immer noch erweist sich die „Geschlechterlücke“ (Gender Gap) als beträchtlich, vor<br />

allem be<strong>im</strong> Vergleich von <strong>Arbeit</strong>szeiten und -entlohnung, aber auch in Bezug auf<br />

Aufstiegsmöglichkeiten und prekäre Beschäftigungsverhältnisse (geringfügige Beschäftigung<br />

und unfreiwillige Teilzeitarbeit). Dies beweisen nicht nur die Analysen des WSI, sondern<br />

auch Analysen anderer Forschungsinstitute auf Basis des jährlich erhobenen Mikrozensus<br />

oder des SOEP. 14<br />

Zur Beschäftigung von Frauen in ausgewählten Industriebranchen hat Astrid Ziegler <strong>im</strong><br />

Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung <strong>im</strong> Jahr 2000 eine grundlegende Zusammenfassung<br />

erarbeitet. Es gibt jedoch heute keine aktuellen, vergleichenden und detaillierten Analysen<br />

mehrerer Branchen <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong>. Aufgrund dieser Lücke ist keine klare<br />

Aussage über den gleichstellungspolitischen „Stand der Dinge“ möglich. Die Frage ob<br />

<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> faire Chancen beinhaltet, wo konkrete<br />

Stärken und Schwächen liegen und wie man ansetzen kann und muss, um Verbesserungen<br />

<strong>im</strong> Interesse der weiblichen Beschäftigten durchzusetzen, hat somit keine aktuelle<br />

10<br />

Deutscher Bundestag (2006).<br />

11<br />

Siehe hierzu ausführlicher DGB (2007)<br />

12<br />

Das Elterngeld beträgt i.d.R. 67 % des pauschalisierten früheren Nettoentgeltes, der Höchstbetrag<br />

liegt allerdings bei 1.800 EURO.<br />

13<br />

DGB (2008).<br />

14<br />

vgl. z.B. StBA (2006), StBa (2005a+b), DIW (2008).<br />

7


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

analytische Basis. Vor diesem Hintergrund hat die Otto-Brenner-Stiftung an die <strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong><br />

<strong>GmbH</strong>, Berlin den Auftrag erteilt, einen solchen Überblick über die industrielle<br />

Frauenbeschäftigung zu erarbeiten, die hier mit dem Titel“ <strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?“ vorliegt!<br />

Die Zielstellung der Studie<br />

Um eine differenzierte Darstellung der Erwerbssituation von Frauen geht es deshalb auch in<br />

der nun vorliegenden Studie. Zielfragestellung ist hierbei: <strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong>– faire Chancen? Aufbauend auf und anknüpfend an die Studie von<br />

Astrid Ziegler (2000) „Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche, regionale und<br />

sektorale Frauenbeschäftigungspolitik“ soll ein Überblick über die aktuelle Erwerbslage von<br />

Frauen <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> gegeben werden.<br />

Ziel der Datenauswertung ist es, branchenspezifische Erkenntnisse zur beruflichen<br />

Gleichberechtigung von Männern und Frauen für Deutschland insgesamt, aber auch <strong>im</strong> Ost-<br />

West-Vergleich zu gewinnen. Schlaglichtartig werden hierbei <strong>Arbeit</strong>s- und Branchentrends<br />

aufgezeigt, in deren Kontext sich die Frauenerwerbstätigkeit <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong><br />

bewegt. Spezielle Faktoren wie Alter, Ausbildungsstand und Qualifikation der Beschäftigten<br />

sowie die Ausgestaltung von Beschäftigungsverhältnissen (z.B. geringfügige Beschäftigung<br />

vs. svpfl. Teilzeit vs. Vollzeit), und das Einkommen bzw. Einkommensunterschiede werden<br />

hierzu berücksichtigt. Damit entstehen gegenderte Datenreporte für rund zwölf<br />

Industriebranchen.<br />

Ziel ist nicht nur eine genaue Analyse der aktuellen Frauenerwerbssituation <strong>im</strong><br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong>, sondern aus ihr heraus auch konkrete <strong>Arbeit</strong>shilfen und<br />

Handlungsorientierungen für die Praxis der Interessenvertretung von Frauen zu gewinnen.<br />

Deshalb werden <strong>im</strong> zweiten Teil der Studie anhand der gewonnen Daten Handlungsempfehlungen<br />

für faire Chancen von Frauen in der Erwerbsarbeit entworfen. Die Studie<br />

„<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?“ liefert somit nicht nur<br />

eine genaue Analyse der aktuellen Frauenerwerbssituation <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong>,<br />

sondern versteht sich auch als <strong>Arbeit</strong>shilfe und Handlungsorientierung für die Praxis.<br />

Das Vorgehen<br />

Grundlage der Datenanalyse (vgl. auch Kapitel Datengrundlagen) bilden branchenspezifische<br />

Zahlen der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>. Die Auswertung entsprechender Daten für<br />

die Branchen ist maßgeblich auf das Jahr 2008 konzentriert. Durch einen Vergleich mit den<br />

Ergebnissen der Ziegler-Studie, die den Zeitraum von 1990 bis 1999 berücksichtigt, werden<br />

Aussagen über Trends und Entwicklungen der Frauenerwerbssituation der letzten 10 Jahre<br />

(für die meisten Branchen) entwickelt. Neben dem aktuellen Stand sind so auch<br />

Langzeittendenzen berücksichtigt. Die einzelnen Branchen werden unter zentralen Aspekten<br />

für die <strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> untersucht und die aktuellen Entwicklungen dieser Aspekte auf<br />

den Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern hin ausgewertet.<br />

Die Auswertungen erfolgten gesondert für jede einzelne Branche. Hinzu kommt die<br />

Sekundäranalyse zentraler Branchenreporte für alle zwölf Branchen. Ein abschließender<br />

branchenübergreifender Vergleich sowie eine Gegenüberstellung von Ost-/West-<br />

Entwicklungen verdeutlicht die übergreifenden Trends in der Frauenbeschäftigung <strong>im</strong><br />

8


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> in Deutschland. Die BA-Daten werden darüber hinaus mit aktuellen<br />

Zahlen des Mikrozensus, sowie des IAB-Betriebspanels ergänzt.<br />

Im ersten Teil der Studie wird entlang von zwölf ausgewählter Branchen einzelne berufliche<br />

Merkmale (s.u.) für das gesamte Bundesgebiet statistisch aufgearbeitet. 15 Dazu gehören:<br />

• Allgemeine Branchentrends (Rahmenbedingungen)<br />

• Qualifikation<br />

• Altersstruktur in den Branchen<br />

• <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

• geringfügige Beschäftigung / befristete Beschäftigung<br />

• Ausbildung<br />

• Weiterbildung<br />

• Einkommen<br />

Eine differenzierte Auswertung geschlechtsspezifischer Daten erfolgte für folgende<br />

ausgewählte Branchen:<br />

• Automobilindustrie (Automobilhersteller/ Zulieferer)<br />

• Elektroindustrie<br />

• Maschinenbau<br />

• Stahlindustrie<br />

• Holz-, Kunststoff- und Möbelindustrie<br />

• Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

• IT-Industrie<br />

• Medizintechnik<br />

• Luft- und Raumfahrt<br />

• Schiffbau<br />

• Erneuerbare Energien<br />

• Handwerk<br />

Ergänzt bzw. erweitert wird der von Astrid Ziegler gegebene Branchenüberblick durch<br />

Mitberücksichtigung der IT-Industrie sowie der Erneuerbaren Energien, die <strong>im</strong>mer größere<br />

Bedeutung gewinnen.<br />

15 Diese Gliederung wurde sowohl in den Texten als auch in den Grafiken sehr streng verfolgt, um den<br />

Überblick zu erhalten.<br />

9


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

3.1. Datengrundlagen<br />

Die Analyse der Frauenbeschäftigung <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> findet in der vorliegenden<br />

Studie auf Basis verschiedener Datensätze statt. Nur so konnte eine umfassende<br />

Darstellung der Frauenerwerbssituation <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> sowie deren<br />

Entwicklung nach festgelegten Analysekriterien gewährleistet werden. Hierdurch ergeben<br />

sich gewisse Einschränkungen in der Vergleichbarkeit einzelner Merkmale sowie der<br />

unterschiedlichen Branchen, die <strong>im</strong> Folgenden dargestellt und be<strong>im</strong> Lesen dieser Studie<br />

berücksichtigt werden müssen. Zudem galt die Umstellung der Wirtschaftskennzahlen von<br />

WZ 2003 auf WZ 2008 zu berücksichtigen.<br />

Die verwendeten Daten für das Betrachtungsjahr 1999 über allgemeine<br />

Beschäftigungszahlen sowie Qualifikation, Altersstruktur und das Verhältnis von Voll- und<br />

Teilzeittätigen weiblichen Beschäftigten sind der Studie von Dr. Astrid Ziegler „Analyse und<br />

Handlungsbedarf für eine betriebliche, regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik“<br />

aus dem Jahr 2000 entnommen. Diese Daten beruhen auf der deutschlandweit gültigen<br />

Wirtschaftsklassifikation aus dem Jahr 1993, der WZ 93.<br />

Die WZ 93 wurde <strong>im</strong> Jahr 2003 durch eine neue Klassifikation abgelöst. Die seitdem gültige<br />

WZ 2003 wurde bis einschließlich 2008 verwendet. Daten, die sich nach dieser Klassifikation<br />

richten, sind aufgrund der nur min<strong>im</strong>alen Veränderungen zu Vorgängerklassifikation ohne<br />

Einschränkungen miteinander vergleichbar. Deswegen wurden für das Betrachtungsjahr<br />

2008 für die meisten der in dieser Studie analysierten Branchen Daten der Bundesagentur<br />

für <strong>Arbeit</strong> (BA) nach WZ 2003 ausgewertet und mit den BA-Daten für 1999 und der Ziegler-<br />

Studie verglichen. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um Angaben zur allgemeinen<br />

Beschäftigungssituation, der Qualifikations- und Altersstruktur sowie dem Verhältnis von<br />

Voll- und Teilzeittätigen. Zudem fand auch die Betrachtung der Auszubildendenzahlen<br />

überwiegend nach WZ 2003 statt. Vergleiche mit den Ausbildungsdaten aus der Studie von<br />

Dr. Ziegler sind allerdings nicht möglich, da sich diese nach einer älteren Klassifikation, der<br />

WS 73, richten. Bedeutsam ist hier, dass unter Qualifikation (ohne Ausbildung, Mit<br />

Ausbildung, mit FHS HS-Abschluss) laut BA teilweise ein erheblicher Anteil „ohne Angaben“<br />

befindet. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Studie in den Verhältnisangaben<br />

von einer Qualifikationsgruppe zur gesamten Branche <strong>im</strong>mer die Beschäftigten „ohne<br />

Angabe“ abgezogen.<br />

Für einige der in dieser Studie betrachteten Branchen erwies sich eine Darstellung und<br />

Analyse der BA-Daten nach WZ 2003 allerdings als ungeeignet. Dies betrifft vor allem die<br />

sogenannten „Zukunftsbrachen“ Neue Energien und IT-Industrie, die in der WZ 2003 noch<br />

nicht ausreichend abgegrenzt dargestellt wurden. Für diese Branchen wurden Daten der BA<br />

für das Jahr 2008 nach der seit Anfang 2009 bundesweit eingeführten WZ 2008<br />

ausgewertet. In diesem Fall ermöglichte die neue Klassifikation durch ihre veränderte und<br />

verfeinerte Struktur eine konkretere statistische Branchendarstellung. Im Zuge dessen<br />

wurden auch die Daten der BA für die Elektroindustrie nach der neuen WZ 2008<br />

ausgewertet, da einige Bereiche der genannten Zukunftsbranchen diesem Wirtschaftszweig<br />

zugeordnet sind, aber innerhalb dieser Studie separat betrachtet werden. Aus diesem Grund<br />

weicht auch die hier zugrundeliegende statistische Datenbasis für die Elektroindustrie von<br />

der <strong>im</strong> gewerkschaftlichen Kontext bisher gängigen ab und wird in entsprechendem Kapitel<br />

noch einmal explizit ausgewiesen und dargelegt. Ebenso ist hier eine Vergleichbarkeit mit<br />

10


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

den vorliegenden Daten von Dr. Ziegler aus dem Jahr 1999 nur eingeschränkt und unter<br />

Vorbehalt möglich.<br />

Neben den Daten der BA werden in dieser Studie auch Informationen über geringfügige und<br />

befristete Beschäftigte sowie über die Weiterbildungs- und Einkommenssituation weiblicher<br />

und männlicher Beschäftigter <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> ausgewertet. Diese wurden aus<br />

unterschiedlichen Datenquellen generiert.<br />

Die Zahlen über geringfügige Beschäftigte basieren auf Erhebungen der<br />

Bundesknappschaft. Diese richten sich bereits nach der neuen WZ 2008. Eine<br />

Vergleichbarkeit mit Daten der BA, die sich noch nach der WZ 2003 richten, ist nicht möglich.<br />

Deswegen konnte die Zahl der geringfügigen Beschäftigten in den meisten Branchen nicht<br />

mit der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Verhältnis gesetzt werden.<br />

Befristete Beschäftigungsverhältnisse sowie Angaben zu Weiterbildungsaktivitäten der<br />

Beschäftigten wurden auf Basis des Mikrozensus aus dem Jahr 2008 betrachtet. Der<br />

Mikrozensus ist die umfassendste statistische Erhebung zur Situation der Wohnbevölkerung<br />

in Deutschland. Sie wird jährlich durchgeführt und ergänzt die deutschlandweite<br />

Volkszählung. Im Gegensatz zu ihr ist der Mikrozensus aber keine Totalerhebung aller<br />

deutschen Haushalte, sondern umfasst nur ein Prozent von diesen. Die Auswahl der<br />

Haushalte ist repräsentativ und wird auf der Basis einer Flächenstichprobe durchgeführt, so<br />

dass die durch den Mikrozensus gewonnenen Daten für die gesamte Bevölkerung<br />

Deutschlands hochgerechnet werden können. Die mit dieser Hochrechnung generierten<br />

Daten weichen allerdings zwangsläufig von denen der Totalerhebung ab, so dass sie mit<br />

diesen nicht in Verhältnis gesetzt werden können. Die Daten der BA können daher mit denen<br />

des Mikrozensus nicht verglichen werden. Hierauf wird in den einzelnen Branchenkapiteln an<br />

betreffender Stelle aber noch einmal explizit hingewiesen.<br />

Um eine Einschätzung speziell zur betrieblichen Weiterbildung sowie der Beteiligung von<br />

weiblichen und männlichen Beschäftigten an dieser zu treffen, wurden zusätzlich zu den<br />

Informationen aus dem Mikrozensus Daten aus der aktuellsten europaweiten Erhebung zur<br />

beruflichen Weiterbildung in Unternehmen aus dem Jahr 2005, der CVTS 3 (Continuing<br />

Vocational Training Survey), in die Analyse mit einbezogen. Die CVTS 3 ist eine<br />

Zusatzerhebung des Statistischen Bundesamtes. Die Daten werden nicht jährlich erhoben. In<br />

Deutschland wurden rund 10.000 Unternehmen mit 10 und mehr Beschäftigten aus nahezu<br />

allen Wirtschaftsbereichen befragt. Eine Darstellung ist aufgrund der geringen Fallzahlen<br />

aber nicht für alle der in dieser Studie betrachteten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s<br />

möglich. An den betreffenden Stellen wurde versucht, andere Informationsquellen in die<br />

Analyse mit einzubeziehen. Auffällig ist, dass geschlechterdifferenzierte Ergebnisse zur<br />

betrieblichen Weiterbildungsbeteiligung oftmals völlig unterschiedlich ausfallen. So<br />

widersprechen die CVTS-Daten z.T. den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels aus dem Jahr<br />

2005 16 und den Ergebnissen des elften Weiterbildungsreports des Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung aus dem Jahr 2003 17 , sind dafür aber vergleichbar mit denen der<br />

16 Laut diesem aus dem Jahr 2005 lagen die Teilnahmequoten der Frauen (West: 22 %; Ost: 30 %) an<br />

betrieblicher Weiterbildung – gerade in Ostdeutschland – höher als die der Männer (West: 18 %; Ost:<br />

22 %)<br />

17 So lag die allgemeine Teilnahmequote der Männer bei 28 % (Rückgang seit 2000 um 6 %), der der<br />

Frauen bei 24% (Zunahme seit 2000 um 1 %). Allerdings veränderten sich die Anteile, wurden nur die<br />

11


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

WSI-Betriebsrätebefragung aus dem Jahr 2004. Aufgrund der bestehenden Widersprüche in<br />

den berücksichtigten Daten konnten deshalb stellenweise keine eindeutigen Aussagen über<br />

die geschlechtsspezifische Ausprägung und Entwicklung der Weiterbildungsbeteiligung<br />

getroffen werden.<br />

Die Einkommenssituation wurde anhand der Ergebnisse der Vierteljährlichen<br />

Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes für das erste Quartal 2008 dargestellt.<br />

Diese beruht in der vorliegenden Studie noch auf der Klassifikation der Wirtschaftszweige<br />

nach WZ 2003 und weist nach dieser die durchschnittlichen Bruttostundenverdienste,<br />

Bruttomonatsverdienste und die bezahlte Wochenarbeitszeit der <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen und<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer <strong>im</strong> gesamten Bundesgebiet sowie unterschieden nach Ost- und<br />

Westdeutschland aus. Die Vierteljährliche Verdiensterhebung wurde nach WZ 2003 als<br />

repräsentative Stichprobenzählung bei 40.500 Betrieben mit 10 oder mehr Beschäftigten<br />

durchgeführt.<br />

Neben den hier bereits genannten Datenquellen mussten zudem für einzelne Branchen,<br />

speziell <strong>im</strong> Handwerk, abweichende Analysemethoden eingesetzt werden, um die weibliche<br />

Beschäftigungsentwicklung zu beschreiben. Die genaue Vorgehensweise bei der Auswahl<br />

und Analyse dieser Quellen kann den entsprechenden Kapiteln entnommen werden und wird<br />

zudem für das Handwerk ausführlich dargelegt.<br />

Vollzeitbeschäftigten berücksichtigt. Hier waren Frauen mit 40 % deutlich häufiger an betrieblicher<br />

Weiterbildung beteiligt als Männern mit 34 %.<br />

12


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

4. Automobilindustrie<br />

Die Automobilindustrie zählt beschäftigungspolitisch zu einem der wichtigsten<br />

Industriezweige in Deutschland. In 2008 arbeiteten hier knapp 700.000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte in Voll- und Teilzeit. Nach Aussage des VDA hängt insgesamt jeder<br />

siebte <strong>Arbeit</strong>splatz in Deutschland mit dieser Branche auf direkte oder indirekte Art und<br />

Weise zusammen. Die Branche selbst ist stark männlich geprägt: Nur 14 % aller<br />

Beschäftigten in der Automobilindustrie sind Frauen.<br />

Die Automobilindustrie setzt sich in Deutschland aus drei Wirtschaftszweigen zusammen:<br />

Erstens „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren“ (die Automobilhersteller bzw.<br />

Endhersteller), zweitens „Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren“ (die Zulieferer) sowie drittens „Herstellung von Karosserien, Aufbauten<br />

und Anhängern“ (die Karosseriehersteller), welcher den kleinsten der drei Wirtschaftszweige<br />

darstellt. Der Wirtschaftszweig der Automobilendherstellung ist nach Produktionsvolumen<br />

und Beschäftigtenzahl die größte Wirtschaftseinheit der Branche. Von den 13 weltweit<br />

größten Automobilherstellern 18 , gehören fünf deutsche Konzerne zur Weltspitze der<br />

Autoproduktion. Allerdings werden zunehmend <strong>Arbeit</strong>sfelder der klassischen Automobilproduktion<br />

in Zuliefererunternehmen verlagert, weswegen diese in den vergangenen Jahren<br />

ein positives Wachstum verzeichneten. Unter den 15 größten Automobilzulieferern der Welt<br />

sind u.a. die deutschen Unternehmen Bosch, Continental, Siemens, Thyssen Krupp und die<br />

ZF Group. Im europäischen Vergleich sind neun der 15 größten Zulieferer deutsche<br />

Unternehmen.<br />

Ausbildungsberufe finden sich sowohl <strong>im</strong> technischen (u.a. Kraftfahrzeug-Mechatronikerin/-<br />

Mechatroniker, Mechanikerin/ Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik, Fahrzeuglackiererin/<br />

Fahrzeuglackierer) als auch <strong>im</strong> kaufmännischen Bereich (Automobil-<br />

Bürokauffrau/ Bürokaufmann). In verschiedenen Weiterbildungsinstituten, Akademien oder<br />

Fachhochschulen, aber auch über die Handwerkskammern und die Bundesfachschule für<br />

Betriebswirtschaft <strong>im</strong> Kfz-<strong>Gewerbe</strong> (BFC) kann man sich nach dem Abschluss der<br />

Ausbildung fortbilden und u.a. die Meisterprüfung ablegen. Vielerorts kann man in den<br />

Studiengängen der Elektrotechnik und des Maschinenbaus einen automobilspezifischen<br />

Schwerpunkt setzten. Mehrere Fachhochschulen bieten darüber hinaus konkret den<br />

Studiengang „Automobiltechnik“ an (u.a. FH Wolfsburg und Frankfurt a.M.).<br />

Der überwiegende Teil der Automobilindustrie konzentriert sich auf Westdeutschland, in<br />

denen die großen Konzernzentralen und die F&E-Bereiche der Unternehmen der<br />

Automobilindustrie angesiedelt sind. In Ostdeutschland ist die Branchenstruktur eher durch<br />

kleine und mittelständische Unternehmen sowie eine stärkere Konzentration der<br />

Zuliefererbetriebe gekennzeichnet. 19 Dies hat auch Einfluss auf die Beschäftigten- und<br />

Umsatzzahlen. Nur 7,2 % aller Beschäftigten der deutschen Automobilindustrie arbeiteten <strong>im</strong><br />

Jahr 2008 in Ostdeutschland. Zudem wurden lediglich 9 % des Gesamtumsatzes der<br />

deutschen Automobilindustrie hier erwirtschaftet. Allerdings zeigte sich die Automobilbranche<br />

18 Dies sind: Audi, BMW, Da<strong>im</strong>ler, Fiat, General Motors, Ford, Honda, Porsche, Peugeot, Nissan,<br />

Renault, Toyota und VW<br />

19 Martin, S. (2007).<br />

13


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

in Ostdeutschland in den letzten Jahren auf deutlichem Wachstumskurs. Aufgrund<br />

ausgeprägter Lieferbeziehungen zu zahlreichen vorgelagerten Branchen wie dem<br />

Maschinenbau, der Metallindustrie und der Kunststoff- und Textilindustrie stabilisiert sie<br />

zudem die industrielle Entwicklung Ostdeutschlands. 20<br />

Die Automobilindustrie ist eine der wichtigsten Wirtschaftssektoren Deutschlands. Der<br />

Jahresumsatz <strong>im</strong> Jahr 2008 dieses Sektors betrug – trotz einsetzender Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise - 288 Mrd. Euro und damit nur 0,9 % weniger als <strong>im</strong> Jahr 2007. 21 Ein<br />

Erfolgsfaktor der deutschen Automobilindustrie ist die Forschung und Entwicklung.<br />

Insgesamt investierten die deutschen Automobil-Konzerne in 2008 rund 18,9 Mrd. Euro für<br />

Forschung und Entwicklung, knapp 1 Mrd. mehr als <strong>im</strong> Vorjahr. 22<br />

Bezogen auf Produktionsvolumen und Umsatz ist Deutschland – nach den USA und Japan –<br />

<strong>im</strong> internationalen Vergleich die drittgrößte Automobil produzierende Nation. 23 Allerdings ist<br />

das Produktionsniveau <strong>im</strong> Zeitraum August 2008 bis August 2009 um 22 % gesunken. 24<br />

Dieser Einbruch ist in erster Linie auf einen Rückgang des Exportvolumens zurückzuführen,<br />

liefert die deutsche Automobilindustrie doch rund 70 % ihrer Fahrzeuge ins Ausland. Die<br />

Nachfrage auf dem Inlandsmarkt hingegen verzeichnete – maßgeblich bedingt durch die<br />

Einführung der Umweltprämie – ein Plus von 4 %. Entlassungen <strong>im</strong> größeren Stil konnten mit<br />

Hilfe des Instruments Kurzarbeit verhindert werden.<br />

Allerdings ist die Situation der Automobilindustrie schwierig wie noch nie, so Berthold Huber,<br />

Erster Vorsitzender der IG Metall, auf der Automobil- und Zuliefererkonferenz am 25. März<br />

2009. Denn die Automobilindustrie sei sowohl von der Finanzmarkt-, der Konjunktur- als<br />

auch der Strukturkrise betroffen und diese verstärkten sich gegenseitig. 25 Wie sich dies<br />

zukünftig auf die wirtschaftliche sowie beschäftigungspolitische Bedeutung – gerade auch in<br />

Bezug auf weibliche Beschäftigte – auswirkt, muss in den kommenden Monaten genau<br />

beobachtet werden.<br />

4.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Automobilindustrie nahm zwischen 1999 und<br />

2008 um 6,5 % zu. Von diesem Stellenzuwachs profitierten Frauen etwas mehr als Männer.<br />

Dadurch stieg ihr Beschäftigtenanteil von rund 13,3 % <strong>im</strong> Jahr 1999 auf knapp 14 % <strong>im</strong> Jahr<br />

2008 an. Es gab in 2008 knapp 11.000 Frauen mehr in der Branche als noch 1999. Dies<br />

macht einen Zuwachs von 12,5 % aus. Die Zahl der männlichen Beschäftigten stieg <strong>im</strong><br />

gleichen Zeitraum um 33.771 Personen, was allerdings nur einen Zuwachs von knapp 6 %<br />

bedeutet (vgl. auch Anhang, Tabelle 1b).<br />

20<br />

IMU-Institut Berlin <strong>GmbH</strong> (2007).<br />

21<br />

http://www.vda.de/de/zahlen/jahreszahlen/allgemeines/.<br />

22<br />

VDA (2009).<br />

23<br />

Bundesregierung (2008).<br />

24<br />

Infografik extranet.igmetall.de.<br />

25<br />

Huber, B. (2009).<br />

14


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 1<br />

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in der Automobilindustrie in<br />

Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 654.876 86.968 13,28% 625.306 81.750 13,07% 29.570 5.218 17,65%<br />

2008 699.572 97.893 13,99% 652.816 89.992 13,79% 46.756 7.901 16,90%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Die Grafiken 1a und 1b verdeutlichen, wie hoch die Beschäftigtenzuwächse ausfielen,<br />

unterschieden nach Ost- und Westdeutschland sowie nach Geschlecht.<br />

Grafik 1a<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Automobilindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet 1999 und 2008<br />

81.750<br />

543.556<br />

89.992<br />

1999 2008<br />

562.824<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand) sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche, regionale und sektorale<br />

Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Zwei Trends lassen sich hier erkennen: In absoluten Zahlen ausgedrückt fällt der<br />

Beschäftigtenzuwachs in Westdeutschland höher aus. Allerdings ist die Zuwachsrate in<br />

Ostdeutschland stärker ausgeprägt. Die Zahl der Frauen nahm in Westdeutschland um<br />

8.242 bzw. 10 % zu, die der Männer stieg um 19.268 Beschäftigte bzw. rund 3,5 % (vgl.<br />

Grafik 1a sowie Anhang, Tabelle 1b). In Ostdeutschland nahm die Zahl der Frauen um<br />

2.683, die der Männer um 14.503 Beschäftigte zu. Die Zuwachsraten sind – aufgrund der<br />

insgesamt wesentlich kleineren Beschäftigtenzahlen – sehr deutlich (vgl. Grafik 1b). Die Zahl<br />

der Frauen stieg zwischen 1999 und 2008 um knapp 51,5 %, die der Männer sogar um 59,6<br />

% (vgl. Anhang, Tabelle 1b). Im Gegensatz zu Westdeutschland profitieren in<br />

Ostdeutschland männliche Beschäftigte stärker vom Zuwachs sozialversicherungspflichtiger<br />

Beschäftigungsverhältnisse als weibliche.<br />

15


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 1b<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Automobilindustrie in den neuen Ländern 1999 und 2008<br />

5.218<br />

24.352<br />

7.901<br />

1999 2008<br />

38.855<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand) sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche, regionale und sektorale<br />

Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass - in absoluten Zahlen gesehen - bundesweit die<br />

Beschäftigungszuwächse v.a. zu Gunsten von Männern erfolgten. Bezogen auf die Beschäftigtenanteile<br />

in dieser Industrie konnten v.a. die Frauen in Westdeutschland von der<br />

Entwicklung der vergangenen zehn Jahre profitieren.<br />

Aufgeschlüsselt auf die einzelnen Wirtschaftszweige der Automobilindustrie zeigt sich, dass<br />

2008 der überwiegende Teil der insgesamt knapp 90.000 weiblichen Beschäftigten (51 %) in<br />

der Automobil-Herstellerindustrie tätig ist.<br />

Grafik 1c<br />

Verteilung von Frauen auf die Wirtschaftszweige der Automobilindustrie in<br />

Deutschland 2008<br />

44%<br />

5%<br />

51%<br />

H.v. Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren<br />

H.v. Karosserien, Aufbauten<br />

und Anhängern<br />

H. v. Teilen und Zubehör für<br />

Kraftwagen<br />

Quel<br />

le: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger<br />

Stand), Nürnberg, eigene Berechnungen.<br />

16


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Rund 41 % der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen arbeiten hingegen in der<br />

Automobil-Zuliefererindustrie. Nur 5 % aller weiblichen Beschäftigten arbeitet in<br />

Unternehmen, die dem Segment „Herstellung von Karosserien, Anhängern und Aufbauten“<br />

zugerechnet werden (vgl. Grafik 1c).<br />

Betrachtet man allerdings die Anteile der Frauen an allen Beschäftigten in der jeweiligen<br />

Branche, ergibt sich ein anderes Bild: Den höchsten Frauenanteil innerhalb der Branche hat<br />

mit 18 % die Automobil-Zuliefererindustrie, den niedrigsten die Herstellerindustrie mit einem<br />

Frauenanteil von knapp 12 % (vgl. Anhang, Tabelle 1a).<br />

4.2. Qualifikation 26<br />

Werden die Qualifikationen der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen (vgl. Grafik<br />

2a) betrachtet, so zeigt sich, dass in Westdeutschland der Anteil der Un- und Angelernten<br />

(ohne abgeschlossene Ausbildung) fast doppelt so hoch ist wie in Ostdeutschland. Allerdings<br />

ist ihr Anteil insgesamt rückläufig. In Westdeutschland sank er von rund 37 % in 1999 auf<br />

24,5 % in 2008. In Ostdeutschland lag dagegen der Anteil ungelernter Frauen bereits 1999<br />

mit rund 15 % deutlich unter dem Niveau in Westdeutschland und sank bis zum Jahr 2008<br />

noch einmal um 2,1 Prozentpunkte auf 12,9 %.<br />

Der Anteil der un- und angelernten an allen Beschäftigten unterscheidet sich bei Frauen und<br />

Männern sehr deutlich: In Westdeutschland sind lediglich rund 15 % aller Männer un- und<br />

angelernt (Frauen rund 37 %) und auch in Ostdeutschland beträgt der Anteil bei den<br />

Männern nur 10,2 % (Frauen 12,9 %) (vgl. Anhang, Tabellen 2b und 2c).<br />

Der Anteil der weiblichen Beschäftigten mit einem Hochschulabschluss hat sich sowohl in<br />

Ost- als auch in Westdeutschland erhöht. Die Zuwächse waren in Westdeutschland deutlich<br />

stärker ausgeprägt. So stieg hier der Anteil der Hochschulabsolventinnen von 5,6 % in 1999<br />

auf 14,4 % in 2008 an. In Ostdeutschland war der Anteil mit 11,2 % bereits 1999 <strong>im</strong><br />

Vergleich zu Westdeutschland höher, dafür die Veränderungen bis zum Jahr 2008 (12,8 %)<br />

nur min<strong>im</strong>al.<br />

Zusammengefasst lässt sich in Bezug auf die Verteilung der Qualifikationen nach Geschlecht<br />

sagen, dass Frauen weit häufiger als Männer über eine nur niedrige Qualifikation verfügen,<br />

dies bezieht sich v.a. auf Westdeutschland. Der Anteil der Frauen mit einem<br />

Hochschulabschluss steigt und liegt in Westdeutschland mittlerweile über dem in<br />

Ostdeutschland.<br />

26 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein.<br />

17


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 2a<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Automobilindustrie nach<br />

Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

4.448<br />

541<br />

13.095<br />

979<br />

45.245<br />

3.541<br />

55.367<br />

5.687<br />

28.959<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

22.281<br />

Qu<br />

elle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Betrachtet man die aktuelle Verteilung der Qualifikationsniveaus in den einzelnen<br />

Wirtschaftszweigen der Automobilindustrie (vgl. Grafik 2b), kann folgendes festgestellt<br />

werden: Die relativ meisten un- und angelernten weiblichen Beschäftigten arbeiten sowohl in<br />

West- (34,7 % an allen weiblichen Beschäftigten) als auch in Ostdeutschland (rund 14 %) in<br />

der Zuliefererindustrie (vgl. Grafik 2b, Gruppe 34.3). Vergleichbares zeigt sich auch bei den<br />

männlichen Beschäftigten, wobei die Höhe des Anteils – gerade in Westdeutschland –<br />

wieder deutlich niedriger ist: Un- und Angelernte machten hier 22 %, in Ostdeutschland 13 %<br />

aller männlichen Beschäftigten in Unternehmen der Zuliefererindustrie aus (vgl. Anhang,<br />

Tabellen 2b und 2c).<br />

Frauen mit einem Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss sind hingegen – sowohl in Ost-<br />

als auch in Westdeutschland – am stärksten in der Herstellerindustrie vertreten. Hier stellen<br />

sie in Ostdeutschland 19 %, in Westdeutschland sogar knapp 21 % aller weiblichen<br />

Beschäftigten (vgl. Grafik 2b, Gruppe 34.1).<br />

Grafik 2b<br />

34.1<br />

34.2<br />

34.3<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Automobilindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

174<br />

3.614<br />

443<br />

9.307<br />

167<br />

369<br />

21.233<br />

2.890<br />

3.738<br />

31.244<br />

1.193<br />

756<br />

13.214<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

34.1: Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

34.2: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern<br />

34.3: Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

735<br />

985<br />

881<br />

8.186<br />

218<br />

680<br />

87<br />

18


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

4.3. Altersstruktur<br />

Wie alle Industriestaaten erfasst der demografische Wandel auch Deutschland. Die alternde<br />

und gleichzeitig schrumpfende Bevölkerung hat Auswirkungen auf alle Bereiche des<br />

gesellschaftlichen Lebens. Bezogen auf Wirtschaft und <strong>Arbeit</strong>smarkt kennzeichnen die<br />

Situation alternde Belegschaften und weniger junge Menschen, die in das Erwerbsleben<br />

eintreten. Die Altersstruktur der weiblichen Beschäftigten in der Automobilindustrie ist hierbei<br />

keine Ausnahme.<br />

Grafik 3a 27<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Automobilindustrie nach Alter in<br />

Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

10.213<br />

560<br />

11.980<br />

855<br />

1.579<br />

1.357<br />

21.550<br />

26.498<br />

2.348<br />

1.758<br />

29.457<br />

22.981<br />

2.514<br />

22.971<br />

16.705<br />

1.183<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Unterschiede bestehen allerdings wieder zwischen West- und Ostdeutschland: So war in<br />

Ostdeutschland bereits <strong>im</strong> Jahr 1999 die Gruppe der weiblichen Beschäftigten zwischen 45<br />

und 65 Jahre anteilig stärker vertreten als in Westdeutschland (West: 27 % / Ost: 29,5 %). In<br />

beiden Teilen Deutschlands vergrößerte sich <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum diese<br />

Beschäftigtengruppe. Für das Jahr 2008 sind nunmehr 42,4 % der weiblichen Beschäftigten<br />

Ostdeutschlands 45 Jahre oder älter, in Westdeutschland „nur“ 34,1 %. Umgekehrt gestaltet<br />

sich dies für männliche Beschäftigte: Hier waren <strong>im</strong> Westen 42,5 % der Beschäftigten über<br />

45 Jahre, hingegen „nur“ 37% <strong>im</strong> Osten Deutschlands (vgl. Anhang, Tabelle 3b und 3c)<br />

Der Anteil Jüngerer – die unter 25-Jährigen – stagnierte für Frauen <strong>im</strong> Betrachtungszeitraum.<br />

So haben sie zwar – gemessen an den absoluten Zahlen – sowohl in West- als auch in<br />

Ostdeutschland zugelegt (vgl. Grafik 3a). Der Anteil den sie an allen weiblichen Beschäftigten<br />

stellen verblieb in Westdeutschland 2008 mit 12,5 % allerdings auf dem Niveau von<br />

1999. In Ostdeutschland verringerte sich der Anteil sogar leicht (von 10,7 % in 1999 auf 10,3<br />

% in 2008).<br />

27 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

5324<br />

355<br />

9.635<br />

1.002<br />

19


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Setzt man die Beschäftigungsanteile der Jüngeren ins Verhältnis zu denen der Älteren, muss<br />

insgesamt festgestellt werden, dass in der Automobilindustrie eine „demografische<br />

Zeitbombe“ tickt. In der Gruppe der Frauen gestaltet sich die Situation in Ostdeutschland<br />

dramatischer als in Westdeutschland, bei den Männern ist es umgekehrt.<br />

Unterschieden nach den einzelnen Wirtschaftszweigen der Automobilindustrie ist die<br />

Alterung der Belegschaften besonders deutlich in der Zuliefererindustrie (vgl. Grafik 3b,<br />

Gruppe 34.3).<br />

Grafik 3b<br />

34.1<br />

34.2<br />

34.3<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Automobilindustrie nach Alter in Deutschland, 2008<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

7.542<br />

285<br />

649<br />

157<br />

3.789<br />

413<br />

939<br />

8.293<br />

12.378<br />

418<br />

879<br />

222<br />

1.559<br />

266<br />

12.293<br />

15.934<br />

523<br />

1.230<br />

321<br />

1.729<br />

11.140<br />

464<br />

1.080<br />

10.751<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

34.1: Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

34.2: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern<br />

34.3: Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Im Jahr 2008 sind in Westdeutschland rund 39 % der Frauen den Älteren zuzurechnen, in<br />

Ostdeutschland sogar 45,4 %. Vergleichbar hoch ist dieser Anteil auch in ostdeutschen<br />

Unternehmen des Wirtschaftszweigs „Herstellung von Karosserien, Aufbauten und<br />

Anhängern“ (42,6 %; vgl. Grafik 3b, Gruppe 32.2)<br />

Ganz anders die Situation in der Herstellerindustrie. Hier ist <strong>im</strong>merhin jede sechste<br />

Beschäftigte (West: 14,7 %, Ost: 15,5 %) jünger als 25 Jahre, und der Anteil der Älteren ist<br />

erheblich geringer als in der Zuliefererindustrie (vgl. ebenfalls Grafik 3b, Gruppe 34.1).<br />

Dies macht deutlich, dass sich die Alterung der Beschäftigten sowohl in Ost- und West als<br />

auch <strong>im</strong> Vergleich der einzelnen Zweige der Branche unterschiedlich bemerkbar machen.<br />

Gezielte Strategien zum Umgang mit diesem Sachverhalt sollten deshalb regional, aber auch<br />

zweigspezifisch ausgerichtet sein.<br />

4.245<br />

154<br />

471<br />

158<br />

4.919<br />

690<br />

20


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

4.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Das Verhältnis von Teil- und Vollzeitbeschäftigung unterscheidet sich sowohl 1999 als auch<br />

2008 deutlich zwischen Ost- und Westdeutschland (vgl. Grafik 4a). So waren zu beiden<br />

Betrachtungszeitpunkten in Ostdeutschland weniger als 6 % der weiblichen Beschäftigten in<br />

Teilzeit tätig (1999: 5,6 % / 2008: 5,7 %). In Westdeutschland lag hingegen bereits 1999 die<br />

Teilzeitquote bei 15,3 %. Bis 2008 stieg sie auf 18,2 % an und lag damit mehr als dre<strong>im</strong>al so<br />

hoch wie <strong>im</strong> Osten Deutschlands.<br />

Grafik 4a<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

292<br />

472<br />

12.528<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der Automobilbranche<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

17.435<br />

4.926<br />

7.832<br />

69.222<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

78.198<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Teilzeit ist somit klar ein westliches Phänomen! Zudem arbeiten deutlich mehr Frauen als<br />

Männer in Teilzeit. So lag in Westdeutschland die Quote der Frauen an allen Teilzeitbeschäftigten<br />

bei 66,3 %, in Ostdeutschland bei 59,5 % (vgl. Anhang, Tabelle 4b und 4c).<br />

Besonders ausgeprägt ist die Teilzeitbeschäftigung in Westdeutschland in den Unternehmen<br />

der Herstellerindustrie (vgl. Grafik 3b, Gruppe 34.1). Hier waren mehr als 20 % aller<br />

weiblichen Beschäftigten in Teilzeit tätig. Den niedrigsten Anteil mit 5 % weisen <strong>im</strong> Jahr 2008<br />

ostdeutsche Unternehmen der Zuliefererindustrie auf (vgl. Grafik 3b, Gruppe 34.3).<br />

In der Herstellerindustrie fällt auf, dass es neben einem hohen Anteil an in Teilzeit tätigen<br />

Frauen auch vermehrt Männer in dieser Beschäftigungsform gibt. Ihr Anteil an allen<br />

Teilzeittätigen liegt bei knapp 36 % (vgl. Anhang, Tabelle 4b). Im Osten machen männliche<br />

Teilzeittätige sogar mehr als die Hälfte, nämlich 55 % aus. (vgl. Anhang, Tabellen 4b und 4c)<br />

In der Zuliefererindustrie, wo <strong>im</strong> Vergleich zu den anderen Wirtschaftszweigen Frauen<br />

seltener verkürzt arbeiten, gibt es auch weniger Männer in Teilzeit. Ihr Anteil an allen<br />

Teilzeittätigen lieg hier in Westdeutschland bei 30 %, in Ostdeutschland bei 33 % (vgl.<br />

Anhang, Tabellen 4b und 4c).<br />

21


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 4b<br />

34.1<br />

34.2<br />

34.3<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Automobilindustrie 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

118<br />

268<br />

10.570<br />

722<br />

86<br />

6.143<br />

40.672<br />

1.726<br />

3.611<br />

1.041<br />

33.915<br />

5.065<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

34.1<br />

: Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

34.2: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern<br />

34.3: Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

4.5. geringfügige Beschäftigung<br />

Geringfügige Beschäftigung ist in der Automobilindustrie – <strong>im</strong> Vergleich zur Teilzeittätigkeit –<br />

keine Beschäftigungsform, die von Frauen dominiert wird. Generell bestehen eher<br />

Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland als zwischen Frauen und Männern. Die<br />

hier betrachteten Zahlen beziehen sich auf die Stichtage 31.03.2008 sowie 31.03.2009. 28<br />

Für Westdeutschland zeigt sich, dass Frauen sowohl in 2008 als auch in 2009 etwas<br />

häufiger geringfügig beschäftigt sind als Männer (vgl. Grafik 5a). Zu beiden Zeitpunkten liegt<br />

der Frauenanteil bei etwas mehr als 51 % (vgl. Anhang, Tabellen 5a und 5b). Der vollzogene<br />

Stellenabbau traf Frauen und Männer ungefähr gleich stark.<br />

28 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 3<br />

zugrunde gelegten Zahlen verglichen werden können. Diese beruhen zum Großteil noch auf der alten<br />

WZ 2003.<br />

22


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 5a<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Automobilindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

4.095<br />

3.820<br />

3.296<br />

2008 2009<br />

3.152<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

In Ostdeutschland sind sowohl in 2008 als auch in 2009 mehr Männer als Frauen geringfügig<br />

beschäftigt (vgl. Grafik 5b). Die Frauenquote lag in 2008 bei knapp 38,5 %, in 2009 bei 37,2<br />

%. Vom Abbau der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse, der nur min<strong>im</strong>al ist, waren<br />

Frauen hier – anders als in Westdeutschland – stärker betroffen als Männer. Ihre Zahl ging<br />

um 12,5 % zurück, die der Männer hingegen nur um 7,8 % (vgl. Anhang, Tabelle 5c).<br />

Grafik 5b<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Automobilindustrie in den neuen Ländern,<br />

2008 und 2009<br />

312<br />

500<br />

273<br />

2008 2009<br />

461<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Abbau geringfügiger Beschäftigung<br />

überwiegend in Westdeutschland erfolgte. Hier traf er beide Geschlechter gleich stark. Im<br />

23


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Osten Deutschlands waren hingegen Frauen stärker vom Stellenabbau betroffen –<br />

insgesamt waren die Verluste aber eher min<strong>im</strong>al.<br />

Betrachtet man die Zahl der geringfügig beschäftigten Frauen aufgeteilt auf die einzelnen<br />

Wirtschaftszweige der Automobilindustrie, zeigt sich folgendes Bild: Mit 61 % in 2009 ist der<br />

Großteil der geringfügig beschäftigten Frauen in den Unternehmen des Bereichs<br />

„Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen“ zu finden. Ihre Zahl beträgt hier absolut<br />

2.147. Im Bereich „Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern“ arbeiten weitere<br />

30 % (in absoluten Zahlen: 1.086) der Frauen auf geringfügiger Beschäftigungsbasis. Im<br />

Zweig „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren“ sind hingegen nur 336 bzw. 9<br />

% aller Frauen in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis tätig (vgl. hierzu auch<br />

Anhang, Tabelle 5a und 5b).<br />

Grafik 5c<br />

Verteilung von Frauen mit geringfügiger Beschäftigung auf die<br />

Wirtschaftszweige der Automobilindustrie in Deutschland 2009<br />

61%<br />

9%<br />

30%<br />

H. v. Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten<br />

und Anhängern<br />

H. v. Teilen und Zubehör für<br />

Kraftwagen<br />

Que<br />

lle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2009), eigene Berechnungen.<br />

4.6. Befristete Beschäftigung 29<br />

Befristete Beschäftigungsverhältnisse sind in der Automobilindustrie nicht sehr verbreitet. Im<br />

Mikrozensus für 2008 wurden bundesweit nur 6,3 % aller Beschäftigten in der<br />

Automobilindustrie gezählt, die in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis arbeiteten 30 .<br />

Obwohl die Gruppe klein ist, bestehen deutliche Unterschiede zwischen Frauen und<br />

Männern. Mit rund 9 % an allen Beschäftigten sind deutlich mehr Frauen befristet tätig als<br />

Männer (rund 5,8 %) (vgl. Grafik 6). Der Frauenanteil an allen befristet Tätigen liegt<br />

bundesweit bei etwa 25 % (vgl. Anhang, Tabelle 6). Damit ist ihr Anteil an dieser speziellen<br />

29 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen.<br />

30 Auszubildende sind hier nicht mit berücksichtigt, da sie <strong>im</strong>mer in einem befristeten Beschäf-<br />

tigungsverhältnis stehen.<br />

24


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Gruppe von Beschäftigten deutlich stärker ausgeprägt als der Frauenanteil an allen<br />

Beschäftigten. Dieser beträgt laut Mikrozensus 17,4 %.<br />

Somit sind Frauen gegenüber Männern nicht nur innerhalb ihrer Genusgruppe stärker von<br />

befristeten Beschäftigungsverhältnissen betroffen, sondern auch <strong>im</strong> Vergleich zu ihrem Anteil<br />

an allen Beschäftigten in der Automobilindustrie.<br />

Grafik 6<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Automobilindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

17.000<br />

171.000<br />

befristet (9,04%) unbefristet<br />

(90,96%)<br />

uelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

4.7. Ausbildung<br />

52.000<br />

839.000<br />

befristet (5,84%) unbefristet<br />

(94,16%)<br />

Frauen (100%) Männer (100%)<br />

In der Automobilindustrie wurden <strong>im</strong> Jahr 2008 insgesamt 32.698 Auszubildende gezählt,<br />

davon 2.841 (8,6 %) in Ostdeutschland (vgl. Anhang, Tabelle 7c). Der Frauenanteil an allen<br />

Auszubildenden lag bundesweit bei rund 18,5 %, was ihren Anteil an allen Beschäftigten von<br />

14 % übertrifft. Dies wirkt sich positiv auf den Anteil der Frauen in der Branche aus.<br />

Grafik 7a<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der<br />

Automobilindustrie in Deutschland, 2008<br />

13,79%<br />

18,89%<br />

16,90%<br />

West Ost<br />

14,19%<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Qu<br />

elle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede, wenn man – wie in Grafik 7a dargestellt – den<br />

Anteil der weiblichen Auszubildenden in Ost- und Westdeutschland miteinander vergleicht<br />

Q<br />

25


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

und ihn mit dem Frauenanteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ins<br />

Verhältnis setzt.<br />

So ist der Frauenanteil an den Azubis in Westdeutschland mit knapp 18,9 % deutlich höher<br />

als der mit knapp 14,2 % in Ostdeutschland. Der Anteil des weiblichen Nachwuchses liegt<br />

zudem nur in Westdeutschland über dem Frauenanteil an allen Beschäftigten (13,8 %), in<br />

Ostdeutschland hingegen darunter (Frauenanteil an allen Beschäftigten 16,9 %).<br />

Schlüsselt man diese <strong>Wert</strong>e entlang der einzelnen Wirtschaftszweige auf, ergeben sich<br />

zudem branchenspezifische Unterschiede. Diese relativieren die Zahlen aus dem<br />

vorangegangenen Ost-/Westvergleich für die gesamte Automobilindustrie zum Teil (vgl.<br />

Grafik 7b). So liegt in Ost- und Westdeutschland <strong>im</strong> Wirtschaftszweig „Herstellung von<br />

Kraftwagen und Kraftwagenmotoren“ der Frauenanteil an den Auszubildenden deutlich über<br />

dem Frauenanteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl. Im Wirtschaftszweig „Herstellung von<br />

Karosserien, Aufbauten und Anhängern“ liegt er hingegen in Ost- und Westdeutschland<br />

etwas darunter. Nur <strong>im</strong> Wirtschaftszweig „Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen<br />

und Kraftwagenmotoren“ zeigen sich Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland.<br />

Grafik 7b<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in den WZ der<br />

Automobilindustrie in Deutschland, 2008<br />

West Ost West Ost West Ost<br />

34.1 34.2 34.3<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

34.<br />

1: Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

34.2: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern<br />

34.3: Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

4.8. Weiterbildung 31<br />

Laut Mikrozensus haben <strong>im</strong> Jahr 2008 rund 18,8 % aller Beschäftigten der Automobilindustrie<br />

an einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Weiterbildung teilgenommen. Dies<br />

ist – z.B. <strong>im</strong> Vergleich zur Textil- und Bekleidungsindustrie – eine gute Quote. Frauen<br />

nehmen dabei – gemessen an ihrem <strong>im</strong> Mikrozensus errechneten Anteil an allen<br />

31 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten Weiterbildung<br />

dienten.<br />

26


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Beschäftigten (17,5 %) – seltener an Weiterbildung teil als Männer. Der bundesweite Frauenanteil<br />

an allen Weiterbildungsteilnehmern in der Automobilindustrie lag bei 15,4 %.<br />

Frauen in der ostdeutschen Automobilindustrie waren allerdings häufiger in<br />

Weiterbildungsmaßnahmen als in der westdeutschen (Frauenanteil an allen Weiterbildungsteilnehmern<br />

<strong>im</strong> Westen: 15 %, <strong>im</strong> Osten: 19 %) (vgl. Grafik 8).<br />

Grafik 8<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der Automobilindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

29.000<br />

165.000<br />

4.000<br />

West Ost<br />

elle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

17.000<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Betrachtet man – wie in Tabelle 2 auf Basis einer europaweiten Erhebung (genannt CVTS)<br />

geschehen – Daten zur rein betrieblichen Weiterbildung fällt folgendes auf: Insgesamt bieten<br />

in der Automobilindustrie mit mehr als 77 % der Großteil der Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für ihre Beschäftigten an. Mit dieser Quote stehen sie an dritter Stelle aller in<br />

dieser Studie betrachteten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s, für die Daten aus dem<br />

CVTS vorlagen. 32 Die weiterbildenden Unternehmen der Automobilindustrie bieten an erster<br />

Stelle Informations- und Lehrveranstaltungen an (62,7 % bzw. 58,8 %). 33<br />

Tabelle 2<br />

Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der<br />

Beschäftigten 2005 in der Automobilindustrie<br />

Unternehmen mit<br />

Weiterbildungsangeboten<br />

darunter<br />

Unternehmen mit<br />

Lehrveranstaltungen<br />

in Prozent<br />

Teilnahmequoten an Lehrveranstaltungen<br />

insgesamt Männer Frauen<br />

77,70% 58,80% 62,10% 63,30% 53,70%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, CVTS3, 2007.<br />

Auffallend ist der hohe Anteil der Männer, die an Lehrveranstaltungen teilnehmen (63,3 %).<br />

Er ist deutlich höher als der der Frauen (53,7 %). Auf Basis dieser Daten lässt sich<br />

32 Nur in der IT- sowie der Elektroindustrie bieten mehr Unternehmen laut der europaweiten CVTS-<br />

Erhebung Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Beschäftigten an (vgl. Anhang, Tabelle 8b).<br />

33 Vgl. StBa (2008a).<br />

Qu<br />

27


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

schließen, dass diese spezielle Form der betrieblichen Weiterbildung weiblichen Beschäftigten<br />

in geringerem Maße zugute kommt (vgl. Tabelle 2).<br />

Vergleicht man die Ergebnisse aus dem Mikrozensus mit denen der europaweiten Erhebung,<br />

lässt sich für die Weiterbildungsbeteiligung von Beschäftigten in der Automobilindustrie<br />

feststellen, dass sie insgesamt (betrieblich/ überbetrieblich insgesamt) gut ausgeprägt ist,<br />

dass aber <strong>im</strong> Vergleich zu den männlichen Beschäftigten bei Frauen noch weitere<br />

Anstrengungen zur Steigerung der betrieblichen sowie außerbetrieblichen<br />

Weiterbildungsbeteiligung unternommen werden müssen.<br />

4.9. Einkommen<br />

Das Durchschnittseinkommen (alle Leistungsgruppen) vollzeitbeschäftigter Frauen in der<br />

deutschen Automobilindustrie inklusive Sonderzahlungen (SZ) lag <strong>im</strong> Jahr 2008 bei 3.425<br />

Euro. Auch wenn sie somit <strong>im</strong> Vergleich zu Frauen aus anderen Branchen deutlich mehr<br />

verdienen, haben sie weniger Einkommen als ihre männlichen Kollegen. Sie verdienten <strong>im</strong><br />

Jahr 2008 <strong>im</strong> Durchschnitt 4.107 Euro (vgl. Anhang, Tabelle 9a). Damit liegt der „Gender-<br />

Pay-Gap“ bei 17,6 %; <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen ein eher geringer<br />

Einkommensunterschied.<br />

Wird das Einkommen nach Ost- und Westdeutschland differenziert betrachtet, fällt es <strong>im</strong><br />

Osten niedriger aus als <strong>im</strong> Westen, allerdings bei einem insgesamt niedrigeren<br />

Einkommensniveau für beide Geschlechter. Die Unterschiede sind gerade in den niedrigeren<br />

Leistungsgruppen (LG 4 und LG 5) sehr gering ausgeprägt.<br />

Grafik 9a<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Automobilindustrie nach Leistungsgruppen, früheres<br />

Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Frauen<br />

28


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 9b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Automobilindustrie nach Leistungsgruppen, neue<br />

Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Doch wie stellen sich die Einkommensunterschiede in den einzelnen Wirtschaftszweigen<br />

dar? In den Grafiken 9c und 9d sind die Wirtschaftszweige „Herstellung von Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren“ sowie „Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern“<br />

zusammengefasst dargestellt. 34<br />

Grafik 9c<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren; von Karosserien, Aufbauten und Anhängern nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Frauen<br />

Männer<br />

34 Die amtliche Statistik hat hier zum Erhebungszeitpunkt der Daten keine Unterscheidung zwischen<br />

den beiden genannten Zweigen vorgenommen.<br />

Frauen<br />

SZ<br />

29


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Insgesamt herrscht in Westdeutschland in den genannten Wirtschaftszweigen eine<br />

durchschnittliche Einkommensdifferenz von knapp 10 % (vgl. Anhang, Tabelle 9b). Diese<br />

entsteht vornehmlich aufgrund deutlich auseinander klaffender Einkommen in der Gruppe<br />

der „Spitzenverdiener“ (LG1, mit sowie ohne Sonderzahlungen). In den Leistungsgruppen 2<br />

bis 4, in denen die breite Mehrheit der weiblichen als auch männlichen Beschäftigten<br />

eingestuft ist, ist die Differenz deutlich niedriger und bewegt sich auf konstantem Niveau.<br />

In Ostdeutschland liegt die durchschnittliche Einkommensdifferenz (alle Leistungsgruppen<br />

und inklusive Sonderzahlungen) hingegen mit 1,5 % sehr niedrig. Die deutlichsten<br />

Unterschiede sind – wie in Westdeutschland – in Leistungsgruppe 1 zu erkennen. In den<br />

niedrigeren Leistungsgruppen liegt das Bruttomonatseinkommen der weiblichen<br />

Beschäftigten nur min<strong>im</strong>al unter dem der männlichen Beschäftigten (vgl. auch Anhang,<br />

Tabelle 9c).<br />

Grafik 9d<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren; von Karosserien, Aufbauten und Anhängern nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Im Wirtschaftszweig „Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren“ ist die Lohndifferenz in Westdeutschland in allen Leistungsgruppen auf<br />

relativ konstantem Niveau vorhanden (vgl. Grafik 9e). Im Gegensatz dazu gleicht sich in<br />

Ostdeutschland ab Leistungsgruppe 2 das Einkommensniveau zwischen Männern und<br />

Frauen fast komplett an (vgl. Grafik 9f).<br />

Frauen<br />

30


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 9e<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen<br />

nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 9f<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen<br />

nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Der Unterschied <strong>im</strong> Durchschnittseinkommen zwischen Frauen und Männern (alle<br />

Leistungsgruppen) inklusive Sonderzahlungen beträgt in Westdeutschland knapp 20 % (vgl.<br />

Anhang, Tabelle 9b), in Ostdeutschland hingegen weniger als die Hälfte, nämlich nur 9,5 %<br />

(vgl. Anhang, Tabelle 9c). Im Vergleich mit den beiden anderen Wirtschaftszweigen ist die<br />

Einkommensdifferenz somit insgesamt deutlich stärker ausgeprägt.<br />

Frauen<br />

31


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Dies zeigt: Besonders in der Zuliefererindustrie sind Frauen vom „Gender-Pay-Gap“<br />

betroffen. Unterschiede <strong>im</strong> Einkommen sind in der gesamten Branche in Westdeutschland<br />

deutlich stärker ausgeprägt als in Ostdeutschland.<br />

4.10. Zusammenfassung<br />

In der deutschen Automobilindustrie nahm die Zahl der Beschäftigten bundesweit zwischen<br />

1999 und 2008 um 6,8 % zu. Dieser Zuwachs wirkte sich auf Frauen mit +12,5 % deutlicher<br />

stärker positiv aus als auf Männer mit +6 %. Allerdings relativiert sich dieses Bild bei einem<br />

Ost-West-Vergleich: Im Osten profitierten männliche Beschäftigte etwas stärker vom<br />

<strong>Arbeit</strong>splatzaufbau, <strong>im</strong> Westen Deutschlands hingegen die Frauen. Den mit 18 % höchsten<br />

Frauenanteil weist die Automobil-Zuliefererindustrie auf. Bei Automobilherstellern arbeiten<br />

zwar vergleichsweise die meisten Frauen, dennoch machen sie nur 12 % aller Beschäftigten<br />

aus. Damit ist der Frauenanteil hier am niedrigsten.<br />

Generell wird Teilzeit in der Mehrzahl von Frauen ausgeübt. Dies zeigt sich in<br />

Westdeutschland (Anteil weiblicher Teilzeittätiger: 66,3 %) deutlicher als in Ostdeutschland<br />

(59,5 %). Teilzeitarbeit ist v.a. <strong>im</strong> Westen Deutschlands unter Frauen verbreitet und steigt<br />

zudem an. In 2008 arbeiteten mit rund 18 % aller weiblichen Beschäftigten dre<strong>im</strong>al mehr<br />

Frauen in Teilzeit als <strong>im</strong> Osten Deutschlands (6 %). Die höchste Teilzeitquote unter Frauen<br />

herrscht in westdeutschen Unternehmen der Automobil-Herstellerindustrie (20 %), die<br />

niedrigste in ostdeutschen Unternehmen der Zuliefererindustrie (5 %).<br />

Geringfügige Beschäftigung ist hingegen in der Automobilindustrie keine frauenspezifische<br />

Beschäftigungsform. In Westdeutschland arbeiten mit 51 % etwas mehr Frauen, in<br />

Ostdeutschland mit rund 62 % mehr Männer auf Minijobbasis. Vom Abbau dieser<br />

Beschäftigungsform waren aber gerade Frauen <strong>im</strong> Osten Deutschlands stärker betroffen als<br />

Männer.<br />

Der Anteil der un- und angelernten Frauen (ohne Berufsabschluss) lag 1999 als auch 2008<br />

in Westdeutschland deutlich höher als in Ostdeutschland. Ihre Zahl ging bundesweit<br />

allerdings <strong>im</strong> Betrachtungszeitraum zurück. Im Vergleich zu männlichen Beschäftigten ist in<br />

2008 der Anteil Un- und Angelernter bei Frauen in Westdeutschland mit 24,5 % deutlich<br />

höher (Anteil bei Männern: 15 %). In Ostdeutschland sind keine so gravierenden<br />

geschlechtsspezifischen Unterschiede festzustellen. Der Wirtschaftszweig mit dem höchsten<br />

Anteil an un- und angelernten weiblichen Beschäftigten ist sowohl in Ost- als auch<br />

Westdeutschland die Zuliefererindustrie (West: 34,7 %/ Ost: 14 %). Frauen mit einem<br />

Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss sind hingegen – sowohl in Ost- als auch<br />

Westdeutschland – am stärksten in der Herstellerindustrie vertreten. Hier stellen sie in den<br />

alten Bundesländern 19 %, in den neuen Bundesländern sogar knapp 21 % aller weiblichen<br />

Beschäftigten.<br />

Die Belegschaften der Automobilindustrie altern spürbar. Speziell in Ostdeutschland ist fast<br />

jede zweite Frau 45 Jahre oder älter. Gleichzeitig nahm der Anteil der unter 25-Jährigen hier<br />

leicht ab, in Westdeutschland stagniert er. Betrachtet man die “Nachwuchszahlen“<br />

unterschieden nach den einzelnen Wirtschaftzweigen zeigen sich 2008 die höchsten Anteile<br />

der unter 25-Jährigen für die Herstellerindustrie, die niedrigsten in der Zuliefererindustrie.<br />

32


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Der Rückgang der „Nachwuchsgruppe“ korreliert in Ostdeutschland mit einem <strong>im</strong> Vergleich<br />

zur Gesamtbeschäftigtenzahl niedrigeren Anteil der Frauen an den Auszubildenden. Dieser<br />

zeigt sich besonders deutlich in der ostdeutschen Zuliefererindustrie. In Westdeutschland<br />

liegt der Frauenanteil an allen Auszubildenden mit 18 % dagegen über dem Frauenanteil an<br />

allen Beschäftigten.<br />

Hingegen liegt die Weiterbildungsquote der Frauen in Ostdeutschland über der in<br />

Westdeutschland. Allgemein sind Frauen geringer in überbetriebliche sowie betriebliche<br />

Weiterbildungsmaßnahmen involviert als Männer, dies v.a. <strong>im</strong> Westen Deutschlands.<br />

Allerdings ist festzustellen, dass die Verbreitung von betrieblichen Weiterbildungsangeboten<br />

in der Automobilindustrie <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen hoch ist: Mit 77 % bietet der<br />

Großteil der Unternehmen Weiterbildungen für ihre Beschäftigten an. Konkrete Maßnahmen<br />

müssen umgesetzt werden, um Frauen noch stärker von dieser insgesamt guten<br />

Weiterbildungsaktivität der Unternehmen profitieren zu lassen und so ihre Beteiligung zu<br />

steigern.<br />

Zur Einkommenssituation lässt sich sagen, dass Frauen durchschnittlich 17,6 % weniger<br />

verdienen als Männer. Damit sind Einkommensunterschiede <strong>im</strong> Vergleich zu anderen<br />

Branchen des <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong>s niedriger, aber trotzdem vorhanden. Der<br />

Unterschied ist in Westdeutschland deutlicher ausgeprägt als in Ostdeutschland, differiert<br />

zudem entlang der Leistungsgruppen. Im Wirtschaftzweig „Herstellung von Teilen und<br />

Zubehör“ lassen sich die deutlichsten Einkommensunterschiede erkennen.<br />

5. Elektroindustrie<br />

Die Elektroindustrie ist eine sehr heterogene Branche, die aus vielen unterschiedlichen<br />

Fachzweigen besteht und eine breite Palette an Produkten fertigt. Neben Investitionsgütern,<br />

wie z.B. Anlagen zur Übertragung von Hochspannungsstrom, werden hier auch Gebrauchs-<br />

und Konsumgüter (z.B. Telefone oder Fernsehgeräte) und Zulieferkomponenten für andere<br />

Branchen, vor allem für den Maschinen- oder auch den Fahrzeugbau hergestellt.<br />

Aufgrund der Heterogenität der Branche verwundert es nicht, dass sich die einzelnen Zweige<br />

massiv unterscheiden – sowohl in ihrer generellen Ausprägung als auch ihrer Entwicklung in<br />

den letzten Jahren. So differiert die Größe der einzelnen Zweige erheblich. Sie reicht von<br />

190.000 Beschäftigten <strong>im</strong> Bereich Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen bis zu<br />

unter 10.000 Beschäftigten in Zweigen, die z.B. Akkumulatoren, Batterien oder auch Uhren<br />

herstellen. Unterschiede zeigen sich zudem in Bezug auf das Leistungsspektrum der<br />

Wirtschaftszweige sowie der <strong>Wert</strong>schöpfungsstrukturen. Die Verkaufswerte reichen so etwa<br />

von wenigen Euro bis zu dreistelligen Millionenbeträgen. Ebenso verlief die<br />

Umsatzentwicklung in den letzten Jahren sehr unterschiedlich. Im Zweig „Rundfunktechnik<br />

33


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

und TV-Geräte“ brach sie um 27 % ein, <strong>im</strong> Zweig „Herstellung von elektronischen<br />

Bauelementen“ nahm sie hingegen um knapp 380 % zu. 35<br />

Die Heterogenität der Elektroindustrie zeigt sich auch in den <strong>Arbeit</strong>sstrukturen der<br />

Teilbranchen, die von kleinen Werken mit nahezu ausschließlich einfacher manueller,<br />

körperlicher <strong>Arbeit</strong> bis hin zu reinen Engineering- sowie Forschungs- und Entwicklungs-<br />

Standorten mit vierstelligen Beschäftigtenzahlen reichen. Die mittleren Betriebsgrößen<br />

variieren aus diesem Grund auch zwischen 122 und 293 Beschäftigten. 36<br />

Geographisch konzentriert sich die Elektroindustrie – gemessen an Umsatz und<br />

Beschäftigungszahlen – auf den Süden Deutschlands, hier v.a. auf Baden-Württemberg und<br />

Bayern. Allerdings liegen die größten Wachstumsregionen mit den Ländern Sachsen,<br />

Thüringen und Sachsen-Anhalt <strong>im</strong> Osten Deutschlands. Hier entwickelten sich Umsätze<br />

sowie Beschäftigtenzahlen deutlich positiver als in der Gesamtbranche. 37<br />

Die deutsche Elektroindustrie ist <strong>im</strong> internationalen Vergleich überaus wettbewerbsfähig:<br />

Dies zeigt sich v.a. für die Produktsparten Investitionsgüter und Zulieferkomponenten. Die<br />

größten Investitionsgütersparten sind dabei die Automation, Energietechnik sowie die<br />

Kommunikations- und Informationstechnik. Die Nachfrage nach Elektroinvestitionsgütern<br />

kam in 2008 fast zur Hälfte aus dem Ausland. Europa ist dabei mit rund 67,5 % größter<br />

Exportabnehmer, aber auch nach Amerika (11,6 %) und Asien (17,6 %) wird ein großer Teil<br />

der Güter geliefert. 38<br />

Insgesamt macht <strong>im</strong> Jahr 2008 die Herstellung von Investitionsgütern mit rund 78 % den<br />

Großteil der Produktion aus. Sie hat damit eine größere Bedeutung als allgemein <strong>im</strong><br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> Deutschlands (Anteil liegt hier durchschnittlich bei 46 %) oder aber<br />

auch <strong>im</strong> internationalen Vergleich. 39 Dies macht die Elektroindustrie stark anfällig für<br />

konjunkturbedingte Nachfragerückgänge, wie sie sich verstärkt seit Anfang 2009 zeigten. Die<br />

Herstellung von Gebrauchs- und Konsumgütern, die weniger von der konjunkturellen<br />

Entwicklung betroffen ist, spielt hingegen kaum noch eine Rolle. Nach dem Rückzug aus der<br />

Unterhaltungselektronik, der sich vernehmlich in den 1980er und 1990er Jahren abspielte,<br />

folgte der Niedergang der Telekommunikationstechnik und hier besonders der Produktion<br />

von Mobiltelefonen. Neue Sparten mit Wachstumspotenzialen wie MP3-Player oder GPS-<br />

Navigationsgeräte sind in Deutschland bis heute <strong>im</strong> Vergleich zu anderen europäischen<br />

Ländern nur unterproportional entwickelt. 40<br />

Nachdem der Rückgang bei Auftragseingängen und Produktion in der Elektroindustrie <strong>im</strong><br />

März 2009 abflachte, beschleunigte sich die Abwärtsdynamik <strong>im</strong> April erneut. Insgesamt<br />

gingen in der Metall- und Elektroindustrie <strong>im</strong> August 2009 etwa 23 % weniger Aufträge ein<br />

als noch <strong>im</strong> Jahr zuvor. Das Produktionsniveau musste aus diesem Grund um<br />

durchschnittlich ein Viertel verringert werden. Speziell <strong>im</strong> Bereich „Herstellung von<br />

35<br />

Sustain Consult (2009).<br />

36<br />

Vgl. ebd.<br />

37<br />

Hennersdorf u.a. (2009).<br />

38<br />

Deutsche Bank Research (2009).<br />

39 Deutsche Bank Research (2009).<br />

40 IG Metall (2009a).<br />

34


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

elektronischer Ausrüstung“ sank es sogar um 29,6 %. 41 Die Sicherung der <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

durch das Instrument Kurzarbeit erwies sich daher als starke Stütze.<br />

2010 wird sich die Branche – laut aktuellen Prognosen – wohl erholen. Ihre Fokussierung auf<br />

Investitionsgüter wird hierbei als positiv für eine schnelle Rückkehr zu stabilen<br />

Wachstumszahlen gewertet. Die Schätzungen durch die einschlägigen Institute belaufen sich<br />

auf ein Plus von 0,4 % (IMK) bis hin zu einem Plus von 5,0 % (IfW). 42<br />

Für die Elektroindustrie gibt es keine einheitliche Definition. 43 Das vorliegende Kapitel<br />

orientiert sich bei der Abgrenzung der zu Grunde liegenden Daten für das Jahr 2008, soweit<br />

möglich und sinnvoll, an der amtlichen Statistik bzw. deren Neuklassifizierung nach WZ<br />

2008. Nach dieser werden die Wirtschaftszweige 26 „Herstellung von DV-Geräten,<br />

elektronischen und optischen Erzeugnissen“ sowie 27 „Herstellung von elektronischer<br />

Ausrüstung“ zur Elektroindustrie gezählt. Zu diesen gehören <strong>im</strong> Einzelnen die Bereiche:<br />

Herstellung von elektronischen Bauelementen und Leiterplatten (26.1), Herstellung von DV-<br />

Geräten und peripheren Geräten (WZ 26.2), Herstellung von Geräten und Einrichtungen der<br />

Telekommunikationstechnik (WZ 26.3), Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik<br />

(WZ 26.4), Herstellung von Mess-, Kontroll-, Navigations- u.ä. Instrumenten und<br />

Vorrichtungen; Herstellung von Uhren (WZ 26.5), Herstellung von Bestrahlungs- und<br />

Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten (WZ 26.6), Herstellung von<br />

optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten (WZ 26.7), Herstellung von<br />

magnetischen und optischen Datenträgern (WZ 26.8), Herstellung von Elektromotoren,<br />

Generatoren, Transformatoren, Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen (WZ 27.1),<br />

Herstellung von Batterien und Akkumulatoren (WZ 27.2), Herstellung von Kabeln und<br />

elektrischem Installationsmaterial (WZ 27.3), Herstellung von elektrischen Lampen und<br />

Leuchten (WZ 27.4), Herstellung von Haushaltsgeräten (WZ 27.5), sowie Herstellung von<br />

sonstigen elektrischen Ausrüstungen und Geräten anderweitig nicht genannt (WZ 27.9).<br />

Die Entwicklungen in der Medizintechnik sowie der IT-Industrie sind in den Kapiteln 9 und 10<br />

gesondert dargestellt. Daher wurden diese der Elektroindustrie statistisch z.T.<br />

zugerechneten Bereiche (WZ 26.2 und 26.6) in diesem Kapitel aus der Analyse der<br />

Beschäftigtendaten für das Jahr 2008 ausgeklammert. Die Vergleichbarkeit mit den für 1999<br />

vorliegenden Daten wird hierdurch geschmälert, da diese nicht in entsprechend<br />

differenzierter Form vorlagen. Auch die Umstellung der amtlichen Statistik verringert die<br />

Vergleichbarkeit der vorliegenden Zahlen, weil in deren Zuge die Zuordnung einzelner<br />

Wirtschaftszweige bzw. -unterzweige zu übergeordneten Wirtschaftsgruppen geändert<br />

wurde. Zusätzlich wurden z.T. einzelne Betriebe anderen Wirtschaftszweigen oder -<br />

bereichen zugeordnet. Dies führt in der Konsequenz dazu, dass sich durch die hieraus<br />

entstandenen statistischen Verwerfungen genaue Aussagen über die<br />

Beschäftigungsentwicklung nicht mehr treffen lassen. Trotzdem können durch eine<br />

Gegenüberstellung der Zahlen gewisse Trends der Branche lokalisiert werden, auch wenn<br />

die absoluten Zahlenwerte nur unter Vorbehalt miteinander vergleichbar sind.<br />

41<br />

Vgl. http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/SID-0A456501-9306045C/internet/style.xsl/view_2329.htm<br />

(Stand: 10/ 2009).<br />

42<br />

Vgl ebd.<br />

43<br />

So ist die Branchencharakterisierung des Zentralverbands der Elektrotechnik und Elektroindustrie<br />

e.V. (ZVEI) wesentlich weiter gefasst, als die des statistischen Bundesamtes oder der IG Metall.<br />

35


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

5.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

Für die Industriebeschäftigung von Frauen ist die Elektroindustrie bzw. die hier betrachteten<br />

Bereiche der Elektroindustrie von besonderer Bedeutung: Ihr Anteil an allen Beschäftigten<br />

liegt mit rund 30 % deutlich über dem Durchschnitt <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> (26 %), dem<br />

einzelner Branchen wie der Automobilindustrie (14 %) oder dem Maschinenbau (16,5 %).<br />

Allerdings verringerte sich in den letzten zehn Jahren die Anzahl der <strong>Arbeit</strong>splätze für Frauen<br />

sowie der Frauenanteil an allen Beschäftigten – ebenso wie <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong><br />

insgesamt. Grund hierfür ist die Verlagerung und der Abbau von <strong>Arbeit</strong>splätzen mit<br />

überwiegend einfachen Qualifikationsanforderungen; hier sind Frauen in der Elektroindustrie<br />

vermehrt tätig. Zudem führten strukturelle Veränderungen oder das Platzen der Informationsund-Kommunikationstechnik-Blase<br />

allgemein zum Abbau von Beschäftigung. 44<br />

Aufgrund der umfassenden Änderung der statistischen Zählsystematik und der leicht<br />

differierenden Definition der Branche 45 ist die absolute Beschäftigtenanzahl in der<br />

Elektroindustrie von 1999 auf 2008 nicht ohne Einschränkungen miteinander vergleichbar.<br />

Dennoch werden an dieser Stelle einige Trends und generelle Entwicklungslinien <strong>im</strong> Ost-<br />

West-Vergleich sowie zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten aufgezeigt.<br />

Die Elektroindustrie war und ist eine Branche mit hoher beschäftigungspolitischer Bedeutung<br />

für Frauen – allerdings mit sinkender Tendenz. Lag der Anteil der Frauen in 1999 bundesweit<br />

noch bei mehr als 34 % sank er bis 2008 auf 29,9 % ab.<br />

Tabelle 3<br />

Beschäftigte in der Elektroindustrie in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

1999 975.478 333.443 34,18% 882.239 296.885 33,65% 93.239 36.558 39,21%<br />

2008 702.441 210.046 29,90% 599.244 177.940 29,69% 103.197 32.106 31,11%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Der Rückgang des Frauenanteils ist dabei <strong>im</strong> Osten Deutschlands mit rund acht<br />

Prozentpunkten ausgeprägter als <strong>im</strong> Westen Deutschlands (rund vier Prozentpunkte). Dies<br />

ist dadurch bedingt, dass <strong>im</strong> Vergleich zu 1999 <strong>im</strong> Osten nicht nur weniger Frauen in der<br />

Branche beschäftigt waren, sondern die Zahl der männlichen Beschäftigten <strong>im</strong> gleichen<br />

44 IG Metall (2009a).<br />

45 Vgl. hierzu die einleitenden Bemerkungen zu diesem Branchenkapitel.<br />

36


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Zeitraum stieg (+ 25,4 %). Im Westen nahmen hingegen die Beschäftigtenzahlen sowohl für<br />

Frauen als auch Männer ab. Die Abnahme war aber für Frauen stärker ausgeprägt und<br />

führte somit zu einem sinkenden Frauenanteil <strong>im</strong> westdeutschen Teil der Branche.<br />

Grafik 10a<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Elektroindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet 1999 und 2008<br />

296.885<br />

585.354<br />

177.940<br />

1999 2008<br />

421.304<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Grafik 10b<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Elektroindustrie in den neuen Ländern 1999 und 2008<br />

36.558<br />

56.681<br />

32.106<br />

1999 2008<br />

71.091<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

2008 arbeiteten die meisten der rund 210.000 weiblichen Beschäftigten <strong>im</strong> Wirtschaftszweig<br />

„Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen“ (48 %). In diesem<br />

war auch der Frauenanteil an allen Beschäftigten mit mehr als 31 % am höchsten. Im Zweig<br />

37


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

„Herstellung von elektronischer Ausrüstung“ lag er bei knapp 30 %, <strong>im</strong> Zweig „Herstellung<br />

von Geräten der Telekommunikationstechnik“ bei etwa 29 % (vgl. Anhang, Tabelle 1a).<br />

Grafik 10c<br />

Verteilung von Frauen auf die Wirtschaftszweige in der Elektroindustrie in<br />

Deutschland 2008<br />

48%<br />

7%<br />

45%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung<br />

H. v. Geräten der<br />

Telekommunikationstechnik<br />

H. v. DV, elektrischen und<br />

optischen Erzeugnissen<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

5.2. Qualifikation 46<br />

Eine Abnahme an Beschäftigten mit niedrigem Qualifikationsniveau und eine Zunahme von<br />

solchen mit hoher Qualifizierung gehen mit der generellen Beschäftigungsentwicklung bei<br />

den Frauen einher. Trotzdem weisen in Westdeutschland überproportional viele weibliche<br />

Beschäftigte auch in 2008 noch <strong>im</strong>mer ein geringes Qualifikationsniveau auf. Sie stellten hier<br />

einen Anteil von 35 %. Dieser Anteil lag zweieinhalb Mal höher als bei weiblichen<br />

Beschäftigten in Ostdeutschland (13,8 %) und mehr als doppelt so hoch als derjenige der<br />

männlichen Kollegen in Westdeutschland (15 %) (vgl. Anhang, Tabelle 2b). Zudem ist der<br />

Anteil der weiblichen Beschäftigten mit (Fach)Hochschulabschluss <strong>im</strong> Westen (8,4 %) – trotz<br />

deutlicher Zunahme – niedriger als <strong>im</strong> Osten (15 %), dafür aber auf gleichem Niveau wie der<br />

Anteil unter männlichen Beschäftigten (8,3 %).<br />

46 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein.<br />

38


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 11a<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Elektroindustrie nach Qualifikation<br />

in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

11.422<br />

2.879<br />

14.185<br />

4.329<br />

155.679<br />

95.125<br />

25.790<br />

20.501<br />

108.930<br />

58.715<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Deutliche Unterschiede in der Qualifikationsstruktur der weiblichen Beschäftigten zeigen sich<br />

auch, wenn man die einzelnen Zweige der Branche miteinander vergleicht. Mit knapp 40 %<br />

sind Frauen ohne Berufsabschluss am stärksten <strong>im</strong> westdeutschen Teil des Zweigs<br />

„Herstellung von elektronischer Ausrüstung“ vertreten. Am niedrigsten ist der Anteil dieser<br />

Beschäftigtengruppe generell in Ostdeutschland und hier speziell in Unternehmen, die dem<br />

Zweig „Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen“ zugeordnet<br />

werden (10 %). Hohe Anteile an hoch qualifizierten Frauen zeigen sich in West- als auch<br />

Ostdeutschland <strong>im</strong> Zweig „Herstellung von Geräten und Einrichtungen der<br />

Telekommunikationstechnik“. Er liegt hier bei 14,6 % bzw. 14,3 %, aber noch deutlich unter<br />

dem Niveau bei männlichen Beschäftigten (West: 35,8 % / Ost: 29,5 %) (vgl. Anhang,<br />

Tabelle 2b und 2c).<br />

Grafik 11b<br />

27<br />

26.3<br />

Teile<br />

von<br />

26*<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Elektroindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

4.898<br />

1.584<br />

1.759<br />

335<br />

7.528<br />

2.410<br />

42.550<br />

45.532<br />

7.043<br />

8.279<br />

1.586<br />

10.636<br />

30.716<br />

3.147<br />

24.852<br />

4.199<br />

3.788<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

*26.1, 26.4, 26.5, 26.7, 26.8: Teile von Hrst. v. DV-Gerät., elektr. u. opt. Erzeugn.<br />

26.3: Hrst.v. Gerät. u. Einricht. d. Telekommunikationstechnik.<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

1.928<br />

415<br />

1.445<br />

39


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

5.3. Altersstruktur<br />

Wie in allen anderen Branchen zeigt sich auch in der Elektroindustrie eine deutliche<br />

Verschiebung der Altersstruktur, die durch steigende Anteile älterer Beschäftigtengruppen<br />

(45 Jahre und älter) und einen Rückgang der Zahlen und des Anteils der Nachwuchsgruppe<br />

(Beschäftigte bis 25 Jahre) gekennzeichnet ist. Unter weiblichen Beschäftigten, gerade in<br />

Ostdeutschland, zeigt sich dabei das Phänomen der „älter werdenden Belegschaften“<br />

ausgeprägter als unter männlichen Beschäftigten.<br />

Lag der Anteil der 45- bis 65-jährigen Frauen 1999 <strong>im</strong> Westen noch bei 28,2 % und <strong>im</strong> Osten<br />

bei 30,7 %, stieg er bis 2008 in beiden Teilen Deutschlands um rund 50 % an (<strong>im</strong> Westen auf<br />

42 %/ <strong>im</strong> Ost auf 46,6 %). Der Anteil der männlichen Beschäftigten, die 45 Jahre und älter<br />

sind, ist hingegen – gerade <strong>im</strong> Westen Deutschlands – deutlich niedriger: Hier machte diese<br />

Gruppe <strong>im</strong> Jahr 2008 einen Anteil von 32,9%, <strong>im</strong> Osten von 39,4% aus (vgl. auch Anhang,<br />

Tabelle 3b und 3c).<br />

Die Altersstruktur in 2008 ist jedoch in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. So<br />

waren besonders <strong>im</strong> Zweig „Herstellung von elektrischer Ausrüstung“ (WZ 27) viele ältere<br />

weibliche Beschäftigte tätig (West: 43,7 % / Ost: 49,3%). Im Zweig „Herstellung von Geräten<br />

der Telekommunikationstechnik“ (WZ 26.3) stellten in Westdeutschland hingegen jüngere<br />

Frauen bis 35 Jahre mit knapp 30,2 % eine für die Branche verhältnismäßig große<br />

Beschäftigtengruppe. Ein ähnlich hoher Anteil wurde mit 28,2% auch in westdeutschen<br />

Unternehmen erreicht, die dem Zweig„ Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und<br />

optischen Erzeugnissen“ (Teilbereiche WZ 26) zugeordnet werden. 47<br />

Grafik 12a<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Elektroindustrie nach Alter in<br />

Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

32.294<br />

3.635<br />

15.614<br />

2.267<br />

34.239<br />

5.589<br />

9.239<br />

93.794<br />

9.744<br />

57.006<br />

12.420<br />

86.885<br />

53.406<br />

10.570<br />

63.248<br />

8.598<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

20.294<br />

2.622<br />

23.772<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Die Altersstruktur der männlichen weicht in fast allen aufgeführten Bereichen von der der<br />

weiblichen Beschäftigten ab. So findet sich für das Jahr 2008 mithin der höchste Anteil an<br />

Männern zwischen 45 und 65 Jahre in Westdeutschland, und zwar <strong>im</strong> Zweig „Herstellung<br />

47 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

4.814<br />

40


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

von Geräten der Telekommunikationstechnik“ (41,4 %). In diesem Zweig sind ältere<br />

weibliche Beschäftigte in Westdeutschland <strong>im</strong> brancheninternen Vergleich anteilig am<br />

geringsten vertreten (37,7%). In ostdeutschen Unternehmen die dem Zweig „Herstellung von<br />

DV-Geräten, elektrischen und optischen Geräten“ (Teilbereiche WZ 26) zugeordnet sind,<br />

arbeiteten anteilig die wenigsten älteren männlichen Beschäftigten (45 bis 65 Jahre: 36,8 %),<br />

wohingegen ältere Frauen hier mit 45 % fast jede Zweite weibliche Beschäftigte darstellten.<br />

Grafik 12b<br />

27<br />

26.3<br />

Teile von<br />

26*<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Elektroindustrie nach Alter in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

7.153<br />

856<br />

1.172<br />

207<br />

7.289<br />

1.204<br />

14.457<br />

2.108<br />

444<br />

2.806<br />

16.976<br />

3.037<br />

3.902<br />

26.154<br />

806<br />

5.036<br />

4.216<br />

26.636<br />

4.478<br />

25.533<br />

782<br />

3.453<br />

24.420<br />

5.310<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

11.544<br />

2.196<br />

1.505<br />

339<br />

10.723<br />

*<br />

26.1, 26.4, 26.5, 26.7, 26.8: Teile von Hrst. v. DV-Gerät., elektr.u.opt. Erzeugnissen<br />

26.3: Hrst.v.Gerät.u.Einricht.d.Telekommunikationstechnik<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Die dargestellten Zahlen weisen darauf hin, dass die Alterung gerade unter weiblichen<br />

Beschäftigten weit vorangeschritten ist. Das Phänomen zeigt sich <strong>im</strong> Osten in allen<br />

Branchenzweigen stärker als <strong>im</strong> Westen. Aufgrund der unterschiedlichen Verteilung der<br />

älteren männlichen und weiblichen Beschäftigten in den einzelnen Branchen gilt es, für jeden<br />

Zweig individuelle geschlechtsspezifische Konzepte <strong>im</strong> Umgang mit der Alterung von<br />

Belegschaften zu entwickeln und umzusetzen.<br />

5.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Die Teilzeitquote in der deutschen Elektroindustrie lag <strong>im</strong> Jahr 2008 bei 16,8 %. Zwischen<br />

1999 und 2008 hat sie – betrachtet man die Angaben über weibliche Teilzeitbeschäftigte<br />

(Grafik 13a) – in Westdeutschland zugelegt (1999: 14,8 % / 2008: 18,4 %), während sie in<br />

Ostdeutschland rückläufig ist (1999: 10,1 % / 2008: 8,3 %). Das bedeutet: In 2008 war etwa<br />

jede fünfte westdeutsche, aber nur jede elfte ostdeutsche Frau in Teilzeit tätig. Das weibliche<br />

<strong>Arbeit</strong>szeitvolumen klafft zwischen Ost und West deutlich auseinander, hat sich sogar –<br />

aufgrund der gegensätzlichen Entwicklungen der Teilzeitquoten – noch weiter auseinander<br />

bewegt.<br />

2.279<br />

41


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 13a<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der Elektroindustrie<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

43.922<br />

3.696<br />

2.745<br />

33.796<br />

252.963<br />

32.862<br />

30.268<br />

150.503<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Differenziert nach den einzelnen Wirtschaftszweigen der Elektroindustrie zeigt sich folgendes<br />

Bild: In Westdeutschland bewegte sich <strong>im</strong> Jahr 2008 die Teilzeitquote der Frauen in allen<br />

drei Zweigen bei rund 18 %. In Ostdeutschland lag sie überall rund 10 Prozentpunkte<br />

darunter. Die wenigsten weiblichen Teilzeitbeschäftigten gab es <strong>im</strong> Wirtschaftszweig<br />

„Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik“ (26.3): Die<br />

Teilzeitquote betrug hier nur 5,9 %.<br />

Grafik 13b<br />

27<br />

26.3<br />

Teile<br />

von<br />

26*<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Elektroindustrie 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

15.505<br />

1.172<br />

2.417<br />

151<br />

15.874<br />

1.422<br />

69.462<br />

12.385<br />

10.747<br />

2.428<br />

70.294<br />

15.455<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

*<br />

26.1, 26.4, 26.5, 26.7, 26.8: Teile von Hrst. v.DV-Gerät., elektr.u.opt.Erzeugn.<br />

26.3: Hrst.v.Gerät.u.Einricht.d.Telekommunikationstechnik<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Allgemein lässt sich zum Verhältnis zwischen den in Teilzeit tätigen Frauen und Männern<br />

sagen, dass Frauen mit durchschnittlich 75 % den überwiegenden Teil dieser<br />

Beschäftigtengruppe stellen (vgl. Anhang, Tabelle 4a). Unterschiede zeigen sich auch hier<br />

wieder zwischen Ost- und Westdeutschland. Während in Westdeutschland die Frauenquote<br />

mit 76,5 % noch höher liegt als in Bundesschnitt, wird sie in Ostdeutschland klar<br />

unterschritten. Hier liegt der Frauenanteil bei „nur“ 62,3 %. Den höchsten Anteil an den<br />

Teilzeittätigen bilden Männer mit rund 43 % <strong>im</strong> Zweig „Herstellung von Geräten und<br />

Einrichtungen der Telekommunikationstechnik“ (WZ 26.3), gefolgt vom Bereich „Herstellung<br />

42


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

von elektrischer Ausrüstung“ (WZ 27) mit 42 % (vgl. Anhang, Tabelle 4c). Trotz dieses hohen<br />

Anteils an allen Teilzeittätigen stellt diese Gruppe <strong>im</strong> letztgenannten Wirtschaftszweig nur<br />

2,4 % aller männlichen Beschäftigten dar, ist also deutlich schwächer vertreten als unter<br />

allen weiblichen Beschäftigten mit 8,6 %.<br />

5.5. Geringfügige Beschäftigung 48<br />

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sind in der Elektroindustrie stark verbreitet – v.a. in<br />

Westdeutschland und hier besonders bei Frauen. Zum Stichtag 31.03.2008 gab es in<br />

Westdeutschland knapp 23.000 Frauen auf dieser Beschäftigungsbasis (vgl. Grafik 14a).<br />

Damit stellten sie rund 58,5 % aller geringfügigen Beschäftigten. Zwischen 2008 und 2009<br />

sank die Zahl der geringfügigen Beschäftigten bei beiden Geschlechtern – wobei Männer<br />

etwas stärker vom Abbau betroffen waren (Frauen: -13,3 %/ Männer: -13,9 %). Dadurch<br />

nahm der Anteil der Frauen an allen geringfügigen Beschäftigten in Westdeutschland leicht<br />

zu und stieg auf 58,7 % (vgl. auch Anhang, Tabellen 5a-c).<br />

Grafik 14a<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Elektroindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

22.925<br />

16.248<br />

19.885<br />

2008 2009<br />

13.987<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Anders gestaltet sich das Bild in Ostdeutschland: Männer und Frauen sind ungefähr gleich<br />

stark in dieser Beschäftigungsform tätig, wobei der Anteil der Männer steigt (vgl. Grafik 14b).<br />

Dies ist bedingt durch den Stellenabbau zwischen 2008 und 2009, der Frauen mit -21,7 %<br />

stärker traf als Männer (-15,9%). Hierdurch stieg der Männeranteil an den geringfügig<br />

Beschäftigten von 51 % in 2008 auf 52,2 % in 2009 an (vgl. Anhang, Tabellen 5a-c).<br />

48 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 3<br />

zugrunde gelegten Zahlen verglichen werden können. Diese beruhen zum Großteil noch auf der alten<br />

WZ 2003.<br />

43


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 14b<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Elektroindustrie in den neuen Ländern,<br />

2008 und 2009<br />

1.927<br />

1.993<br />

1.509<br />

2008 2009<br />

1.675<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Grafik 14c<br />

Verteilung von Frauen mit geringfügiger Beschäftigung auf die<br />

Wirtschaftszweige der Elektroindustrie in Deutschland 2009<br />

49%<br />

4%<br />

47%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung<br />

H. v. Geräten der<br />

Telekommunikationstechnik<br />

H. v.DV, elektrischen und<br />

optischen Erzeugnissen*<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2009), eigene Berechnungen.<br />

Unterschieden nach den einzelnen Zweigen der Elektroindustrie arbeiteten bundesweit in<br />

2009 mit einem Anteil von 49 % die meisten geringfügig beschäftigten Frauen <strong>im</strong> Bereich<br />

„Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“, die wenigsten<br />

mit nur 4 % <strong>im</strong> Bereich „Herstellung von Geräten der Telekommunikationstechnik“. In allen<br />

drei Bereichen der Elektroindustrie bilden Frauen die Mehrheit der geringfügig Beschäftigten.<br />

Der Frauenanteil liegt zwischen 53,7 % („Herstellung von Geräten der<br />

44


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Telekommunikationstechnik“) und 58 % („Herstellung von elektrischer Ausrüstung“) (vgl.<br />

Anhang, Tabelle 5b).<br />

Zusammenfassend heißt dies, dass bundesweit und mit Blick auf die einzelnen Bereiche der<br />

Branche eher Frauen als Männer auf geringfügiger Beschäftigungsbasis arbeiten.<br />

Unterschiede in der Verteilung sowie der Betroffenheit vom Abbau zeigen sich allerdings<br />

zwischen Ost und West. So gibt es in Westdeutschland mehr Frauen als Männer auf<br />

geringfügiger Beschäftigungsbasis, vom Abbau sind diese aber etwas stärker betroffen. In<br />

Ostdeutschland sind Männer stärker unter den geringfügig Beschäftigten vertreten,<br />

Stellenabbau trifft eher Frauen.<br />

5.6. Befristete Beschäftigung 49<br />

Befristete Beschäftigung n<strong>im</strong>mt in der Elektroindustrie keine ausgeprägte Stellung ein,<br />

allerdings sind Frauen etwas stärker von Befristungen betroffen als Männer: Jede 11. Frau<br />

und jeder 14. Mann arbeiten – laut Mikrozensusergebnis – befristet. Zudem machen Frauen<br />

mehr als 37 % dieser Beschäftigtengruppe aus. Damit sind sie – <strong>im</strong> Vergleich zu ihrem Anteil<br />

an allen Beschäftigten (Mikrozensus: 32,9 %) – überrepräsentiert.<br />

Grafik 15<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Elektroindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

23.000<br />

265.000<br />

38.000<br />

543.000<br />

befristet (7,99%) unbefristet (92,01%) befristet (6,54%) unbefristet (93,46%)<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

Frauen (100%) Männer (100%)<br />

Insgesamt gesehen steht jeder 13. Beschäftigte (7,5 %) in einem befristeten<br />

Beschäftigungsverhältnis. Damit ist diese <strong>Arbeit</strong>sform in der Elektroindustrie stärker vertreten<br />

als beispielsweise <strong>im</strong> Maschinenbau (6,0 %), aber weniger stark als in der Metall- und<br />

Stahlindustrie (7,7%). 50<br />

49 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen.<br />

50 Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede differenziert nach Ost- und Westdeutschland können an<br />

dieser Stelle nicht erfolgen, da für Ostdeutschland die Fallzahlen für diese Branche zu klein waren.<br />

45


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

5.7. Ausbildung<br />

In der Elektroindustrie ist „Fachkräftemangel“ bzw. „steigender Fachkräftebedarf“ ein<br />

absolutes Kernthema. Die Ursachen sind vielschichtig: Ein aufgrund des demografischen<br />

Wandels kleiner werdendes Angebot an potenziellem Nachwuchs bei gleichzeitig steigenden<br />

Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber sowie ein sinkendes Image technisch<br />

orientierter Branchen sind hier mitverantwortlich. Allerdings bedingt auch die<br />

Ausbildungsaktivität der Unternehmen diese Entwicklung – und dies in den letzten Jahren<br />

eher negativ. So stagnieren die Ausbildungszahlen trotz gestiegenem Bedarf an Fachkräften<br />

in fast allen Zweigen der Elektroindustrie. Die Ausbildungsquote lag <strong>im</strong> Jahr 2007 mit 3,9 %<br />

unter der, die <strong>im</strong> Durchschnitt <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> erzielt wurde (4,6 %). 51 Insgesamt<br />

wurden <strong>im</strong> Jahr 2008 in den betrachteten Zweigen der Elektroindustrie etwa 33.271 junge<br />

Menschen ausgebildet – mehr als 80 % von ihnen <strong>im</strong> Westen Deutschlands. Junge Frauen<br />

stellten dabei mit 7.266 Personen knapp 22 % aller Auszubildenden dar.<br />

Unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und der wachsenden Fachkräftelücke<br />

könnte und sollte das Potenzial junger Frauen stärker erkannt und gefördert werden. Nicht<br />

nur, dass Frauen gegenüber Männern klar in der Minderheit sind. Auch be<strong>im</strong> Vergleich der<br />

weiblichen Ausbildungsquote mit der Frauenquote in der Branche insgesamt zeigt sich ein<br />

deutliches Gefälle. Die Frauenquote an allen Beschäftigten lag bei knapp 30 %, der<br />

Frauenanteil an allen Auszubildenden hingegen nur bei rund 21,8 % (vgl. Anhang, Tabelle<br />

7a). In Westdeutschland war er mit etwa 22,5 % höher als in Ostdeutschland mit 18,3 %.<br />

Hier war auch die Differenz zum Frauenanteil an allen Beschäftigten deutlicher ausgeprägt<br />

(vgl. Grafik 16a).<br />

Grafik 16a<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der Elektroindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

29,69%<br />

22,46%<br />

31,11%<br />

West Ost<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

18,30%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Vergleicht man die einzelnen Branchen miteinander (Grafik 16b), zeigt sich, dass der Zweig<br />

„Herstellung von elektrischer Ausrüstung“ (WZ 27) die niedrigste weibliche<br />

Auszubildendenquote hat – gerade <strong>im</strong> Osten mit 14,6 %, aber auch Westen mit 20,2 %. Im<br />

Zweig „Herstellung von Geräten der Telekommunikationstechnik“ (WZ 26.3) sind mit etwas<br />

mehr als einem Viertel anteilig die meisten weiblichen Auszubildenden zu finden. Allerdings<br />

liegt die Quote in Ostdeutschland mit 18,4 % deutlich darunter, und das, obwohl in diesem<br />

51 Vgl. IG Metall (2009a).<br />

46


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Zweig Frauen mit knapp einem Drittel aller ostdeutschen Beschäftigten stark vertreten sind<br />

(vgl. Anhang, Tabellen 7c).<br />

Grafik 16b<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in den WZ der<br />

Elektroindustrie in Deutschland, 2008<br />

West Ost West Ost West Ost<br />

27 26.3 Teile von 26*<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

*26.1, 26.4, 26.5, 26.7, 26.8: Teile von Hrst. v.DV-Gerät., elektr.u.opt. Erzeugnissen<br />

26.3: Hrst.v.Gerät.u.Einricht.d.Telekommunikationstechnik<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

5.8. Weiterbildung 52<br />

Art und Ausmaß von Weiterbildung hängen in der Elektroindustrie klar vom Geschlecht ab.<br />

Zwar ist der Anteil der in Weiterbildung involvierten Beschäftigten mit rund 20,4 % oder<br />

197.000 Beschäftigten <strong>im</strong> Jahr 2008 <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen hoch. Allerdings<br />

nahmen nur 15,5 % aller weiblichen, dafür aber 23 % aller männlichen Beschäftigten an<br />

Weiterbildungsmaßnahmen mit beruflichem oder beruflich-privatem Zweck teil. Die geringe<br />

Beteiligung der Frauen führt dazu, dass sie auch innerhalb der weiterbildungsaktiven<br />

Beschäftigtengruppe (Frauenanteil: 25,4 %) <strong>im</strong> Vergleich zu ihrem Beschäftigtenanteil<br />

(Frauenanteil: 32 %) unterrepräsentiert sind.<br />

Grafik 17<br />

52 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten Weiterbildung<br />

dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

47


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der Elektroindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

41.000<br />

127.000<br />

6.000<br />

West Ost<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

23.000<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Hier scheint ein Zusammenhang zu bestehen mit der geringeren Beteiligung von Frauen an<br />

betrieblicher Weiterbildung. Nach Ergebnissen einer europaweiten Erhebung aus dem Jahr<br />

2005 ist die Elektroindustrie – gemeinsam mit der IT-Industrie – zwar die Branche mit dem<br />

höchsten Prozentsatz an Unternehmen, die Weiterbildung für ihre Beschäftigten anbieten<br />

(vgl. Tabelle 4). Allerdings sind Frauen seltener und in geringerem Umfang an betrieblicher<br />

Weiterbildung beteiligt. So lag die Teilnahmequote der Männer an unternehmensinternen<br />

Lehrveranstaltungen <strong>im</strong> Jahr 2005 bei 39,3 %, die der Frauen hingegen mit 30,3 % fast ein<br />

Drittel niedriger. Auch nach Teilnahmestunden gemessen, profitierten Frauen zu geringerem<br />

Maße an betrieblicher Weiterbildung als Männer. Die Zeit, die sie in Lehrveranstaltungen<br />

verbrachten, betrug insgesamt <strong>im</strong> Jahr 2005 elf Stunden, die der Männer hingegen 13<br />

Stunden (vgl. Anhang, Tabelle 8b).<br />

Unter dem Aspekt steigender Anforderungen sowie des notwendigen Auf- und Ausbaus<br />

bereits vorhandener Beschäftigtenpotenziale um der Fachkräftelücke entgegenzuwirken,<br />

sprechen die vorliegenden Daten – genau wie <strong>im</strong> Bereich Ausbildung – dafür, Frauen<br />

generell stärker an Bildung zu beteiligen.<br />

Tabelle 4<br />

Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der<br />

Beschäftigten 2005 in der Elektroindustrie<br />

Unternehmen mit<br />

Weiterbildungsangeboten<br />

Darunter<br />

Unternehmen mit<br />

Lehrveranstaltungen<br />

in Prozent<br />

Teilnahmequoten an Lehrveranstaltungen<br />

insgesamt Männer Frauen<br />

93,70% 80,30% 36,50% 39,30% 30,30%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, CVTS3, 2007.<br />

5.9. Einkommen<br />

Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Elektroindustrie sind<br />

extrem stark ausgeprägt. Die durchschnittliche Einkommensdifferenz ohne Sonderzahlungen<br />

48


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

beträgt bei den hier betrachteten Zweigen der Elektroindustrie 53 rund 33 %. Damit verdienen<br />

Frauen – <strong>im</strong> Vergleich zum Durchschnitt <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> (25 %) oder gar <strong>im</strong><br />

Vergleich zu einzelnen Branchen wie dem Maschinenbau (18,2 %) oder der<br />

Automobilindustrie (17,6 % ) deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Am stärksten<br />

machen sich Unterschiede <strong>im</strong> Wirtschaftszweig „Rundfunk und Nachrichtentechnik“ mit<br />

33,5 % bemerkbar. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen der Frauen liegt hier bei<br />

2.706 Euro und damit 1.365 Euro niedriger als das der Männer (4.071 Euro) (vgl. Anhang,<br />

Tabelle 9a).<br />

Berücksichtigt man Sonderzahlungen (SZ), erhöht sich der Einkommensunterschied in der<br />

Elektroindustrie zwischen Frauen und Männer auf knapp 37 %. Auch hier ist die Differenz <strong>im</strong><br />

Zweig „Rundfunk und Nachrichtentechnik“ am stärksten ausgeprägt: Frauen verdienen<br />

durchschnittlich 1.859 Euro oder 38,8 % weniger als ihre männlichen Kollegen.<br />

Unterschiedliche Einkommensdifferenzen bestehen allerdings nicht nur zwischen den<br />

einzelnen Zweigen der Elektroindustrie, sondern auch zwischen Ost- und Westdeutschland<br />

sowie innerhalb der Zweige in den einzelnen Leistungsgruppen. Die nachfolgenden Grafiken<br />

18a bis 18f verdeutlichen dies. Elementar hierbei ist, dass die Einkommensschere am<br />

stärksten in der höchsten Leistungsgruppe, der LG1, ausgeprägt ist und dass sowohl Frauen<br />

als auch Männer in Ostdeutschland deutlich weniger verdienen als Beschäftigte in der<br />

westdeutschen Elektroindustrie.<br />

Am niedrigsten sind die Einkommen – der Frauen und der Männer, <strong>im</strong> Osten und <strong>im</strong> Westen<br />

– <strong>im</strong> Zweig „Herstellung von Geräten der Elektrizitätsversorgung“. Frauen verdienen in<br />

Westdeutschland mit SZ durchschnittlich 2.759 Euro, ohne SZ 2.570 Euro. Ostdeutsche<br />

Frauen haben hingegen ein durchschnittliches Bruttomonatseinkommen von 1.854 Euro (mit<br />

SZ) bzw. 1.765 Euro (ohne SZ) (vgl. Anhang, Tabelle 9b und 9c). Die Einkommensdifferenz<br />

zwischen Frauen und Männern <strong>im</strong> Westen n<strong>im</strong>mt, je niedriger die Leistungsgruppe ist,<br />

kontinuierlich ab. In Ostdeutschland herrscht die höchste Einkommensdifferenz in<br />

Leistungsgruppe 2 (34,4 % mit SZ/ 32,3 % ohne SZ).<br />

Grafik 18a<br />

53 Dies sind nach der bis 2008 gültigen WZ 2003 die Zweige „Herstellung von Geräten der<br />

Elektrizitätserzeugung“ (WZ 31), „Rundfunk- und Nachrichtentechnik“ (WZ 32) sowie der Zweig<br />

„Medizin-, Mess-, Steuerungs-, und Regelungstechnik“ (WZ 33). Eine feingliedrigere Betrachtung der<br />

Einkommensverhältnisse war auf Grundlage der vorhandenen Daten nicht möglich.<br />

49


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung<br />

nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 18b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung<br />

nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Wie bereits festgestellt, ist die Einkommensdifferenz <strong>im</strong> Zweig „Rundfunk- und<br />

Nachrichtentechnik“ am höchsten. Allerdings werden hier die Frauen – <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

anderen Zweigen – am besten entlohnt. Das Durchschnittseinkommen liegt <strong>im</strong> Westen bei<br />

3.120 Euro mit SZ und 2.878 Euro ohne SZ, <strong>im</strong> Osten beträgt es mit SZ 2.358 Euro, ohne<br />

2.184 Euro.<br />

Grafik 18c<br />

Frauen<br />

50


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

9 000<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 18d<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

9 000<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Sowohl das durchschnittliche Einkommen als auch die Höhe der SZ unterscheiden sich<br />

deutlich zwischen ost- und westdeutschen Frauen (vgl. Anhang, Tabellen 9b und 9c). Die<br />

geringste Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen besteht in Leistungsgruppe<br />

5, die höchste in Leistungsgruppe 1.<br />

Das Einkommen der Frauen <strong>im</strong> Zweig „Medizin-, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik“<br />

liegt <strong>im</strong> Mittel zwischen den beiden anderen betrachteten Branchen. Im Westen verdienen<br />

Frauen<br />

51


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Frauen hier durchschnittlich 2.820 Euro inklusive SZ und 2.671 Euro ohne. Das Einkommen<br />

ostdeutscher Frauen liegt wieder deutlich darunter: mit SZ verdienen sie 1.936 Euro, ohne<br />

1.832 Euro (vgl. Anhang, Tabellen 9b und 9c).<br />

Grafik 18e<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 18f<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Die Kurve der Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern gestaltet sich<br />

vergleichbar mit der in den anderen beiden Branchen: je niedriger die Leistungsgruppe,<br />

Frauen<br />

52


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

desto niedriger ist auch der Unterschied <strong>im</strong> Einkommen. Eine Ausnahme bildet hier die<br />

Leistungsgruppe 4 in Ostdeutschland, in der sich die Differenz mit rund 14 % (mit als auch<br />

ohne SZ) deutlich von der in Leistungsgruppe 5 mit rund 31,3 % (mit sowie ohne SZ)<br />

unterscheidet (vgl. Anhang, Tabellen 9b und 9c).<br />

5.10. Zusammenfassung<br />

Die Elektroindustrie ist in ihrer Struktur sehr heterogen und für die Frauenbeschäftigung von<br />

großer Bedeutung. Der Frauenanteil an allen Beschäftigten liegt mit rund 30 % deutlich über<br />

dem Durchschnitt <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> (26 %). Allerdings ist ihre Zahl in den letzten<br />

10 Jahren zurückgegangen – und das deutlicher als bei den Männern. Hierdurch ist der<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten gesunken (1999: 34 %). Der Rückgang war in<br />

Westdeutschland, wo sich der Großteil der Branche konzentriert, stärker ausgeprägt als in<br />

Ostdeutschland – wo die Beschäftigtenzahlen zwar ein niedrigeres Niveau haben, sich aber<br />

in den letzten Jahren dynamischer entwickelten. Dies zeigt die Zunahme an männlichen<br />

Beschäftigten in Ostdeutschland um mehr als 25 %.<br />

In Westdeutschland geht die Abnahme der <strong>Arbeit</strong>splätze von Frauen mit einer Zunahme der<br />

Teilzeittätigkeit einher: Nahezu jede fünfte westdeutsche, aber nur jede elfte ostdeutsche<br />

weibliche Beschäftigte war so in 2008 in Teilzeit tätig. Dieses Bild zeigt sich einheitlich für<br />

alle drei betrachteten Zweige der Elektroindustrie. Am niedrigsten ist die Teilzeitquote der<br />

Frauen mit 5,9 % in ostdeutschen Unternehmen, die dem Zweig „Herstellung von Geräten<br />

und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik“ zugerechnet werden. Hier ist gleichzeitig<br />

auch der Männeranteil an allen Teilzeittätigen am höchsten: Er betrug knapp 43 %. Generell<br />

liegt der Männeranteil an allen in Teilzeit Tätigen <strong>im</strong> Osten höher als <strong>im</strong> Westen. Trotzdem<br />

stellen Frauen mit bundesweit 75 % die deutliche Mehrheit in dieser Beschäftigtengruppe<br />

dar.<br />

Auch geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sind in der Branche und hier wieder<br />

besonders unter westdeutschen Frauen stark verbreitet. Insgesamt gab es 2008 mehr als<br />

43.000 Beschäftigte, die in dieser Form tätig waren. Allein 23.000 von ihnen waren<br />

westdeutsche Frauen. Im Westen bildeten Frauen mit mehr als 58 % auch die Mehrheit<br />

dieser Beschäftigten, <strong>im</strong> Osten waren Männer etwas stärker vertreten (2008: 51 %).<br />

Unterschieden nach den einzelnen Zweigen der Branche gab es die meisten geringfügig<br />

Beschäftigten Frauen in Unternehmen, die dem Bereich „Herstellung von DV-Geräten,<br />

elektrischen und optischen Erzeugnissen“ zugerechnet werden (2009: 49 %). Zwischen 2008<br />

und 2009 wurden geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sowohl in Ost- als auch<br />

Westdeutschland abgebaut. Der Abbau traf ostdeutsche Frauen <strong>im</strong> Verhältnis am stärksten:<br />

Hier ging die Zahl der geringfügig Beschäftigten um fast 22 % zurück.<br />

Die Qualifikationsstruktur der weiblichen Beschäftigten unterscheidet sich zwischen Ost- und<br />

Westdeutschland, den einzelnen Zweigen der Branche sowie <strong>im</strong> Vergleich zu männlichen<br />

Beschäftigten. Im Resultat bedeutet dies: Westdeutsche Frauen verfügen mit einem Anteil<br />

von durchschnittlich 35 % deutlich häufiger über keine abgeschlossene Berufsausbildung als<br />

ihre Kolleginnen in Ostdeutschland (13,8 %) oder auch ihre westdeutschen männlichen<br />

Kollegen (15 %). Besonders hoch ist der Anteil der so genannten gering qualifizierten Frauen<br />

53


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

mit 40 % <strong>im</strong> Zweig „Herstellung von elektronischer Ausrüstung“. Unter Aspekten wie<br />

steigenden qualifikatorischen Anforderungen sowie einer bereits heute deutlich werdenden<br />

brisanten Lage in Bezug auf die Fachkräftesicherung in der Branche, erscheinen hier<br />

verstärkte Bemühungen zur Förderung des Qualifikationsniveaus – gerade für westdeutsche<br />

Frauen – angebracht und notwendig.<br />

Problematisch hierbei erweist sich, dass Art und Ausmaß von Weiterbildung klar vom<br />

Geschlecht abzuhängen scheinen. Zwar ist der Anteil der in Weiterbildung involvierten<br />

Beschäftigten mit mehr als 20 % relativ gut ausgeprägt. Allerdings nahmen nur 15,5 % aller<br />

weiblichen Beschäftigten an diesen teil, wodurch sie <strong>im</strong> Vergleich zu ihrem<br />

Beschäftigtenanteil deutlich unterrepräsentiert sind. Dies scheint u.a. bedingt durch die<br />

geringere Beteiligung von Frauen an betrieblicher Weiterbildung. So profitieren sie –<br />

gemessen an der allgemeinen Teilnahmequote wie auch an der Zahl der Teilnahmestunden<br />

– deutlich weniger von unternehmensinterner Weiterbildung als ihre männlichen Kollegen.<br />

Unter den bereits genannten Aspekten scheinen die vorliegenden Daten – genau wie <strong>im</strong><br />

Bereich Ausbildung – dafür zu sprechen, Frauen generell stärker an Aus- und Weiterbildung<br />

zu beteiligen.<br />

Ebenso erfordert die Entwicklung der Altersstruktur in der Branche klare geschlechts-, aber<br />

auch branchenzweigspezifische und regional fokussierte Handlungskonzepte. Denn wie in<br />

allen anderen Branchen steigt auch in der Elektroindustrie die Anzahl älterer Beschäftigter<br />

mit einem gleichzeitigen Rückgang der Zahlen und des Anteils der Nachwuchsgruppe.<br />

Besonders betroffen ist dabei der ostdeutsche Teil des Zweigs „Herstellung von elektrischer<br />

Ausrüstung“ (WZ 27), wo fast 50 % aller weiblichen Beschäftigten 45 Jahre oder älter sind.<br />

Im Zweig „Herstellung von Geräten der Telekommunikationstechnik“ gab es hingegen <strong>im</strong><br />

Westen eine große Gruppe jüngerer Frauen bis 35 Jahre (rund 30%). Nicht nur die einzelnen<br />

Branchen sowie Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich in der Ausprägung der<br />

Altersstruktur. Auch zwischen Frauen und Männern gibt es deutliche Unterschiede, aufgrund<br />

derer entsprechende Handlungskonzepte zum Umgang mit dem demografischen Wandel in<br />

den Zweigen der Branche einen gezielt geschlechtsspezifischen Fokus erhalten müssen.<br />

Generell sind die die Einkommensunterschiede in der Branche extrem stark ausgeprägt. Die<br />

durchschnittliche Einkommensdifferenz in der Elektroindustrie ohne SZ beträgt rund 33 %.<br />

Damit verdienen Frauen – <strong>im</strong> Vergleich zum Durchschnitt <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong><br />

(25 %) oder gar <strong>im</strong> Vergleich zu einzelnen Branchen wie dem Maschinenbau (18,2 %) oder<br />

der Automobilindustrie (17,6 %) deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Eine<br />

wesentliche Ursache für diese großen Einkommensunterschiede ist das deutlich niedrigere<br />

Qualifikationsniveau der Frauen.<br />

54


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

6. Maschinenbau<br />

Der Maschinenbau gilt als Schlüsselbranche der deutschen Industrie. Im Jahr 2008 wurden<br />

in dieser Branche rund 205 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Das waren rund 13 % des<br />

Gesamtumsatzes der deutschen Wirtschaft. Damit liegt die Branche auf Platz 2 hinter der<br />

Automobilindustrie und hat bedeutenden Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtentwicklung<br />

des Landes. 54 Gerade in Ostdeutschland knüpft sie damit in ihrer Position als Kernbranche<br />

an eine lange gewachsene Tradition an. Vor der Wiedervereinigung spielte sie dort aufgrund<br />

der großen Fertigungstiefe der Unternehmen eine bedeutende Rolle. Umso gravierender war<br />

der Anpassungsdruck <strong>im</strong> Zuge der Wiedervereinigung, der einen Verlust an Umsatz und<br />

Beschäftigung nach sich zog, aber in der Rückblende als gelungener Wandlungsprozess<br />

bezeichnet wird .55<br />

Bundesweit arbeiteten – nach den vorliegenden Daten der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> für 2008<br />

– in den knapp 6.000 Maschinenbau-Unternehmen mehr als 1 Mio. Beschäftigte. Der<br />

Frauenanteil lag bei knapp 16,5 %. Zwischen 1999 und 2008 zeigte sich bei ihnen ein<br />

prozentual kaum messbarer Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. 56 Dieser<br />

nur leichte Zuwachs ist bedingt durch unterschiedliche Entwicklungen in Ost- und<br />

Westdeutschland sowie zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten (vgl. hierzu<br />

ausführlicher Kapitel 5.1).<br />

Maschinen und Anlagen, die die Branche als Investitionsgüterhersteller produziert und<br />

vertreibt, sind häufig Vorprodukte oder Komponenten für Hersteller anderer Branchen und<br />

bilden in diesen die stofflich-technische Grundlage der Produktion mit. Dabei präsentiert sich<br />

der Maschinenbau aber auch <strong>im</strong>mer stärker als „Paradebeispiel für die Verflechtung von ‚Old<br />

Economy‘ und ‚New Economy‘“, da neben unterschiedlichen Techniksparten und -systemen<br />

auch zunehmend Dienstleistungen angeboten werden. 57<br />

Statistisch werden zum Maschinenbau nach der bis einschließlich 2008 gültigen WZ 2003<br />

jene Wirtschaftszweige gezählt, die sich hauptsächlich mit der Herstellung nicht-elektrischer<br />

Maschinen befassen. Dies sind u.a. Werkzeugmaschinenbauer, Hersteller von land- und<br />

forstwirtschaftlichen Maschinen sowie solche, die Maschinen für die Erzeugung und Nutzung<br />

mechanischer Energie (exklusive der Bau von Motoren für Luft- und Straßenfahrzeuge)<br />

produzieren. 58<br />

Die Branche ist stark mittelständisch geprägt. 88 % der Unternehmen <strong>im</strong> Jahr 2008 hatten<br />

weniger als 250 Beschäftigte, rund 70 % sogar weniger als 100 Beschäftigte. 59 Im<br />

Unterschied zum Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> insgesamt, bei der die Fertigung von Großserien<br />

normalerweise dominiert, ist die Produktion <strong>im</strong> Maschinenbau von komplexer Kleinserien-<br />

und Einzelstückfertigung geprägt.<br />

54 Vgl. VDMA (2009).<br />

55 Berka u.a. (2007).<br />

56 Insgesamt 759 Personen.<br />

57 Berka u.a. (2007).<br />

58 Vgl. hierzu ausführlicher: Statistisches Bundesamt (2003).<br />

59 Vgl. Hirsch-Kreinsen, H. (2009).<br />

55


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Die Branche ist mit einer Quote von 75,8 % stark exportorientiert. Europa ist mit einem Anteil<br />

von 58,6 % der wichtigste Markt für deutsche Maschinen. 60 Aufgrund der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise war die konjunkturelle Lage <strong>im</strong> Maschinenbau <strong>im</strong> Jahr 2009 sehr<br />

angespannt. Der Auftragseingang lag zwischen Januar und September 44 % unter dem des<br />

Vorjahres. Dabei war der Einbruch bei den Auslandsaufträgen mit -45 % etwas größer als<br />

der aus dem Inland (-42 %). 61 Die wirtschaftliche Krise wirkt dabei auf die einzelnen Zweige<br />

der Branche sehr unterschiedlich, wobei es keine bedeutenden Unterschiede zwischen<br />

großen und kleinen Herstellern gibt. Besonders litten die Hersteller von Druck- und<br />

Textilmaschinen, Holzbearbeitungs-, Bau- und Werkzeugmaschinen in 2008 unter dem<br />

Rückgang von Aufträgen. Noch recht günstig wird die Lage der Zweige Aufzüge/<br />

Fahrtreppen, Industriearmaturen und Kraftwerks-/ Energieanlagen beurteilt .62<br />

Die Branche prognostiziert auch für das Jahr 2010 ein vergleichsweise schlechtes<br />

Geschäftsjahr – jedoch mit einsetzendem Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. 63<br />

6.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

Im Jahr 2008 arbeiteten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 1.029 Mio.<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Unternehmen des Maschinenbaus. Etwas<br />

mehr als 169.000 von ihnen waren weiblich, was einen Frauenanteil von 16,45 % ausmacht<br />

(vgl. Tabelle 5). Im Vergleich zum Jahr 1999 zeigt sich mit einem Plus von insgesamt 759<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein prozentual kaum messbarer Zuwachs an<br />

Beschäftigten. Dies ist verursacht durch gegenläufige Tendenzen in der Entwicklung der<br />

weiblichen und männlichen Beschäftigtenzahlen. Die Zahl der Frauen sank zwischen 1999<br />

und 2008 um 3,7 % bzw. 6.565 Personen, die der Männer stieg hingegen um 0,86 % bzw.<br />

7.324 Personen. Durch diese Entwicklung sank bundesweit auch der Frauenanteil an allen<br />

Beschäftigten um 0,65 %. 1999 lag er noch bei 17,1 %.<br />

Tabelle 5<br />

Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 1.028.064 175.834 17,10% 941.719 161.764 17,18% 86.345 14.070 16,30%<br />

2008 1.028.823 169.269 16,45% 923.001 152.236 16,49% 105.822 17.033 16,10%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

60 http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=196364.html.<br />

61 Ebd.<br />

62 Vgl. HBS/ IGM (2009).<br />

63 http://www.welt.de/wirtschaft/article4831298/Maschinenbauer-hoffen-auf-Trendwende-in-2010.html.<br />

56


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 19a und 19b zeigen die Entwicklungen zwischen 1999 und 2008 noch einmal<br />

unterschieden nach Ost- und Westdeutschland. Es ist zu erkennen, dass die gegenläufigen<br />

Trends der weiblichen und männlichen Beschäftigtenzahlen mit unterschiedlichen<br />

Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland einhergehen.<br />

Grafik 19a<br />

900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet 1999 und 2008<br />

779.955 770.765<br />

161.764 152.236<br />

1999 2008<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Grafik 19b<br />

100.000<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in den neuen Ländern 1999 und 2008<br />

14.070<br />

72.275<br />

17.033<br />

1999 2008<br />

88.789<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

So entfielen <strong>im</strong> Westen Deutschlands zwischen 1999 und 2008 sowohl für Männer als auch<br />

Frauen jeweils mehr als 9.000 Stellen. Im Osten Deutschlands wurden hingegen knapp<br />

57


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

3.000 Stellen unter weiblichen und mehr als 16.500 Stellen unter männlichen<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aufgebaut. Vom Abbau waren Frauen in<br />

Westdeutschland prozentual stärker betroffen als Männer, zudem profitieren sie nicht <strong>im</strong><br />

selben Maße vom Beschäftigungsaufbau in Ostdeutschland (vgl. auch Anhang, Tabelle 1b).<br />

Dies ist u.a. ein Grund für den sinkenden Frauenanteil in der Branche.<br />

6.2. Qualifikation 64<br />

Frauen <strong>im</strong> Maschinenbau sind heute deutlich höher qualifiziert als noch vor 10 Jahren! Die<br />

Zahl und der Anteil der Beschäftigten ohne Berufsausbildung sind bundesweit gesunken,<br />

wohingegen die Zahl und der Anteil derjenigen mit einem Fachhochschul- bzw.<br />

Hochschulabschluss gestiegen sind. Trotz dieser allgemeinen Tendenz zeigen sich deutliche<br />

Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland (vgl. Grafik 20).<br />

In Westdeutschland bildete die Gruppe der Un- und Angelernten (ohne Berufsabschluss) <strong>im</strong><br />

Jahr 1999 mit rund 47.000 Personen mehr als 30 % aller weiblichen Beschäftigten, in<br />

Ostdeutschland lag ihr Anteil hingegen bei knapp 10 %. Bis zum Jahr 2008 reduzierte sich<br />

der Anteil der weiblichen Beschäftigten ohne abgeschlossene Berufsausbildung in<br />

Westdeutschland um etwa ein Viertel auf 23,6 %, lag damit aber noch deutlich höher als in<br />

Ostdeutschland mit 8,6 %.<br />

Demgegenüber machten Frauen mit einem Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss <strong>im</strong><br />

Osten Deutschlands bereits 1999 16 % der weiblichen Beschäftigten aus, in<br />

Westdeutschland nur 4,1 %. Bis 2008 konnte sich der Anteil <strong>im</strong> Westen mit 8,8 % mehr als<br />

verdoppeln, lag damit aber <strong>im</strong>mer noch merklich unter der Quote Ostdeutschlands (18,2 %).<br />

Grafik 20<br />

1999<br />

2008<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Maschinenbau nach Qualifikation in<br />

Deutschland, 1999 und 2008<br />

West 6.356<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

13.283<br />

2.097<br />

2.902<br />

101.871<br />

102.160<br />

9.769<br />

11.711<br />

47.523<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

35.609<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

64 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss<br />

(insgesamt 65.984 Beschäftigte ohne Angabe) wurden nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der<br />

in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland überein.<br />

1.259<br />

1.376<br />

58


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Insgesamt betrachtet verfügten Frauen in der ostdeutschen Maschinenbaubranche <strong>im</strong> Jahr<br />

2008 deutlich häufiger über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder gar einen<br />

Studienabschluss als ihre Kolleginnen in Westdeutschland. Verglichen mit den männlichen<br />

Beschäftigten zeigt sich: Der Anteil der männlichen Un- und Angelernten ohne<br />

Berufsabschluss ist in 2008 in Westdeutschland mit 15 % wesentlich kleiner als der der<br />

Frauen. In Ostdeutschland haben hingegen etwas mehr männliche als weibliche<br />

Beschäftigte in der Maschinenbaubranche keinen Berufsabschluss (12,3 %) (vgl. Anhang,<br />

Tabellen 2b und 2c). Ein niedriges Qualifikationsniveau ist insgesamt gesehen v.a. ein<br />

Phänomen das westdeutsche Frauen betrifft.<br />

6.3. Altersstruktur<br />

Betrachtet man die Altersstruktur innerhalb der Branche, fällt auf den ersten Blick die<br />

deutliche Zunahme der weiblichen Beschäftigten in den höheren Altersgruppen auf. Es zeigt<br />

sich also ein demografischer Wandel innerhalb der Branche. Dieser ist in Ostdeutschland<br />

deutlich stärker vorangeschritten als in Westdeutschland. Fast jede zweite Frau (49 %) war<br />

hier <strong>im</strong> Jahr 2008 über 45 Jahre alt (1999: 41 %). In Westdeutschland lag der Anteil dieser<br />

Altersgruppe mit 39,4 % zwar etwas niedriger, hat aber auch hier <strong>im</strong> Vergleich zum Jahr<br />

1999 deutlich zugenommen (1999: 31,7 %).<br />

Grafik 21 65<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Maschinenbau nach Alter in<br />

Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

17.113<br />

1.097<br />

19.296<br />

1.482<br />

2.492<br />

3.020<br />

31.773<br />

47.634<br />

4.541<br />

4.700<br />

46.867<br />

45.578<br />

5.736<br />

4.232<br />

43.184<br />

36.732<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

14.417<br />

1.539<br />

20.532<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Zwar haben auch die Zahl sowie der Anteil der weiblichen Beschäftigten unter 25 Jahre<br />

insgesamt zugenommen. So waren in 2008 in Westdeutschland 11,9 % der weiblichen<br />

Beschäftigten 25 Jahre oder jünger (1999: 10,6 %), in Ostdeutschland 8,4 % (1999: 7,8 %).<br />

65 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

2.939<br />

59


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Allerdings zeigt sich dieser Zuwachs nicht auf dem gleichen Niveau wie in den höheren<br />

Altersgruppen.<br />

6.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Das <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen zwischen ost- und westdeutschen Frauen klafft aufgrund des<br />

unterschiedlichen Anteils der Teilzeitbeschäftigten an allen sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigten Frauen sowohl 1999 als auch 2008 deutlich auseinander. 1999 waren in<br />

Westdeutschland 17,2 % aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Teilzeit<br />

tätig. In Ostdeutschland waren es nur 11,2 %. Im Zeitraum zwischen 1999 und 2008 nahm<br />

der Anteil teilzeittätiger Frauen <strong>im</strong> Westen zu (2008: 19,8 %), <strong>im</strong> Osten ab (2008: 10,4 %).<br />

Das Resultat: Die Schere zwischen dem <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen ost- und westdeutscher Frauen<br />

geht weiter auseinander.<br />

Grafik 22<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 <strong>im</strong> Maschinenbau<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

27.765<br />

1.581<br />

1.838<br />

32.024<br />

133.999<br />

12.489<br />

15.911<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

130.045<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Bundesweit sind 72,4 % der Teilzeittätigen weiblich. Teilzeittätigkeit ist also auch <strong>im</strong><br />

Maschinenbau eine eindeutig von Frauen dominierte Beschäftigungsform. Allerdings ist in<br />

Ostdeutschland der Anteil der Männer an allen Teilzeittätigen etwas höher, wodurch der<br />

Frauenanteil hier „nur“ bei 68 % liegt.<br />

6.5. Geringfügige Beschäftigung 66<br />

Im Maschinenbau gibt es relativ viele geringfügige Beschäftige – diese sind eher männlich,<br />

vor allem <strong>im</strong> Osten. So lag hier der Männeranteil in 2008 bei mehr als 58 %, <strong>im</strong> Westen bei<br />

52,6 %.<br />

66 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zu Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen Zahlen<br />

verglichen werden können. Diese beruhen zum Großteil noch auf der alten WZ 2003.<br />

60


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Allerdings nahm die Zahl der Minijobbeschäftigten insgesamt zwischen 2008 und 2009<br />

deutlich ab. Gab es in 2008 bundesweit noch 57.784 Beschäftigte auf Minijob-Basis, ging<br />

ihre Zahl innerhalb eines Jahres um knapp ein Fünftel auf 46.873 Beschäftigte zurück.<br />

Männer und Frauen waren dabei vom Rückgang der Minijobverhältnisse unterschiedlich<br />

stark betroffen. Während in Ostdeutschland bei Frauen der Rückgang von geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnissen mit 19,5 % ausgeprägter war als bei den Männern (15 %),<br />

nahm die Zahl der Minijobbeschäftigten in Westdeutschland bei Männern mit 21,1 % stärker<br />

ab als bei Frauen (16,7 %).<br />

Grafik 23a<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

25.599<br />

28.416<br />

21.323<br />

2008 2009<br />

22.415<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Grafik 23b<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in den neuen Ländern,<br />

2008 und 2009<br />

1.566<br />

2.203<br />

2008 2009<br />

Qu<br />

elle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

1.261<br />

1.874<br />

Frauen<br />

Männer<br />

61


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Insgesamt gesehen, waren damit auch in 2009 mehr Männer als Frauen in dieser<br />

Beschäftigungsform angestellt. Der Männeranteil stieg <strong>im</strong> Osten leicht auf rund 60 %, <strong>im</strong><br />

Westen sank er demgegenüber etwas ab und zwar auf 51,2 %.<br />

6.6. Befristete Beschäftigung 67<br />

Der Anteil befristeter Beschäftigungsverhältnisse 68 liegt <strong>im</strong> Maschinenbau – laut Ergebnis<br />

des Mikrozensus – bei rund 6 %. Frauen sind von Befristungen stärker betroffen als Männer.<br />

6,77 % aller Frauen und 5,92 % aller Männer waren <strong>im</strong> Jahr 2008 befristet tätig. Der<br />

Frauenanteil an allen befristet Tätigen liegt zudem mit rund 20 % über ihrem Anteil an allen<br />

Beschäftigten. Dieser betrug laut Mikrozensus <strong>im</strong> Jahr 2008 17,9 %.<br />

Grafik 24<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Befristet und unbefristet Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in Deutschland,<br />

2008<br />

13.000<br />

179.000<br />

52.000<br />

827.000<br />

befristet (6,77%) unbefristet (93,23%) befristet (5,92%) unbefristet (94,08%)<br />

uelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

Frauen (100%) Männer (100%)<br />

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass <strong>im</strong> Maschinenbau häufiger Frauen als Männer<br />

in prekären Beschäftigungsverhältnissen, wie Befristungen oder Minijobverhältnissen,<br />

arbeiten. Hinzu kommt, dass diese <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse bei Frauen – in Relation zu ihrem<br />

Anteil an den Beschäftigten – überproportional häufig vorkommen.<br />

6.7. Ausbildung<br />

Der Maschinenbau ist innerhalb des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s die Branche mit den meisten<br />

Auszubildenden. 2008 waren hier 76.316 Auszubildende tätig. Allerdings waren nur 13,8 %<br />

von ihnen weiblich. Ebenso lag der Anteil der Auszubildenden an allen Beschäftigten nur bei<br />

6,9 %. Unter den weiblichen Beschäftigten lag er sogar nur bei 4,6 %. Angesicht der<br />

Herausforderungen, die sich durch alternde Belegschaften für die Branche ergeben, kann<br />

davon ausgegangen werden, dass die Ausbildungsquote insgesamt nicht ausreicht, um<br />

mittelfristig auch nur den Ersatzbedarf zu decken.<br />

67 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen.<br />

68 Auszubildende sind in dieser Betrachtung nicht mitberücksichtigt.<br />

Q<br />

62


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Vergleicht man – wie in Grafik 25 – den Anteil der Frauen an allen Beschäftigten mit dem an<br />

allen Auszubildenden differenziert nach Ost und West, zeigt sich v.a. für Ostdeutschland<br />

eine unterdurchschnittliche weibliche „Nachwuchsquote“.<br />

Grafik 25<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden <strong>im</strong> Maschinenbau in<br />

Deutschland, 2008<br />

16,49% 16,10%<br />

14,54%<br />

West Ost<br />

8,24%<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

So lag der Frauenanteil an den Auszubildenden in Westdeutschland knapp 2 Prozentpunkte<br />

unter dem Frauenanteil an allen Beschäftigten, in Ostdeutschland war er mit 8,24 % nur etwa<br />

halb so hoch wie der Frauenanteil an den Beschäftigten insgesamt.<br />

6.8. Weiterbildung 69<br />

Die Weiterbildungsquote von Frauen und Männern <strong>im</strong> Maschinenbau unterschiedet sich nur<br />

min<strong>im</strong>al: 16,7 % der weiblichen und 16,8 % der männlichen Beschäftigten wurden laut<br />

Ergebnis des Mikrozensus betrieblich sowie außerbetrieblich weitergebildet. Der Anteil der<br />

Frauen an allen Teilnehmern lag mit knapp 17,8 % sogar rund ein Prozent über ihrem Anteil<br />

an allen Beschäftigten (laut Mikrozensus: 17,9 %). Damit partizipierten Frauen insgesamt<br />

ihrem Beschäftigtenanteil entsprechend an Weiterbildungsmaßnahmen. Speziell in<br />

Ostdeutschland gestaltet sich aber auch hier wieder die Situation schlechter: Der<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten, die sich betrieblich oder außerbetrieblich weiterbildeten,<br />

lag mit 12 % deutlich unter ihrem Beschäftigtenanteil (laut Mikrozensus: 16,9 %). Dies ist<br />

erstaunlich, da die geringe Weiterbildungsbeteiligung konträr zu ihrem hohen beruflichen<br />

Qualifikationsniveau steht.<br />

69 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten Weiterbildung<br />

dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

63


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 26<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen <strong>im</strong> Maschinenbau in<br />

Deutschland, 2008<br />

32.000<br />

140.000<br />

3.000<br />

West Ost<br />

elle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

22.000<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Betriebliche Weiterbildungsaktivitäten sind <strong>im</strong> Maschinenbau weit verbreitet. Nach<br />

Ergebnissen einer <strong>im</strong> Jahr 2005 durchgeführten europaweiten Erhebung bietet mit rund 73 %<br />

ein Großteil der Unternehmen <strong>im</strong> Maschinenbau ihren Beschäftigten betriebliche<br />

Weiterbildungsangebote an. Meist handelt es sich hierbei um betriebliche Informations- und<br />

Lehrveranstaltungen, die gezielt von 63 % der weiterbildenden Unternehmen angeboten<br />

werden. An diesen partizipieren männliche Beschäftigte mit 34,4 % allerdings stärker als<br />

weibliche Beschäftigte mit 28,6 % (vgl. Tabelle 6). Dies deutet auf eine unzureichende<br />

Förderung weiblichen Beschäftigtenpotenzials <strong>im</strong> Maschinenbau hin.<br />

Tabelle 6<br />

Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der<br />

Beschäftigten 2005 <strong>im</strong> Maschinenbau<br />

Unternehmen mit<br />

Weiterbildungsangeboten<br />

darunter<br />

Unternehmen mit<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Teilnahmequoten an Lehrveranstaltungen<br />

insgesamt Männer Frauen<br />

in Prozent<br />

73,00% 63,10% 33,40% 34,40% 28,60%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, CVTS3, 2007.<br />

6.9. Einkommen<br />

Frauen verdienen <strong>im</strong> Maschinenbau durchschnittlich etwa 20 % weniger als ihre männlichen<br />

Kollegen. Dies ergibt sich aus einer Gesamtbetrachtung aller Leistungsgruppen inklusive<br />

Sonderzahlungen. Das Durchschnittseinkommen von Frauen liegt demnach bei 3.059 Euro,<br />

das der Männer bei 3.818 Euro. Betrachtet man die Einkommensdifferenz exklusive der<br />

Sonderzahlungen verringert sich der Unterschied um gerade mal 1,8 Prozentpunkte auf 18,2<br />

%. Somit zeigt sich ein deutlicher Einkommensunterschied zwischen männlichen und<br />

weiblichen Beschäftigten, der umso größer wird, je höher die Leistungsgruppe ist (vgl. auch<br />

Anhang, Tabelle 9a). Dieser Trend ist in Ost- und Westdeutschland sehr ähnlich ausgeprägt,<br />

Qu<br />

64


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

wobei in Ostdeutschland die Verdienstunterschiede in den niedrigen Leistungsgruppen (LG 4<br />

und LG 5) sehr gering sind.<br />

Allgemein fällt bei der differenzierten Betrachtung das für beide Geschlechter allgemein<br />

deutlich niedrigere Einkommensniveau in Ostdeutschland auf.<br />

Grafik 27a<br />

Bruttomonatsverdienst in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Maschinenbau nach Leistungsgruppen, früheres<br />

Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 27b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Maschinenbau nach Leistungsgruppen, neue Länder<br />

2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Frauen<br />

65


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

6.10. Zusammenfassung<br />

Die Beschäftigtenzahl <strong>im</strong> Maschinenbau hat zwischen 1999 und 2008 leicht zugelegt. Im<br />

Westen Deutschlands wurden Stellen ab-, <strong>im</strong> Osten aufgebaut. Die Stellenverluste trafen<br />

Frauen – verglichen zu ihrem Anteil an allen Beschäftigten – stärker als Männer. Vom<br />

<strong>Arbeit</strong>splatzaufbau profitierten sie etwas weniger. Der Frauenanteil in der Branche sank<br />

hierdurch bundesweit von 17,1 % <strong>im</strong> Jahr 1999 auf knapp 16,5 % <strong>im</strong> Jahr 2008.<br />

Durch eine Ausweitung der Teilzeittätigkeit unter westdeutschen Frauen bei gleichzeitig<br />

sinkender Zahl in Ostdeutschland ist zudem die Schere <strong>im</strong> <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen weiter<br />

auseinander gegangen. In 2008 arbeiteten knapp 20 % der Frauen in Westdeutschland in<br />

Teilzeit, in Ostdeutschland waren es nur 10 %. Insgesamt sind rund drei Viertel aller<br />

Teilzeittätigen in der Branche Frauen. Im Bereich der Minijobber stellen hingegen Männer in<br />

Ost und als auch West den überwiegenden Teil der Beschäftigten dar. Vom Abbau dieser<br />

Beschäftigungsform zwischen 2008 und 2009 waren <strong>im</strong> Osten Frauen und <strong>im</strong> Westen<br />

Männer stärker betroffen. Insgesamt gibt es mit mehr als 47.000 Minijobberinnen und<br />

Minijobbern eine große Zahl geringfügig Beschäftigter in der Branche. Befristungen sind<br />

dafür ein eher selten auftretendes Phänomen; allerdings gibt es mehr Frauen als Männer in<br />

befristeten Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Das Qualifikationsniveau zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle sowie Unterschiede zwischen<br />

Frauen und Männern: Mehr als 23 % der westdeutschen weiblichen Beschäftigten verfügen<br />

<strong>im</strong> Jahr 2008 über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Im Osten sind es nur 8,8 %.<br />

Ebenso liegt ihr Anteil deutlich über dem bei westdeutschen männlichen Beschäftigten (15<br />

%). Zudem sind anteilig mehr Frauen mit einem Studienabschluss in der ostdeutschen<br />

Maschinenbauindustrie tätig als in der westdeutschen. Die Weiterbildungsbeteiligung der<br />

Unternehmen sowie der Beschäftigten weist relativ gute <strong>Wert</strong>e auf. Erstaunlich ist nur die<br />

niedrige Beteiligung der ostdeutschen Frauen an beruflicher sowie außerberuflicher<br />

Weiterbildung, da diese ihrem hohen beruflichen Qualifikationsniveau entgegensteht. Die<br />

niedrigere weibliche Beteiligungsquote an betrieblichen Weiterbildungsangeboten gibt einen<br />

Hinweis darauf, dass die vorhanden Potenziale von Frauen noch besser gefördert werden<br />

könnten und müssten.<br />

Die Frauenquoten bei den Auszubildenden legen diese Vermutung ebenfalls nah. Die<br />

Maschinenbauindustrie zeigt sich als wichtigste Ausbildungsbranche innerhalb des<br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s. Allerdings stellen Frauen hier nur einen Anteil von 13,2 %. Dieser<br />

Anteil ist niedriger als der der Frauen an allen Beschäftigten in der Branche. Besonders stark<br />

ist das Gefälle zwischen Frauenanteil unter Auszubildenden und Beschäftigten in<br />

Ostdeutschland.<br />

Das Einkommen zeigt deutliche geschlechtsspezifische Differenzen sowie Unterschiede<br />

zwischen Ost- und Westdeutschland. Bundesweit bewegt sich die Einkommensdifferenz<br />

zwischen Männern und Frauen inklusive Sonderzahlungen bei etwa 20 %, ohne<br />

Sonderzahlungen bei 18,2 %.<br />

66


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

7. Metall- und Stahlindustrie<br />

Die deutsche Metall- und Stahlindustrie ist eine Basisindustrie mit enormer wirtschaftlicher<br />

Bedeutung. So bestehen enge Verknüpfungen beispielsweise mit dem Fahrzeug-,<br />

Maschinen- und Anlagenbau sowie mit der Bauwirtschaft und der chemischen Industrie, die<br />

auf die Produktion in der Metall- und Stahlindustrie angewiesen z.T. angewiesen sind. Weite<br />

Teile der Branche sind durch eine klein- und mittelständische Unternehmensstruktur geprägt<br />

(z.B. Gießerreiindustrie, Metall- und Stahlverarbeitung).<br />

In den Unternehmen der Metall- und Stahlindustrie arbeiteten in 2008 insgesamt mehr als 1<br />

Mio. Beschäftigte, allein 75.000 von ihnen waren Auszubildende. 15,6 % aller Beschäftigten<br />

arbeiteten in Ostdeutschland. Der Frauenanteil lag insgesamt bei rund 17 %, in absoluten<br />

Zahlen sind dies knapp 180.000 weibliche Beschäftigte. Unter den Auszubildenden lag der<br />

Frauenanteil allerdings nur bei 11,6 %. Für den Beschäftigungs- sowie Ausbildungsmarkt –<br />

insbesondere für Männer – hat die Metall- und Stahlindustrie eine sehr hohe Bedeutung,<br />

obwohl seit den 1990er Jahren allein in der Stahlindustrie rund 80.000 <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

abgebaut wurden.<br />

In dem hier vorliegenden Kapitel werden unter Metall- und Stahlindustrie statistisch die<br />

Wirtschaftzweige „Metallerzeugung und -bearbeitung“ sowie „Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen“ verstanden und dargestellt. Zu diesen zählen <strong>im</strong> Jahr 2008 nach der<br />

Wirtschaftszweigordnung 2003 u.a. die Bereiche „Erzeugung von Rohreisen, Stahl und<br />

Ferrolegierungen“, „Erzeugung und erste Bearbeitung von NE-Metallen“, „Gießereien“ sowie<br />

„Stahl- und Leichtmetallbau“. 70 Aufgrund der Unterschiedlichkeit und Bandbreite der<br />

einzelnen Bereiche müssen ökonomische Eckdaten und Entwicklungstrends differenziert<br />

betrachtet werden.<br />

So gab es beispielsweise in der deutschen Stahlindustrie Ende 2008 rund 100 Unternehmen<br />

mit etwas mehr als 95.000 Beschäftigten. Diese erbrachten mit 45,8 Mio. Tonnen knapp 25<br />

% der Gesamtrohstahlproduktion in der EU-27. Innerhalb der EU ist Deutschland damit<br />

Spitzenreiter, <strong>im</strong> weltweiten Vergleich rangiert es auf Platz 7 hinter China, Japan, den USA,<br />

Russland, Indien und Südkorea. 71 Der Umsatz der Stahlindustrie betrug <strong>im</strong> Jahr 2008 51,5<br />

Mrd. Euro und stieg <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr damit um 6,4 % an. 72 Allerdings unterlag die<br />

ökonomische Entwicklung in der Stahlindustrie mit Einsetzen der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise einem deutlichen Abwärtstrend. Im ersten Quartal 2009 sanken die<br />

Auftragseingänge um 59 % <strong>im</strong> Vergleich zum ersten Quartal 2008. 73<br />

Vergleichbaren Trends unterlag in 2009 auch der Bereich Stahl- und Metallverarbeitung. Im<br />

August 2009 lag das Produktionsniveau knapp 25 % unter dem des Vergleichsmonats in<br />

70<br />

Vgl. Statistisches Bundesamt (2003).<br />

71<br />

Vgl.http://www.stahl-online.de/wirtschaft_und_politik/stahl_in_zahlen/start.asp?highmain=4<br />

&highsub=0&highsubsub=0.<br />

72<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=171736.html.<br />

73 Vgl. ebd.<br />

67


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

2008 74 . Dies bedeutete enorme wirtschaftliche Einbußen für die knapp 4.900 Unternehmen<br />

in diesem Bereich, die rund 450.000 Menschen beschäftigen (Stand 2008).<br />

In 2008 ging knapp die Hälfte des Umsatzes <strong>im</strong> Bereich Metall- und Stahlverarbeitung auf<br />

die Herstellung von Endprodukten zurück (z.B. Schrauben, Federn, Tore, Gartengeräte etc.).<br />

Weitere 40 % des Umsatzes beruhten auf der Herstellung von Vorprodukten für andere<br />

Industriezweige, wie z.B. gezogener Draht oder Blech- und Schmiedeteile.<br />

Auch die NE-Metallwirtschaft (Nicht-Eisen-Metallindustrie) liefert wichtige Vorprodukte aus<br />

Metallen, Metalllegierungen und Verbindungen für Investitions- und Konsumgüter. Neben<br />

Leicht- (Aluminium, Magnesium oder Titan), Bunt- (z.B. Kupfer, Zink und Blei) sowie Edel-<br />

und Sondermetallen, die in sogenannten „Hütten“ oder Umschmelzwerken hergestellt<br />

werden, werden auch Legierungen, Pulver und Halbwerkzeuge produziert. Insgesamt waren<br />

in 2008 in diesem Bereich rund 113.000 Beschäftigte in über 640 Unternehmen tätig. Die<br />

Produktion belief sich auf knapp 3 Mio. Tonnen Metalle und 4,4 Mio Tonnen Metallhalbzeug,<br />

von denen knapp 30 % bzw. mehr als 50 % ins Ausland exportiert wurden. 75<br />

Mit einer Exportquote von rund 33 % <strong>im</strong> Jahr 2008 erwirtschaftet auch die Gießereiindustrie<br />

einen erheblichen Teil ihres Jahresumsatzes <strong>im</strong> Auslandshandel. Die Auslastung der<br />

zumeist mittelständischen Unternehmen dieses Bereichs der Metall- und Stahlindustrie<br />

betrug in 2008 rund 98 %. 76 Durch die starke Zuliefererverknüpfung mit der Automobil- sowie<br />

Maschinenbauindustrie, die beide in 2009 erhebliche Produktionsrückgänge zu verbuchen<br />

hatten (vgl. Kapitel 3.1 und 5.1), waren auch Handel und Umsatz der Gießereien in 2009<br />

empfindlich gestört.<br />

In den Sommermonaten 2009 gab es für die Metallindustrie ebenso wie für die<br />

Elektroindustrie (vgl. Kapitel 4.1) erste „konjunkturelle Lichtblicke“, die sich anhand einer<br />

wieder steigenden Zahl von Aufträgen aus dem In- sowie Ausland zeigte. Als besonders<br />

wichtig für eine langfristige Erholung der Metall- und Stahlindustrie wird die Entwicklung bzw.<br />

Zunahme des Exporthandels <strong>im</strong> Jahr 2010 gewertet. 77<br />

7.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

In der Metall- und Stahlindustrie wurden zwischen 1999 und 2008 insgesamt 69.617<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse abgebaut. Das entspricht einem<br />

Minus von 6,2 %. Frauen waren von diesem Stellenabbau mit -8,3 % (absolut: -16.229)<br />

proportional stärker betroffen als Männer mit -5,8 % (absolut: -53.388) (vgl. Anhang, Tabelle<br />

1b). Der Anteil der weiblichen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging hierdurch<br />

bundesweit in der Metall- und Stahlindustrie von rund 17,5 % <strong>im</strong> Jahr 1999 auf rund 17,1 %<br />

<strong>im</strong> Jahr 2008 zurück.<br />

74<br />

Vgl. http://extranet.igmetall.de/ cps/rde/xchg/extranet/style.xsl/view_popup_56920.htm (Stand<br />

11/2009)<br />

75<br />

Vgl. http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=171740.html.<br />

76 Vgl. Ebd.<br />

77 IG Metall (2009b).<br />

68


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Der Stellenabbau vollzog sich allerdings nur in Westdeutschland. In Ostdeutschland konnten<br />

insgesamt Stellenzuwächse verzeichnet werden. Diese waren für Frauen etwas stärker<br />

ausgeprägt, wodurch ihr Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in<br />

Ostdeutschland um 0,13 Prozentpunkte leicht zunahm (vgl. Tabelle 7).<br />

Tabelle 7<br />

Beschäftigte in der Metall- /Stahlindustrie in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 1.118.928 195.990 17,52% 967.861 170.493 17,62% 151.067 25.497 16,88%<br />

2008 1.049.311 179.761 17,13% 884.953 151.811 17,15% 164.358 27.950 17,01%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklungen der männlichen und weiblichen<br />

Beschäftigtenzahlen unterschieden nach Ost- und Westdeutschland. In Westdeutschland<br />

betrug der Beschäftigtenabbau bei Frauen zwischen 1999 und 2008 rund 11 %, bei Männern<br />

hingegen „nur“ etwa 8 %.<br />

Grafik 28a<br />

900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Metall- /Stahlindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet 1999 und 2008<br />

797.368<br />

170.493 151.811<br />

1999 2008<br />

733.142<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

In Ostdeutschland profitierten Frauen hingegen mit einem Plus von 9,6 % proportional etwas<br />

stärker vom Beschäftigungszuwachs als Männer mit einem Plus von rund 8,6 % (vgl. auch<br />

Anhang, Tabelle 1b). Trotz dieses positiven Trends in Ostdeutschland konnten die Verluste<br />

gerade unter weiblichen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Westdeutschland nicht<br />

69


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

aufgefangen werden, was auch der insgesamt sinkende Frauenanteil an allen Beschäftigten<br />

in der Metall- und Stallindustrie verdeutlicht.<br />

Grafik 28b<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Metall- /Stahlindustrie in den neuen Ländern 1999 und 2008<br />

25.497<br />

125.570<br />

27.950<br />

1999 2008<br />

136.408<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

7.2. Qualifikation 78<br />

In Westdeutschland ist der Anteil der un- und angelernten Frauen (ohne Berufsabschluss) –<br />

trotz rückläufiger Zahlen – deutlich höher als in Ostdeutschland. 1999 waren in der<br />

westdeutschen Metall- und Stahlindustrie 61.525 Frauen (39,7 %) ohne Berufsausbildung<br />

beschäftigt. Bis zum Jahr 2008 hat ihre Zahl sowie ihr Anteil abgenommen, liegt aber <strong>im</strong>mer<br />

noch bei rund 32 %. Hingegen lag der Anteil der un- und angelernten Frauen in<br />

Ostdeutschland 1999 und 2008 konstant bei 10,5 % und ist damit bedeutend niedriger als <strong>im</strong><br />

Westen Deutschlands. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der männlichen Beschäftigten ohne<br />

Berufsabschluss an allen männlichen Beschäftigten in Ostdeutschland mit 12,7 % höher, in<br />

Westdeutschland mit 27,8 % niedriger als ihr Anteil unter den Frauen (vgl. hierzu auch<br />

Anhang, Tabelle 2b und 2c). Insgesamt sind Frauen mit einem Anteil von 18,8 % in der<br />

Gruppe der gering qualifizierten Beschäftigten leicht überrepräsentiert <strong>im</strong> Vergleich zu ihrem<br />

Anteil an allen Beschäftigten (vgl. Anhang Tabelle 2a).<br />

78 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein.<br />

70


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 29<br />

1999<br />

2008<br />

West3.784<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Metall- und Stahlindustrie nach<br />

Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

2.340<br />

6.729<br />

2.856<br />

92.858<br />

88.267<br />

18.446<br />

19.341<br />

61.525<br />

45.296<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Positiv unter den weiblichen Beschäftigten – gerade in Westdeutschland – zeigt sich<br />

allerdings die Entwicklung des Anteils der Hochqualifizierten, also derjenigen mit einem<br />

Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss. 1999 waren nur 0,5 % aller weiblichen<br />

Beschäftigten in Westdeutschland dieser Gruppe zuzuordnen. Im Jahr 2008 waren es<br />

hingegen bereits 4,8 %. Damit hat sich ihr Anteil fast verzehnfacht. In Ostdeutschland war<br />

und ist diese Gruppe 1999 wie 2008 aber deutlich größer. Der Zuwachs ist allerdings gering.<br />

Bereits 1999 hatten 10,5 % aller weiblichen Beschäftigten hier einen Fachhochschul- bzw.<br />

Hochschulabschluss. Dieser Anteil stieg bis zum Jahr 2008 auf 11,5 % an.<br />

7.3. Altersstruktur<br />

Die weiblichen Belegschaften der Metall- und Stahlindustrie sind in den letzten Jahren<br />

deutlich gealtert. Besonders dramatisch zeigt sich dies in Ostdeutschland. Bereits 1999<br />

waren hier mit 38,4 % mehr als ein Drittel aller Beschäftigten 45 Jahre und älter. Ihr Anteil an<br />

allen Beschäftigten stieg bis zum Jahr 2008 um 12,9 Prozentpunkte auf mehr als die Hälfte<br />

aller Beschäftigten an. In Westdeutschland zeigt sich eine ähnlich hohe Dynamik in der<br />

Alterung, auch wenn der Anteil der Beschäftigten ab 45 Jahre niedriger war und ist. So lag<br />

der Anteil der weiblichen Beschäftigten zwischen 45 und 65 Jahre 1999 bei 34 %, <strong>im</strong> Jahr<br />

2008 hingegen bei bereits 44,3 %. Rückläufig – gerade in Westdeutschland – waren<br />

hingegen die Zahl sowie der Anteil der weiblichen Beschäftigten, die zwischen 24 und 35<br />

Jahre alt sind.<br />

Der Anteil der „Nachwuchsgruppe“, der Beschäftigten unter 25 Jahre hat sich demgegenüber<br />

kaum verändert. In Westdeutschland stagnierte die Quote dieser Altersgruppe an allen<br />

weiblichen Beschäftigten bei 9,9 %, in Ostdeutschland nahm sie – trotz einer Zunahme der<br />

absoluten Beschäftigtenzahlen in dieser Gruppe – sogar um 0,4 Prozentpunkte auf 7,4 % ab<br />

(vgl. Grafik 30). Stagnierende und rückläufige Zahlen in den jüngeren Alterskohorten lassen<br />

einen weiter zunehmenden Alterungsprozess in der Gruppe der weiblichen Beschäftigten<br />

vermuten.<br />

2.446<br />

2.627<br />

71


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 30 79<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Metall- und Stahlindustrie nach Alter<br />

in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

16.886<br />

1.987<br />

15.782<br />

2.144<br />

4.320<br />

5.047<br />

26.561<br />

46.108<br />

7.619<br />

46.135<br />

8.650<br />

49.355<br />

9.816<br />

47.473<br />

40.456<br />

7.264<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

5.034<br />

17.158<br />

22.781<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Vergleichbare Tendenzen lassen sich auch bei den männlichen Beschäftigten erkennen,<br />

allerdings sind bei diesen bundesweit die jungen Beschäftigten bis 34 Jahre mit einem Anteil<br />

von knapp 31 % (absolut: 289.801 von 935.859 männlichen Beschäftigten) <strong>im</strong>mer noch<br />

wesentlich stärker vertreten als bei den Frauen. (vgl. auch Anhang, Tabelle 3a).<br />

7.4. <strong>Arbeit</strong>svolumen<br />

Wie in den meisten der in dieser Studie betrachteten Branchen ist auch in der Metall- und<br />

Stahlindustrie Teilzeittätigkeit ein weibliches und v.a. westliches Phänomen, n<strong>im</strong>mt zudem in<br />

West aber auch Ost an Bedeutung zu. 1999 waren in Westdeutschland 16,4 % aller<br />

weiblichen Beschäftigten in Teilzeit tätig. In Ostdeutschland waren es hingegen 9,6 %. Bis<br />

zum Jahr 2008 ist der Anteil der Teilzeittätigen insgesamt gestiegen, wobei er in<br />

Westdeutschland deutlicher zugenommen hat als in Ostdeutschland. So waren <strong>im</strong> Westen<br />

Deutschlands 18,1 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Teilzeit tätig,<br />

während es <strong>im</strong> Osten Deutschlands 10,1 % waren. Durch die stärkere Zunahme in<br />

Westdeutschland n<strong>im</strong>mt die Differenz des <strong>Arbeit</strong>szeitvolumens zwischen west- und<br />

ostdeutschen Frauen weiter zu.<br />

Bundesweit waren <strong>im</strong> Jahr 2008 knapp 75,4 % aller Teilzeittätigen weiblich. Allerdings<br />

zeigen sich Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. So lag der Anteil der Männer<br />

an allen Teilzeittätigen Im Westen Deutschlands mit knapp 30 % höher als <strong>im</strong> Osten<br />

Deutschlands (25 %) (vgl. Anhang, Tabellen 4a-c).<br />

79 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

2.523<br />

72


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 31<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der Metall- und<br />

Stahlindustrie<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

2.468<br />

27.983<br />

2.921<br />

28.903<br />

142.510<br />

23.059<br />

26.079<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

130.579<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

7.5. Geringfügige Beschäftigung 80<br />

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse – auch Minijobs genannt – kommen in der Metall-<br />

und Stahlindustrie <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen sehr häufig vor. Zum Stichtag<br />

31.03.2009 waren insgesamt 112.311 Beschäftigte in der Metall- und Stahlindustrie auf<br />

Minijobbasis tätig. Damit liegt ihre Zahl deutlich über der von anderen in dieser Studie<br />

betrachteten Branchen (vgl. Anhang, Tabelle 5a). Allerdings sind Minijobs in der Metall- und<br />

Stahlindustrie keine Beschäftigungsform, die pr<strong>im</strong>är von Frauen ausgeübt wird. Ihr Anteil lag<br />

in 2009 bei „nur“ rund 48,5 %. Auch sind sie - wie die Grafiken 32a und 32b verdeutlichen –<br />

etwas geringer als Männer vom Abbau dieser Beschäftigungsform zwischen 2008 und 2009<br />

betroffen.<br />

So gab es in 2008 in Westdeutschland 58.749 weibliche gegenüber 63.325 männlichen<br />

geringfügigen Beschäftigten. Die Zahl der Frauen nahm bis zum Stichtag <strong>im</strong> Jahr 2009 um<br />

14,2 %, die der Männer um rund 17 % ab. Ähnlich sieht die Verteilung und Entwicklung in<br />

Ostdeutschland aus, wobei hier die deutliche geringere Zahl der Beschäftigten auf<br />

Minijobbasis auffällt. So gab es hier in 2008 4.615 Frauen und 6.444 Männer die einen<br />

Minijob ausübten. Ihr Zahl sank bei den Frauen bis zum Jahr 2009 um 14,4 %, die der<br />

Männer um 16,2 %.<br />

80 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 6<br />

zugrunde gelegten Zahlen verglichen werden können. Diese beruhen zum Großteil noch auf der alten<br />

WZ 2003.<br />

73


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 32a<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Metall- und Stahlindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

58.749<br />

63.325<br />

50.419<br />

2008 2009<br />

52.543<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Grafik 32b<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Metall- und Stahlindustrie in den neuen Ländern,<br />

2008 und 2009<br />

4.615<br />

6.444<br />

3.950<br />

2008 2009<br />

5.399<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

74


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

7.6. Befristete Beschäftigung 81<br />

Befristete Beschäftigungsverhältnisse nehmen in der Metall- und Stahlindustrie eine<br />

ausgeprägtere Stellung ein als beispielsweise in der Automobilindustrie oder der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie. Frauen sind allerdings weniger von Befristungen betroffen als Männer.<br />

Insgesamt waren <strong>im</strong> Jahr 2008 7,7 % aller Beschäftigten in der Metall- und Stahlindustrie in<br />

einem befristeten <strong>Arbeit</strong>sverhältnis tätig. 82 Befristet beschäftigte Männer machten dabei<br />

einen Anteil von 7,4 % aller männlichen Beschäftigten aus, befristet tätige Frauen innerhalb<br />

der Gruppe aller Frauen hingegen nur 6,3 %. Auch ist Frauenanteil an allen befristet Tätigen<br />

mit rund 17,9 % etwas niedriger als der auf Basis der Mikrozensuserhebung errechnete<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten (18,7 %). Dieses Ergebnis überrascht, stellt sich doch<br />

die Situation in anderen Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s häufig anders dar.<br />

Grafik 33<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Metall- und Stahlindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

843.000<br />

13.000<br />

180.000<br />

66.000<br />

befristet (6,25%) unbefristet (93,75%) befristet (7,36%) unbefristet (92,64%)<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

7.7. Ausbildung<br />

Frauen (100%) Männer (100%)<br />

In der Metall und Stahlindustrie wurden <strong>im</strong> Jahr 2008 bundesweit rund 75.000 Auszubildende<br />

gezählt. Damit kann diese Branche vergleichsweise hohe Auszubildendenzahlen verbuchen.<br />

12.683 oder rund 17 % von ihnen wurden dabei in Ostdeutschland ausgebildet (vgl. Anhang,<br />

Tabelle 7c).<br />

Der Frauenanteil an allen Auszubildenden lag bundesweit bei 11,6 %. Dieser <strong>Wert</strong> liegt<br />

deutlich unter dem Anteil, den Frauen an allen Beschäftigten bilden, was sich langfristig<br />

negativ auf die Zahl des weiblichen Nachwuchses in der Branche auswirken kann.<br />

Besonders niedrig ist der Anteil der weiblichen Auszubildenden in Ostdeutschland. Hier liegt<br />

er bei nur rund 8,3 % und somit rund 4 Prozentpunkte niedriger als in Westdeutschland.<br />

81 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen.<br />

82 Hierin sind Auszubildende nicht inbegriffen.<br />

75


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Allerdings wird auch hier der Frauenanteil an allen Beschäftigten um rund 5 Prozentpunkte<br />

verfehlt (vgl. Grafik 34).<br />

Grafik 34<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der Metall- und<br />

Stahlindustrie in Deutschland, 2008<br />

17,15% 17,01%<br />

12,30%<br />

West Ost<br />

8,28%<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

7.8. Weiterbildung 83<br />

Rund 145.000 Beschäftigte haben – laut Ergebnis des Mikrozensus – <strong>im</strong> Jahr 2008 an<br />

betrieblicher oder außerbetrieblicher Weiterbildung teilgenommen. Das waren ca. 11,7 %<br />

aller Beschäftigten in der Branche. Im Vergleich zur Textil- und Bekleidungsindustrie (11 %)<br />

nahmen damit anteilig etwas mehr Beschäftigte an Weiterbildung teil, allerdings deutlich<br />

weniger als in der Automobilindustrie (20 %).<br />

Grafik 35<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der Metall- und Stahlindustrie<br />

in Deutschland, 2008<br />

18.000<br />

99.000<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

4.000<br />

West Ost<br />

24.000<br />

83 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten aus unterschiedlichen Quellen<br />

kommen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten aus<br />

der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten Weiterbildung<br />

dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

Frauen<br />

Männer<br />

76


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Frauen waren – <strong>im</strong> Vergleich zu ihrem Anteil an allen Beschäftigen (laut Mikrozensus 17,1<br />

%) – mit einer Quote von 15,3 % in der Gruppe der an Weiterbildung Beteiligten leicht<br />

unterrepräsentiert.<br />

Betrachtet man die rein betrieblichen Weiterbildungszahlen bzw. Anteile von Männern und<br />

Frauen an betrieblicher Weiterbildung auf Grundlage der europaweiten Erhebung CVTS aus<br />

dem Jahr 2005 zeigt sich ein etwas anderes Bild. Die Teilnahmequote der Frauen an<br />

betrieblichen Lehrveranstaltungen lag hier mit 42,7 % höher als die der Männer mit 34,3 %.<br />

Allerdings boten nur 47,3 % aller Unternehmen der Metall- und Stahlindustrie Weiterbildung<br />

in Form von Lehrveranstaltungen an. Dies ist ein <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen relativ<br />

geringer <strong>Wert</strong>. Von jenen Unternehmen, die in der Elektroindustrie weiterbilden, taten dies<br />

80,3 % in Form von Lehrveranstaltungen. In der Automobilindustrie waren es <strong>im</strong>merhin 58,8<br />

% (vgl. Anhang, Tabelle 8b). N<strong>im</strong>mt man noch weitere Formen der Weiterbildung, wie<br />

Informationsveranstaltungen, Jobrotation, Lern- und Qualitätszirkel oder selbstgesteuertes<br />

Lernen hinzu, erhöht sich der Anteil der Unternehmen in der Metall- und Stahlindustrie, die<br />

Weiterbildung in irgendeiner der genannten Formen anbieten auf 63 %. Der Anteil der<br />

Unternehmen ohne Weiterbildungsangebot beträgt 37 % und ist damit vergleichsweise hoch.<br />

Die auf Basis des Mikrozensus festgestellten geringen Weiterbildungsquoten der männlichen<br />

wie auch weiblichen Beschäftigten lassen sich vermutlich hierauf mit zurückführen.<br />

Tabelle 8<br />

Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der<br />

Beschäftigten 2005 in der Metall- und Stahlindustrie<br />

Unternehmen mit<br />

Weiterbildungsangeboten<br />

darunter<br />

Unternehmen mit<br />

Lehrveranstaltungen<br />

in Prozent<br />

Teilnahmequoten an<br />

Lehrveranstaltungen<br />

insgesamt Männer Frauen<br />

63,00% 47,30% 35,80% 34,30% 42,70%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, CVTS3, 2007.<br />

7.9. Einkommen<br />

Im Folgenden werden die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern sowie<br />

zwischen Ost- und Westdeutschland anhand des beschäftigungsstärkeren Bereichs der<br />

Metall- und Stahlindustrie, dem Zweig „Metallerzeugung und -bearbeitung“ betrachtet. Das<br />

durchschnittliche Einkommen (alle Leistungsgruppen, inklusive Sonderzahlungen) der<br />

vollzeitbeschäftigten Frauen in diesem Bereich liegt bei 3.153 Euro, das der Männer bei<br />

3.645 Euro (vgl. Anhang, Tabelle 9a). Die Differenz beträgt damit 13,5 %. Bei einer<br />

Betrachtung nach einzelnen Leistungsgruppen zeigt sich, dass die Differenz in der höchsten<br />

Leistungsgruppe, der Leistungsgruppe 1, deutlich ausgeprägter ist. So verdienen Frauen die<br />

hier eingestuft sind, inklusive Sonderzahlungen rund 25 % weniger als ihre männlichen<br />

Kollegen. Ohne Sonderzahlungen sind es <strong>im</strong>merhin noch rund 20 %. In anderen Branchen<br />

ist mit sinkender Leistungsgruppe oftmals eine kontinuierliche Abnahme der<br />

77


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Einkommensdifferenz zu beobachten. Dies ist hier nicht der Fall. So ist die Differenz in<br />

Leistungsgruppe 2 (knapp 10 % mit Sonderzahlungen) deutlich geringer ausgeprägt als in<br />

Leistungsgruppe 5 (knapp 19 % mit Sonderzahlungen) (vgl. Anhang, Tabelle 9a). Dies fällt<br />

auch bei einer gezielten Betrachtung der Einkommen in Ost- und Westdeutschland (Grafik<br />

36a und 36b) auf. Zudem zeigen sich neben Gemeinsamkeiten auch deutliche Unterschiede<br />

in den Bruttomonatsverdiensten sowie der Differenz von Frauen- und Männergehältern.<br />

Grafik 36a<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Metallerzeugung nach Leistungsgruppen, früheres<br />

Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 36b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Metallerzeugung nach Leistungsgruppen, neue<br />

Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ<br />

78


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Allgemein kann gesagt werden, dass das Einkommen in Westdeutschland sowohl bei<br />

Männern als auch Frauen deutlich über dem in Ostdeutschland liegt. Die Unterschiede<br />

zwischen Frauen und Männern <strong>im</strong> Bruttomonatsverdienst zeigen sich sowohl in Ost- als<br />

auch Westdeutschland am deutlichsten in der Leistungsgruppe 1. Im Osten Deutschlands<br />

sind bei den Verdiensten in den Leistungsgruppen 2 bis 5 nur geringfügige Unterschiede zu<br />

erkennen, <strong>im</strong> Westen Deutschlands gibt es die geringsten Unterschiede zwischen dem<br />

Einkommen von Frauen und Männern in den Leistungsgruppen 2 und 3 (vgl. auch Anhang,<br />

Tabelle 9b und 9c). In den niedrigeren Leistungsgruppen 3 und 4 klafft das<br />

Bruttomonatseinkommen wieder deutlicher auseinander, was in Ostdeutschland in<br />

Leistungsgruppe 5 ebenfalls zu beobachten ist.<br />

7.10. Zusammenfassung<br />

In der Metall- und Stahlindustrie wurden zwischen 1999 und 2008 insgesamt 69.617 Stellen<br />

abgebaut. Der Abbau entspricht einem Minus von 6,2 %. Frauen waren von diesem<br />

Stellenabbau mit -8,3 % proportional stärker betroffen als Männer mit -5,8 %. Der Anteil der<br />

weiblichen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist hierdurch bundesweit in der Metall-<br />

und Stahlindustrie von rund 17,5 % <strong>im</strong> Jahr 1999 auf rund 17,1 % <strong>im</strong> Jahr 2008<br />

zurückgegangen. Allerdings vollzog sich der Stellenabbau nur in Westdeutschland. In<br />

Ostdeutschland gab es einen Zuwachs, der sich auch positiv auf den Frauenanteil in der<br />

ostdeutschen Metall- und Stahlindustrie ausgewirkt hat.<br />

Durch eine Ausweitung der Teilzeittätigkeit ist zudem – gerade in Westdeutschland – das<br />

<strong>Arbeit</strong>szeitvolumen der Frauen in der Metall- und Stahlindustrie zurückgegangen. In 2008<br />

arbeiteten hier knapp 18 % der Frauen in Teilzeit, in Ostdeutschland waren es hingegen nur<br />

knapp 10 %. Insgesamt sind rund drei Viertel aller Teilzeittätigen in der Branche Frauen.<br />

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse kommen in der Metall- und Stahlindustrie – <strong>im</strong><br />

Vergleich zu anderen Branchen – sehr häufig vor. Allerdings arbeiten Männer etwas häufiger<br />

auf dieser Beschäftigungsbasis und waren zudem vom Abbau zwischen 2008 und 2009<br />

stärker betroffen als Frauen. Ähnlich gestaltet sich das Bild der befristeten<br />

<strong>Arbeit</strong>sverhältnisse. Diese nehmen in der Metall- und Stahlindustrie eine ausgeprägtere<br />

Stellung ein als beispielsweise in der Automobilindustrie oder der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie. Allerdings gibt es wieder mehr Männer als Frauen, die befristet tätig<br />

sind.<br />

Der Anteil der Frauen ohne Berufsabschluss an allen Beschäftigten ist in Westdeutschland<br />

zurückgegangen, in Ostdeutschland gleich geblieben. Trotzdem liegt er in 2008 <strong>im</strong> Westen<br />

Deutschlands <strong>im</strong>mer noch dre<strong>im</strong>al so hoch wie <strong>im</strong> Osten. Ähnlich sind die Situation und das<br />

Verhältnis <strong>im</strong> Jahr 2008 bei männlichen Beschäftigten. Frauen sind allerdings in dieser<br />

Beschäftigtengruppe stärker vertreten als es ihrem Anteil an allen Beschäftigten entspricht.<br />

Die Altersstruktur der weiblichen Beschäftigten hat sich deutlich verschoben. 2008 waren<br />

bereits mehr als 50 % der ostdeutschen und 44 % der westdeutschen Frauen in der Branche<br />

45 Jahre oder älter. Der Anteil der unter 25 Jährigen ist <strong>im</strong> Betrachtungszeitraum relativ<br />

79


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

konstant geblieben, der Frauenanteil unter den 75.000 Auszubildenden ist<br />

unterdurchschnittlich. Zudem haben sich die Zahl und der Anteil der 25- bis 34-Jährigen<br />

deutlich verringert, wodurch eine weitere Alterung der Belegschaften zu erwarten ist.<br />

Weiterbildung wird in weniger als zwei Drittel aller Unternehmen der Metall- und<br />

Stahlindustrie angeboten. Hierdurch wird vermutlich die niedrige betriebliche sowie<br />

außerbetriebliche Weiterbildungsquote – gerade unter weiblichen Beschäftigten – mit<br />

bedingt.<br />

Die Einkommensunterschiede <strong>im</strong> beschäftigungsstärksten Bereich der Metall- und<br />

Stahlindustrie, dem Zweig „Metallerzeugung und -bearbeitung“, belaufen sich bundesweit<br />

durchschnittlich auf 12,5 %. Dabei sind Einkommensdifferenzen zwischen Frauen und<br />

Männern sowohl in der höchsten als auch niedrigsten Leistungsgruppe deutlich stärker<br />

ausgeprägt als in den übrigen Leistungsgruppen. Diese Tendenz zeigt sich sowohl in Ost-<br />

als auch Westdeutschland. Zudem sind in Westdeutschland die Bruttomonatseinkommen<br />

sowohl für Frauen als auch Männer höher.<br />

8. Holz-, Kunststoff- und Möbelindustrie<br />

Die Industriezweige der Holz- und Kunststoffbearbeitung sind breit gefächert. Sie reichen<br />

vom Möbelbau in kleineren Handwerksbetrieben bis hin zur Komponenten-Fertigung von<br />

Windkraftanlagen. In Ihrer Struktur handelt es sich um eine klein- und mittelständisch<br />

geprägte Branche. 84 Knapp die Hälfte der Betriebe <strong>im</strong> Möbelsektor und weit über 50 %<br />

derjenigen aus dem Holzsektor beschäftigen weniger als 50 <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen und<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer. Anders ist die Struktur in der Holzwerkstoffindustrie: Dort dominieren wenige<br />

und international agierende Konzerne. Ferner sind alle Reifenhersteller (Gummiindustrie)<br />

Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten.<br />

Bundesweit und über alle Branchensegmente hinweg sank die Beschäftigung. <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

von Frauen waren etwas stärker betroffen, da der Frauenanteil von 23,8 % (1999) auf<br />

23,5 % (2008) zurückging. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 13 %<br />

aus – damit ist der Anteil seit 1999 von rund 11 % angestiegen. Der Frauenanteil war 1999<br />

und 2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er liegt für beide Zeitpunkte bei<br />

rund 27 %. Der Frauenanteil in Westdeutschland ist entsprechend stärker gesunken von<br />

23,5 % auf 23,0 %.<br />

Im Folgenden werden die Teilbranchen Holzindustrie, Möbelindustrie und Kunststoffindustrie<br />

– jeweils für sich – schlaglichtartig betrachtet.<br />

• Die Holz bearbeitende Industrie 85 – größtes Segment ist hier der Bereich<br />

„Fertigbauteile“, gefolgt von Holzwerkstoffe 86 , Säge- und Hobelwerke und schließlich<br />

84 IG Metall (2009c).<br />

85 IG Metall (2008f).<br />

86 IG Metall (2005e).<br />

80


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Verpackungsmittel und Holzwaren. Größter Abnehmer ist mit einem Umsatzanteil von<br />

50 % die Bauindustrie, es folgt die Möbelindustrie mit etwa 30 %. Zwischen 2001 und<br />

2007 ging die Anzahl der Beschäftigten deutlich zurück, während sich der Umsatz des<br />

Branchenbereiches insgesamt auf 15,2 Mrd. Euro erhöht hat. Die Holzbranche<br />

profitierte bis 2007 von der expansiven Weltwirtschaft durch steigende<br />

Auslandsaufträge. Für das Holzgewerbe (ohne Möbel) war jedoch schon die<br />

Startposition in das Jahr 2009 wesentlich ungünstiger. Bereits in 2008 stürzten die<br />

Umsätze regelrecht ab. Besonders schlecht liefen die Geschäfte in der Säge- und<br />

Holzwerkstoffindustrie mit Umsatzrückgängen von jeweils rund 23 %. 87 Während der<br />

Umsatz der Branche in Westdeutschland stagnierte, expandierte er rasant in<br />

Ostdeutschland.<br />

Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf <strong>Arbeit</strong>splätze von Frauen<br />

etwas stärker, da der Frauenanteil von 18,4 % (1999) auf 17,8 % (2008)<br />

zurückgegangen ist. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 16 % aus<br />

– damit ist der Anteil seit 1999 von rund 13 % angestiegen – das entspricht auch den<br />

steigenden Umsätzen. Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in Ostdeutschland höher<br />

als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 23 % und 2008 bei 21 % Der Frauenanteil in<br />

Westdeutschland ist von 18 % in 1999 auf 17 % in 2008 gesunken.<br />

• Die Möbelindustrie 88 – produziert sowohl Gebrauchsgüter wie etwa Sitz-, Küchen-<br />

oder sonstige Haushaltsmöbel, als auch Investitionsgüter (etwa Büro- und<br />

Ladenausstattungen). Auch die Matratzenherstellung zählt zur Möbelindustrie.<br />

Deutschland ist der zweitgrößte Möbelproduzent (nach Italien) und der größte<br />

Inlandsmarkt für Möbel in Europa. Branchenwichtige Produktionsbetriebe befinden sich<br />

hauptsächlich in vier Regionen in Westdeutschland (Nordrhein-Westfalen,<br />

Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg) Zwischen 2001 und 2007 ging die<br />

Anzahl der Beschäftigten deutlich zurück, während sich der Umsatz des<br />

Branchenbereiches insgesamt auf 22,1 Mrd. Euro erhöhte. Die Möbelindustrie in<br />

Ostdeutschland setzt weitgehend den gesamtdeutschen Branchentrend fort. Sie konnte<br />

ihren Umsatz zunächst von 1998 bis 2001 um etwa 40 % steigern. Danach setzte eine<br />

konjunkturelle Abwärtsbewegung ein, die bis 2004 andauerte. 89 Seit Januar 2009 sind<br />

die Umsätze in allen Fachzweigen insgesamt rückläufig. 90 Nachfrage und Umsätze<br />

brechen ein – und dies sowohl <strong>im</strong> Inland als auch be<strong>im</strong> Export.<br />

Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf <strong>Arbeit</strong>splätze von Frauen<br />

weniger stark (!), da der Frauenanteil von 21,8 % (1999) auf 22,1 % (2008) gestiegen<br />

ist. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 13 % aus – damit sank der<br />

Anteil gegenüber 1999 um rund einen Prozentpunkt. Der Frauenanteil war 1999 und<br />

2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 23 % und 2008<br />

bei 24 %. Der Frauenanteil in Westdeutschland war 1999 und 2008 mit rund 22 % in<br />

etwa gleich geblieben.<br />

87<br />

Krippendorf, W.; Scheuplein, Ch. (2007).<br />

88<br />

IG Metall (2008f ).<br />

89<br />

Krippendorf, W.; Scheuplein, Ch. (2007).<br />

90 IG Metall (2009b).<br />

81


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Die Wirtschaftskrise hat mit Beginn des laufenden Jahres den Holz-/Möbelsektor ebenso<br />

erreicht wie zuvor die meisten anderen Industriezweige der deutschen Exportwirtschaft. 91<br />

Allerdings sind die krisenbedingten Einbrüche in der Holz-/Möbelbranche weniger massiv wie<br />

in anderen Branchen – zum Beispiel <strong>im</strong> Maschinenbau oder in der Autoindustrie. Wesentlich<br />

hierfür ist gewiss, dass die Holz- und Möbelwirtschaft den Großteil ihrer Umsätze am<br />

Inlandsmarkt erzielt, wobei das Inlandsgeschäft trotz Einbußen bislang insgesamt besser<br />

abschneidet als das Exportgeschäft.<br />

• Die Kunststoffindustrie 92 – stellt Platten, Folien, Schläuche und Profile,<br />

Verpackungsmittel sowie Baubedarfsartikel, wie etwa Fensterrahmen, her.<br />

Unternehmen der Kunststoffindustrie beliefern v.a. die Branchen Automobil, Elektro-<br />

und Medizintechnik, Maschinenbau sowie Bauindustrie bzw. -handwerk. Wichtigstes<br />

Segment ist die Reifenherstellung; daneben sind auch Gummi-/Metallverbindungen,<br />

Karosseriedichtungen und Schläuche von großer Bedeutung. Schwerpunkte der<br />

Produktion lagen 2000 in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. 93 In<br />

diesen drei westdeutschen Bundesländern waren 1999 insgesamt 57% der Betriebe.<br />

Zwischen 2001 und 2007 ging die Anzahl der Beschäftigten geringfügig zurück,<br />

während sich der Umsatz insgesamt deutlich auf knapp 47 Mrd. Euro erhöht hat. Als<br />

vorwiegend mittelständisch strukturierte Branche zeichnete sich die Kunststoff<br />

verarbeitende Industrie in der Vergangenheit durch überdurchschnittliches Wachstum<br />

aus. 94 Nach einer sehr lebhaften Geschäftstätigkeit in 2007 stagnierte das Wachstum<br />

der Branche in 2008. Die Finanzkrise und derzeitige Rezession in 2009 stellen für die<br />

Branche eine Herausforderung dar. Dies aufgrund der Tatsache, dass die deutsche<br />

Kunststoffverarbeitung eine bedeutende Zulieferbranche, insbesondere für die<br />

Verpackungs-, Automobil- und Elektroindustrie ist. Die Aufträge sind <strong>im</strong> Ausland<br />

doppelt so stark eingebrochen wie <strong>im</strong> Inland 95 .<br />

Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf <strong>Arbeit</strong>splätze von Frauen<br />

etwas stärker, da der Frauenanteil von 27,3 % (1999) auf 25,9 % (2008) zurückging.<br />

Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 12 % aus – damit ist der<br />

Anteil seit 1999 (von rund 9 %) angestiegen. Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in<br />

Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 31,4 % und 2008 bei<br />

29,8 % Der Frauenanteil in Westdeutschland ist von 26,9 % in 1999 auf 25,4 %<br />

gesunken.<br />

Im Folgenden wird die Beschäftigtenstruktur (Qualifikation, Alter, <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen etc.) in<br />

zwei Komponenten dargestellt: Einerseits für die Holz- und Kunststoffindustrie<br />

zusammengefasst und gesondert für die Möbelbranche, letztere ohne einen Vergleich zur<br />

Studie von Astrid Ziegler, da diese die Möbelbranche weiter gefasst hatte.<br />

91<br />

Ebd.<br />

92<br />

IG Metall (2008f).<br />

93<br />

Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

(2001).<br />

94<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=171662.html (Stand 10/2009)<br />

95 IKB (2009).<br />

82


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

8.1. Beschäftigungsentwicklung 96<br />

Bundesweit und über alle Branchensegmente (Holz-, Möbel- und Kunststoffindustrie) hinweg<br />

ist die Beschäftigung in den hier betrachteten männerdominierten Branchenzweigen<br />

gesunken. Dies betraf <strong>Arbeit</strong>splätze von Frauen etwas stärker, da der Frauenanteil von<br />

23,8 % (1999) auf 23,5 % (2008) zurückgegangen ist. Die Beschäftigten in Ostdeutschland<br />

machten 2008 rund 13 % aus – damit ist der Anteil seit 1999 von rund 11 % angestiegen.<br />

Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er<br />

liegt für beide Zeitpunkte bei 26,5 %. Der Frauenanteil in Westdeutschland ist entsprechend<br />

stärker gesunken von 23,5 % auf 23 %.<br />

Holzindustrie<br />

Bundesweit sank die Beschäftigung in der Holzindustrie. Dies betraf die <strong>Arbeit</strong>splätze von<br />

Frauen etwas stärker, da der Frauenanteil von 18,4 % (1999) auf 17,8 % (2008) zurückging.<br />

Der Beschäftigtenanteil der Branche sank in Westdeutschland stärker als in Ostdeutschland.<br />

Im Osten war 1999 und 2008 der Frauenanteil auch höher als <strong>im</strong> Westen. Er lag 1999 bei 23<br />

% und 2008 bei 21 %. Demgegenüber sank er in Westdeutschland von 18 % in 1999 auf 17<br />

% in 2008.<br />

Tabelle 9a<br />

Beschäftigte in der Holzindustrie in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 177.211 32.650 18,42 155.032 27.498 17,74 22.179 5.152 23,23<br />

2008 124.331 22.076 17,76 104.479 17.843 17,08 19.852 4.233 21.32<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Kunststoffindustrie<br />

Bundesweit sank auch die Beschäftigung in der Kunststoffbranche. Dies betraf <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

von Frauen etwas stärker, da der Frauenanteil von 27,3 % (1999) auf 25,9 % (2008)<br />

zurückging. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 12 % in der Branche<br />

aus – damit ist der Anteil seit 1999 (von rund 9 %) angestiegen. Der Frauenanteil war 1999<br />

und ist 2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 31,4 % und<br />

2008 bei 29,8 %. Demgegenüber sank er in Westdeutschland von 26,9 % in 1999 auf 25,4 %<br />

in 2008.<br />

96 Aufgrund der umfangreichen Darstellung in diesem Branchenkapitel wird auf die Grafiken zusätzlich<br />

zu den Tabellen verzichtet.<br />

83


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 9b<br />

Beschäftigte in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren<br />

in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 386.983 105.705 27,32 352.120 94.763 26,91 34.863 10.942 31,39<br />

2008 363.393 94.275 25,94 319.378 81.178 25,42 44.015 13.097 29,76<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Möbelindustrie<br />

Bundesweit sank die Beschäftigung in der Möbelbranche. Dies betraf <strong>Arbeit</strong>splätze von<br />

Frauen weniger stark (!), da der Frauenanteil von 21,8 % (1999) auf 22,1 % (2008) stieg. Die<br />

Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 13 % aus – damit sank der Anteil seit<br />

1999 um rund einen Prozentpunkt. Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in Ostdeutschland<br />

höher als in Westdeutschland mit steigender Tendenz. Er lag 1999 bei 23 % und 2008 bei<br />

24 %. Der Frauenanteil in Westdeutschland war 1999 und 2008 mit rund 22 % etwa stabil.<br />

Tabelle 9c<br />

Beschäftigte in der Herstellung von Möbeln in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insge- darunter insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 201.106 43.834 21,80% 171.991 37.112 21,58% 29.115 6.722 23,09%<br />

2008 126.060 27.831 22,08% 109.319 23.817 21,79% 16.741 4.014 23,98%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 und<br />

30.6.1999 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

8.2. Qualifikation<br />

Bundesweit gesehen, ist die Holz- und Kunststoffindustrie eine Branche mit vergleichsweise<br />

gering qualifizierten Beschäftigten. Sie hat einen sehr geringen Anteil an Hochqualifizierten,<br />

insgesamt nur rund 6 % aller Beschäftigten haben einen Fachhochschul- oder<br />

Hochschulabschluss. Bei den Beschäftigten ohne Ausbildung findet sich dagegen ein sehr<br />

hoher Anteil mit rund 26 %.<br />

Die beschäftigten Frauen sind hierbei <strong>im</strong> Schnitt noch geringer qualifiziert als die Männer: so<br />

sind sie zu rund 34 % ohne Ausbildung (Männer: rund 26 %) und sind auch nur zu rund 5 %<br />

84


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

hochqualifiziert (Männer: rund 6 %). Bezogen auf die Qualifikationen der Frauen zeigen sich<br />

– wie auch in anderen Branchen - regionale Unterschiede: Bei den ostdeutschen Frauen<br />

sind branchenweit nur 12 % Frauen ohne Ausbildung (und 7 % Hochqualifizierte). Dagegen<br />

sind bei den westdeutschen Frauen 37 % ohne Ausbildung (und nur 5 % Hochqualifizierte)<br />

(vgl. Grafik 38).<br />

Grafik 38a 97<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Holz- und Kunststoffindustrie nach<br />

Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

2.542<br />

880<br />

4.232<br />

1.144<br />

59.138<br />

53.067<br />

11.487<br />

12.303<br />

50.825<br />

34.019<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Bundesweit ist die Möbelindustrie ebenfalls eine Branche mit vergleichsweise niedrig<br />

qualifizierten Beschäftigten, auch wenn sie insgesamt besser qualifiziert sind als in der Holz-<br />

und Kunststoffindustrie. Die Möbelhersteller haben einen sehr geringen Anteil an<br />

hochqualifizierten Beschäftigten, insgesamt nur rund 4 % der Beschäftigten haben einen<br />

Fachhochschul- oder Hochschulabschluss. Bei den Beschäftigten ohne Ausbildung findet<br />

sich dagegen ein sehr hoher Anteil mit rund 21 %.<br />

Die beschäftigten Frauen weisen als Gruppe eine andere Qualifikationsstruktur auf als die<br />

Männer. So haben sie einen höheren Anteil an Beschäftigten ohne Ausbildung mit rund 24 %<br />

(Männeranteil bei den Männern: rund 20 %) aber einen höheren Anteil an Hochqualifizierten<br />

mit rund 5 % (Männeranteil bei den Hochqualifizierten: rund 4 %).<br />

Es bestehen deutliche regionale Unterschiede: Bei den ostdeutschen Frauen gibt es<br />

branchenweit nur 10 % ohne Ausbildung (und 9 % hochqualifizierte Frauen). Dagegen finden<br />

sich bei den westdeutschen Frauen 26 % ohne Ausbildung und nur rund 4 %<br />

Hochqualifizierte (vgl. Grafik 38b).<br />

97 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss (hier:<br />

305.369 ohne Angabe, 65.370 Frauen) wurden nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in<br />

dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland überein.<br />

2.284<br />

1.911<br />

85


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 38b 98<br />

West<br />

Ost<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Herstellung von Möbeln nach<br />

Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

990<br />

392<br />

2.789<br />

288<br />

15.640<br />

62.171<br />

9.961<br />

2.956<br />

5.955<br />

17.902<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

8.3. Altersstruktur<br />

Die Holz- und Kunststoffbranche altert spürbar. Während 1999 noch rund 37 % Frauen in der<br />

Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen waren, sind es <strong>im</strong> Jahr 2008 bereits etwa 46 %: Damit<br />

zählt fast die Hälfte aller Frauen zu den Älteren. Dies ist <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Bundesdurchschnitt viel. Dort gehören etwa 39 % (Frauen und Männer) zu dieser<br />

Altersgruppe. Obwohl viele Frauen inzwischen zu den Älteren zählen, werden speziell in<br />

Ostdeutschland wenige jüngere eingestellt: Während in Ostdeutschland der Gesamt-<br />

Frauenanteil bei knapp 27 % liegt, liegt er bei den unter 25-Jährigen bei nur 17 % (vgl.<br />

Tabellenanhang). Es dominieren also die jungen Männer in Ostdeutschland (vgl. Grafik 39a).<br />

Grafik 39a 99<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Holz- und Kunststoffindustrie<br />

nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

13.032<br />

1.373<br />

9.931<br />

1.280<br />

3.520<br />

17.384<br />

2.865<br />

34.064<br />

5.002<br />

29.532<br />

5.655<br />

35.910<br />

31.826<br />

6.280<br />

27.519<br />

4.061<br />

324<br />

1.333<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

11.355<br />

1.464<br />

14.622<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

98 Hier sind 90.728 Beschäftigte ohne Angabe (davon 18.596 Frauen) nicht einbezogen.<br />

99 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

2.507<br />

86


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Um die Möbelindustrie ist es in der Altersverteilung 2008 ähnlich bestellt wie in der Holz- und<br />

Kunststoffindustrie – auch hier haben wir es mit einer relativ alten Beschäftigtenstruktur bei<br />

den Frauen zu tun – insbesondere in Ostdeutschland. Der Anteil der jüngeren Frauen bis 34<br />

Jahren in Ostdeutschland liegt um etwa 6 % niedriger als in Westdeutschland. Die<br />

Altersgruppe der Frauen unter 25 Jahren macht insgesamt nur 14 % an allen unter 25-<br />

Jährigen in Ostdeutschland aus (in Westdeutschland sind es 18,7 %).<br />

Grafik 39b<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Herstellung von Möbeln nach Alter<br />

in Deutschland, 2008<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

3.016<br />

380<br />

570<br />

4.170<br />

1.188<br />

7.361<br />

1.490<br />

7.570<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

8.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Teilzeit spielt keine große Rolle, ist aber überdurchschnittlich weiblich geprägt. Insgesamt<br />

nutzen nur 4,5 % aller Beschäftigten in der Branche Holz- und Kunststoff die Teilzeit, davon<br />

sind knapp 80 % Frauen.<br />

Grafik 40a<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

1.176<br />

1.387<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der Holz- und<br />

Kunststoffindustrie<br />

18.275<br />

16.993<br />

14.918<br />

103.986<br />

16.570<br />

86.689<br />

3.481<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

606<br />

87


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Diese Quote liegt zwar nahe der hohen Frauen-Teilzeitquote von 84 % für die<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland, <strong>im</strong> Vergleich zu anderen<br />

Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s ist sie allerdings sehr hoch. Im Vergleich zum Jahr<br />

1999 ist die Teilzeitbeschäftigung in West und Ost nur min<strong>im</strong>al um 1,5 % und 0,5 %<br />

angestiegen (siehe Grafik 40a). Frauen in Westdeutschland arbeiten mit rund 16 % doppelt<br />

so häufig in Teilzeit wie Frauen in Ostdeutschland (rund 8 %). Von den Männern der<br />

Branche arbeiten nur 1,3 % in Teilzeit.<br />

In der Möbelherstellung sind Teilzeitregelungen mit 4,8 % ähnlich gering verbreitet wie in der<br />

Holz- und Kunststoffindustrie. Auch hier nutzen zu 80,4 % Frauen die Teilzeit, was <strong>im</strong><br />

Vergleich auch noch sehr viel ist. Grafik 40b zeigt, dass anteilig weniger Frauen in Vollzeit<br />

arbeiten als in der Holz- und Kunststoffindustrie. Knapp 19 % der Frauen in Westdeutschland<br />

und etwa 12 % der Frauen in Ostdeutschland arbeiten in der Möbelherstellung in Teilzeit. Bei<br />

den Männern arbeiten bundesweit nur 1,4 % in Teilzeitarbeitsverhältnissen, also ähnlich<br />

selten wie in der Holz- und Kunststoffindustrie.<br />

Grafik 40b<br />

West<br />

Ost<br />

454<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in der Herstellung von Möbeln in<br />

Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

4.851<br />

3.793<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

20.819<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

8.5. Geringfügige Beschäftigung 100<br />

Geringfügige Beschäftigung in der Holz- und Kunststoffbranche ist frauendominiert und in<br />

der Tendenz rückläufig. Von 2008 auf 2009 gab es einen Rückgang um 20 %. In<br />

Westdeutschland machten Frauen 2008 und 2009 rund 56 % aller geringfügig Beschäftigten<br />

aus.<br />

100 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 3<br />

zugrunde gelegten Zahlen verglichen werden können. Diese beruhen zum Großteil noch auf der alten<br />

WZ 2003.<br />

88


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 41a<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Holz- und Kunststoffindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

30.522<br />

24.221<br />

24.699<br />

2008 2009<br />

19.566<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Bei den geringfügig Beschäftigten in Ostdeutschland stellen Frauen die Minderheit. Sie<br />

haben einen Anteil von etwa 46 % an der geringfügigen Beschäftigung, also rund 10 %<br />

weniger als in Westdeutschland. Der Umfang der geringfügigen Beschäftigung ist um 15 %<br />

gesunken. Doch hier ging die Abnahme mit einer höheren Abnahme der Mini-Jobs der<br />

Frauen einher. Während die Zahl bei den Frauen um rund 19 % gesunken ist, hat sich die<br />

Zahl der männlichen Mini-Jobber um nur 11,5 % min<strong>im</strong>iert (vgl. Grafik 41b).<br />

Grafik 41b<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Holz- und Kunststoffindustrie in den neuen Ländern,<br />

2008 und 2009<br />

2.176<br />

2.297<br />

1.760<br />

2008 2009<br />

2.033<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Für die Möbelbranche liegen die Zahlen der Frauen und Männer in der geringfügigen<br />

Beschäftigung etwas näher beieinander. So hatten Frauen 2008 in Westdeutschland einen<br />

Anteil von 51,5 % an den geringfügig Beschäftigten (Grafik 41c). Dies änderte sich auch<br />

89


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

nicht <strong>im</strong> Rahmen des Beschäftigungsabbaus. Um etwa 12 % ist auch hier die Anzahl der<br />

geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse <strong>im</strong> Vergleich zum Jahr 2008 gesunken.<br />

Grafik 41c<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Obwohl auch <strong>im</strong> Osten Deutschlands die geringfügige Beschäftigung von 2008 auf 2009 um<br />

etwa 9 % zurückging, betraf dieser Abbau v.a. Männer. 2009 hatten in Ostdeutschland<br />

12,5 % weniger Männer einen Mini-Job als noch 2008 (Frauen 5 % weniger als 2008). Damit<br />

wuchs der Frauenanteil bei den Mini-Jobs um zwei Prozentpunkte auf 48 % (siehe Grafik<br />

41d).<br />

Grafik 41d<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Herstellung von Möbeln <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

7.008<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Herstellung von Möbeln in den neuen Ländern,<br />

2008 und 2009<br />

790<br />

6.609<br />

941<br />

750<br />

2008 2009<br />

823<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

6.186<br />

2008 2009<br />

5.811<br />

Frauen<br />

Männer<br />

90


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

8.6. Befristete Beschäftigung<br />

Die Mikrozensusbefragung 2008 zeigt für das Kunststoffgewerbe 101 339.000 Beschäftigte<br />

(Angestellte und <strong>Arbeit</strong>erinnen/<strong>Arbeit</strong>er) in Deutschland mit einem Frauenanteil von rund<br />

29 %. Insgesamt befanden sich 7,4 % der <strong>im</strong> Mikrozensus erfassten Frauen und Männer in<br />

einer Anstellung mit Befristung. Grafik 42 zeigt, dass mit 9,1 % mehr Frauen als Männer<br />

(6,8 %) in einem befristeten <strong>Arbeit</strong>sverhältnis waren.<br />

Grafik 42<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Kunststoffindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

9.000<br />

90.000<br />

16.000<br />

224.000<br />

befristet (9,09 %) unbefristet (90,91%) befristet (6,76 %) unbefristet (93,24 %)<br />

Frauen (100%) Männer (100%)<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt)- <strong>Arbeit</strong>erinnen und <strong>Arbeit</strong>er sowie Angestellte.<br />

In der deutschen Möbelindustrie gibt es nach dem Mikrozensus 178.000 Beschäftigte<br />

(Angestellte und <strong>Arbeit</strong>erinnen/<strong>Arbeit</strong>er). Der Frauenanteil lag hier in 2008 bei rund 22,5 %.<br />

Insgesamt befanden sich 8,4 % der <strong>im</strong> Mikrozensus erfassten Frauen und Männer in einer<br />

Anstellung mit Befristung. In der Branche Holz-/ Möbelindustrie hat es bereits sehr früh eine<br />

erste „Entlassungswelle“ bei der Leiharbeit und zuletzt auch bei den befristeten<br />

Beschäftigten gegeben. 102 Die Zahlen für 2009 dürften also niedriger ausfallen.<br />

8.7. Ausbildung<br />

Die Gesamtzahl der Auszubildenden in der deutschen Holz- und Kunststoffindustrie beläuft<br />

sich auf 27.568 – von diesen sind nur rund 19 % weiblich. Die Auszubildenden machen<br />

insgesamt einen Anteil von 5,3 % in der Branche aus. 87 % der Auszubildenden entfallen auf<br />

Westdeutschland. Der durchschnittliche Frauenanteil bundesweit liegt mit 19,2 % unter dem<br />

Gesamt-Frauenanteil (23,7 %) in der Branche Holz- und Kunststoff. Besonders auffällig ist<br />

der große Unterschied von 10 % des Frauenanteils bei den Auszubildenden und den<br />

beschäftigten Frauen in Ostdeutschland (vgl. Grafik 43a).<br />

101 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen. Für das Holzgewerbe sind <strong>im</strong> Mikrozensus keine vollständigen<br />

Daten zu befristeter Beschäftigung vorhanden.<br />

102 IG Metall (2009b).<br />

91


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 43a<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der Holz- und<br />

Kunststoffindustrie in Deutschland, 2008<br />

23,36%<br />

19,45%<br />

27,13%<br />

West Ost<br />

17,41%<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

In der Möbelherstellung arbeiten insgesamt 10.850 Auszubildende. Das entspricht einem<br />

Anteil von 8,6 % aller Beschäftigten in der Branche, eine für das Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong><br />

sehr hoher Anteil (zum Vergleich Elektroindustrie: 4,5 %). 86,5 % werden in<br />

Westdeutschland ausgebildet. Die Frauenquote liegt bei rund 19 %. Grafik 43b zeigt, dass<br />

eine deutlich größere Kluft von 8 % in Ostdeutschland zwischen dem Frauenanteil an den<br />

Beschäftigten und den Auszubildenden zu erkennen ist als in Westdeutschland mit 2%.<br />

Grafik 43b<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der Herstellung<br />

von Möbeln in Deutschland, 2008<br />

21,79%<br />

19,79%<br />

23,98%<br />

West Ost<br />

15,93%<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

92


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

8.8. Weiterbildung 103<br />

Frauen sind in der Weiterbildung unterrepräsentiert. Insgesamt haben 56.000 Erwerbstätige<br />

der Branche Holz- und Kunststoffverarbeitung <strong>im</strong> Jahr 2008 an mindestens einer<br />

Veranstaltung zur privaten und/ oder beruflichen Weiterbildung teilgenommen (vgl. Grafik<br />

44). Bei der Annahme von 513.000 Gesamterwerbstätigen in Holz- und Kunststoff 104 sind<br />

das nur etwa 11 % aller Erwerbstätigen. Darunter waren ca. 13.000 Frauen, was einem<br />

Anteil von ca. 23 % entspricht.<br />

Grafik 44 verdeutlicht für die Holz- und Kunststoffbranche, dass der Anteil von Frauen an<br />

Weiterbildungen bei 23 % und damit leicht unter dem Gesamt-Frauenanteil von 26 % liegt.<br />

Grafik 44<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der Holz- und<br />

Kunststoffindustrie in Deutschland, 2008<br />

13.000<br />

Deutschland insgesamt<br />

43.000<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt), eigene Berechnungen.<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes über Weiterbildungen 105 bieten 60 % der<br />

Unternehmen in der Holz- und Möbelindustrie Weiterbildungen und 46 %<br />

Lehrveranstaltungen an. Dieser <strong>Wert</strong> ist <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen sehr niedrig.<br />

Interessant ist, dass 26 % der Frauen an den angebotenen Lehrveranstaltungen teilnehmen<br />

(Männer 30 %) (vgl. Tabellenanhang).<br />

8.9. Einkommen<br />

In allen drei Branchen verdienen Männer <strong>im</strong> Durchschnitt mehr als Frauen. Die Holz- sowie<br />

Möbelbranche liegen dabei unter dem Durchschnitt des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s – hier<br />

verdienten Frauen <strong>im</strong> Schnitt 16 % weniger als die Männer. Die Kunststoffbranche bestätigt<br />

den allgemeinen Durchschnitt des „Gender Pay Gap“ mit 27 % zwischen Frauen und<br />

Männern.<br />

103 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten Weiterbildung<br />

dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

104 Ebd.<br />

105 StBa (2008a).<br />

93


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Im deutschen Holzgewerbe beträgt das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen eines<br />

Mannes mit Sonderzahlungen (SZ) 2.650 Euro und liegt somit etwa 16 % über dem<br />

durchschnittlichen Einkommen einer Frau (2.223 Euro). In Ostdeutschland liegt das<br />

Einkommen in der Holzverarbeitung, gemittelt über alle Leistungsgruppen sowie Frauen und<br />

Männer, 25 % unter dem Einkommen in Westdeutschland. Die Grafiken 45a und 45b bilden<br />

die Einkommensunterschiede der Leistungsgruppen für Frauen und Männer getrennt ab. Die<br />

Kurven verlaufen sehr ähnlich. Mit abnehmender Leistungsgruppe gleichen sich Frauen- und<br />

Männereinkommen aneinander an.<br />

Grafik 45a<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)<br />

nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 45b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)<br />

nach Leistungsgruppen, neue Ländern 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Männer<br />

Frauen<br />

94


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Im Gummi- und Kunststoffgewerbe liegt das Durchschnittseinkommen für Männer mit 3.005<br />

Euro rund 27 % über dem durchschnittlichen Einkommen der Frauen (2.204 Euro) und<br />

entspricht damit exakt dem Mittelwert für das Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong>.<br />

Grafik 45c<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 45d<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren nach<br />

Leistungsgruppen, neue Ländern 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Frauen<br />

95


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Außerdem liegt der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Ost- und<br />

Westdeutschland bei rund 29 %. Damit liegt der Einkommensunterschied noch deutlich über<br />

dem <strong>im</strong> Holzgewerbe. Die Grafik 45c verdeutlicht, dass sich in Westdeutschland der<br />

Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern über alle Verdienststufen hin zur<br />

Leistungsgruppe 2 langsam verkleinert. In Ostdeutschland zeigt sich ein gravierender<br />

Einkommensunterschied von 40 % (!) bei Frauen und Männern in der Leistungsgruppe 1 (mit<br />

SZ). Der Einkommensunterschied verkleinert sich dann schon ab der LG 2 deutlich (vgl.<br />

Grafik 45d).<br />

Bei der Herstellung von Möbeln zeigt sich ein „Gender Pay Gap“ von <strong>im</strong>merhin noch 16,6 %,<br />

der damit dem der Holzverarbeitung gleicht (Männer: 2.844 Euro, Frauen: 2.373 Euro). Auch<br />

zeigt sich hier wieder ein großer Ost-West-Unterschied von 33,3 % gemittelt über Frauen<br />

und Männer. In der Grafik 45f fällt wieder ein besonders großer Unterschied in der<br />

Bezahlung von Frauen und Männern in der höchsten Leistungsgruppe in Ostdeutschland<br />

auf.<br />

Grafik 45e<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Möbeln nach Leistungsgruppen,<br />

früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

96


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 45f<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Möbeln nach Leistungsgruppen, neue<br />

Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

8.10. Zusammenfassung<br />

Die Beschäftigung in der Holz-, Möbel- und Kunststoffbranche ist bundesweit gesunken. Dies<br />

betraf die <strong>Arbeit</strong>splätze von Frauen etwas stärker, da der Frauenanteil von 23,8 % (1999) auf<br />

23,5 % (2008) zurückging. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 13 %<br />

aus – damit ist der Anteil seit 1999 um rund zwei Prozentpunkte gestiegen.<br />

Alle Branchensegmente haben vergleichsweise niedrig qualifizierte Beschäftigte, d.h. einen<br />

geringen Anteil an Hochqualifizierten (5 % zusammengefasst). Ohne Ausbildung ist dagegen<br />

ein sehr großer Teil mit rund 23 %. Die beschäftigten Frauen in der Holz- und<br />

Kunststoffbranche sind <strong>im</strong> Schnitt geringer qualifiziert als die Männer.<br />

Es ist ein deutlicher Alterungsprozess in der Holz- und Kunststoffbranche zu erkennen. 1999<br />

waren nur rund 37 % Frauen in der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen, <strong>im</strong> Jahr 2008<br />

schon etwa 46 %. Der Frauenanteil in der Gruppe der unter 25-Jährigen in Ostdeutschland<br />

ist besonders gering. In der Möbelindustrie gestaltete es sich 2008 ähnlich. Der Anteil der<br />

jüngeren Frauen bis 34 Jahre in Ostdeutschland liegt 6 % niedriger als in Westdeutschland.<br />

Die Teilzeit wird in allen drei Branchensegmenten zu nur etwa 4,7 % in Anspruch<br />

genommen, ist aber ein überwiegend weibliches Thema (rund 80 % sind Frauen). Die<br />

geringfügige Beschäftigung n<strong>im</strong>mt tendenziell ab und sank bundesweit um rund 19<br />

Prozentpunkte. In Ostdeutschland betraf der Abbau vor allem Männer.<br />

Insgesamt befanden sich laut Mikrozensus 8,4 % der erfassten <strong>Arbeit</strong>erinnen/ <strong>Arbeit</strong>er bzw.<br />

Angestellten 2008 <strong>im</strong> Holz- und Kunststoffgewerbe (ohne Möbel) in einem befristeten<br />

<strong>Arbeit</strong>sverhältnis. Mit 9,1 % waren es bei den Frauen mehr als bei den Männern (6,8 %).<br />

97


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Die Holz- und Kunststoffindustrie hat einen Auszubildendenanteil von 5,3 %. Bei der<br />

Herstellung von Möbeln liegt der Anteil Auszubildender an den Gesamtbeschäftigten bei 8,6<br />

%, ein für das Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> sehr hoher <strong>Wert</strong>. Die Frauenquote liegt jeweils bei<br />

rund 19 %. In allen betrachteten Branchensegmenten liegt in Ostdeutschland der<br />

Frauenanteil an den Auszubildenden deutlich unter dem Frauenanteil an den Beschäftigten.<br />

Über 60 % der Unternehmen in der Holz- und Möbelindustrie bieten Weiterbildungen an und<br />

46 % bieten Lehrveranstaltungen an. Dieser <strong>Wert</strong> liegt <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen<br />

am unteren Ende. Laut Mikrozensus-Daten haben nur etwa 11 % aller Erwerbstätigen in der<br />

Holz- und Kunststoffindustrie <strong>im</strong> Jahr 2008 an einer Weiterbildung teilgenommen. Darunter<br />

waren ca. 23 % Frauen – weniger als der Anteil von Frauen an den Beschäftigten (26 %).<br />

Bei den Gehältern gibt es in allen Branchensegmenten große Ost-West- sowie<br />

Geschlechtsunterschiede: So liegt der „Gender Pay Gap“ bei 16 % (Holzgewerbe), 27 %<br />

(Gummi- und Kunststoffgewerbe) und 16,6 % (Herstellung von Möbeln) – stets zu Ungunsten<br />

der Frauen. 2008 verdienten die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in<br />

Ostdeutschland deutlich weniger als in Westdeutschland – 25 % weniger <strong>im</strong> Holzgewerbe,<br />

29 % weniger <strong>im</strong> Gummi- und Kunststoffgewerbe und sogar 33,3 % weniger bei der<br />

Herstellung von Möbeln.<br />

9. Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist eine der wenigen Industriebranchen mit<br />

einem hohen Frauenteil. Sie befindet sich jedoch seit vielen Jahren in einem nachhaltigen<br />

Strukturwandel, der mit einer relativen Verschlechterung der Position der Branche sowohl<br />

auf dem Weltmarkt für Textilien und Bekleidung als auch <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Branchen<br />

<strong>im</strong> Inland einherging. In der Textilindustrie war 2008 ein Umsatzrückgang von 4,5 % zu<br />

verzeichnen. Auch in der Bekleidungsindustrie verringerte sich in diesem Zeitraum der<br />

Umsatz um 3,1 %. 106 Die Zahl der Unternehmen ist seit Jahren rückläufig und der<br />

<strong>Arbeit</strong>splatzabbau hält bis heute an. 107 So sank die Zahl der Beschäftigten von 220.097<br />

(1999) auf 115.491 <strong>im</strong> Jahr 2008: „Lediglich spezialisierte Textil- und Bekleidungshersteller,<br />

die durch Design, qualitativ hochwertige Verarbeitung und vor allem Innovationen ihre<br />

Stellung <strong>im</strong> Weltmarkt behaupten können, werden zukünftig <strong>Arbeit</strong>splätze sichern und<br />

schaffen können.“ 108 Dazu zählen u. a. die Hersteller von technischen Textilen, die u.a. den<br />

Automobilherstellern zuliefern. 2008 arbeiteten 64.334 Frauen in der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie in Deutschland – das sind rund 56 % aller Beschäftigten.<br />

Die Branche besteht aus zwei Segmenten: die Textil- und die Bekleidungsindustrie. Zur<br />

Branche zählen entlang der sogenannten „Textilen Kette“ u.a. Spinnereien, Webereien,<br />

Textilveredelung, Herstellung von Textilwaren, Herstellung von gewirktem / gestrickten Stoff.<br />

106 Vgl. http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=197250.html. (Stand:<br />

10/09).<br />

107 Bahnmüller, R.; Jentgens, B. (2005).<br />

108 IG Metall (2008e).<br />

98


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Bei den textilen Endprodukten (die als Voraussetzung die vorher genannten<br />

Produktionsstufen haben) wird wiederum in drei Produktbereiche unterschieden: die<br />

Herstellung von He<strong>im</strong>- und Haustextilien, von Bekleidung und von technischen Textilien.<br />

Letztere haben einen Anteil von 45 % an allen in Deutschland hergestellten Textilien 109 .<br />

Dazu zählen Produkte wie <strong>Arbeit</strong>sschutzkleidung, Implantate in der Medizin, Hygieneartikel,<br />

selbstklebende Teppiche. Gerade die technischen Textilien haben in den vergangenen<br />

Jahren den Abwärtstrend der Branchen aufgehalten.<br />

Klassische Ausbildungsberufe sind hier u.a. Modeschneiderin/ Modeschneider, Maschinen-<br />

und Anlagenführerin/ Maschinen- und Anlagenführer mit dem Schwerpunkt Textiltechnik,<br />

Produktionsmechanikerin/ Produktionsmechaniker Textil, Produktprüferin/ Produktprüfer<br />

Textil, Produktveredlerin/ Produktveredler Textil, Produktgestalterin/ Produktgestalter Textil,<br />

Technische Konfektionärin/ Technischer Konfektionär und Textillaborantin/ Textillaborant.<br />

Darauf aufbauend führen formale Fortbildungen dann ggf. zum Beruf Technikerin/ Techniker<br />

Fachrichtung Textil. Zudem gibt es drei Fachhochschulstudiengänge: Diplom-Designerin/-<br />

Designer Textil oder Mode, Ingenieurin/ Ingenieur Textiltechnik bzw. Bekleidungstechnik.<br />

Der ostdeutsche Textilstandort 110 ist heute geprägt durch mehrere hundert vorwiegend kleine<br />

und mittlere Unternehmen und vermittelt das Bild einer vielfältigen Differenzierung textiler<br />

<strong>Wert</strong>schöpfungsketten. Wenngleich der ostdeutsche Industriezweig eine deutlich<br />

mittelständische Prägung hat, ist dennoch ein nicht unerheblicher Teil der Unternehmen<br />

konzerngebunden oder <strong>im</strong> Besitz großer Holdings. Kernstandorte der Branche liegen in<br />

Sachsen und Thüringen. Der ostdeutsche Textilstandort scheint den Transformationsprozess<br />

trotz anhaltender Verluste weitgehend erfolgreich zu durchlaufen und verfügt über hoch<br />

differenzierte Cluster-Strukturmerkmale einschließlich seiner Forschungs- und Entwicklungs-<br />

Einrichtungen, Designschulen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen, sowie Kooperationsbeziehungen<br />

von Unternehmen und Dienstleistungen.<br />

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind branchenweit deutlich spürbar. Während aktuell<br />

der Wachstumsbereich der technischen Textilien in den Sparten der Automobilzulieferer<br />

besonders betroffen ist, werden die Auswirkungen in den Vorstufenbetrieben, wie<br />

Garnhersteller und Flächenproduzenten, zeitversetzt folgen. 111<br />

9.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

In der Textil- und Bekleidungsindustrie sind von 1999 bis 2008 rund 52 % der <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

verloren gegangen. Der Beschäftigungsabbau hat <strong>im</strong> überproportionalen Maß <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

von Frauen getroffen (vgl. Tabelle 10). Insgesamt sind 67.271 Frauen <strong>im</strong> Jahr 2008 weniger<br />

beschäftigt als 1999. Während es 1999 bundesweit noch einen Frauenanteil von rund 60 %<br />

in der gesamten Branche gab, waren es 2008 nur noch 56 %. In Ostdeutschland geht der<br />

109 Ebd.<br />

110 Vgl. Richter, U. (2007). Auch die folgenden Aussagen sind der Studie entnommen.<br />

111 Vgl. http://www.medien-mittweida.de/wirtschaft/artikel/2675.html. (Stand 10/09).<br />

99


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Frauenanteil, obwohl er 1999 auf höherem Niveau lag, ebenso zurück wie in Westdeutschland.<br />

112<br />

Tabelle 10<br />

Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Deutschland 1999 und<br />

2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 220.097 131.605 59,79% 190.361 111.367 58,50% 29.736 20.238 68,06%<br />

2008 115.491 64.334 55,70% 97.507 53.258 54,62% 17.984 11.076 61,59%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Die nachfolgenden Grafiken verdeutlichen, dass in Westdeutschland 52 % der <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

von Frauen seit 1999 weggefallen sind und in Ostdeutschland rund 45 % <strong>Arbeit</strong>splätze von<br />

Frauen weniger sind. Dagegen gingen die Männerarbeitsplätze in Westdeutschland um 44 %<br />

bzw. in Ostdeutschland sogar nur um 27 % zurück. Damit ist der Abbau der <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

von Frauen deutlich stärker als der der Männer. War die Textil- und Bekleidungsindustrie vor<br />

rund zehn Jahren noch deutlich frauendominiert, hat sich <strong>im</strong> Zuge des strukturellen Wandels,<br />

der einherging mit massivem <strong>Arbeit</strong>splatzabbaus, das Verhältnis von Frauenanteil und<br />

Männeranteil stärker angeglichen.<br />

Grafik 46a<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet 1999<br />

und 2008<br />

111.367<br />

78.994<br />

53.258<br />

1999 2008<br />

44.249<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

112 Die Beschäftigtenzahlen haben sich insbesondere in den 1990er Jahren in Ostdeutschland rasant<br />

abgebaut, da die Industrie hier einen grundlegenden Strukturwandel durch gemacht hat.<br />

100


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 46b<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie in den neuen Ländern 1999 und 2008<br />

20.238<br />

9.498<br />

11.076<br />

1999 2008<br />

6.908<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

9.2. Qualifikation<br />

Die Branche ist geprägt durch einen hohen Anteil an Facharbeiterinnen und Facharbeitern.<br />

Im Ost-West-Vergleich zeigt sich, dass die Frauen in Ostdeutschland insgesamt ein höheres<br />

Qualifikationsniveau haben. In Westdeutschland ist der Anteil der Ungelernten (ohne<br />

Ausbildung) deutlich höher, als in Ostdeutschland. Allerdings n<strong>im</strong>mt der Anteil der<br />

ungelernten Frauen in Westdeutschland auch deutlich ab. Hier waren 1999 rund 41 %<br />

Ungelernte beschäftigt, der Anteil sank bis 2008 auf 32 %. 113 Auffällig ist zudem die<br />

Erhöhung des Anteils weiblicher Beschäftigter mit einem Hochschulabschluss in<br />

Westdeutschland von 2 % (1999) auf knapp 5 %. In Ostdeutschland dagegen war der Anteil<br />

ungelernter Frauen schon 1999 mit rund 10 % sehr niedrig und hat sich bis 2008<br />

unwesentlich verändert. Damit ist der Anteil der Facharbeiterinnen in Ostdeutschland<br />

deutlich höher, als in Westdeutschland, ebenso sind anteilig mehr Frauen mit einem<br />

Fachhochschulabschluss beschäftigt.<br />

Grafik 47<br />

113 In die Rechnung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig einer<br />

Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte mit „keine Angabe“ wurden nicht berücksichtigt. Daher<br />

st<strong>im</strong>mt die Gesamtzahl nicht mit der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost-<br />

bzw. Westdeutschland überein.<br />

101


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

1999<br />

2008<br />

West 2.152<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

762<br />

2.390<br />

643<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

59.687<br />

31.152<br />

16.191<br />

8.220<br />

42.438<br />

16.145<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Ein Vergleich zwischen den Geschlechtern zeigt, dass die Gruppen der Ungelernten ähnlich<br />

groß sind: 2008 haben rund 30 % der beschäftigten Männer in Westdeutschland keinen<br />

Ausbildungsabschluss und in Ostdeutschland sind es 13,5 % der Männer. (vgl.<br />

Tabellenanhang, eigene Berechnung).<br />

9.3. Altersstruktur<br />

Betrachtet man das Alter der Frauen in der Branche, fällt auf den ersten Blick auf, dass die<br />

Gruppe der 45- bis 65-Jährigen von 1999 zu 2008 deutlich zugenommen hat (vgl. Grafik 48).<br />

Die Branche altert also insgesamt deutlich. Während die 45- bis 65-Jährigen 1999 in<br />

Ostdeutschland schon mit einen Anteil von 40 % vertreten waren, stieg ihr Anteil bis 2008<br />

auf 55 %. In Westdeutschland verläuft die Alterung etwas verzögerter, aber genau so<br />

deutlich: der Anteil der 45- bis 65-Jährigen stieg von 37 % in 1999 auf 49 % in 2008. Eine<br />

Erklärung hierfür ist sicherlich der starke Personalabbau. Die Unterschiede in Ost- und<br />

Westdeutschland lassen sich u.a. mit dem Strukturwandel in der Industrie beschreiben, der<br />

zu zahlreichen Soziaplanverhandlungen führt, in welchen insbesondere jüngere Beschäftigte<br />

die Unternehmen verlassen mussten. 114<br />

Demgegenüber stagniert die berufliche Einbindung der jungen Frauen. Betrachtet man die<br />

Nachwuchsgruppe der Beschäftigten unter 25 Jahre, so fällt auf, dass in Westdeutschland<br />

der Anteil junger Frauen in diesem Alter bei 9 % geblieben ist und in Ostdeutschland von7 %<br />

in 1999 auf 8 % in 2008 gestiegen ist.<br />

Grafik 48 115<br />

114 Vgl. HBS (2008).<br />

115 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

1.949<br />

1.004<br />

102


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

10.207<br />

1.408<br />

4.962<br />

936<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

3.958<br />

8.182<br />

1.318<br />

29.538<br />

2.933<br />

15.230<br />

6.776<br />

29.876<br />

4.138<br />

17.493<br />

28.442<br />

5.740<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

13.075<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Bundesweit und über alle Altersgruppen hinweg ergibt die Analyse, dass je jünger die<br />

Beschäftigten werden, der Männeranteil desto höher wird. Während 2008 der Anteil der<br />

Männer bei den 45- bis 54-Jährigen bei 42 % liegt, ist er bei der Altersgruppe unter 25 Jahre<br />

schon bei 47 %. (vgl. Tabellenanhang, eigene Berechnung). Das bedeutet mittelfristig, dass<br />

die Branche für Männer attraktiver geworden ist.<br />

9.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Teilzeitarbeit spielt für eine Industriebranche einen überraschend hohen Stellenwert; rund 11<br />

% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten in Teilzeit. Diese wird überwiegend<br />

von Frauen ausgeübt (93 %). Die Verteilung des <strong>Arbeit</strong>szeitvolumens unterscheidet sich<br />

zudem nach wie vor deutlich nach Ost- und Westdeutschland. (vgl. Grafik 49). Sowohl 1999<br />

als auch 2008 liegen die Frauen in Westdeutschland mit 18 % bzw. 20 %<br />

Teilzeitbeschäftigten deutlich über dem Anteil in Ostdeutschland. Hier waren 1999 rund 8 %<br />

der Frauen teilzeitbeschäftigt und 2008 dann 11 %. Teilzeitbeschäftigung hat damit also<br />

zugenommen. Damit ist das <strong>Arbeit</strong>svolumen insgesamt gesunken. Nicht nur Stellenabbau<br />

(also weniger Beschäftigte in der Branche) sondern auch Zeitabbau erzeugt dieses geringere<br />

<strong>Arbeit</strong>svolumen.<br />

Grafik 49<br />

9.821<br />

2.190<br />

2.343<br />

103


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

1.637<br />

19.718<br />

1.300<br />

11.390<br />

18.601<br />

91.649<br />

10.228<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

44.473<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

Der Anteil der Männer an der gesamten Teilzeitbeschäftigung ist mit 1,6 % in<br />

Ostdeutschland und 1,7 % in Westdeutschland sehr gering (vgl. Tabellenanhang, eigene<br />

Berechnung).<br />

9.5. Geringfügige Beschäftigung 116<br />

Der Frauenanteil unter den geringfügig Beschäftigten liegt 2008 und 2009 bundesweit bei<br />

rund 76 %. Damit ist der Frauenanteil nicht so hoch wie bei den sozialversicherungspflichtigen<br />

Teilzeitbeschäftigten, sie stellen jedoch die überwiegende Mehrheit.<br />

In Ostdeutschland liegt der Frauenanteil 2008 und 2009 bei den geringfügig Beschäftigten<br />

etwas niedriger (rund 72 %) als in Westdeutschland (rund 76 % bzw. 77 %) Die folgenden<br />

Grafiken (50a / 50b) zeigen, dass die Zahl der geringfügig Beschäftigten insgesamt von 2008<br />

zu 2009 sinkt. Das betrifft sowohl Frauen als auch Männer, sowie Ost- und<br />

Westdeutschland.<br />

In der „Frauenbranche“ der Textil und Bekleidungsindustrie ist damit der Frauenanteil an den<br />

geringfügig Beschäftigten am größten, und deutlich höher als der Frauenanteil bei den<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.<br />

Grafik 50a<br />

116 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 3<br />

zugrunde gelegten Zahlen verglichen werden können. Diese beruhen noch auf der alten WZ 2003.<br />

104


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

15.086<br />

14.261<br />

4.739 4.351<br />

2008 2009<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Grafik 50b<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie in den neuen<br />

Ländern, 2008 und 2009<br />

1.549<br />

599<br />

1.390<br />

2008 2009<br />

549<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

9.6. Befristete Beschäftigung 117<br />

In der Textil- und Bekleidungsindustrie spielen befristete <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse keine große<br />

Rolle, denn dies betrifft nur rund 5 % aller Beschäftigten. Grafik 51 zeigt, dass 2008 mit 6 %<br />

eher Frauen als Männer befristet beschäftigt sind. 118<br />

117 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen.<br />

105


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 51<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Textilindustrie in Deutschland,<br />

2008<br />

92.000<br />

6.000 3.000<br />

67.000<br />

befristet (6,12%) unbefristet (93,88%) befristet (4,29%) unbefristet (95,71%)<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

9.7. Ausbildung<br />

Frauen (100%) Männer (100%)<br />

Die Anzahl der Ausbildungsstellen in der Textil- und Bekleidungsindustrie geht drastisch<br />

zurück: Im Jahr 2008 wurden bundesweit in der Branche 2.296 Ausbildungsplätze<br />

angeboten 119 . Im Vergleich zu 1999 (4.798 Ausbildungsplätze) waren das gut 50 % weniger.<br />

2008 arbeiteten insgesamt 5.747 Auszubildende in der Branche. Erwartungsgemäß sind<br />

davon 17 % <strong>im</strong> Osten Deutschlands beschäftigt.<br />

Wie die Grafik 52 zeigt, ist in Westdeutschland der Anteil der weiblichen Auszubildenden in<br />

etwa so hoch, wie bei den sozialversicherungspflichtig weiblichen Beschäftigten. Die<br />

Entwicklung in Ostdeutschland sieht dagegen so aus, dass der Frauenanteil in der<br />

Ausbildung deutlich geringer ausfällt, als bei den Beschäftigten. Dies korreliert mit der<br />

Altersentwicklung in der Branche – auch hier ist der zunehmende Anteil von Männern bei<br />

den jüngeren Jahrgängen zu beobachten (vgl. Kapitel 8.3 Altersstruktur).<br />

Grafik 52<br />

118 Die Zahlen zur Befristung beziehen sich nur auf die Textilindustrie, da für das Bekleidungsgewerbe<br />

hierzu keine Daten verfügbar sind.<br />

119 BMBF (2009).<br />

106


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie in Deutschland, 2008<br />

54,62%<br />

54,58%<br />

61,59%<br />

West Ost<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

46,41%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

9.8. Weiterbildung 120<br />

Beschäftigte in der Textilindustrie 121 beteiligten sich 2008 mit rund 9 % an Weiterbildung –<br />

Frauen waren mit rund 55 % stärker involviert als Männer mit rund 45 %, und etwas höher<br />

als sich ihr Anteil an der Beschäftigung darstellt (<strong>im</strong> Mikrozensus: 49%) (vgl. Grafik 53).<br />

Grafik 53<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der Textilindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

6.000 5.000<br />

Deutschland insgesamt<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Eine andere Datenquelle für die Weiterbildungsbeteiligung (CVTS 3) besagt, dass nur rund<br />

56 % der Unternehmen aus der Branche Textil und Bekleidung Weiterbildung betreiben.<br />

Damit gehört sie zu den Branchen mit wenig weiterbildungsaktiven Unternehmen (vgl.<br />

Tabelle 11). Die Unternehmen bieten (nach Informationsveranstaltungen) am häufigsten<br />

120 Die Textil- und Bekleidungsindustrie hat seit 1997 (verlängert 2004) einen Tarifvertrag zur<br />

Qualifizierung (Tarifvertrag zur Förderung von Aus-, Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten der<br />

Textilindustrie und der Bekleidungsindustrie, Geltungsbereich: Westdeutschland).<br />

Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten Weiterbildung<br />

dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

121 Für das Bekleidungsgewerbe liegen keine vollständigen Daten zur Weiterbildung vor.<br />

107


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Lehrveranstaltungen an, nämlich 42 % der weiterbildenden Unternehmen. Hier liegen die<br />

Teilnahmequote von Frauen bei 30,3 % und die der Männer bei 25 %.<br />

Tabelle 11<br />

Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der<br />

Beschäftigten 2005 in der Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

Unternehmen mit<br />

Weiterbildungsangeboten<br />

darunter<br />

Unternehmen mit<br />

Lehrveranstaltungen<br />

in Prozent<br />

Teilnahmequoten an Lehrveranstaltungen<br />

insgesamt Männer Frauen<br />

55,90% 42,40% 28,00% 25,00% 30,30%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, CVTS3, 2007.<br />

9.9. Einkommen 122<br />

Das durchschnittliche Einkommen (aller Leistungsgruppen) der vollzeitbeschäftigten Frauen<br />

<strong>im</strong> Bekleidungsgewerbe in Deutschland liegt bei 2.294 Euro mit Sonderzahlungen (SZ) und<br />

das der Männer bei 3.707 Euro. Hier verdienen Frauen rund 62 % von dem, was Männer<br />

erhalten. Im Textilgewerbe sieht es vergleichbar aus: Hier verdienen vollzeitbeschäftigte<br />

Frauen in Deutschland durchschnittlich 2.018 Euro und Männer 2.885 Euro. Damit verdienen<br />

Frauen 70 % dessen, was vergleichbar beschäftigte Männer erhalten. Differenziert man die<br />

Leistungsgruppen, wird zudem deutlich, dass je höher die Leistungsgruppe ist, desto größer<br />

die Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern ist.<br />

Zudem unterscheiden sich die Einkommen noch erheblich zwischen Ost- und<br />

Westdeutschland. Im Textilgewerbe in Ostdeutschland liegt das Durchschnittseinkommen<br />

bei 1.726 Euro (brutto mit SZ), in Westdeutschland dagegen verdienen die Beschäftigten <strong>im</strong><br />

Durchschnitt 2.768 Euro (brutto, mit SZ). Somit verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen <strong>im</strong><br />

Textilgewerbe in Westdeutschland 2.204 Euro (brutto mit SZ) und die vollzeitbeschäftigten<br />

Männer in Ostdeutschland 1.939 Euro (brutto mit SZ). Damit sind ostdeutsche Frauen auf<br />

doppelte Weise die Einkommensverliererinnen. In der Bekleidungsindustrie sieht es vergleichbar<br />

aus.<br />

Für das Bekleidungsgewerbe wird <strong>im</strong> Vergleich von Ost- mit Westdeutschland deutlich, dass<br />

das Einkommen von Männern und Frauen sich mit der jeweils besseren Leistungsgruppe<br />

weiter auseinander dividiert (vgl. Grafik 54a und 54b). Auffällig ist der große Sprung in<br />

Ostdeutschland zwischen Frauen und Männern von LG 2 zu LG1.<br />

Grafik 54a<br />

122 Die Branchen sind hier <strong>im</strong> Gegensatz zu den vorhergehenden Angaben differenziert dargestellt, da<br />

die Einkommen nicht einfach zusammen gerechnet werden können. SZ bedeutet: Sonderzahlungen<br />

(alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

108


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Bekleidung nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 54b 123<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Bekleidung nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4<br />

Frauen<br />

Männer<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Für das Textilgewerbe stellt sich das Bild ähnlich dar (vgl. Grafik 54c und 54d). Auch hier<br />

geht das Einkommen mit zunehmender Höhe auseinander und in Ostdeutschland ist ein<br />

deutlicher Sprung zwischen LG 2 und LG 1 zu beobachten.<br />

123 Dass Bekleidungsgewerbe in Ostdeutschland ist nur bis Leistungsgruppe 4 ausgewiesen, die<br />

unterste Leistungsgruppe 5 entfällt.<br />

Frauen<br />

109


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 54c<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Textilgewerbe<br />

nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 54d<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Textilgewerbe<br />

nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

9.10. Zusammenfassung<br />

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass es einen starken Abbau von <strong>Arbeit</strong>splätzen von Frauen<br />

in der Textil- und Bekleidungsindustrie von 1999 bis 2008 gab, sowohl in Ost- wie auch in<br />

Männer<br />

Frauen<br />

110


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Westdeutschland. Das geht einher mit weniger „Köpfen“, aber auch mit einem gesunkenen<br />

<strong>Arbeit</strong>szeitvolumen durch mehr Teilzeitbeschäftigung. Teilzeitbeschäftigung von Frauen<br />

unterscheidet sich jedoch nach wie vor deutlich zwischen Ost- und Westdeutschland: In<br />

Westdeutschland sind 20 % der Frauen in Teilzeitbeschäftigung, in Ostdeutschland nur 11<br />

%. Teilzeitbeschäftigung war und ist eine Frauendomäne: Sie nehmen über 90 % der<br />

Teilzeitbeschäftigung wahr.<br />

Ferner ist festzuhalten, dass der Anteil der angelernten Beschäftigten abnahm. Männer und<br />

Frauen sind in diesem Qualifikationsbereich nahezu gleich vertreten. In Ostdeutschland sind<br />

<strong>im</strong> Verhältnis deutlich weniger ungelernte <strong>Arbeit</strong>skräfte beschäftigt als in Westdeutschland.<br />

Die Branche altert deutlich, die Beschäftigten über 45 Jahre stellen in 2008 bereits mehr als<br />

50 % der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten – mit steigender Tendenz. Der Anteil<br />

der Beschäftigten unter 25 Jahren ist dennoch konstant geblieben.<br />

Bei den Auszubildenden ist insbesondere in Ostdeutschland die Zunahme des Männeranteils<br />

bemerkenswert. Bei der Weiterbildung ist festzustellen, dass Unternehmen aus der Textil-<br />

und Bekleidungsindustrie und deren Beschäftigte vergleichsweise selten an Weiterbildung<br />

beteiligt sind. Frauen scheinen jedoch ihrem Anteil entsprechend in der Weiterbildung<br />

eingebunden zu sein.<br />

Frauen verdienen in der Textil- und Bekleidungsindustrie deutlich weniger als Männer,<br />

insbesondere in der Leistungsgruppe 1. Zudem verdienen Beschäftigte in Ostdeutschland<br />

deutlich weniger als in Westdeutschland. So sind insbesondere ostdeutsche Frauen die<br />

Einkommensverliererinnen. Der „Gender Pay Gap“ scheint insbesondere für eine frauendominierte<br />

Industriebranche bemerkenswert.<br />

111


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

10. IT-Industrie<br />

Die Branche der „Informationstechnologien“ (kurz: IT-Industrie) ist eine wachsende und sehr<br />

dynamische Branche. 124 Sie gehört mit einem Frauenanteil von knapp 30 % zu den<br />

Industriebranchen mit einem vergleichsweise hohen Frauenanteil, obwohl dieser – wie in der<br />

Elektroindustrie – seit 1999 absinkt (vgl. Tabelle 12). In absoluten Zahlen bedeutet das: In<br />

Deutschland arbeiteten 134.300 Frauen 2008 in der IT-Industrie. In Ostdeutschland liegt der<br />

Frauenanteil der Branche höher als in Westdeutschland. Insgesamt konzentriert sich aber –<br />

ausgehend von der Beschäftigtenzahl – mit rund 87,6 % der Großteil der <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen<br />

und <strong>Arbeit</strong>nehmer auf Westdeutschland.<br />

Die Dynamik in der IT-Industrie ist geprägt und beschleunigt durch den Wandel der<br />

Produktionsstrukturen und der Gesellschaft insgesamt, der als Übergang zur<br />

„Informationsgesellschaft“ bezeichnet wird. Gemeint ist, dass Informationen und<br />

Informationssysteme einen <strong>im</strong>mer höheren Stellenwert erhalten und zur zentralen<br />

Bezugsgröße bei der Umgestaltung der Produktionsprozesse in großen Teilen der Wirtschaft<br />

werden. Im Zentrum dieses Umbruchprozesses steht die IT-Industrie als Lieferant dieser<br />

Schlüsseltechnologien und ist selbst in hohem Maße von den Umwälzungen betroffen. 125 Das<br />

Dienstleistungssegment der Branche erhält <strong>im</strong> Zuge dessen <strong>im</strong>mer größere Bedeutung; die<br />

„reine“ Produktion von Datenverarbeitungsgeräten ist nur noch ein Bestandteil des<br />

Leistungsangebots der Branche.<br />

So wird seit Mitte der 1990er Jahre das Internet als globale Basisinfrastruktur in die<br />

unternehmensinternen Informationswege integriert. Hierüber bekam auch die Beziehung zu<br />

Kundinnen und Kunden wie auch zu anderen Unternehmen in offenen Informationssystemen<br />

eine neue Qualität. Diese Informationsinfrastrukturen wurden und werden nun <strong>im</strong>mer stärker<br />

zum Bezugspunkt für alle Akteurinnen und Akteure in der IT-Industrie. Dies betrifft die<br />

Hardwarehersteller ebenso wie die Softwareunternehmen. Die Ausweitung des<br />

Leistungsspektrums um die Funktionen der Beratung, der kundennahen<br />

Softwareentwicklung und der Systemintegration war <strong>im</strong> Zuge dessen ein bedeutender<br />

Entwicklungsschritt. Hieraus resultierte, dass aufbauend auf dem „Standbein“ Hardware das<br />

Lösungsgeschäft <strong>im</strong>mer mehr Bestandteil des Leistungsspektrums der Hersteller-<br />

Unternehmen wurde. Dies enthält zugleich, dass sich deren Markt- und Produktstrategie<br />

grundlegend veränderte: Ein Prozess, der allgemein als Ausweitung der Dienstleistungen<br />

interpretiert wird.<br />

Zudem kam seit den 1990er Jahren eine neue Herausforderung hinzu: Das Internet wird als<br />

weltumspannende Informationsinfrastruktur zur Basis einer neuen Entwicklungsphase der IT-<br />

124 Im Folgenden wird die Branche eingegrenzt auf die Herstellung und die Dienstleistungen bei den<br />

Datenverarbeitungsgeräten. Damit werden die Kommunikationstechnologien in diesem Kapitel nicht<br />

berücksichtigt. Je nach Datenverfügbarkeit wird für die WZ 26.2. („Herstellung Datenverarbeitungsgeräten<br />

und peripheren Geräten“) ein Vergleich zu 1999 gezogen. Dieser ist aufgrund<br />

der Verwendung von Daten nach der neuen WZ 2008 nur unter Vorbehalt möglich (vgl. Anmerkungen<br />

zur Datengrundlage <strong>im</strong> Einleitungskapitel). Wo keine Daten aus 1999 vorlagen, werden für das Jahr<br />

2008 nur jene des Zweigs „Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten“ (WZ<br />

26.2) dem Branchenzweig „Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie“ (WZ 62)<br />

gegenübergestellt.<br />

125 Boes, A. (2002).<br />

112


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Industrie. Somit ist ein „weltweiter Informationsraum“ verfügbar, über den die<br />

Produktionsprozesse und die gesellschaftliche Kommunikation in neuer Qualität realisiert<br />

werden können. Das heißt konkret: Nicht nur Nutzerinnen und Nutzer von<br />

Informationstechnologien können sich problemlos über Raum und Zeit hinweg vernetzen und<br />

austauschen, sondern auch die Produktion – gerade von IT-Software – kann per Internet<br />

mühelos über Landesgrenzen und Zeitzonen hinweg abgewickelt werden, ist also an feste<br />

Standorte nicht mehr zwingend gebunden. IT-Entwicklerinnen und -entwickler aus den USA<br />

oder Indien können so ohne Probleme an gemeinsamen Projekten mit IT-Spezialistinnen und<br />

-spezialisten aus Deutschland oder Frankreich zusammenarbeiten, ohne sich jemals<br />

persönlich zu treffen oder gar an einem gemeinsamen Ort zu arbeiten. Begriffe wie<br />

Teamarbeit oder Outsourcing bekommen unter diesen Voraussetzungen eine völlig neue<br />

D<strong>im</strong>ension. Dies bildet die Basis für einen Umbruch in der IT-Industrie – nicht nur in<br />

Deutschland, sondern in fast allen Ländern der Welt. Der Mittelstand ist der<br />

Innovationstreiber für den IKT-Standort Deutschland. 2008 zählte das Statistische<br />

Bundesamt 67.000 aktive KMU.<br />

Mit der Neuordnung der IT-Berufe wurde versucht, die sich wandelnden Anforderungen in<br />

das Berufsbild zu integrieren, indem technische, wirtschaftliche und projektorientierte<br />

Ausbildungsinhalte zu einem Ausbildungsrahmenplan zusammengefasst wurden, der sich<br />

eng am Geschäftsprozess orientiert. 126 Für das Berufsfeld Informationstechnologie gibt es<br />

zahlreiche Berufsbezeichnungen. Dies hat zwei Gründe: Zum einen trägt dieselbe Tätigkeit<br />

mehrere Bezeichnungen, zum anderen existiert eine Vielfalt von unterschiedlichen<br />

Tätigkeiten und Einsatzfeldern. Unter IT-Fachleuten werden hier folgende Berufe<br />

zusammengefasst: Systemanalytikerinnen und -analytiker, Organisatorinnen und<br />

Organisatoren, Anwendungs- und Systemprogrammiererinnen und -programmierer,<br />

Vertriebsfachleute (EDV), Datenverarbeitungskaufleute, Informatikerinnen und Informatiker<br />

(EDV) 127<br />

Die Wirtschaftkrise geht auch an dieser Branche nicht spurlos vorüber, obwohl die<br />

allgemeinen Entwicklungstrends anderes vermuten lassen. So bestätigte BITKOM<br />

(Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) <strong>im</strong> März<br />

2009 einerseits eine positive Umsatzprognose für das Jahr 2009. Danach werde der<br />

deutsche Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation 2009 um 0,2 % auf<br />

132,7 Milliarden Euro wachsen. Stabilisierend, so die Einschätzung von BITKOM, wirkten<br />

die steigenden IT-Ausgaben der öffentlichen Hand und das Konjunkturprogramm der<br />

Bundesregierung. Andererseits veröffentlichte die BITKOM zur CeBIT <strong>im</strong> März 2009 auch<br />

eine repräsentative Umfrage unter IT-Unternehmen. Nach dieser erklärten 55 % der<br />

befragten Unternehmen zwar, dass weder ihre Umsätze noch ihre Aufträge bis zum<br />

Befragungszeitpunkt zurückgegangen seien. 45 % fühlten sich dennoch von der Krise<br />

betroffen. 128 Diese Befürchtungen wurden durch neue Hochrechnungen von Juni 2009<br />

bestätigt – zumindest zum Teil: Während bei Software und Dienstleistungen weiterhin mit<br />

einem leichten Zuwachs gerechnet wurde, erwartete man <strong>im</strong> Hardware-Sektor einen<br />

Rückgang der Umsatzzahlen. 129<br />

126<br />

Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V. (2006).<br />

127<br />

Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> (2009).<br />

128<br />

Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2009a).<br />

129 IG Metall (2009d).<br />

113


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

10.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

Die Beschäftigung in der IT-Industrie ist in den letzten zehn Jahren um fast 30 % auf 464.631<br />

gestiegen (siehe Tabelle 12). Dieses Wachstum hat sich allerdings nicht auf eine wachsende<br />

Frauenbeschäftigung in der Branche übertragen. Lag der Anteil 1999 bei rund 30 % in<br />

Deutschland, so ging er bis 2008 um 1 Prozentpunkt zurück.<br />

Tabelle 12<br />

Beschäftigte in der IT-Industrie in Deutschland<br />

1999 (WZ 30 und 72) und 2008 (WZ 26.2 und 62)<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 329.434 98.491 29,90% 293.948 86.182 29,32% 35.486 12.309 34,69%<br />

2008 464.631 134.300 28,90% 406.918 114.692 28,19% 57.713 19.608 33,98%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 sowie<br />

30.6.1999 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen und Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine<br />

betriebliche, regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

In Ostdeutschland ist der Anteil der Frauen an der IT-Industrie leicht höher ist als in<br />

Westdeutschland. Allerdings ist der Großteil der Beschäftigten in Westdeutschland tätig –<br />

ihre Zahl umfasst knapp 88 % aller Beschäftigten. Die anteilig größere Menge der<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze in der IT-Industrie liegt regional also in Westdeutschland.<br />

Rund 8 % der <strong>Arbeit</strong>splätze in der IT-Industrie entfielen <strong>im</strong> Jahr 2008 auf den Branchenzweig<br />

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten (WZ08 26.2). Den<br />

restlichen Anteil von 92 % machten die Dienstleistungen in der Informationstechnologie aus.<br />

Die gleiche Verteilung innerhalb der Branche erhält man, wenn man Frauen als Gruppe<br />

gesondert betrachtet.<br />

10.2. Qualifikation 130<br />

Betrachtet man die gesamte IT-Branche <strong>im</strong> Jahr 2008 131 , so stellt man fest, dass <strong>im</strong><br />

Branchenzweig Dienstleistungen der Informationstechnologie (WZ08 62) der Anteil der höher<br />

qualifizierten Beschäftigten größer ist als <strong>im</strong> Zweig der Herstellung von DV-Geräten (WZ08<br />

26.2). Auf Bundesebene entfällt auf den Zweig der DV-Geräte-Herstellung eine Gesamtquote<br />

130 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein. Für rund 23,75 % der Beschäftigten in der IT-Industrie liegen keine Daten zur Qualifikation<br />

vor.<br />

131 Für den Wirtschaftszweig 62 (nach WZ 2008: Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie)<br />

stehen keine Vergleichsdaten aus dem Jahr 1999 zur Verfügung.<br />

114


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

von 34 % hochqualifizierten Männern und Frauen. Im Dienstleistungsbereich der IT-Branche<br />

arbeiten sogar insgesamt rund 41 % mit einem (Fach-)Hochschulabschluss. Beide Gruppen<br />

bestehen allerdings nur zu rund 20 % aus Frauen. Damit sind Frauen in dieser<br />

Beschäftigtengruppe unterproportional vertreten. (vgl. Grafik 56a)<br />

Grafik 56a<br />

26.2<br />

62<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der IT-Industrie<br />

nach Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

74<br />

2.121<br />

23.261<br />

4.361<br />

4.592<br />

353<br />

48.842<br />

8.160<br />

2.525<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

26.2: Hrst. v. DV-Geräten u. periph. Geräten, 62: Dienstleistungen der Informationstechnologie<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Betrachtet man ausschließlich die Herstellung, so n<strong>im</strong>mt die Anzahl der qualifizierten Frauen<br />

seit 1999 zu, dennoch können sie die Männer in der Branche nicht einholen. Bei der<br />

Betrachtung der WZ 26.2 Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten 132 (Grafik 56 b) fällt<br />

auf, dass 1999 nur etwa 13 % Frauen hochqualifiziert waren, die Zahl ist bis zum Jahr 2008<br />

auf etwa 23 % innerhalb der Frauenbeschäftigung gestiegen. Die Gruppe der<br />

Hochqualifizierten besteht jedoch zu 80 % aus Männern (vgl. Tabellenanhang) und<br />

entspricht damit nicht dem Gesamtfrauenanteil von fast 30 % in der Branche. Ebenso ist die<br />

Zahl der Un- und Angelernten ohne abgeschlossene Berufsausbildung <strong>im</strong> dargestellten<br />

Zeitraum von 24 % auf 27 % in der Gruppe der Frauen gestiegen, während die absoluten<br />

Zahlen durch den Beschäftigungsabbau in diesem Zweig leicht gesunken sind. An allen<br />

Beschäftigten ohne Berufsausbildung sind Frauen bundesweit zu rund 39 % überproportional<br />

vertreten (vgl. Tabellenanhang).<br />

Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den Frauen in Westdeutschland. Hier hat der<br />

größte Zuwachs an qualifizierten Frauen stattgefunden, während ein massiver Abbau bei<br />

den Frauen mit Berufsausbildung sichtbar ist sowie ein prozentualer Zuwachs bei den Un-<br />

und Angelernten. (vgl. Grafik 56b).<br />

Grafik 56b<br />

132 Auf Grund der unterschiedlichen Einteilungen der Wirtschaftsbereiche nach WZ 1993 (Daten 1999)<br />

und WZ 2008 (Daten 2008) sind nur grobe Aussagen möglich.<br />

56<br />

8.433<br />

1.079<br />

115


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der IT-Industrie (nur WZ 26.2) nach<br />

Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

1.534<br />

102<br />

74<br />

2.121<br />

7.391<br />

4.592<br />

621<br />

353<br />

2.952<br />

2.525<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen und Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

10.3. Altersstruktur 133<br />

Die Chancen für junge Frauen sind (<strong>im</strong> Dienstleistungsbereich) der IT Branche<br />

vergleichsweise gut. Während Frauen unter den jüngeren Beschäftigten mit 31 % Anteil<br />

überrepräsentiert sind, sind sie unter den älteren Beschäftigten zwischen 55-65 Jahren mit<br />

einem Anteil von 26,8 % eher weniger vertreten (vergleichen am Gesamt-Frauenanteil von<br />

28,9 % in der Branche).<br />

Grafik 57a<br />

26.2<br />

62<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der IT-<br />

Industrie nach Alter in Deutschland, 2008<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

973<br />

59<br />

9.458<br />

1.694<br />

2.177<br />

124<br />

32.265<br />

6.064<br />

3.424<br />

164<br />

37.971<br />

5.685<br />

2.671<br />

165<br />

4.331<br />

22.554<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

26.2: Hrst. v. DV-Geräten u. periph. Geräten, 62: Dienstleistungen der Informationstechnologie<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Bei der Verteilung der Altersgruppen von Frauen auf Ost- und Westdeutschland getrennt für<br />

beide Unterzweige fällt besonders auf, dass die Gruppe der bis 34-jährigen Frauen für den<br />

133 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden. Für 526 Personen (0,1 %) bestehen keine Altersangaben.<br />

75<br />

56<br />

964<br />

62<br />

6.434<br />

1.823<br />

116


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Dienstleistungszweig besonders hoch ist, während die Gruppe der Frauen über 45 Jahren<br />

relativ klein ist.<br />

Für alle Beschäftigte und deutschlandweit gilt, dass der Anteil der Jüngeren (unter 25<br />

Jahren) nur einen Anteil von etwa 2,5 % ausmacht (vgl. Tabellenanhang). Ältere<br />

Beschäftigte zwischen 45-65 Jahren machten einen Anteil von etwa 29 % aus. Das heißt:<br />

zwar sind relativ wenige Beschäftigte jung, aber auch vergleichsweise wenige alt. Im<br />

Binnenvergleich des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s muss daher die relative Altersstruktur als<br />

gesund bezeichnet werden (vgl. Grafik 57a).<br />

Betrachtet man nun wieder den Zweig der Herstellung von DV- und peripheren Geräten<br />

(Grafik 57b) so fällt hier besonders der gesunkene Anteil der westdeutschen Frauen unter 34<br />

Jahren auf. 1999 machte diese Altersgruppe noch fast 50 % der Frauen in diesem Branchenzweig<br />

aus.<br />

Grafik 57b 134<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der IT-Industrie nur (WZ 26.2) nach Alter<br />

in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

62<br />

1.509<br />

973<br />

59<br />

268<br />

2.177<br />

124<br />

4.972<br />

361<br />

3.424<br />

164<br />

3.966<br />

260<br />

2.671<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen und Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

10.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Rund 8,5 % der Beschäftigten in der IT-Branche arbeiten in Teilzeit (darunter 5,7 % Frauen<br />

und 2,8 % Männer) - <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Industriezweigen also recht viel.<br />

Entsprechend sind zu etwa 67 % die Teilzeitbeschäftigten Frauen (vgl. Tabellenanhang).<br />

Damit liegt der Frauenanteil bei den Teilzeitbeschäftigten nahe dem mittleren <strong>Wert</strong> für das<br />

gesamte Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> von 69,24 %.<br />

Grafik 58a zeigt, dass Teilzeitarbeit in Westdeutschland verbreiteter ist. Etwa 21 % der<br />

westdeutschen Frauen arbeiten in einem Teilzeitverhältnis, <strong>im</strong> Gegensatz zu 15 % der<br />

ostdeutschen Frauen. Zwischen den beiden Branchenzweigen ist vor allem ein großer<br />

Unterschied zwischen der Teilzeit-Quote in Ostdeutschland zu erkennen. Im<br />

134 Die absoluten Zahlen in der Darstellung sind hier durch die unterschiedlichen Einteilungen nach<br />

WZ 1993 (Daten von 1999) und WZ 2008 (Daten von 2008) wieder nur bedingt aussagefähig.<br />

165<br />

2.112<br />

91<br />

964<br />

62<br />

492<br />

117


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Dienstleistungsbereich der IT-Branche arbeiten mit 15,3 % mehr Frauen in Teilzeit als in der<br />

Herstellung von DV-Geräten (7,1 %).<br />

Grafik 58a<br />

26.2<br />

62<br />

W est<br />

Ost<br />

W est<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Te ilze ita rbeit bei Fra ue n in den ve rsc hie de ne n WZ der IT-<br />

Indus trie 20 08<br />

0 % 10 % 2 0% 3 0% 40% 50% 60% 70% 80% 90 % 10 0%<br />

41<br />

2 .289<br />

2 2.23 2<br />

2 .99 8<br />

5 34<br />

7.91 6<br />

86.4 80<br />

16.5 89<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

26.2: Hrst. v. DV-Geräten u. periph. Geräten, 62: Dienstleistungen der Informationstechnologie<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Betrachtet man nun noch einmal den Anteil der in Teilzeit beschäftigten Frauen für den<br />

Zweig der Herstellung von DV- und peripheren Geräten <strong>im</strong> Wandel Zeitvergleich, so sieht<br />

man, dass die Teilzeitbeschäftigung dort heute eine größere Bedeutung hat als noch 10<br />

Jahre zuvor – und hier gilt erneut: stärker in Westdeutschland als in Ostdeutschland.<br />

Grafik 58b 135<br />

1999<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der IT-Industrie (nur WZ<br />

26.2)<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

36<br />

41<br />

2.300<br />

2.289<br />

1.008<br />

534<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

10.760<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen. und Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />

regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

135 Die absoluten Zahlen in der Darstellung sind hier durch die unterschiedlichen Einteilungen nach<br />

WZ 1993 (Daten 1999) und WZ 08 (Daten 2008) wieder nur bedingt aussagefähig.<br />

7.916<br />

118


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

10.5. Geringfügige Beschäftigung<br />

Die geringfügige Beschäftigung spielt eine große Rolle, insbesondere für Frauen in den<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> IT-Bereich. Im Jahr 2008 hatte die geringfügige Beschäftigung einen<br />

Gesamtanteil von 8,1 % an der Beschäftigung in der Branche. 136 Geringfügig beschäftigte<br />

Frauen machten so sogar 16, 3 % von allen beschäftigten Frauen aus. Bei den Männern lag<br />

der Anteil nur bei rund 4,4% aller beschäftigten Männer. Bezogen auf die Minijobs sind 63 %<br />

Frauen (64 % in Westdeutschland und 54 % in Ostdeutschland).<br />

Selbst <strong>im</strong> hier dargestellten Ein-Jahres-Zeitraum von 2008 zu 2009 ist ein Aufbau von Mini-<br />

Jobs zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr ist <strong>im</strong> Jahr 2009 die Zahl der Mini-Jobs in<br />

Westdeutschland um 1 % bei den Frauen und um rund 2 % bei den Männern gestiegen. In<br />

Ostdeutschland stieg die Zahl der Mini-Jobs sowohl bei den Frauen (um 5,2 %) als auch bei<br />

Männern (um 5,6 %) noch stärker. (vgl. Grafiken 59a und 59b)<br />

Grafik 59a<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der IT-Industrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

24.834<br />

13.785<br />

25.080<br />

2008 2009<br />

14.091<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Q<br />

uelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

136 Da die Daten der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ebenso wie die der geringfügig<br />

Beschäftigten nach der neuen statistischen Zählsystematik, der WZ 2008, vorliegen, kann an dieser<br />

Stelle – <strong>im</strong> Gegensatz zu anderen Branchen – eine direkte Gegenüberstellung der Angaben über<br />

sozialversicherungspflichtig sowie geringfügig Beschäftigte erfolgen.<br />

119


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 59b<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der IT-Industrie den neuen Ländern, 2008 und 2009<br />

2.331<br />

1.959<br />

2.453<br />

2008 2009<br />

2.068<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Nur rund 3 % der Mini-Jobs entfallen auf den Bereich der (WZ 26.2) Herstellung von<br />

Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten (vgl. Grafik 55c: 8 % der Frauen in WZ<br />

26.2). Damit entfällt der Großteil der Mini-Jobs bei beiden Geschlechtern auf den<br />

Dienstleistungsbereich.<br />

Grafik 59c<br />

Verteilung von Frauen mit geringfügiger Beschäftigung auf die<br />

Wirtschaftszweige der IT-Industrie in Deutschland 2009<br />

97%<br />

3%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und<br />

peripheren Geräten<br />

Erbringung v. DL der<br />

Informationstechnologie<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02, eigene Berechnungen.<br />

120


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

10.6. Befristete Beschäftigung 137<br />

Frauen in den IT-Dienstleistungen sind weniger oft als Männer in einem befristeten<br />

<strong>Arbeit</strong>sverhältnis. Laut Mikrozensusauswertung 2008 arbeiteten 464.000 Beschäftigte <strong>im</strong><br />

Bereich der (WZ03 72) Datenverarbeitung und Datenbanken 138 und rund 7 % (33.000) davon<br />

waren befristet beschäftigt. Frauen machten an der Gesamtheit der befristeten<br />

<strong>Arbeit</strong>sverhältnisse 24,2 % aus. Dieser <strong>Wert</strong> liegt damit leicht unterhalb der Frauenquote<br />

(WZ03 72) von 26,2 % <strong>im</strong> Mikrozensus (vgl. Tabellenanhang).<br />

10.7. Ausbildung<br />

In der Ausbildung sind Frauen unterrepräsentiert. Die Auszubildenden haben in der IT-<br />

Branche einen Anteil von 4,2 %. Dieser <strong>Wert</strong> ist für das Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong><br />

vergleichsweise niedrig. Bundesweit liegt der Anteil der Frauen in der Ausbildung bei nur<br />

24,3 % (vgl. Grafik 60a), also unter dem Gesamt-Frauenanteil von 28,9 % in der Branche.<br />

Besonders in Ostdeutschland lässt sich die höhere Frauenquote an den übrigen<br />

Beschäftigten nicht auf die weiblichen Auszubildenden übertragen.<br />

Grafik 60a<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der IT-Industrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

28,19%<br />

33,98%<br />

24,27% 24,66%<br />

West Ost<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Besonders niedrige Zahlen an Auszubildenden haben die Frauen in der Herstellung von<br />

Datenverarbeitungsgeräten in Ostdeutschland. Bei einem Blick auf die beiden<br />

Branchenzweige fällt auf, dass die größten Unterschiede zwischen Frauenanteil bei<br />

beschäftigten und Frauenanteil bei Auszubildenden in Ostdeutschland zu finden sind.<br />

137 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Für den Bereich der Herstellung von DV-Geräten und peripheren Geräten liegen in der<br />

Mikrozensusauswertung 2008 keine Daten vor.<br />

138 Die WZ03 72 entspricht weitestgehend der WZ08 62 Erbringung von IT-Dienstleistungen, direkte<br />

Vergleich sind jedoch nur eingeschränkt möglich.<br />

121


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 60b<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in den WZ der IT-<br />

Industrie in Deutschland, 2008<br />

W est Ost West Ost<br />

26.2 62<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

26.2: Hrst. v. DV-Geräten u. periph. Geräten, 62: Dienstleistungen der Informationstechnologie<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

10.8. Weiterbildung 139<br />

Auch in der Weiterbildung sind Frauen in Relation zu ihrem Anteil in der Branche unterrepräsentiert.<br />

In Weiterbildungsveranstaltungen sind sie nur zu rund 22 % vertreten (Frauenanteil<br />

an Erwerbstätigen der IT-Branche des Mikrozensus entspricht rund 24 %).<br />

Grafik 61<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der IT-Industrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

32.000<br />

117.000<br />

5.000<br />

West Ost<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

14.000<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Im Jahr 2008 haben in der Branche IT 140 insgesamt 168.000 Erwerbstätige an einer oder<br />

mehreren Lehrveranstaltungen zur privaten und/ oder beruflichen Weiterbildung<br />

teilgenommen. Das sind ca. 25 % aller Erwerbstätigen in der Branche – ein vergleichweise<br />

139 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten Weiterbildung<br />

dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

140 Die IT-Branche wird hier nach WZ 2003 aufgeschlüsselt betrachtet. Dadurch ist eine direkte<br />

vergleichbar mit Zahlen aus den vorangegangenen Kapiteln (für 2008 nach WZ 2008) nicht möglich.<br />

122


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

hoher Anteil. In Ostdeutschland sind Frauen besser in der Weiterbildung eingebunden als in<br />

Westdeutschland. (vgl. Grafik 61)<br />

10.9. Einkommen<br />

Frauen verdienen <strong>im</strong> IT-Sektor rund zehn Prozent weniger als Männer – sagt eine<br />

Gehaltsanalyse der IG-Metall zu den IKT-Branchen 2009. Damit ist die Kluft bei den<br />

Entgelten zwischen beiden Geschlechtern hier längst nicht so groß wie in der<br />

Gesamtindustrie. In einzelnen IT-Berufen bekommen Frauen sogar deutlich mehr Geld als<br />

ihre männlichen Kollegen. 141<br />

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes und bezogen auf die Herstellung von<br />

Büromaschinen (WZ03 30) verdienen Frauen in Westdeutschland <strong>im</strong> Durchschnitt jedoch<br />

30,3 % weniger als die Männer, in Ostdeutschland sogar 30,6 %. Für diesen<br />

Wirtschaftszweig allein betrachtet liegt der Ost-West-Unterschied bei 44,9 % (!). Die Grafiken<br />

62a und 62b stellen den Verlauf der Einkommen entlang der Leistungsgruppen dar. Dabei ist<br />

ein „Gender Pay Gap“ entlang aller Leistungsgruppen in Westdeutschland sichtbar, für<br />

Ostdeutschland gleichen sich die Gehälter von Frauen und Männern hingegen schon nach<br />

der Leistungsgruppe 2, also in den unteren Leistungsgruppen, an.<br />

Da in dieser Studie keine umfangreichen Einkommensanalysen gemacht werden können, ist<br />

anzunehmen, dass die Einkommensunterschiede in den gleichen Berufen/ Tätigkeiten näher<br />

beieinander liegen – in der Branche insgesamt aber deswegen Frauen und Männer nicht<br />

egalitär behandelt werden.<br />

Grafik 62a<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Büromaschinen,<br />

Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen<br />

nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

141 IG Metall (2009d).<br />

123


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 62b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Büromaschinen,<br />

Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen<br />

nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Im Unterzweig der Dienstleistungen (WZ03 72) besteht ein „Gender Pay Gap“ von 30,5 % in<br />

Westdeutschland und sogar 32,9 % in Ostdeutschland. Das Ost-West-Einkommensgefälle<br />

liegt ebenfalls bei hohen 37 %.<br />

Im Vergleich zu anderen Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s besteht <strong>im</strong> Bereich IT-<br />

Dienstleistungen in Westdeutschland ein nahezu linearer Abfall der Einkommensgruppen<br />

begleitet von großen Einkommensunterschieden zwischen Männern und Frauen, die sich<br />

erst auf unterster Leistungsgruppe aufheben (vgl. Grafiken 62c und 62d).<br />

Grafik 62c<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Datenverarbeitung und Datenbanken nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Männer<br />

Frauen<br />

SZ<br />

124


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 62d<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Datenverarbeitung und Datenbanken nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

SZ<br />

: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

10.10. Zusammenfassung<br />

Die Gesamtbeschäftigung in der IT-Industrie ist seit 1999 um fast 30 % auf 464.631<br />

gestiegen. Dieses Wachstum hat sich allerdings nicht vollständig auf die Frauenbeschäftigung<br />

in der Branche übertragen. Sie ist <strong>im</strong> gleichen Zeitraum um ein Prozent<br />

gesunken.<br />

Rund 8 % der <strong>Arbeit</strong>splätze in der IT-Industrie entfielen <strong>im</strong> Jahr 2008 auf den Branchenzweig<br />

(WZ 08 26.2) der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten. Den<br />

restlichen Anteil von 92 % machten die Dienstleistungen in der Informationstechnologie<br />

(WZ08 62) aus.<br />

Der Branchenteil Dienstleistungen der Informationstechnologie ist höher qualifiziert ist, als<br />

der Zweig der Herstellung von DV-Geräten. Auch die Frauen in der IT-Branche sind<br />

zunehmend qualifizierter. 1999 waren nur etwa 13 % Frauen in der Herstellung der DV-<br />

Geräte hoch qualifiziert, 2008 bereits rund 23 %. Die Gruppe der Hochqualifizierten allein<br />

besteht trotzdem noch zu 80 % aus Männern; Frauen sind also <strong>im</strong>mer noch<br />

unterrepräsentiert. Ebenso ist die Zahl der Un- und Angelernten ohne abgeschlossene<br />

Berufsausbildung <strong>im</strong> dargestellten Zeitraum von 24 % auf 27 % innerhalb der Frauengruppe<br />

gestiegen, während die absoluten Zahlen durch den Beschäftigungsabbau in diesem Zweig<br />

leicht gesunken sind. An allen Beschäftigten ohne Berufsausbildung sind Frauen bundesweit<br />

sogar zu rund 39 % überproportional vertreten.<br />

Frauen<br />

125


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Während Frauen unter den jüngeren Beschäftigten mit 31 % Anteil etwas überrepräsentiert<br />

sind, sind sie unter den älteren Beschäftigten zwischen 55-65 Jahren mit einem Anteil von<br />

26,8 % weniger vertreten. Für den Dienstleistungszweig ist die Gruppe der bis 34-jährigen<br />

Frauen besonders hoch.<br />

Etwa 67 % der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Damit liegt der Frauenanteil nahe dem<br />

mittleren <strong>Wert</strong> für das gesamte Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> von 69,24 %. Etwa 21 % der<br />

westdeutschen Frauen arbeiten in einem Teilzeitverhältnis, <strong>im</strong> Gegensatz zu 15 % der<br />

ostdeutschen Frauen.<br />

Die geringfügige Beschäftigung spielt eine große Rolle für Frauen <strong>im</strong> IT-Bereich. Im Jahr<br />

2008 hatte die geringfügige Beschäftigung einen Gesamtanteil von 8,1 % an der<br />

Beschäftigung in der Branche. Geringfügig beschäftigte Frauen machten so sogar 16, 3 %<br />

von allen beschäftigten Frauen aus. Selbst <strong>im</strong> hier dargestellten Ein-Jahres-Zeitraum von<br />

2008 zu 2009 ist ein Aufbau von Mini-Jobs zu beobachten.<br />

Frauen in IT-Dienstleistungen haben seltener als Männer befristete <strong>Arbeit</strong>sverträge. Von<br />

allen befristeten <strong>Arbeit</strong>sverhältnissen entfallen 24,2 % auf Frauen. Dieser <strong>Wert</strong> liegt damit<br />

leicht unterhalb der Frauenquote (WZ03 72) <strong>im</strong> Mikrozensus.<br />

In der Ausbildung sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Bundesweit liegt der Anteil der<br />

Frauen in der Ausbildung bei nur 24,3 %, also unter dem Gesamt-Frauenanteil von 28,9 % in<br />

der Branche. Besonders in Ostdeutschland lässt sich die höhere Frauenquote bei den<br />

Beschäftigten nicht auf die weiblichen Auszubildenden übertragen.<br />

Auch in der Weiterbildung sind Frauen in Relation zu ihrem Anteil in der Branche<br />

unterrepräsentiert. In Weiterbildungsveranstaltungen sind sie nur zu 22 % vertreten, wieder<br />

unterhalb des Frauenanteils <strong>im</strong> IT-Bereich des Mikrozensus.<br />

Bezogen auf die Herstellung von Büromaschinen (WZ03 30) verdienen Frauen in<br />

Westdeutschland <strong>im</strong> Durchschnitt 30,3 % jedoch weniger als die Männer, in Ostdeutschland<br />

sogar 30,6 %. Für diesen Wirtschaftszweig allein betrachtet liegt der Ost-West-<br />

Einkommensunterschied bei 44,9 % (!).Im Branchenzweig Dienstleistungen (WZ03 72)<br />

besteht ein „Gender Pay Gap“ von 30,5 % in Westdeutschland und sogar 32,9 % in<br />

Ostdeutschland. Das muss den Ergebnissen der IG Metall (10% Gender Pay Gap) insofern<br />

nicht widersprechen, da hier mit den Daten nicht nach Berufen / Tätigkeiten differenziert<br />

werden kann, sonder n die Branche gesamt betrachtet wird.<br />

126


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

11. Medizintechnik<br />

Die Medizintechnik 142 ist ein Forschungs- und Anwendungsfeld, das in Deutschland eine<br />

lange Tradition hat und für die Zukunft große Bedeutung besitzt. Sie bildet neben der<br />

pharmazeutischen Industrie und der Biotechnologie – zusammengefasst als Life Sciences –<br />

den innovativen, technik- und wissensbasierten sowie wachstumsstarken Kern der<br />

Gesundheitswirtschaft. Die Medizintechnik ist dabei nicht nur für das Gesundheitssystem,<br />

sondern auch für die industrielle Entwicklung Deutschlands von Bedeutung. Der Markt für<br />

medizintechnische Produkte und Systeme ist ein globaler Wachstumsmarkt. 143 Insgesamt<br />

zeichnet sich der Medizintechnikmarkt durch schnelle Produktinnovationen und viele<br />

Unternehmensgründungen aus. Die Branche ist stärker klein- und mittelbetrieblich<br />

strukturiert als die gesamte deutsche Industrie: Knapp 40 % der Beschäftigten arbeiten in<br />

Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten. 144<br />

Die Medizintechnik <strong>im</strong> engeren Sinne hatte 2008 rund 135.000 Beschäftigte in Deutschland –<br />

darunter knapp die Hälfte Frauen. Im Gegensatz zum Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> insgesamt,<br />

in dem die Beschäftigung seit 1995 insgesamt rückläufig war, baute die Medizintechnik<br />

weitere Beschäftigung auf. Zwischen 1999 und 2008 stieg die Beschäftigung<br />

deutschlandweit um 6% – angetrieben durch die ostdeutsche Entwicklung (vgl. Tabelle 13).<br />

Das Beschäftigungswachstum ist nicht in allen Teilbranchen der Medizintechnik gleich stark.<br />

Beispielsweise verzeichnen zahntechnische und orthopädietechnische Betriebe eine<br />

wachsende Nachfrage, die sich u.a. durch den Wandel in der Altersstruktur der Bevölkerung<br />

erklären lässt. In anderen Teilbranchen, wie bei Herstellern elektromedizinischer Geräte,<br />

findet derzeit ein Konsolidierungsprozess statt, so dass hier Produktivitätssteigerung mit<br />

sinkenden Beschäftigungszahlen einhergeht.<br />

Im Bereich der Medizintechnik gibt es <strong>im</strong> Wesentlichen drei Ausbildungsansätze<br />

• „Assistentin/ Assistent für medizinische Gerätetechnik“ ist eine landesrechtlich<br />

geregelte dreijährige schulische Ausbildung an Berufsfachschulen. Folgende zwei<br />

Schwerpunkte werden angeboten: Instandhaltung medizinischer Geräte und Systeme<br />

sowie Medizinprodukteberatung.<br />

• „Chirurgiemechanikerin/ Chirurgiemechaniker“ ist ein anerkannter Ausbildungsberuf<br />

nach der Handwerksordnung (HwO). Diese bundesweit geregelte dreieinhalbjährige<br />

Ausbildung wird <strong>im</strong> Handwerk angeboten. V.a. arbeiten Chirurgiemechanikerinnen /<br />

Chirurgiemechaniker in Handwerksbetrieben der Medizintechnik, aber auch in<br />

Industriebetrieben, die medizinische Instrumente herstellen.<br />

• Ingenieurin/ Ingenieur – Medizintechnik – diese Ausbildung an Fachhochschulen und<br />

Hochschulen stellt eine Spezialisierungsmöglichkeit <strong>im</strong> Ingenieurstudium dar.<br />

142 Vgl. IG Metall (2006e), S. 7.: Nach der Systematik der Wirtschaftszweige des Statistischen<br />

Bundesamtes wird die Branche wie folgt definiert: Herstellung von elektromedizinischen Geräten und<br />

Instrumenten (WZ 33.10.1), Herstellung von medizintechnischen Geräten (WZ 33.10.2), Herstellung<br />

von orthopädischen Vorrichtungen (WZ 33.10.3), Zahntechnische Laboratorien (WZ 33.10.4).<br />

143 Vgl. BMBF (2005).<br />

144 IG Metall (2006e).<br />

127


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

In Ostdeutschland ist die Branche Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik,<br />

Herstellung von Uhren eine stabil wachsende Abteilung der Elektroindustrie. 145 Die<br />

Teilbranche „Herstellung von medizinischen Geräten und orthopädischen Erzeugnissen“ (WZ<br />

33.1.) erlebte hier in den vergangenen Jahren ein starkes Umsatzwachstum. Dies ist auch<br />

auf steigende Exportquoten zurückzuführen. Zwischen 1999 und 2008 stieg die Zahl der<br />

Beschäftigten in der Teilbranche „Herstellung von medizinischen Geräten und<br />

orthopädischen Erzeugnissen“ von 19.185 auf 23.514 Beschäftigte, d.h. um rund 18 %. Die<br />

Umsatzproduktivität ist deutlich gestiegen – hier scheinen insbesondere Berliner Betriebe<br />

eine große Rolle zu spielen. 146<br />

Die sonst kaum schwankungsanfällige Medizintechnik kann sich nicht von der weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise abkoppeln. 147 Das bekamen die Anbieter von Großgeräten<br />

bereits <strong>im</strong> vierten Quartal 2008 zu spüren, v.a. in den USA, wo die Kliniken inzwischen<br />

größere Schwierigkeiten haben, Kredite für geplante Investitionen zu erhalten. Auch<br />

niedergelassene Ärzte in Deutschland investieren inzwischen erheblich zurückhaltender.<br />

11.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

Betrachtet man die aktuellen Zahlen von 2008, waren in der Medizintechnik (<strong>im</strong> engeren<br />

Sinne) rund 135.000 Menschen beschäftigt. 148 Knapp die Hälfte der Beschäftigten sind<br />

Frauen (vgl. Tabelle 13). Die Branche ist also gleichermaßen von Frauen wie von Männern<br />

besetzt und ist damit die Branche des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s mit dem zweit höchsten<br />

Frauenanteil nach der Textil- und Bekleidungsindustrie mit 53 %. Auffällig ist der höhere<br />

Frauenanteil in Ostdeutschland, er liegt mehr als 10 % über dem westdeutschen <strong>Wert</strong>.<br />

Das 6%ige Wachstum der Branche kam der Frauenbeschäftigung nur teilweise zugute. So<br />

stiegen zwar die absoluten Zahlen von 1999 bis 2008, aber der prozentuale Anteil sank. Dies<br />

gilt sowohl für Ost- wie für Westdeutschland.<br />

Tabelle 13<br />

Beschäftigte in der Medizintechnik in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (o. Berlin) Ostdeutschland<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauen<br />

-anteil<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil <br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

1999 127.335 61.400 48,22% 108.150 49.923 46,16% 19.185 11.477<br />

2008 134.937 63.835 47,31% 111.423 50.202 45,06% 23.514 13.633<br />

Frauen<br />

-anteil<br />

59,82<br />

%<br />

57,98<br />

%<br />

145<br />

Vgl. Hennersdorf, J. u.a. (2009).<br />

146<br />

Ebd.<br />

147<br />

Vgl. http://www.handelsblatt.com/_d=HB030923487,_p=1174,_t=ft_archive.<br />

148<br />

Astrid Ziegler hat 1999 einen weiteren Bereich zur Medizintechnik zugehörig definiert, daher<br />

können die Zahlen hier nicht verglichen werden.<br />

128


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 und<br />

30.06.1999 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

11.2. Qualifikation<br />

In der Qualifikationsstruktur der Branche ist auffällig, dass trotz des hohen Innovationsgrades<br />

relativ wenige hochqualifizierte Frauen (6 %) beschäftigt sind, jedoch knapp 14 % der<br />

beschäftigten Männer einen (Fach-)Hochschulabschluss haben. Dagegen sind relativ viele<br />

Frauen ohne Ausbildung anzutreffen, nämlich rund 19 %. (vgl. nur rund 13 % der Männer). In<br />

Westdeutschland ist der Anteil der Frauen ohne Ausbildung mehr als doppelt so hoch wie in<br />

Ostdeutschland (vgl. Grafik 63). 149<br />

Grafik 63<br />

West<br />

Ost<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen und Männer in der Medizintechnik nach<br />

Qualifikation in Deutschland 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

2.346<br />

793<br />

7.623<br />

1.505<br />

32.040<br />

41.572<br />

9.316<br />

6.125<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

11.3. Altersstruktur<br />

Die Altersstruktur in der Medizintechnik ist <strong>im</strong> Vergleich zu den bundesweiten <strong>Wert</strong>en für die<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nicht auffällig (vgl. Tabellenanhang). Lediglich die<br />

Gruppe der Beschäftigten zwischen 55 und 65 Jahren hat mit 11 % einen vergleichweise<br />

geringen Anteil.<br />

Die Frauen in Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich altersmäßig kaum (vgl. Grafik<br />

64).<br />

149 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein. Von 17,3 % der Beschäftigten in der Medizintechnik liegen keine Daten zur Qualifikation vor.<br />

9.335<br />

7.735<br />

1.141<br />

971<br />

129


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 64 150<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Medizintechnik nach Alter in<br />

Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

7.171<br />

1.766<br />

12.347<br />

3.097<br />

15.072<br />

4.343<br />

14.361<br />

3.998<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

11.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Es gibt bundesweit rund 9 % Teilzeitbeschäftigte in der Medizintechnik – damit hat diese<br />

Branche <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Industriebranchen einen hohen Teilzeitanteil. Frauen<br />

machen rund 85 % der Teilzeitbeschäftigten aus (vgl. Tabellenanhang). Dieser sehr hohe<br />

Frauenanteil st<strong>im</strong>mt mit der hohen bundesweiten Teilzeitquote von Frauen mit rund 84 %<br />

überein. Für das Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> allerdings ist sie sehr hoch und wird nur noch von<br />

der Textil- und Bekleidungsindustrie (93 %) übertroffen.<br />

Grafik 65<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

1.367<br />

9.405<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 in der Medizintechnik<br />

13.277<br />

45.051<br />

5.367<br />

1.402<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

150 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

130


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Nur etwa 2,5 % der Männer arbeiten in der Branche in Teilzeit, aber 15,6 % der Frauen. In<br />

nachfolgender Grafik ist zu erkennen, dass Frauen in Westdeutschland Teilzeitarbeit fast<br />

doppelt so häufig in Anspruch nehmen (17 %) wie in Ostdeutschland (9 %) (vgl. Grafik 65).<br />

11.5. Geringfügige Beschäftigung 151<br />

In der deutschen Medizintechnik spielt die geringfügige Beschäftigung eine große Rolle –<br />

besonders für Frauen. Die Gesamtzahl der Minijobberinnen und Minijobber beläuft sich,<br />

obwohl <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr min<strong>im</strong>al gesunken, auf rund 30.000 Beschäftigte. Zum<br />

Vergleich hat die weitaus größere Automobilindustrie nur etwa 7.000 geringfügig<br />

Beschäftigte. Besonders Frauen sind in dieser Beschäftigungsart vertreten. In<br />

Westdeutschland (Grafik 66a) liegt der Frauenanteil bei rund 66 %, in Ostdeutschland bei<br />

59 % (Grafik 66b). Eine Veränderung des Frauenanteils zum Vorjahr ist min<strong>im</strong>al.<br />

Grafik 66a<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Medizintechnik <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet, 2008 und<br />

2009<br />

17.997 17.784<br />

9.091 9.016<br />

2008 2009<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

151 Für die geringfügige Beschäftigung wurden die Wirtschaftsbereiche (nach WZ08) Herstellung von<br />

medizinischen und zahnmedizinischen Apparaten und Materialien (32.5) und Herstellung von<br />

Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten 2008 (26.6) zusammen<br />

genommen, Die hohen Minijobzahlen basieren v.a. auf der WZ 32.5. Die hier dargestellten Daten<br />

wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind bereits nach der neuen WZ 2008<br />

aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 3 zugrunde gelegten Zahlen verglichen<br />

werden können. Diese beruhen noch auf der alten WZ 2003.<br />

131


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 66b<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in der Medizintechnik den neuen Ländern, 2008 und 2009<br />

1.935<br />

1.882<br />

1.333 1.310<br />

2008 2009<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

11.6. Befristete Beschäftigung<br />

2008 gab es in der Medizintechnik 9.000 befristete <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse (Angestellte und<br />

<strong>Arbeit</strong>erinnen/ <strong>Arbeit</strong>er), darunter 7.000 in Westdeutschland. 152 Damit entfielen gut 78 % der<br />

befristeten Verträge auf Westdeutschland. Insgesamt arbeiteten laut der<br />

Mikrozensusbefragung <strong>im</strong> Wirtschaftszweig Medizintechnik <strong>im</strong> engeren Sinne (WZ 33.1)<br />

168.000 Beschäftigte (Angestellte und <strong>Arbeit</strong>erinnen/ <strong>Arbeit</strong>er); nur 5,4 % von ihnen hatten<br />

einen befristeten <strong>Arbeit</strong>svertrag.<br />

11.7. Ausbildung<br />

Im Vergleich zu anderen Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s ist die Medizintechnik eine<br />

Branche mit einer relativ hohen Ausbildungsquote. So liegt der Anteil der 10.840<br />

Auszubildenden an den Gesamtbeschäftigten bei 7,4 % (vgl. Elektroindustrie 4,5 %, Textil<br />

und Bekleidung 4,7 %, s. Tabellenanhang). Auch der hohe Frauenanteil in der Branche<br />

spiegelt sich bei den Ausbildungszahlen wider. So sind knapp 49 % der Auszubildenden<br />

weiblich. In der nachfolgenden Grafik 67 wird deutlich, dass sich der Vorsprung von 13 %<br />

Frauenanteil <strong>im</strong> Ost-West-Vergleich bei den Auszubildenden relativiert: Frauen unter den<br />

Auszubildenden haben einen geringeren Anteil als die Frauen in der<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Im Gegensatz dazu liegt der Frauenanteil an<br />

152 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen. Der Frauenanteil ist in diesem Fall aufgrund der geringen<br />

Erhebungszahlen für diese Branche nicht ausgewiesen.<br />

132


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

den Auszubildenden in Westdeutschland höher. Insgesamt stellt Ostdeutschland knapp 18 %<br />

aller Auszubildenden.<br />

Grafik 67<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der<br />

Medizintechnik in Deutschland, 2008<br />

45,06%<br />

47,79%<br />

57,98%<br />

West Ost<br />

52,14%<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

11.8. Weiterbildung 153<br />

Laut einer Zusatzerhebung 154 zur dritten europäischen Erhebung für Weiterbildung (CVTS3,<br />

2007) ist das Thema Weiterbildung besonders für sehr kleine Unternehmen eine große<br />

Herausforderung. Dies ist in der Medizintechnik anders: Trotz des großen Anteils an kleinen<br />

und mittelständisch geprägten Unternehmen sind hier die Teilnahmequoten an<br />

Weiterbildungen relativ hoch.<br />

Grafik 68<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der Medizintechnik in<br />

Deutschland, 2008<br />

15.000<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt).<br />

Deutschland insgesamt<br />

28.000<br />

153 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche<br />

Weiterbildungsmaßnahmen, die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten<br />

Weiterbildung dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

154 http://projekt.iwwb.de/dokumente/CVTS3-Zusatzerhebung%20Info+Beratung.pdf.<br />

133<br />

Frauen<br />

Männer


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

So haben <strong>im</strong> Jahr 2008 rund 43.000 Erwerbstätige der Branche Medizintechnik in<br />

Deutschland an mindestens einer Lehrveranstaltung zur privaten und/ oder beruflichen<br />

Weiterbildung teilgenommen (vgl. Grafik 68). Allerdings zeigt sich auch, dass nur 34 % der<br />

Teilnehmer weiblich waren. Damit ist der Anteil an Frauen hier deutlich geringer als der<br />

Frauenanteil in der Branche.<br />

11.9. Einkommen 155<br />

Über alle Leistungsgruppen gemittelt verdienen in der deutschen Medizintechnik Frauen<br />

2.690 Euro und Männer 4.194 Euro (mit Sonderzahlungen [SZ]). Dieser<br />

Einkommensunterschied von fast 36 % ist sehr hoch (vgl. 27 % Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong><br />

gesamt) und gilt für Ost- und Westdeutschland nahezu gleichermaßen. Doppelt benachteiligt<br />

sind Frauen <strong>im</strong> Osten, die zu dem ohnehin schon niedrigeren Einkommen auch noch rund<br />

31 % weniger verdienen als die Frauen in Westdeutschland (Männer in Ostdeutschland<br />

erhalten 30 % weniger als in Westdeutschland).<br />

Bei der Betrachtung der folgenden Grafiken fällt insbesondere auf, dass <strong>im</strong> Osten selbst in<br />

der LG 5 noch große Geschlechterunterschiede herrschen, in Westdeutschland sind dort<br />

kaum noch Differenzen zu erkennen. In anderen Branchen ist dieser Effekt oft umgekehrt.<br />

Generell bestehen große Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern und<br />

zwischen Ost und West. In Ostdeutschland liegt fast jede Leistungsgruppe etwa 1.000 Euro<br />

unterhalb der entsprechenden Gruppe in Westdeutschland.<br />

Grafik 69a<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

S<br />

Z: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

155 Da keine Daten beschränkt auf Medizintechnik <strong>im</strong> engeren Sinne [WZ 33.1] vorhanden sind,<br />

beziehen sich die Daten zum Einkommen auf den kompletten Wirtschaftszweig WZ 33.<br />

Frauen<br />

134


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 69b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

S<br />

Z: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

11.10. Zusammenfassung<br />

Die Branche Medizintechnik (<strong>im</strong> engeren Sinne) ist eine der wenigen Industriebranchen mit<br />

einem hohen Frauenanteil von rund 50 %. Sie ist zudem eine Wachstumsbranche und hat<br />

sich seit 1999 um rund 6 % Beschäftigte vergrößert. Der Frauenanteil sank jedoch leicht von<br />

1999 auf 2008.<br />

Bezogen auf die Qualifikationsstruktur der Branche ist auffällig, dass trotz des hohen<br />

Innovationsgrades nur rund 6 % der Frauen hochqualifiziert sind, jedoch knapp 14 % der<br />

beschäftigten Männer. Dagegen sind relativ viele Frauen ohne Ausbildung – in<br />

Westdeutschland noch zwe<strong>im</strong>al mehr als in Ostdeutschland.<br />

Die Altersstruktur ist <strong>im</strong> Vergleich der Branchen und bundesweiten Beschäftigung unauffällig.<br />

Während in Deutschland rund 13 % in der Gruppe der Beschäftigten zwischen 55 und 65<br />

Jahre arbeiten, sind es in der Medizintechnik mit 11 % etwas weniger.<br />

Teilzeitarbeit von Frauen spielt in der Branche eine nicht unerhebliche Rolle. Es gibt etwa<br />

9 % Teilzeitbeschäftigte in der Medizintechnik, die zu rund 85 % weiblich sind. Für das<br />

Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> ist diese Quote sehr hoch und wird nur noch von der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie (93 %) übertroffen. Geringfügige Beschäftigung spielt in der Branche<br />

für Frauen ebenfalls eine große Rolle. Rund 30.000 Beschäftigte arbeiten in einem solchen<br />

Beschäftigungsumfang, überproportional oft sind es Frauen.<br />

Generell wird in der Medizintechnik (<strong>im</strong> weiteren Sinne) viel weitergebildet, jedoch sind<br />

Frauen an Weiterbildungen offensichtlich unterrepräsentiert: Nur 34 % Frauen nahmen an<br />

solchen Veranstaltungen teil. 49 % der Auszubildenden sind weiblich. Verglichen mit<br />

Frauen<br />

135


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

anderen Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s ist der Anteil der Auszubildenden an den<br />

Gesamtbeschäftigten in der Medizintechnik mit 7,4 % hoch. Zum Vergleich: In der<br />

Elektroindustrie, die vielleicht einen ähnlich hohen Innovationsgrad aufweist, liegt der Anteil<br />

bei 4,5 % (Textil und Bekleidung 4,7 %).<br />

In der deutschen Medizintechnik (<strong>im</strong> weiteren Sinne) herrscht ein sehr hoher<br />

Einkommensunterschied der Geschlechter von fast 36 %. Er übertrifft damit den Durchschnitt<br />

des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s von 27 % um Längen. Auch sind die großen<br />

Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland auffällig, die über Frauen<br />

und Männer sowie alle Leistungsgruppen gemittelt rund 33 % ausmachen.<br />

12. Luft- und Raumfahrt<br />

In der Vergangenheit war der Luft- und Raumfahrtsektor von nationalen Industriestrukturen<br />

geprägt, die je eigenständige Ziele verfolgten. Heute ist die Branche stärker als globale<br />

Industrie mit weltweiten, arbeitsteiligen Lieferketten aufgestellt. Dabei gibt es eine begrenzte<br />

Anzahl von Unternehmen – in erster Linie Airbus und Boeing – welche die strategischen<br />

Entwicklungsrichtungen vorgeben und die <strong>Wert</strong>schöpfung in den weltweiten Lieferketten<br />

steuern. 156 Airbus gilt als der entscheidende Akteur für die europäische und somit auch für<br />

die deutsche Luftfahrtindustrie. Neben diesen großen Unternehmen gibt es unter den<br />

Zulieferern auch zahlreiche mittelständische Betriebe (z.B. Triebwerksindustrie).<br />

Insgesamt ist diese Männerbranche über die vergangenen Jahre gewachsen. Wurden 1999<br />

noch 62.580 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Luftfahrtindustrie gezählt, so<br />

waren es 2008 bereits knapp 80.000. Da die Hauptstandorte der Unternehmen in<br />

Westdeutschland liegen, sind in Ostdeutschland entsprechend wenige Beschäftigte zu finden<br />

(rund 7 % aller Beschäftigten in der Branche). Die Luftfahrtindustrie ist, trotz einer leichten<br />

Steigerung des Frauenanteils von 1999 zu 2008 <strong>im</strong>mer noch eine klassische<br />

Männerdomäne. In 2008 waren nur rund 13 % der Beschäftigten Frauen – absolut macht das<br />

10.643 beschäftigte Frauen.<br />

Die Regionen Hamburg, Niedersachsen sowie Bayern bilden die Schwerpunkte der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie in Deutschland, gefolgt von Bremen und Berlin-Brandenburg sowie<br />

Baden-Württemberg. Die ostdeutschen Länder spielen also eher eine untergeordnete Rolle<br />

als Unternehmensstandorte.<br />

In den vergangenen zehn Jahren war die Entwicklung in der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

durch eine kontinuierliche Steigerung des Umsatzes geprägt, die laut Bundesverband der<br />

deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) 157 in einen Umsatz von 22,7 Mrd. Euro in<br />

2008 mündete. Etwa 67 % des Umsatzes sind dem Bereich zivile Luftfahrt zuzuordnen, rund<br />

7 % der Raumfahrt und ungefähr 25 % der militärischen Luftfahrt bzw. Wehrtechnik.<br />

156 BMWi (2009b).<br />

157 Vgl. www.bdli.de.<br />

136


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Neben den Hochschulabschlüssen (Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau<br />

usw.) gibt es zahlreiche technische Ausbildungsberufe, die jenen der Automobilindustrie sehr<br />

ähneln. Dazu gehören auch die dualen Ausbildungen zur/ zum Elektronikerin/ Elektroniker<br />

Luftfahrttechnische Systeme ebenso wie Flugzeugmechanikerin/ Flugzeugmechaniker.<br />

Die aktuelle weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise stellt auch die Luftfahrtindustrie vor große<br />

Herausforderungen. Das dynamische Wachstum des weltweiten Luftverkehrs, der hohe<br />

Kerosinpreis und die Einführung neuer, effizienter Flugzeuggenerationen führten bis zum<br />

Beginn der weltweiten Krise zu einer Steigerung der Nachfrage nach neuen<br />

Verkehrsflugzeugen. Daher haben Airbus und Boeing Auftragsbestände, die eine<br />

vollständige Auslastung der Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren garantieren 158 .<br />

Trotzdem bedingt die Wirtschaftskrise, nach Angaben des BMWi, dass das künftige<br />

Wachstum des Luftverkehrs eher verhalten eingeschätzt wird. Die Aussichten für das<br />

weltweite Wachstum des Luftverkehrs und für die Fluglinien sind durch die Wirtschaftskrise<br />

eher sinkend.<br />

In den folgenden Abschnitten wird bei der differenzierten Darstellung der<br />

Beschäftigtenstruktur punktuell eine Langzeitperspektive aufgezeigt, da die Studie hier,<br />

abweichend von der Studie von Astrid Ziegler, diese „neue“ Branche beinhaltet.<br />

12.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

Die Luftfahrtindustrie insgesamt ist über die vergangenen Jahre gewachsen und ist trotz<br />

einer leichten Steigerung des Frauenanteils von 1999 bis 2008, noch <strong>im</strong>mer eine<br />

Männerdomäne. Dies gilt sowohl für West- als auch für Ostdeutschland. Nur rund 13 % der<br />

Beschäftigten in 2008 waren Frauen, dabei ist der Anteil in Ostdeutschland mit 14 % etwas<br />

höher als in Westdeutschland (vgl. Tabelle 14).<br />

Tabelle 14<br />

Beschäftigte in der Luft- und Raumfahrt in Deutschland 1999 und 2008 (WZ 03)<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 61.398 7.567 12,32% 59.377 7.314 12,32% 2.021 253 12,52%<br />

2008 79.612 10.643 13,37% 73.924 9.833 13,30% 5.688 810 14,24%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 und<br />

Stichtag 30.6.1999 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

158 BMWi (2009b).<br />

137


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

12.2. Qualifikation<br />

Entsprechend der innovativen Ausrichtung und den technologischen Entwicklungen findet<br />

sich in der Branche ein großer Anteil hochqualifizierter Beschäftigter und darunter ein<br />

ungewöhnlich hoher Frauenanteil.<br />

Relativ betrachtet haben Männer gegenüber den Frauen nur einen geringfügigen Vorsprung<br />

bei den Hochqualifizierten. Von den Frauen sind in Westdeutschland 23 % hochqualifiziert<br />

(<strong>im</strong> Vergleich: 26 % Männer) und in Ostdeutschland sogar 39 % (<strong>im</strong> Vergleich: 29 %<br />

Männer). Frauen nehmen dennoch, wie in den meisten Industriebranchen, bei den un- und<br />

angelernten Beschäftigten einen größeren Teil ein: In Westdeutschland liegt der Frauenanteil<br />

(an allen Frauen) bei 17 %, in Ostdeutschland bei 11 %. Der Männeranteil bei den<br />

Beschäftigten ohne Ausbildung liegt dagegen bei 9 % in Westdeutschland und bei 8 % in<br />

Ostdeutschland (vgl. Grafik 70).<br />

Grafik 70 159<br />

West<br />

Ost<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Luft-und Raumfahrt nach<br />

Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

2.384<br />

17.293<br />

1.234<br />

279<br />

6.137<br />

42.480<br />

2.621<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

12.3. Altersstruktur<br />

Frauen in der Luft- und Raumfahrtindustrie sind <strong>im</strong> Schnitt deutlich jünger als Männer. Der<br />

Altersdurchschnitt insgesamt entspricht jedoch, aufgrund des niedrigen Frauenanteils, den<br />

allgemeinen Altersstrukturen der Erwerbstätigen in Deutschland. 160 Der Anteil der<br />

Beschäftigten in der Luft- und Raumfahrt über 45 Jahre liegt bundesweit bei rund 39 %. (vgl.<br />

159 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein.<br />

160 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.In Westdeutschland beträgt der Anteil der über 45- bis 65-<br />

Jährigen rund 38 %, in Ostdeutschland sogar rund 43 % (vgl. Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>,<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene<br />

Berechnungen).<br />

357<br />

1.775<br />

6.204<br />

81<br />

356<br />

138


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabellenanhang). Der Anteil der weiblichen Beschäftigten über 45 Jahre liegt bei 30 % – ist<br />

also deutlich jünger. In Ostdeutschland haben Frauen über 45 Jahre einen Anteil von 26 %<br />

und in Westdeutschland von 31 %.<br />

Grafik 71<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Luft- und Raumfahrt nach Alter in<br />

Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

1.377<br />

100<br />

2.927<br />

297<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Q<br />

uelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

12.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Teilzeitbeschäftigung ist in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie mit knapp 4 % eher<br />

ein Randphänomen und nahezu paritätisch zwischen Frauen und Männern verteilt. Der<br />

Anteil von Teilzeit arbeitenden Frauen an allen Teilzeitbeschäftigten beträgt in<br />

Westdeutschland rund 54 %. In Ostdeutschland haben Frauen sogar nur einen Anteil von 36<br />

%.<br />

Grafik 72<br />

West<br />

Ost<br />

2.988<br />

228<br />

2.217<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 in der Luft- und Raumfahrt<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

64<br />

1.603<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

Q<br />

uelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Damit hatten die Männer bis 2008 einen ungewöhnlich hohen Anteil an<br />

Teilzeitbeschäftigung. Das kann einerseits an jenen Männern liegen, die sich in Altersteilzeit<br />

befinden, aber auch daran, dass alle Beschäftigten die weniger als die tarifvertraglich<br />

776<br />

8.922<br />

149<br />

1.012<br />

66<br />

139


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

vereinbarte Vollzeit arbeiten, ebenfalls zur Teilzeit hinzu gezählt werden. 161<br />

Teilzeitbeschäftigung ist eher anzutreffen bei den Frauen in Westdeutschland als in<br />

Ostdeutschland. Letztere arbeiten, bezogen auf alle Frauen in der Branche, zu 8 % in<br />

Teilzeit, während westdeutsche Frauen zu 15 % in Teilzeit beschäftigt sind.<br />

12.5. Geringfügige Beschäftigung 162<br />

Geringfügige Beschäftigung hat ebenso wie Teilzeit in der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

insgesamt eine geringe Bedeutung und ist eher männerdominiert. Die Grafik 73 verdeutlicht,<br />

dass es sich bereits für Westdeutschland um sehr niedrige absolute Zahlen handelt. Der<br />

Frauenanteil ist hier niedriger als der der Männer, lag in 2008 bei 39 % und 2009 43 % –<br />

damit stellen Männer die Mehrheit der geringfügig Beschäftigten. In Ostdeutschland sind die<br />

Fallzahlen so gering, dass eine Auswertung und grafische Darstellung nicht sinnvoll ist.<br />

Grafik 73<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Luft- und Raumfahrzeugbau <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

187<br />

291<br />

209<br />

2008 2009<br />

275<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

161 Laut Auskunft der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> sind Beschäftigte in Altersteilzeit in die<br />

Teilzeitbeschäftigten integriert, allerdings haben sie nur einen geringen Anteil. So kann anhand der<br />

vorliegenden Daten nicht endgültig geklärt werden, wie es zu dem vergleichsweise hohen Anteil<br />

teilzeitbeschäftigter Männer kommt.<br />

162 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 3<br />

zugrunde gelegten Zahlen verglichen werden können. Diese beruhen noch auf der alten WZ 2003.<br />

140


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

12.6. Ausbildung<br />

Junge Frauen, die sich in der Luft- und Raumfahrtindustrie ausbilden lassen, haben nach wie<br />

vor Seltenheitswert: – in 2008 waren es nur 722! Die weiblichen Auszubildenden in der<br />

Branche stellen bundesweit mit rund 18 % einen etwas höheren Anteil als die Frauen an<br />

allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen (13 %). Mittelfristig gesehen wird<br />

diese Verteilung der Geschlechter auf die Ausbildungsplätze dazu führen, dass der<br />

Frauenanteil an den Beschäftigten zun<strong>im</strong>mt.<br />

Grafik 74<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der Luft- und<br />

Raumfahrt in Deutschland, 2008<br />

13,30%<br />

18,61%<br />

14,24%<br />

West Ost<br />

14,22%<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

12.7. Einkommen<br />

Vollzeitbeschäftigte Frauen in der Luft- und Raumfahrtindustrie verdienen <strong>im</strong> Schnitt<br />

bundesweit rund 12 % weniger als die Männer. Damit sind in dieser Branche die Gehälter<br />

der Frauen deutlich besser als <strong>im</strong> Verarbeitenden Gewebe insgesamt.<br />

In Westdeutschland liegen die Frauen über alle Leistungsgruppen hinweg unter dem<br />

Einkommensniveau der Männer bei den Bruttomonatsverdiensten. In der höchsten<br />

Leistungsgruppe n<strong>im</strong>mt der Abstand noch etwas zu. In Ostdeutschland hingegen verdienen<br />

die Frauen nahezu soviel wie die ostdeutschen Männer. Eine Erklärungsmöglichkeit für die<br />

insgesamt geringeren Einkommensunterschiede ist der hohe Anteil an hochqualifizierten<br />

Frauen in der Branche und der hohe Fachkräftebedarf, der eventuell zu besseren<br />

Einkommensangeboten für Frauen führt.<br />

141


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 75a<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Luft- und Raumfahrzeugbau nach Leistungsgruppen,<br />

früheres Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

S<br />

Z: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 75b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Luft- und Raumfahrzeugbau nach Leistungsgruppen, neue<br />

Länder 2008<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

1<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

2<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

3<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

4<br />

mit SZ ohne<br />

SZ<br />

Leistungsgruppe<br />

5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

S<br />

Z: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

12.8. Zusammenfassung<br />

Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie ist eine Männerbranche (ähnlich wie die<br />

Automobilindustrie) und ist – bezogen auf das Beschäftigungsvolumen – in den letzten zehn<br />

Jahren deutlich gewachsen. Die zentralen Unternehmen befinden sich in Westdeutschland.<br />

142


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Deshalb sind vergleichsweise wenige Personen in Ostdeutschland beschäftigt. Die Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise hat bislang noch keinen Rückgang der Beschäftigung mit sich gebracht,<br />

da die Aufträge tendenziell langfristig vereinbart werden. Dennoch zeichnen sich bereits<br />

Probleme für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie ab.<br />

Die Branche hat erwartungsgemäß sehr viele hochqualifizierte Beschäftigte. Sie gehört<br />

neben der IT-Industrie zu den höchstqualifizierten Branchen in Deutschland. Überraschend<br />

ist hier der hohe Anteil von hochqualifizierten Frauen an allen beschäftigten Frauen. Dieser<br />

liegt deutschlandweit bei 23 % und in Ostdeutschland (bei relativ wenigen Beschäftigten)<br />

sogar bei gut 30 %. Die Beschäftigten ohne Ausbildung machen branchenweit nur 10 % aus,<br />

davon sind wiederum rund 22 % Frauen.<br />

Die Altersstruktur in der Luft- und Raumfahrtindustrie entspricht in etwa dem<br />

bundesdeutschen Durchschnitt. Dabei sind jedoch die Frauen in der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie deutlich jünger. Zudem ist festzustellen: je jünger die Altersgruppe, desto<br />

höher ist der Frauenanteil. Entsprechend ist auch der Frauenanteil in der Ausbildung höher<br />

als der Anteil von beschäftigten Frauen insgesamt.<br />

Beschäftigung jenseits der Vollzeitbeschäftigung spielt in der Branche kaum eine Rolle.<br />

Sowohl Teilzeitbeschäftigung (4 % aller Beschäftigten) als auch geringfügige Beschäftigung<br />

ist vergleichsweise selten anzutreffen. Allerdings ist der Männeranteil an beiden<br />

Beschäftigungsformen überraschend hoch.<br />

Die Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern ist deutlich geringer als generell <strong>im</strong><br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>. So verdienen Frauen hier <strong>im</strong> Schnitt „nur“ 12 % weniger als<br />

Männer. Dies steht sicherlich in engem Zusammenhang zu dem hohen Anteil an<br />

hochqualifizierten Frauen.<br />

13. Schiffbau 163<br />

Die deutsche Schiff- und Bootsbauindustrie wird <strong>im</strong> Jahr 2009 von fünf Werftengruppen<br />

dominiert. Sie beschäftigen zusammen etwa 77 % aller deutschen und zumeist männlichen<br />

Werftarbeiter. 164 Die größte dieser Gruppen ist die ThyssenKrupp Marine Systems mit 30 %<br />

aller Beschäftigten, gefolgt von den beiden Werften in Papenburg und Rostock (insgesamt<br />

14,8 %), die zur Meyer Werft-Gruppe gehören. Gebaut werden Containerschiffe, Frachter<br />

und Tanker, Passagierschiffe, Yachten, Fähren, RoRo-Frachter 165 sowie Spezialschiffe (wie<br />

z.B. Polizeiboote und Schlepper). Regionaler Schwerpunkt der Produktion sind die<br />

163<br />

Für diese Branche kann aufgrund von fehlenden Daten das Thema Weiterbildung nicht<br />

berücksichtigt werden.<br />

164<br />

Ludwig, T. u.a. (2009b). Die Befragung der Studie repräsentiert 40 Unternehmen (inklusive drei<br />

insolventer Werften) und 17.446 Beschäftigte (Stand 1.9.2009). Parallel dazu wurden marit<strong>im</strong>e<br />

Zuliefererbetriebe <strong>im</strong> norddeutschen Raum befragt. Diese Untersuchung umfasste elf Unternehmen<br />

mit insgesamt 4.613 Beschäftigten.<br />

165<br />

RoRo-Frachter (von engl. Roll on Roll off) sind moderne Transportschiffe, welche bewegliche<br />

Güter <strong>im</strong> RoRo-Verfahren transportieren (also LKWs / Züge, die wiederum Fracht transportieren).<br />

143


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

norddeutschen Küstenländer und hier insbesondere Bremen, Niedersachsen und Hamburg.<br />

Die Beschäftigung in der Schiffbauindustrie hat sich von 1999 bis 2008 von 27.068 auf<br />

24.294 Beschäftigte verringert. Der Frauenanteil ist gering: 1999 lag er bei 8 % und 2008<br />

auch nur bei 9 %.<br />

In den Jahren 2004 bis 2007 profitierten die deutschen Werften noch von einem weltweiten<br />

Auftragsboom, der allerdings spätestens seit 2008 eingebrochen ist. 166 Die Produktion und<br />

der Umsatz sind zwar bis 2008 aufgrund der alten Auftragsbestände weiter angestiegen, für<br />

2009 ist dies allerdings nicht mehr zu erwarten, da sich in den letzten Jahren die<br />

Auftragslage auch krisenbedingt gravierend verschlechtert hat. 167<br />

Trotz der wenigen zentralen Großunternehmen ist ein Merkmal der deutschen Werftindustrie<br />

die Vielfalt. Neben den oben genannten Gruppen existiert eine Vielzahl weiterer Werften,<br />

welche deutlich weniger Beschäftigte aufweisen als die großen Werftengruppen. Trotzdem<br />

sind auch sie zum Teil führend in speziellen Schiffssegmenten und konnten bislang auf eine<br />

relativ gute Auslastungsperspektive verweisen. Laut Angaben des Verbandes Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau VDMA (Abteilung Schiffbau und Offshore-Industrie) umfasst die<br />

Branche der marit<strong>im</strong>en Zulieferindustrie in Deutschland rund 400 Firmen mit ca. 72.000<br />

Gesamtbeschäftigten. Im Jahre 2008 betrug der Branchenumsatz 12,9 Mrd. Euro; das<br />

Wachstum lag bei 8,4 % (in 2007 noch 13,8 %). Bezogen auf den Umsatz liegt die deutsche<br />

marit<strong>im</strong>e Zulieferindustrie gleichauf mit Japan an erster Stelle weltweit.<br />

Die Schiffbau-Zulieferindustrie ist nicht nur eine reine Küstenindustrie, sondern eine über die<br />

Bundesrepublik weit gestreute Branche: Hauptproduktionsstandorte (gemessen am Umsatz<br />

2008) sind dabei mit 19 % Baden-Württemberg und mit je 18 % Hamburg, Bayern und<br />

Schleswig-Holstein. Niedersachsen hat einen Umsatzanteil von 7 %; Bremen und<br />

Mecklenburg-Vorpommern haben jeweils 3 %. Damit sind in Ostdeutschland auch <strong>im</strong><br />

Zulieferbereich wenig Schiffbauunternehmen anzutreffen.<br />

Typische Berufe <strong>im</strong> Schiffbau sind u.a.: Elektronikerin / Elektroniker Fachrichtung<br />

Betriebstechnik, Konstruktionsmechanikerin / Konstruktionsmechaniker Fachrichtung Metall-<br />

und Schiffbautechnik, Industriemechanikerin / Industriemechaniker Fachrichtung Maschinen-<br />

und Anlagenbau, Anlagenmechanikerin / Anlagenmechaniker Rohrsystemtechnik oder auch<br />

Zerspanungsmechanikerin / Zerspanungsmechaniker (Fachrichtung Frästechnik).<br />

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Schiff- und Bootsbauindustrie in Europa<br />

bereits jetzt stark verändert. 168 Der deutsche Schiffbau hat <strong>im</strong> Verlauf der letzten zwölf<br />

Monate einen dramatischen Beschäftigungseinbruch erlitten. Noch nie arbeiteten weniger<br />

Menschen auf deutschen Werften als in diesem Jahr. In den befragten 40 Unternehmen<br />

waren am 01.09.2009 nur noch 17.446 Menschen direkt beschäftigt – 3.084 Menschen bzw.<br />

15 % weniger als <strong>im</strong> Jahr zuvor. 169 Ausbleibende Aufträge, (drohende) Stornierungen und<br />

Finanzierungsengpässe sind Probleme, mit denen sich der deutsche Schiffbau konfrontiert<br />

sieht. Insbesondere die Containerschifffahrt ging dramatisch zurück und damit auch die<br />

Nachfrage nach Neubauten in diesem Segment. Nachdem in den letzten fünf Jahren<br />

166 Ludwig, T. u.a. (2009a).<br />

167 Verband für Schiffbau und Meerestechnik (2009).<br />

168 Ludwig, T. u.a. (2009a).<br />

169 Ludwig, T. u.a. (2009b).<br />

144


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Kurzarbeit in der Werftindustrie nur vereinzelt eine Rolle gespielt hatte, ist seit dem Frühjahr<br />

2009 die Inanspruchnahme dieses arbeitsmarktpolitischen Instruments deutlich gestiegen:<br />

Sieben Werften praktizieren bereits Kurzarbeit und zwei weitere Unternehmen haben für die<br />

nahe Zukunft Kurzarbeit beantragt. Der Beschäftigungsabbau <strong>im</strong> deutschen Schiffbau hat die<br />

fünf norddeutschen Küstenländer in unterschiedlichem Maße getroffen. Durch die Insolvenz<br />

der beiden WADAN-Werften in Warnemünde und Wismar hat sich die Zahl der<br />

Werftbeschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern mit aktuell 2.637 Beschäftigten beinahe<br />

halbiert. Die Insolvenz der SSW Shipyard in Bremerhaven sowie der Stellenabbau bei der<br />

Lloyd Werft haben dazu geführt, dass Bremen ca. 15 % der Werftarbeiter verloren hat.<br />

Niedersachsen (-4,4 %) und Schleswig-Holstein (-6 %) sind dagegen deutlich weniger<br />

betroffen. Lediglich in Hamburg konnte die Zahl der Werftbeschäftigten einigermaßen stabil<br />

gehalten werden (+0,4 %).<br />

Hinzu kommt, dass v.a. in Ostasien seit 2003 gewaltige Schiffbaukapazitäten aufgebaut<br />

wurden und auch noch werden: Auch ohne die Krise hätte es 2012 eine 50%ige<br />

Überkapazität <strong>im</strong> weltweiten Containerschiffneubau gegeben. 170 Das alles<br />

zusammengenommen erklärt die Dramatik insbesondere derjenigen Werften in Deutschland<br />

und Europa, die bisher Containerschiffe gebaut haben. Der Bau von Kreuzfahrtschiffen und<br />

anderen Spezialschiffen (wie z.B. RoRo-Frachtschiffe, Megayachten) ist auch von der Krise<br />

gebeutelt. Hier werden dringend Neubauaufträge benötigt, um nach dem Jahr 2012 die<br />

weitere Beschäftigung sichern zu können. Bauaktivitäten <strong>im</strong> Offshore-Bereich werden zwar<br />

<strong>im</strong>mer wichtiger, können aber in keinem Fall die Löcher stopfen, die v.a. durch das<br />

Wegbrechen des Segments Containerschiffneubau gerissen worden sind. 171<br />

13.1. Beschäftigungsentwicklung<br />

Im Jahr 2008 waren in der deutschen Schiffbaubranche 10 % weniger Menschen beschäftigt<br />

als <strong>im</strong> Jahr 1999. Damit sank die Mitarbeiterzahl von 27.068 auf 24.294 und ist damit der<br />

kleinste Zweig der Verarbeitenden Industrie. Doch obwohl die Beschäftigtenzahl insgesamt<br />

fiel, hat sich der Anteil von Frauen an den Gesamtbeschäftigten erhöht (vgl. Tabelle 15).<br />

Tabelle 15<br />

Beschäftigte <strong>im</strong> Schiffbau in Deutschland 1999 und 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insge- darunter<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen anteil in % samt Frauen<br />

1999 27.068 2.248 8,31% 20.455 1.686 8.24% 6.613 562 8,50%<br />

2008 24.294 2.287 9,41% 17.893 1.774 9,91% 6.401 513 8,01%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 und<br />

30.6.1999 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

170 Ludwig, T.; Tholen, J. (2007b).<br />

171 Verband für Schiffbau und Meerestechnik (2009).<br />

145


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Die Zahl der <strong>Arbeit</strong>splätze von Frauen hat sich in Westdeutschland sogar um 5 % vergrößert,<br />

während sich der Anteil der Frauen in Ostdeutschland min<strong>im</strong>al verkleinert hat (0,5 %).<br />

Tabelle 15 zeigt auch, dass, während in Ostdeutschland nur 3 % der <strong>Arbeit</strong>splätze abgebaut<br />

wurden, <strong>im</strong> selben Zeitraum in Westdeutschland ca. 13 % vom Abbau betroffen waren. Im<br />

Jahr 2008 hat sich dadurch der relative Anteil der <strong>Arbeit</strong>splätze in der Branche auf 26 % in<br />

Ostdeutschland vergrößert; 2 % mehr als noch 1999. Im Osten Deutschlands war allerdings<br />

(<strong>im</strong> Gegensatz zu Westdeutschland) auch die Frauenbeschäftigung stärker vom<br />

Stellenabbau (-9 %) betroffen.<br />

Für das Jahr 2009 hat sich laut einer jährlichen Betriebsrätebefragung 172 ein weiterer<br />

Stellenabbau um 15 % ergeben, der u.a. durch die krisenbedingte Veränderung der<br />

Nachfrage in der Branche bedingt ist. Sollte sich der Trend der Befragung ebenso drastisch<br />

in den amtlichen Daten der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> widerspiegeln, bedeutet dies eine<br />

weitere Verringerung der Branche auf ca. 20.000 Beschäftigte. Auch sei laut der Befragung<br />

mit einem weiteren Abbau für das Jahr 2010 zu rechnen. Damit wäre auch die Verteilung der<br />

Beschäftigten in Ost- und Westdeutschland wiederum verändert.<br />

13.2. Qualifikation<br />

Die Schiffbauindustrie ist insgesamt eine der bestqualifizierten Branchen. 88 % der<br />

Beschäftigten verfügen mindestens über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder<br />

höhere Qualifikation (zum Vergleich in der Metall-/Stahlindustrie 71 %; vgl. Tabellenanhang).<br />

11 % der Beschäftigten in der Branche sind mit einem (Fach-)Hochschulabschluss<br />

qualifiziert. Unter den Hochqualifizierten sind wiederum 11 % Frauen. Somit sind Frauen,<br />

gemessen am niedrigen Gesamtanteil von 9 % in der Branche, in dieser Gruppe stark<br />

vertreten. Bei den Un- und Angelernten, die nur etwa 14 % in der Branche insgesamt<br />

ausmachen, sind Frauen zu etwa 9 % vertreten. Grafik 76 stellt den Qualifikationsstand <strong>im</strong><br />

Jahr 2008 dar. 173<br />

Besonders auffällig ist der hohe, fast 30%ige Anteil der weiblichen Akademiker in<br />

Ostdeutschland. Männliche Akademiker sind hier, ähnlich wie bei den weiblichen und<br />

männlichen Beschäftigten in Westdeutschland, zu etwa 10 % vertreten. Während auf die<br />

Frauen in Ostdeutschland mit 7 % der geringste prozentuale Anteil an un- und angelernten<br />

<strong>Arbeit</strong>skräften entfällt, liegt der größte bei den Frauen in Westdeutschland mit ca. 16 %.<br />

172 Ludwig, T. u.a. (2009a).<br />

173 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein. Für 6,3 % der Beschäftigten in der Branche liegen keine Daten vor.<br />

146


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 76<br />

West<br />

Ost<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau nach<br />

Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

174<br />

1.886<br />

635<br />

145<br />

1.311<br />

12.015<br />

4.903<br />

FHS u. HS-Abschluss mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

13.3. Altersstruktur 174<br />

In der gesamtdeutschen Altersverteilung in der Branche n<strong>im</strong>mt die Gruppe der 45- bis 54-<br />

Jährigen mit 28 % den größten Anteil ein, gefolgt von der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen mit<br />

26 % (vgl. Tabellenanhang). Dort nehmen die Frauen auch, ähnlich dem Gesamtanteil nach,<br />

etwa 9 % in der Gruppe ein. Grafik 77 enthält die Altersverteilung der Frauen getrennt nach<br />

Ost- und Westdeutschland.<br />

Grafik 77<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau nach Alter in<br />

Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

49<br />

279<br />

84<br />

402<br />

99<br />

565<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

In der Darstellung wird deutlich, dass der prozentuale Anteil der Altersgruppe von 45 bis 65<br />

Jahren bei den ostdeutschen Frauen in der Branche mit 57 % sehr hoch ist. Allerdings<br />

machen die ostdeutschen Männer zum Vergleich in dieser Altersgruppe sogar einen Anteil<br />

von 60 % aus. Bei den westdeutschen Frauen (Männern) sind es 36 (40) %. Die Branche ist<br />

174 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die Gesamtzahl<br />

der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über 65 Jahre<br />

nicht berücksichtigt wurden.<br />

315<br />

201<br />

454<br />

292<br />

2.603<br />

105<br />

35<br />

540<br />

247<br />

147


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

also in Westdeutschland jünger. Die Gruppe der Beschäftigten bis 34 Jahre ist in<br />

Ostdeutschland (31 %) sogar um 3 % größer als in Westdeutschland (28 %, vgl.<br />

Tabellenanhang). Dies weist darauf hin, dass die jüngeren ostdeutschen Frauen an den<br />

Gesamtbeschäftigten besonders unterrepräsentiert sind.<br />

13.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Nur 772 Beschäftigte (3 %) in der Branche Schiffbau arbeiten in Teilzeit. Die wenigen<br />

Teilzeitangestellten sind zu 58 % männlich (vgl. nur 16 % bei allen sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten in Deutschland). Damit haben die Männer, wie auch in der Luft- und<br />

Raumfahrtbranche, einen ungewöhnlich hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung. Das könnte<br />

einerseits an den Männern in Altersteilzeit liegen, aber auch an den Beschäftigten, die<br />

weniger als die tarifvertraglich vereinbarte Vollzeit arbeiten. Diese werden ebenfalls zur<br />

Teilzeit hinzu gezählt.<br />

Auch wenn man sich vergegenwärtigt das der Frauenanteil in der Branche bei nur 9 % liegt,<br />

relativiert sich das Bild. Nur 2 % der beschäftigten Männer in der Branche arbeiten in Teilzeit,<br />

aber 13 % der Frauen.<br />

Grafik 78 beschreibt das Verhältnis von Voll- zu Teilzeitbeschäftigung der Frauen <strong>im</strong> Jahr<br />

2008, wobei der Anteil in Westdeutschland mit 15 % größer ist als <strong>im</strong> Osten (7 %).<br />

Grafik 78<br />

West<br />

Ost<br />

35<br />

288<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

503<br />

1.669<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

13.5. Geringfügige Beschäftigung<br />

Ebenso wie die Teilzeit spielt die geringfügige Beschäftigung nur eine geringe Rolle in der<br />

Branche. Grafik 79a zeigt, dass von 2008 auf 2009 die geringfügige Beschäftigung der<br />

148


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Männer in Westdeutschland um ca. 14 % zugenommen hat; bei den Frauen nur min<strong>im</strong>al. In<br />

Ostdeutschland ist ein Abbau-Trend zu sehen (vgl. Grafik 79b). 175<br />

Grafik 79a<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet, 2008<br />

und 2009<br />

220<br />

231<br />

227<br />

2008 2009<br />

269<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

Grafik 79b<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau in den neuen Ländern, 2008<br />

und 2009<br />

39<br />

80<br />

2008 2009<br />

34<br />

61<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

175 Die hier dargestellten Daten wurden von der Bundesknappschaft zur Verfügung gestellt. Sie sind<br />

bereits nach der neuen WZ 2008 aufgeschlüsselt, wodurch sie nicht mit den anderen in Kapitel 3<br />

zugrunde gelegten Zahlen verglichen werden können. Diese beruhen noch auf der alten WZ 2003.<br />

Relativ gesehen ist der Anteil an geringfügiger Beschäftigung <strong>im</strong> Osten <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr um 3<br />

% gestiegen, da der Männeranteil an den Geringfügigen um knapp ein Viertel gesunken ist. In<br />

Westdeutschland hingegen ist er durch die gestiegene Zahl der männlichen geringfügig Beschäftigten<br />

prozentual gesunken (-4 %).<br />

149


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

13.6. Befristete Beschäftigung 176<br />

Die Ergebnisse der Betriebsrätebefragung der IG Metall für 2009 zeigt, dass die<br />

Unternehmen bei den Neueinstellungen wieder vermehrt auf Befristungen zurückgreifen. 177<br />

Seit dem letzten Abfragezeitraum (September 2007 bis September 2008) ist die Zahl der<br />

befristeten Neueinstellungen um 3 % gestiegen, während die Zahl der Neueinstellungen<br />

insgesamt um fast 40 % eingebrochen ist. Der Anteil der befristeten Beschäftigung an allen<br />

Neueinstellungen liegt nun bei etwa 39 % in den befragten Großunternehmen.<br />

13.7. Ausbildung<br />

Frauen spielen in der Ausbildung kaum eine Rolle. Die Förderung des Nachwuchses wird<br />

aber <strong>im</strong> Rahmen des Fachkräftemangels von vielen Werften als wichtig angesehen.<br />

Maßnahmen dafür sind Kooperationen mit Schulen, duale Ausbildungen und Kombinationen<br />

von Studium und praktischer Ausbildung. 76 % der befragten Unternehmen haben<br />

geantwortet, dass sie mindestens eine dieser Maßnahmen durchführen. Insgesamt, so ging<br />

weiterhin aus der Umfrage hervor, sei zwar der tatsächliche Anteil der Auszubildenden <strong>im</strong><br />

Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken, relativ gesehen aber sei durch den<br />

Beschäftigungsabbau der Anteil der Auszubildenden an den Gesamtbeschäftigten<br />

gestiegen. 178<br />

Insgesamt gibt es 2.224 Auszubildende in der Branche. Das ergibt einen Anteil von 8,3 %<br />

der Gesamtbeschäftigten. Nur 208 davon, oder 9 %, sind weiblich.<br />

Grafik 80<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden <strong>im</strong> Schiff- und<br />

Bootsbau in Deutschland, 2008<br />

9,91%<br />

10,69%<br />

8,01%<br />

West Ost<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Q<br />

uelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

176 Die Daten zu den befristet Beschäftigten entstammen der Mikrozensuserhebung. Die Daten des<br />

Mikrozensus sind nicht mit jenen der Bundesagentur vergleichbar und können von diesen abweichen.<br />

Auch kann, aufgrund der Erhebungsart der Daten, keine vollständige Aufschlüsselung auf die<br />

einzelnen Wirtschaftszweige erfolgen.<br />

177 Ludwig, T. u.a. (2009b).<br />

178 Ebd.<br />

4,88%<br />

150


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 80 stellt den Anteil von Frauen unter den Auszubildenden <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten dar. In Westdeutschland war die Zahl der weiblichen<br />

Auszubildenden <strong>im</strong> Jahr 2008 mit knapp 11 % (von 1.127 Auszubildenden gesamt) etwas<br />

größer als der Frauenanteil an allen Beschäftigten. In Ostdeutschland dagegen ist der Anteil<br />

der weiblichen Auszubildenden in der Branche mit knapp 5 % sehr gering; sogar noch kleiner<br />

als der ohnehin schon geringe Frauenanteil von 8 % an den gesamten Beschäftigten.<br />

Insgesamt wurden hier 512 Personen ausgebildet. Damit sprechen die Zahlen für ein großes<br />

Versäumnis auf Seiten der Werften, wovon noch keine <strong>im</strong> Rahmen der Nachwuchsförderung<br />

angegeben hatte, jemals eine Maßnahme zur Frauenförderung durchgeführt zu haben. 179<br />

13.8. Weiterbildung<br />

Für den Bereich der Weiterbildung stehen keine so kleinteiligen Daten bereit – grobe<br />

Hinweise kann man dem Automobilkapitel entnehmen, da hier die Weiterbildungsdaten zum<br />

Fahrzeugbau vermerkt sind.<br />

13.9. Einkommen<br />

Frauen verdienen auch in der Schiff- und Bootsbauindustrie weniger als Männer. Insgesamt<br />

liegt der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst bei den vollzeitbeschäftigten Frauen mit<br />

3.343 Euro mit Sonderzahlungen (SZ) in der Schiffbaubranche aber nur 3 % unter dem<br />

durchschnittlichen Einkommen der Männer (3.447 Euro). Diese <strong>Wert</strong>e gelten jeweils über<br />

alle fünf Leistungsgruppen gemittelt für Deutschland. Damit liegt der Einkommensunterschied<br />

von Frauen und Männern deutlich unter dem von 27 % <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> insgesamt. Der Verdienst der Frauen liegt <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau<br />

20 % über – für Männer 5 % unter – dem durchschnittlichen geschlechtsspezifischen<br />

Verdienst <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>.<br />

Große Unterschiede ergeben sich regional. In Westdeutschland verdienen Frauen <strong>im</strong><br />

Durchschnitt 3.451 Euro (mit SZ), wohingegen Frauen in Ostdeutschland mit durchschnittlich<br />

3.098 Euro (mit SZ) etwa 10 % weniger Einkommen haben. Ostdeutsche Männer verdienen<br />

<strong>im</strong> Schnitt sogar 20 % weniger als westdeutsche Männer. Bei der differenzierten Betrachtung<br />

je Leistungsgruppe fällt sowohl für Ost- als auch Westdeutschland zunächst auf, dass der<br />

Einkommen der Frauen innerhalb jeder Leistungsgruppe gleich oder unterhalb dem der<br />

Männer liegt. Nur in der Leistungsgruppe 3 und 4 liegen die <strong>Wert</strong>e der Frauen inklusive SZ<br />

<strong>im</strong> ehemaligen Bundesgebiet (vgl. Grafik 81a) etwas über dem <strong>Wert</strong> der Männer.<br />

Im ehemaligen Bundesgebiet überragen die Gehälter der Männer in der Leistungsgruppe 1<br />

die Gehälter der Frauen bei Einschluss der SZ sogar um 33 %. Dieses Bild ist vergleichbar<br />

mit der Leistungsgruppe 5 in Ostdeutschland (vgl. Grafik 81b), in der Männer inklusive der<br />

SZ sogar 55 % mehr verdienen als Frauen. Mit Ausnahme dieser liegen alle Gruppen in<br />

179 Ludwig, T. u.a. (2009b).<br />

151


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Ostdeutschland etwas unterhalb der in Westdeutschland und Fraueneinkommen relativ nahe<br />

an den jeweiligen Einkommen der Männer.<br />

Grafik 81a<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau nach Leistungsgruppen, früheres<br />

Bundesgebiet 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Männer<br />

S<br />

Z: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten).<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Grafik 81b<br />

Bruttomonatsverdienste in Euro<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau nach Leistungsgruppen, neue<br />

Länder 2008<br />

mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ mit SZ ohne SZ<br />

Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

Frauen<br />

Männer<br />

S<br />

Z: Sonderzahlungen (alle Zahlungen, die die Beschäftigten nicht regelmäßig mit jeder Vergütungszahlung erhalten)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008, Wiesbaden 2008.<br />

Frauen<br />

152


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

13.10. Zusammenfassung<br />

Die Schiff- und Bootsbauindustrie ist die kleinste Branche des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in<br />

Deutschland mit dem geringsten Frauenanteil. Ihre Beschäftigung ist zudem von 1999 bis<br />

2008 um etwa 10 % in Deutschland zurückgegangen. Für das Jahr 2009 hat sich ein<br />

weiterer krisenbedingter Stellenabbau von etwa 15 % ergeben. Besonders betroffen ist der<br />

Neubau von Containerschiffen, der auch mit Stornierungen alter Aufträge einherging.<br />

Während die Gesamtbeschäftigung gesunken ist, hat sich der Frauenanteil in der Branche<br />

um 1 % erhöht.<br />

Auffällig ist der hohe Anteil (30 %) von Frauen mit (Fach-)Hochschulabschluss ebenso wie<br />

der niedrige Anteil der un- und angelernten Frauen (7 %) in Ostdeutschland. Auch insgesamt<br />

hat die Branche den niedrigsten Anteil an un- und angelernten Frauen (9,4 %) <strong>im</strong> Vergleich<br />

mit anderen Industriezweigen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s (vgl. höchsten Anteil Holz- und<br />

Kunststoffindustrie: 56 %).<br />

Bei der regionalen Verteilung der Altersgruppen der Frauen wird deutlich, dass eine relativ<br />

große Gruppe von Frauen in Ostdeutschland der Gruppe der 45- bis 65-Jährigen angehört,<br />

während die Branche in Westdeutschland jünger ist und aus einem größeren Teil an Frauen<br />

bis 35 Jahre besteht.<br />

Teilzeit-Beschäftigung sowie geringfügige Beschäftigung spielen für die Schiff- und<br />

Bootsbauindustrie keine große Rolle. Auffällig ist, dass die Mehrheit der Teilzeit-<br />

Beschäftigten (58 %) <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau, wie auch in der Luft- und Raumfahrttechnik,<br />

männlich ist. Angesichts der geringen Repräsentation von Frauen in der Branche relativiert<br />

sich dieses Bild aber etwas. Die ohnehin nur 9 % Frauen in der Branche machen fast die<br />

Hälfte aller Teilzeitangestellten aus.<br />

Bei den Auszubildendenzahlen <strong>im</strong> Jahr 2008 fällt der geringe Anteil der Frauen auf; mit<br />

knapp 11 % in Westdeutschland war er etwas größer als der Frauenanteil in Ostdeutschland<br />

mit nur knapp 5 %. Damit scheint es, als sei das große Potential der weiblichen Bewerber als<br />

eine Lösung für den Fachkräftemangel in der Branche bisher noch nicht erkannt.<br />

Insgesamt liegt der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst der in Vollzeit beschäftigten<br />

Frauen mit 3.343 Euro (mit SZ) in der Schiffbaubranche nur 3 % unter dem<br />

durchschnittlichen Einkommen der Männer (3.447 Euro). Verglichen mit dem<br />

Einkommensunterschied für das gesamte Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> (27 %) ist dies<br />

augenscheinlich nicht viel. Allerdings ergeben sich große einkommensspezifische<br />

Unterschiede innerhalb einzelner Leistungsgruppen zwischen Frauen und Männern und<br />

auch zwischen Ost- und Westdeutschland insgesamt.<br />

153


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

14. Erneuerbare Energie 180<br />

Mit dem starken Ausbau der erneuerbaren Energien hat Deutschland in den<br />

vergangenen Jahren eine deutliche Vorreiterrolle <strong>im</strong> weltweiten Vergleich eingenommen.<br />

Der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch hat sich von 3,8 %<br />

<strong>im</strong> Jahr 2000 auf 9,8 % in 2007 gesteigert. 181 Zu den erneuerbaren Energien zählen<br />

Windkraft, Biomasse, Solarthermie, Photovoltaik, Wasserkraft und Geothermie. Der Blick<br />

richtet sich verstärkt auf die Leistungspotenziale der Energieträger Windkraft, Solarenergie<br />

und Biomasse, denen eine wachsende Bedeutung in der Strom- und Wärmeerzeugung<br />

zugeschrieben wird. 182 Wenngleich die vorliegenden Studien auf unterschiedliche Angaben<br />

zu den Beschäftigtenzahlen <strong>im</strong> Bereich der regenerativen Energiewirtschaft verweisen, so<br />

deuten die Bestandsaufnahmen in großer Übereinst<strong>im</strong>mung darauf hin, dass die Zahl der<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze in der Branche in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist. Eine Studie des<br />

Bundesumweltministeriums zur Abschätzung der <strong>Arbeit</strong>splatzeffekte hat folgende<br />

Bruttobeschäftigtenzahlen 183 ermittelt 184 :<br />

• Windenergie: Hier gab es 16.600 Beschäftigte 1998 und 82.100 Beschäftigte<br />

2006, das bedeutet eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl um rund 400 %.<br />

• Solarenergie: Hier gab es 5.400 Beschäftigte 1998 und 40.200 Beschäftigte 2006,<br />

das bedeutet eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl um rund 640 %<br />

• Wasserkraft: Hier gab es 8.600 Beschäftigte 1998 und 9.400 Beschäftigte 2006,<br />

das bedeutet eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl um rund 10 %.<br />

• Biomasse: Hier gab es 25.400 Beschäftigte 1998 und 45.200 Beschäftigte 2006,<br />

das bedeutet eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl um rund 80 %.<br />

Im Folgenden steht die Herstellung in der Wind- und Solarenergie <strong>im</strong> Mittelpunkt, da hier<br />

die Daten der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> gezielt ausgewertet werden konnten.<br />

Die Windkraft zählt zu den ältesten Energienutzungsformen. Windkraft dient der<br />

Stromgewinnung. Ende 2006 waren knapp 18.700 Windkraftanlagen in Deutschland in<br />

Betrieb. Windkraftanlagen werden nicht nur <strong>im</strong> Binnenland, sondern zunehmend auch<br />

'offshore' eingesetzt. Neben der hohen Bedeutung der Stromgewinnung aus<br />

Windkraftanlagen für den hiesigen Markt spielt der Export der Anlagen eine wichtige Rolle.<br />

Während sich die Zuliefererunternehmen auf traditionelle Industrieregionen v.a. in Nordrhein-<br />

180<br />

Für diese „neue“ Branche konnten die befristete Beschäftigung, Weiterbildung und das Einkommen<br />

konnten aufgrund fehlender Datengrundlage nicht detailliert quantitativ ausgewertet werden. Hier<br />

werden, soweit möglich, qualitative Aussagen aus der Sekundärliteratur herangezogen.<br />

181<br />

Staiß, F. u.a. (2008).<br />

182<br />

IG Metall (2007a).<br />

183<br />

Bruttobeschäftigung: die direkte Beschäftigung aller direkt bei den Herstellern von Anlagen zur<br />

Nutzung erneuerbarer Energien, dem Betrieb, der Wartung, der Bereitstellung von Brennstoffen<br />

befassten Personen sowie die indirekte Beschäftigung, die auf der Nachfrage dieser Bereiche nach<br />

Vorlieferungen beruht.<br />

184<br />

Kratzat, M. u.a. (2007).<br />

154


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Westfalen konzentrieren, haben die Windanlagenhersteller v.a. in den nördlichen<br />

Bundesländern ihre Standorte.<br />

Eine Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass die Hersteller be<strong>im</strong> Bau und der Entwicklung<br />

von Anlagen etwa 20 % der <strong>Arbeit</strong>splätze in der Branche anbieten. 185 Dazu kommen bei den<br />

Anlagenbauern, aber auch bei unabhängigen Serviceunternehmen mindestens ebenso viele<br />

Beschäftigte <strong>im</strong> Bereich Montage, Installation und Wartung. Zu den direkt in der<br />

Windbranche Beschäftigten gehören auch noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Betreibergesellschaften, der einschlägigen Ingenieurbüros sowie Planungs- und Projektierungsunternehmen.<br />

Die Mehrheit der Beschäftigten der Branche ist bei Zuliefererfirmen zu<br />

finden, insbesondere <strong>im</strong> Maschinen- und Anlagenbau (Generatoren, Turbinen und<br />

Komponenten). In der bereits oben benannten Umfrage gaben die Unternehmen an, 25 %<br />

Frauen zu beschäftigten.<br />

Neben der Windkraft zählt die Nutzung der Solarenergie sowohl in der Strom- als auch in<br />

der Wärmeerzeugung zu den Wachstumsbereichen der regenerativen Energiewirtschaft.<br />

Hinsichtlich der Nutzung von Sonnenenergie wird zwischen Photovoltaik und Solarthermie<br />

unterschieden. Bei der Photovoltaik wird elektrische Energie mittels Solarzellen direkt aus<br />

dem Sonnenlicht gewonnen. In der Solarthermie werden Kraftwerke oder Solarkollektoren<br />

zur Erzeugung von Hoch- oder Niedertemperaturwärme eingesetzt. Die größten relativen<br />

Beschäftigungszuwächse <strong>im</strong> Bereich der regenerativen Energien erzielte in den<br />

vergangenen Jahren der Bereich der Photovoltaik. 186 Nach Angaben der Unternehmen sind<br />

33 % der Beschäftigten Frauen. Regionale Zentren der Unternehmen <strong>im</strong> Sektor Photovoltaik<br />

sind die Ostdeutschland, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Neben den<br />

handwerklichen Betrieben, die Beratung, Installation und Wartung der Technik anbieten,<br />

prägen <strong>im</strong> Solarthermie-Bereich die großen Heizungsfirmen wie z.B. Viessmann und Bosch<br />

Buderus die Branche, aber auch Spezialisten für solarthermische Anlagen wie Solvis und<br />

Wagner Solar haben sich etabliert. Die meisten <strong>Arbeit</strong>splätze <strong>im</strong> Rahmen des Kollektorbaus<br />

verteilen sich auf Westdeutschland.<br />

Duale Ausbildungsberufe, die u.a. bei der Herstellung von Anlagen für erneuerbare Energien<br />

eingesetzt werden, sind: 187 Anlagenmechanikerin / Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Kl<strong>im</strong>atechnik, Elektronikerin / Elektroniker für Geräte und Systeme,<br />

Elektronikerin / Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik, Fachinformatikerin /<br />

Fachinformatiker, Fertigungsmechanikerin / Fertigungsmechaniker. Daneben sind hier auch<br />

Ingenieurinnen und Ingenieure beschäftigt, die entweder die klassischen technischen<br />

Studiengänge, oder aber auch den Schwerpunkt Umwelt & Technik / Alternative Energien /<br />

Regenerative Energien / Regenerative Energieerzeugung / Energie- und Recycling-<br />

Management / BioEnergie etc. gewählt haben.<br />

Sowohl in der dynamisch wachsenden Windkraftindustrie als auch in den Bereichen der<br />

Solarwirtschaft und der Biomassenutzung gelten mittelständische Unternehmen in der<br />

Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Anlagen als strukturprägend. Das wachsende<br />

Interesse großer Mineralöl- und Energiekonzerne an den regenerativen Energien führt zu<br />

zahlreichen Restrukturierungen in der Branche und innerhalb der einzelnen Sektoren. So<br />

185 Vgl. Bühler,T. u.a. (2007).<br />

186 IG Metall (2007a).<br />

187 BMBF (2008).<br />

155


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

investieren national und international führende Großunternehmen (Shell, BP-Amoco,<br />

General Electric, E.on, Siemens) zunehmend in den Markt erneuerbarer Energien, indem sie<br />

eigene Tochterunternehmen gründen oder Hersteller- und Betreiberbetriebe übernehmen.<br />

Der Umsatz der in Deutschland ansässigen Hersteller von Anlagen zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien ist <strong>im</strong> vergangenen Jahr ebenfalls gestiegen und beläuft sich nach<br />

einer ersten Schätzung auf 14,65 Mrd. Euro. Der starke Ausbau der Photovoltaik in<br />

Deutschland trägt erheblich hierzu bei.<br />

Im Bereich der Erneuerbaren Energien scheinen sich <strong>im</strong> letzten Quartal 2008 die<br />

Auswirkungen der Krise <strong>im</strong> Wesentlichen auf eine Verzögerung bei der Realisierung<br />

eingegangener Aufträge beschränkt zu haben. 188 Auf den Auslandsmärkten beeinflusst die<br />

Finanzkrise durch sich verschlechternde Länderratings und eine zum Teil dramatische<br />

Schwächung örtlicher Banken die Projektfinanzierung. Abnehmende Rentabilität durch<br />

gesunkene Energiepreise und die Kopplung der EE-Förderung an staatliche Budgets stellen<br />

neue, durch die Finanz- und Konjunkturkrise geprägte Risiken <strong>im</strong> Auslandsgeschäft dar.<br />

Wenngleich die Auswirkungen der wirtschaftlichen Situation sich derzeit nicht mit Sicherheit<br />

vorhersagen lassen, wird aller Voraussicht nach die Entwicklung der Beschäftigung der EE-<br />

Branche weiterhin positiv sein. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass bis zum Jahr<br />

2020 mindestens 400.000 Beschäftigte in der Branche der erneuerbaren Energien in<br />

Deutschland möglich sein werden.<br />

Im Folgenden wird die Frauenbeschäftigung in zwei Bereichen anhand der Daten der<br />

Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> nach der WZ 2008 genauer betrachtet: Zum einen die WZ 28.11:<br />

Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren für Luft- und<br />

Straßenfahrzeuge). Diese umfasst u.a. Herstellung von Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft<br />

und Windkraft. Zum anderen die WZ 26.11.1: Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen.<br />

Damit unterscheiden sich die absoluten Zahlen von den Bruttobeschäftigungsprognosen des<br />

Umweltbundesministeriums (s.o.), da insbesondere der Bereich der Herstellung und auch<br />

hier nur Teilbereiche betrachtet werden.<br />

14.1. Beschäftigungsstruktur<br />

Die Frauenbeschäftigung in den hier betrachteten Zweigen der erneuerbaren Energien war<br />

2008 vergleichweise gering und lag bundesweit bei rund 14 % [WZ 28.11.] bzw. bei rund 25<br />

% [WZ 26.11.1]. Bemerkenswert ist die Verteilung nach Ost- und Westdeutschland. Während<br />

sich die Beschäftigung in der Turbinenherstellung [WZ 28.11.] mit 85 % etwas stärker auf<br />

Westdeutschland konzentriert 189 , ist der Bereich der Herstellung von Solarzellen /<br />

Solarmodulen deutlich auf Ostdeutschland konzentriert. Hier arbeiten rund 65 % der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.<br />

188 O’Sullivan, M. u.a. (2009).<br />

189 Im Vergleich: In Westdeutschland arbeiten über alle Branchen hinweg 81 % der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland.<br />

156


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 16<br />

Beschäftigte in den Erneuerbaren Energien<br />

in Deutschland 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

insge- darunter Fraueninsge- darunter Fraueninsge- darunter Frauen-<br />

WZ samt Frauen anteilsamt Frauen anteilsamt Frauen anteil<br />

28.11.0 35.056 4.933 14,07% 29.629 4.061 13,71% 5.427 872 16,07<br />

26.11.1 8.326 2.148 25,08% 2.891 667 23,07% 5.435 1.481 27,25<br />

Zus. 43.382 7.081 16,32% 32.520 4.728 14,54% 10.862 2.353 21,66%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen, 26.111: H. v. Solarzellen und -modulen, 28.11: beinhaltet H. v. Herstellung von<br />

Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft.<br />

Im Folgenden werden die beiden Branchenbereiche einerseits zusammen betrachtet und<br />

andererseits als einzelne Branchenzweige.<br />

14.2. Qualifikation 190<br />

Rund 20 % Hochqualifizierte arbeiten in den hier betrachteten Branchenzweigen in<br />

Deutschland, davon sind rund 15 % Frauen. Damit haben die beiden Branchenzweige <strong>im</strong><br />

Vergleich einen mittleren Anteil an Hochqualifizierten <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> (vgl.<br />

Tabellenanhang).<br />

Grafik 82a<br />

West<br />

Ost<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den Erneuerbaren Energien nach<br />

Qualifikation in Deutschland 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

775<br />

5.706<br />

496<br />

1.614<br />

2.821<br />

17.805<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Q<br />

uelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

190 In die Betrachtung sind nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingeflossen, die eindeutig<br />

einer Abschlussart zuzuordnen sind. Beschäftigte ohne Angabe über einen Berufsabschluss wurden<br />

nicht berücksichtigt. Daher st<strong>im</strong>mt die Zahl der in dieser Grafik betrachteten Beschäftigten nicht mit<br />

der Gesamtzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen in Ost- bzw. Westdeutschland<br />

überein.<br />

1.339<br />

5.409<br />

1.089<br />

4.601<br />

228<br />

679<br />

157


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Frauen haben rund 19 % Hochqualifizierte (bezogen auf alle Frauen) und liegen damit nahe<br />

am Männeranteil, der gut 20 % beträgt (an allen Männern). In Ostdeutschland sind sogar 24<br />

% der weiblichen Beschäftigten hochqualifiziert.<br />

Auf der anderen Seite des Qualifikationsspektrums, bei den Beschäftigten ohne Ausbildung,<br />

sind Frauen überproportional vertreten, nämlich mit 19,5 % der Frauen (an allen Frauen).<br />

Insgesamt sind rund 15,5 % der Beschäftigten ohne Ausbildung in den Branchenzweigen zu<br />

finden. 23 % der Frauen in Westdeutschland haben keine Ausbildung. Dagegen sind nur<br />

16 % der westdeutschen Männer ohne Ausbildung. In Ostdeutschland sind es 11 % der<br />

Frauen und knapp 9 % der Männer. Damit sind auch in dieser Branche die<br />

sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männer in Ostdeutschland anteilig<br />

besser qualifiziert als in Westdeutschland.<br />

Betrachtet man die Branchenzweige für Frauen getrennt, so fallen zwei Dinge ins Auge: Der<br />

hohe Anteil hochqualifizierter Frauen bei der Herstellung von Turbinen für Dampfkraft,<br />

Wasserkraft und Windkraft [WZ 28.11.0] in Ostdeutschland, sowie der sehr geringe Anteil<br />

von Beschäftigten ohne Ausbildung bei der Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen<br />

[WZ 26.11.1] in Ostdeutschland.<br />

Grafik 82b<br />

28.11<br />

26.111<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Erneuerbaren Energien nach Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

688<br />

87<br />

248<br />

248<br />

2.539<br />

282<br />

FHS u. HS-Abschluß mit Berufsausb.(ohne FH/Uni) ohne Berufsausbildung<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen, 26.111: H. v. Solarzellen und -modulen, 28.11: beinhaltet H. v. Herstellung von<br />

Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft.<br />

14.3. Altersstruktur 191<br />

Der Altersdurchschnitt der Branche ist nicht deutlich jünger als der der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt. 192 Das ist insofern<br />

überraschend, da hier in den letzten Jahren viele neue Unternehmen gegründet und neue<br />

Beschäftigte angestellt wurden. Die Frauen in der Branche sind <strong>im</strong> Schnitt nur ein wenig<br />

jünger als alle Beschäftigten. Die weiblichen Altersgruppen verteilen sich relativ gleichmäßig.<br />

191 Die hier dargestellten Zahlen beinhalten svpfl. Beschäftigte bis 65 Jahre, damit st<strong>im</strong>mt die<br />

Gesamtzahl der svpfl. Beschäftigten nicht mit der Summe der Altersgruppen überein, da solche über<br />

65 Jahre nicht berücksichtigt wurden.<br />

192 Vgl. Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, eigene Berechnungen.<br />

430<br />

909<br />

988<br />

182<br />

101<br />

46<br />

158


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 83a<br />

2008<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den Erneerbaren Energien nach Alter<br />

in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

619<br />

242<br />

1.236<br />

626<br />

1.380<br />

699<br />

1.193<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Die Frauen <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 26.11.1 (Solarzellen- und module) sind deutlich jünger als<br />

die Frauen <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 28.11.0 (u.a. Herstellung von Turbinen für Dampfkraft,<br />

Wasserkraft und Windkraft). Dies wird besonders deutlich, wenn man die Altersgruppe der<br />

45- bis 65-Jährigen betrachtet: Hier liegt der Anteil der Frauen <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 26.11.<br />

(deutschlandweit) bei rund 30 % und <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 28.11. bei rund 38 %. Hier könnte<br />

nun wiederum das Gründungsgeschehen in der Branche der Solarenergie (Photovoltaik und<br />

Solarthermie) ein begünstigender Faktor sein. Noch jünger sind jedoch die Männer <strong>im</strong><br />

Wirtschaftszweig 26.11.1 für sich betrachtet.<br />

Grafik 83b<br />

28.11<br />

26.111<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Erneuerbaren Energien nach Alter in Deutschland, 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

496<br />

88<br />

154<br />

123<br />

1.006<br />

248<br />

378<br />

230<br />

1.172<br />

218<br />

481<br />

208<br />

622<br />

1.070<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen, 26.11.1: H. v. Solarzellen und -modulen, 28.11: beinhaltet H. v. Herstellung von<br />

Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft.<br />

14.4. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Teilzeitbeschäftigung spielt in der Branche eine relativ geringe Rolle – ist aber dennoch<br />

Frauensache. Nur knapp 3 % der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit (absolut: 1.292<br />

Beschäftigte), davon sind 63,5 % Frauen. Teilzeitbeschäftigung ist ferner, wie in anderen<br />

Branchen auch, eher ein westdeutsches Phänomen. In Westdeutschland arbeiten knapp<br />

213<br />

409<br />

123<br />

574<br />

225<br />

538<br />

129<br />

36<br />

96<br />

159


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

14 % der Frauen und 1 % der Männer in Teilzeit. In Ostdeutschland arbeiten dagegen nur<br />

6 % der Frauen und 2 % der Männer in Teilzeit.<br />

Grafik 84a<br />

West<br />

Ost<br />

137<br />

683<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 in den Erneuerbaren Energien<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

2.278<br />

4.322<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

Teilzeitbeschäftigung ist zudem eher <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 28.11. anzutreffen (beinhaltet<br />

Herstellung von Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft) Hier sind rund 3 %<br />

Teilzeitbeschäftigte gegenüber 2 % <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 26.11.1 (Solarzellen und -module)<br />

(vgl. Tabellenanhang). Dies kann einen engen Zusammenhang damit haben, dass die<br />

Beschäftigten <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 26.11.1 überproportional in Ostdeutschland anzutreffen<br />

sind und dort weniger in Teilzeit gearbeitet wird. Rund 14 % der Frauen in dem<br />

Wirtschaftszweig 28.11. arbeiten bundesweit in Teilzeit, dagegen nur knapp 5 % der Frauen<br />

<strong>im</strong> Wirtschaftszweig 26.11.1.<br />

Grafik 84b<br />

28.11<br />

26.111<br />

West<br />

Ost<br />

West<br />

Ost 29<br />

Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in den verschiedenen WZ der<br />

Erneuerbaren Energien 2008<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

608<br />

108<br />

75<br />

1.489<br />

3.677<br />

789<br />

645<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen, 26.11.1: H. v. Solarzellen und -modulen, 28.11: beinhaltet H. v. Turbinen für<br />

Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft.<br />

160


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

14.5. Geringfügige Beschäftigung 193<br />

In beiden Branchenzweigen zusammen sind bundesweit rund 13 % geringfügig Beschäftigte<br />

zu verzeichnen, mit steigender Tendenz von 2008 zu 2009 in Westdeutschland und fallender<br />

Tendenz in Ostdeutschland. Die Mehrheit sind Frauen, nämlich rund 60 %. In<br />

Westdeutschland (vgl. Grafik 85a) waren rund 62 % der geringfügig Beschäftigten Frauen, in<br />

Ostdeutschland waren dagegen nur 45 % der geringfügig Beschäftigten Frauen (2008<br />

absolut: 351). 2009 haben sich die Verhältnisse, bei einer insgesamt wachsenden Zahl von<br />

geringfügig Beschäftigten, kaum verändert.<br />

Grafik 85a<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in den Erneuerbaren Energien <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet,<br />

2008 und 2009<br />

3.135<br />

1.918<br />

3.363<br />

2008 2009<br />

2.086<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

193 Für 26.11.1. (Solarzellen- und -module) können aufgrund der geringen Fallzahlen keine Daten<br />

ausgewiesen werden. Stattdessen mussten hier Daten für den nächst größeren Zweig WZ 26.11.<br />

(Herst. von elektronischen Bauelementen) analysiert werden. Diese werden nun mit den<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten für 26.11. (Daten der BA) ins Verhältnis gesetzt. Das ist<br />

möglich (<strong>im</strong> Gegensatz zu den anderen Branchen) da für diese Branche alle Daten durchgängig nach<br />

der neuen Zählsystematik, der WZ 2008 aufgeschlüsselt wurden.<br />

161


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Grafik 85b<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Geringfügig Beschäftigte in den Erneuerbaren Energien in den neuen Ländern, 2008<br />

und 2009<br />

351<br />

428<br />

282<br />

2008 2009<br />

359<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Quelle: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen.<br />

14.6. Ausbildung<br />

In beiden Branchenzweigen arbeiteten 2008 bundesweit 2.178 Auszubildende, darunter 339<br />

junge Frauen. Das macht insgesamt einen Frauenanteil von rund 16 %. Während sich in<br />

Westdeutschland der Frauenanteil der Beschäftigten und der Frauenanteil bei den<br />

Auszubildenden etwa gleicht – sich perspektivisch also keine Erhöhung des Frauenanteils<br />

ergeben wird – ist bei den Auszubildenden in Ostdeutschland sogar ein Rückschritt zu<br />

erkennen. Hier sinkt der Frauenanteil bei den Auszubildenden <strong>im</strong> Vergleich zum Frauenanteil<br />

bei den Beschäftigten (vgl. Grafik 86a).<br />

Grafik 86a<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in den neuen<br />

Energien in Deutschland, 2008<br />

14,54%<br />

21,66%<br />

15,67% 15,12%<br />

West Ost<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

162


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Eine Studie aus dem Jahr 2007 kommt zu dem Schluss, dass lediglich knapp ein Viertel der<br />

befragten Unternehmen auf die neuen Anforderungen an das Personal <strong>im</strong> Bereich<br />

Erneuerbare Energien mit der verstärkten Bereitstellung eigener Ausbildungsplätze<br />

reagiert. 194 Die Ausbildungsquote der befragten Unternehmen <strong>im</strong> Bereich Erneuerbare<br />

Energien liegt laut der Studie – ohne Handwerk – mit knapp 5 % unter dem allgemeinen<br />

gesamtwirtschaftlichen Niveau von 6,5 %.<br />

Betrachtet man die Branchenzweige, so unterscheiden sich diese deutlich in ihrer<br />

Ausbildungsbereitschaft für Fachkräfte. Die Ausbildungsquote <strong>im</strong> WZ 28.11. (beinhaltet<br />

Herstellung von Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft) liegt bei 5 %, in der WZ<br />

26.11. liegt die Ausbildungsquote jedoch nur bei 3,2 %. Der Frauenanteil bei den<br />

Auszubildenden unterscheidet sich zudem deutlich. Im Wirtschaftszweig 28.11. sind rund<br />

13 % weibliche Auszubildende anzutreffen (beinhaltet Herstellung von Turbinen für<br />

Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft). Dem gegenüber sind <strong>im</strong> Wirtschaftszweig 26.11.1<br />

(Solarzellen und -module) rund 33 % weibliche Auszubildende verzeichnet (vgl.<br />

Tabellenanhang). Auffällig ist, dass insbesondere in Ostdeutschland der Frauenanteil an den<br />

Auszubildenden in beiden Branchenzweigen und damit perspektivisch der Frauenanteil bei<br />

den Facharbeiterinnen sinkt (vgl. Grafik 86b und Tabellenanhang).<br />

Grafik 86b<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in den WZ der<br />

Neuen Energien in Deutschland, 2008<br />

West Ost West Ost<br />

28.11 26.111<br />

Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen, 26.11.1: H. v. Solarzellen und -modulen, 28.11: beinhaltet H. v. Herstellung von<br />

Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft.<br />

14.7. Weiterbildung 195<br />

Bei einer Befragung von betrieblichen Interessenvertretungen 196 wurde deutlich, dass<br />

Weiterbildung in der regenerativen Energiewirtschaft prinzipiell einen hohen Stellenwert hat,<br />

194 Vgl. Bühler, T. u.a. (2007).<br />

195 Bei der Weiterbildung ist zu beachten, dass die dargestellten Daten unterschiedlichen Quellen<br />

entstammen und nur bedingt miteinander vergleichbar sind (s. Kapitel 2, Datengrundlage). Die Daten<br />

aus der Mikrozensusbefragung umfassen innerbetriebliche sowie außerbetriebliche<br />

Weiterbildungsmaßnahmen, die sowohl der rein beruflichen, als auch der beruflichen sowie privaten<br />

Weiterbildung dienten. Sie sind nicht mit den BA-Daten vergleichbar.<br />

163


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

aber konkrete Angebote und Maßnahmen selten sind. Hindernisse sind die Bewältigung des<br />

Tagesgeschäftes, damit <strong>im</strong> Zusammenhang ein zu geringer Personalumfang oder die<br />

Vermeidung von „Überqualifizierung“. Bei den umgesetzten Weiterbildungsmaßnahmen<br />

stehen das Know-How über neuere technische Entwicklungen (Produkttypen, Anlagen) und<br />

fachspezifische Weiterbildungen <strong>im</strong> Vordergrund. Darüber hinaus wurden bislang<br />

insbesondere <strong>im</strong> Angestelltenbereich Sprachkurse angeboten. Eine Studie des<br />

Wissenschaftsladens Bonn ergab 197 , dass die befragten Unternehmen auf neue<br />

Anforderungen an das Personal ganz überwiegend, nämlich zu 74 %, zunächst mit<br />

verstärkter betrieblicher Einarbeitung reagiert haben. Fast die Hälfte der Unternehmen<br />

nutzen sowohl inner- und überbetriebliche Fortbildungen als auch die gezielte Neuanstellung<br />

von Fachpersonal.<br />

14.8. Einkommen<br />

Nur wenige Unternehmen haben sich bis zu einer Befragung <strong>im</strong> Jahr 2007 einem<br />

Flächentarifvertrag angeschlossen. 198 Dabei messen die Unternehmen, die der<br />

Windkraftindustrie zugerechnet werden können, Tarifverträgen einen höheren Stellenwert<br />

bei, was sich insbesondere an der Anlehnung der Löhne an bestehende<br />

Tarifvertragsregelungen zeigt. Auch in der Solarwirtschaft basieren die Entgeltstrukturen<br />

grundsätzlich auf tarifvertraglichen Regelungen. Im Bereich der Bionenergie-Branche sind<br />

kollektivvertragliche Entgeltregelungen eher die Ausnahme; vielmehr dominieren in diesem<br />

Segment individuelle Aushandlungspraktiken. In der Entgeltgestaltung werden von den<br />

meisten Unternehmen flexible Entgeltmodelle umgesetzt. So sind Prämien- und<br />

Bonusregelungen die Regel oder die Mitarbeiter werden am Erfolg des Unternehmens<br />

finanziell beteiligt.<br />

Die Bruttomonatsverdienste der Werker („Operator“) in der Photovoltaik liegen je nach<br />

betrieblichen Gegebenheiten zwischen 1.600 Euro und 2.200 Euro. 199 In einigen Betrieben<br />

liegen die Einstiegsstundenlöhne brutto knapp über 7 Euro und die Operatorlöhne knapp<br />

über 8 Euro. Mit dem Abschluss eines <strong>Arbeit</strong>svertrages ist zugleich eine Erst-Eingruppierung<br />

verbunden, auf die die Beschäftigten nur einen vergleichsweise geringen Einfluss haben.<br />

Da beides in der Regel in der ostdeutschen Photovoltaikindustrie nicht vorzufinden ist<br />

sondern Zeitlohn vorherrschend ist, können Leistungsvorgaben verschärft werden, ohne die<br />

Löhne anzupassen bzw. die Leistungsbemessung zum Gegenstand betrieblicher<br />

Verhandlungen machen zu müssen. Insgesamt ist ein Einpendeln des Einkommensniveaus<br />

an der Grenze des geforderten gesetzlichen Mindestlohnes bis hin zu einem Niveau von<br />

etwa 10 % unter dem tariflichen Niveau ostdeutscher Branchentarifverträge zu beobachten.<br />

Häufig erfolgt auch ein Vergleich mit dem „ortsüblichen“ Verdienstniveau, das in den<br />

strukturschwachen ländlichen Räumen Ostdeutschlands <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> mehr<br />

als 30 % unter dem westdeutschen Niveau liegt.<br />

196<br />

Vgl. IG Metall (2007a).<br />

197<br />

Vgl. Bühler, T. u.a. (2007).<br />

198<br />

Vgl. ebd.<br />

199<br />

Vgl. Otto-Brenner-Stiftung (2008).<br />

164


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Aus den vorliegenden o.g. qualitativen Einschätzungen und der allgemeinen Kenntnis zur<br />

Entlohnung <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> ist derzeit nicht davon auszugehen, dass Frauen<br />

und Männer sowie Ostdeutsche und Westdeutsche die gleiche Entlohnung erhalten.<br />

14.9. Zusammenfassung 200<br />

Die verfügbaren Studien gehen insgesamt von einem starken Beschäftigungswachstum<br />

dieser jungen Branche aus. Allerdings handelt es sich um die Berechnungen von<br />

<strong>Arbeit</strong>skräften aus dem Umsatz heraus bzw. um die Befragung von Betriebsräten und<br />

Geschäftsführungen in Unternehmen. So ist derzeit keine einheitliche Datengrundlage<br />

vorhanden und es müssen vielfach grobe Schätzungen angeben und Vergleiche sind nur<br />

schwer zu ziehen. Im Kontext der vorliegenden Studie stehen zwei Branchenzweige <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt, die relativ eindeutig den Erneuerbaren Energie zugerechnet werden können.<br />

Die beiden Branchenzweige zeigen eine unterschiedlich hohe Frauenbeschäftigung auf und<br />

unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht deutlich voneinander und werden deshalb in der<br />

folgenden Zusammenfassung getrennt dargestellt.<br />

Der Wirtschaftszweig 26.11.1 (Solarzellen und -module) hat einen Frauenanteil von 25 %. In<br />

Ostdeutschland ist dieser etwas höher als in Westdeutschland. Der Anteil der weiblichen<br />

Beschäftigten ohne Ausbildung ist insbesondere in Ostdeutschland auffällig niedrig. Die<br />

Altersstruktur allgemein aber auch die der Frauen ist jünger als die Alterstrukturen der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Teilzeitbeschäftigung spielt eine geringe Rolle,<br />

nur rund 5 % der Frauen arbeiten in Teilzeit. Geringfügige Beschäftigung tritt in der Branche<br />

mit einem Anteil von 13 % auf. Der Frauenanteil dabei betrug 2008 rund 60 %. In der<br />

Branche werden überdurchschnittlich viele junge Frauen ausgebildet – bundesweit beträgt<br />

die Ausbildungsquote nur rund 3 %, davon sind <strong>im</strong>merhin 32,5 % Frauen – damit kann sich<br />

der weibliche Fachkräfteanteil perspektivisch erhöhen. Absolut bedeutet das: 90 Frauen und<br />

187 Männer machen eine Ausbildung in dem Branchenzweig.<br />

WZ 28.11. (beinhaltet Herstellung von Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft)<br />

hat einen Frauenanteil von 14 %. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten ohne Ausbildung<br />

ist auffällig hoch. Die Altersstruktur allgemein aber auch die der Frauen entspricht den<br />

bundesweiten Alterstrukturen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.<br />

Teilzeitbeschäftigung spielt eine geringe Rolle, rund 14 % der Frauen arbeiten in Teilzeit.<br />

Geringfügige Beschäftigung spielt mit 1 % Anteil eher keine Rolle. Der Frauenanteil 2008<br />

betrug rund 53 %. In der Branche werden sehr wenige junge Frauen ausgebildet –<br />

bundesweit beträgt die Ausbildungsquote nur 5 %, und davon sind wiederum nur 13 %<br />

Frauen. Absolut bedeutet das: 249 Frauen und 2.652 Männer machen eine Ausbildung in<br />

diesem Branchenzweig.<br />

200 Die Themen Weiterbildung und Einkommen konnten in diesem Kapitel nur qualitativ beleuchtet<br />

werden. Zudem liegen keine Angaben über die Beteiligung von Frauen vor. Daher wird in der<br />

Zusammenfassung nicht darauf eingegangen.<br />

165


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

15. Handwerk<br />

Das Handwerk mit seinen <strong>Arbeit</strong>sfeldern sowie seiner Beschäftigtengröße und -struktur ein<br />

breites und diverses Feld mit hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung – auch wenn<br />

andauernde Negativmeldungen seit Mitte der 1990er Jahre das Gegenteil vermuten lassen.<br />

<strong>Arbeit</strong>splatzabbau, Umsatzeinbrüche, Insolvenzen, Betriebssterben – seit knapp 15 Jahren<br />

entwickelt sich das Handwerk in Deutschland überwiegend rückläufig, nachdem es von der<br />

Nachkriegszeit bis Mitte der 1990er Jahre florierte. Damit endete eine lange und über die<br />

Zeit des Wirtschaftswunders hinausreichende Prosperitätsphase, die geprägt war durch ein<br />

starkes Wachstum bei den Umsätzen, einem steilen Aufbau von <strong>Arbeit</strong>splätzen und einem<br />

Größenwachstum sowie Konzentrationsprozess von Handwerksbetrieben. Seitdem geht die<br />

Zahl der Betriebe zurück, die Umsätze entwickeln sich stagnierend bis rückläufig und<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze wurden und werden umfangreich abgebaut. So ging zwischen 1996 und 2003<br />

bundesweit jeder fünfte <strong>Arbeit</strong>splatz <strong>im</strong> Handwerk verloren. 201<br />

Ungeachtet all dessen, lag das Handwerk allein nach den Beschäftigtenzahlen in vielen<br />

Regionen auch Anfang des 21. Jahrhunderts noch vor dem industriellen Sektor. So gab es<br />

in 2003 in der „Automobilregion Stuttgart“ mehr Beschäftigte <strong>im</strong> Handwerk als <strong>im</strong><br />

Automobilcluster (220.000 Handwerksbeschäftigten gegenüber rund 130.000 <strong>im</strong><br />

„Produktionscluster Automobil“). 202 Insbesondere in ländlichen Räumen mit geringem<br />

Industriebesatz sind Handwerksbetriebe häufig wichtige <strong>Arbeit</strong>geber, übernehmen darüber<br />

hinaus bedeutende volkswirtschaftliche Funktionen, die mit quantitativen Messmethoden<br />

kaum oder gar nicht erfasst werden können. 203 So ist das Handwerk etwa ein wesentlicher<br />

Bestandteil von regionalen Wirtschaftskreisläufen mit großer Bedeutung für die<br />

Nahversorgung der Bevölkerung und trägt als „Ausbilder der Nation“ entscheidend zur<br />

Humankapitalbildung des Landes bei. Es steht in dem Ruf, als „Diffusor“ von Innovationen<br />

und technischem Fortschritt zu wirken und gegenüber Großunternehmen oftmals einen<br />

Vorsprung in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ bzw. „nachhaltiges Wirtschaften“ zu haben. 204<br />

Trotzdem steht das Handwerk – gerade was die Sicherung der Fachkräfteversorgung angeht<br />

– vor steigenden Schwierigkeiten und großen zukünftigen Herausforderungen. Fast jeder<br />

dritte vom Zentralverband des deutschen Handwerks <strong>im</strong> Jahr 2006 befragte Betrieb (30,8 %)<br />

gab an, dass er Probleme bei der Besetzung von <strong>Arbeit</strong>splätzen mit geeigneten Fachkräften<br />

habe. Dabei waren die ostdeutschen Handwerksbetriebe aufgrund der dort höheren<br />

<strong>Arbeit</strong>slosenquoten und eines größeren Potentials an verfügbaren Fachkräften weniger<br />

häufig mit Besetzungsschwierigkeiten konfrontiert (24,2 %) als westdeutsche<br />

Handwerksbetriebe (33,0 %). Besonders ausgeprägt waren die Besetzungsprobleme dort,<br />

201 Dispan (2003b).<br />

202 Dispan (2203b).<br />

203 Müller (2003).<br />

204 „Vom Handwerk können bspw. durch die Tätigkeiten „Wartung“, „Reparatur“ und „Recycling“<br />

Impulse für ein nachhaltiges Wirtschaften in der Region ausgehen – „Reparieren statt wegschmeißen“<br />

(Ax 1997, zitiert nach Müller 2003: S. 11).<br />

166


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

wo durch gute Konjunktur und positive Entwicklungsperspektiven zusätzlicher<br />

Fachkräftebedarf entstand. So berichteten 39,6 % der Handwerke für den gewerblichen<br />

Bedarf und 36,9 % der Bauhandwerker über Probleme, für offene Stellen geeignete<br />

Fachkräfte zu finden. 205<br />

Als Hauptgründe, die der Besetzung von offenen Stellen entgegenstanden, wurden von den<br />

Befragten Betrieben die unzureichende Qualifikation der Bewerber (83,1 %) oder die<br />

mangelnde Eignung der von den <strong>Arbeit</strong>sagenturen vermittelten Personen (43,8 %)<br />

angegeben. Als weiterer wesentlicher Grund wurde zudem genannt, dass viele vermittelte<br />

Bewerberinnen und Bewerber nicht arbeitsbereit oder arbeitsfähig gewesen seien (49,2<br />

%). 206<br />

Durch diesen Mangel an geeigneten Fachkräften wird sowohl das Umsatz- als auch<br />

Beschäftigungswachstum <strong>im</strong> Handwerk eingeschränkt. Eine Fluktuation von qualifizierten<br />

Fachkräften in das Verarbeitende <strong>Gewerbe</strong> aufgrund der besseren Verdienst- und<br />

Aufstiegschancen führt zudem dazu, dass sich <strong>im</strong> Handwerk eine zunehmende<br />

„Meisterlücke“ und Nachfolgeproblematik zeigt. 207<br />

Ein genaues Bild über Art und Ausmaß der Probleme, mit dem das Handwerk aus den<br />

angeführten Gründen momentan konfrontiert ist, lässt sich allerdings aufgrund der<br />

unzureichenden statistischen Datenlage kaum treffen. Dies trifft besonders auf die Erhebung<br />

geschlechtsspezifischer Daten zu. So fand in den letzten Jahrzehnten eine umfangreichere<br />

Erfassung von Betriebs- und Beschäftigtenzahlen, entsprechenden Strukturangaben sowie<br />

von Informationen zu Umsatz und <strong>Arbeit</strong>sbedingungen nur in großem zeitlichem Abstand<br />

statt. Die aktuellsten geschlechtsspezifischen Erhebungsergebnisse in systematischer und<br />

umfassender Form stammen aus der letzten Handwerkszählung aus dem Jahr 1995.<br />

Ausgehend von diesen Ergebnissen legt das Statistische Bundesamt seitdem vierteljährlich<br />

Indexwerte zur Entwicklung von Umsatz und Beschäftigung <strong>im</strong> Handwerk vor – allerdings<br />

nicht nach Geschlecht differenziert. 208 Darüber hinaus wurden bis einschließlich 2007<br />

monatliche Angaben zu den Verdiensten <strong>im</strong> Handwerk ausgewiesen – allerdings auch diese<br />

nicht nach Geschlecht differenziert. 209 Genaue Angaben über den aktuellen Stand oder die<br />

tatsächliche Entwicklung – die sowohl positive als auch negative Folgen für die<br />

(Frauen)Beschäftigungssituation <strong>im</strong> Handwerk haben können – lassen sich also auf Basis<br />

dieser Datenlage nicht treffen.<br />

Aufgrund dessen findet <strong>im</strong> Nachfolgenden eine überwiegend auf qualitativen Ergebnissen<br />

beruhende Analyse des Handwerks bzw. der aktuellen Frauenerwerbssituation <strong>im</strong> Handwerk<br />

statt. Basieren und anknüpfen werden diese auf der statistischen Datengrundlage, die die<br />

letzte Handwerkszählung ergab. Dabei lassen sich allerdings nicht für alle Merkmale, die in<br />

den vorangegangenen Kapiteln dargelegt wurden, valide Aussagen treffen. Teilweise – wie<br />

zum Beispiel in Bezug auf geringfügige oder befristete Beschäftigungsverhältnisse –<br />

existieren für das Handwerk keine qualitativen oder quantitativen Daten. Ebenso besteht<br />

205 ZDH (2006).<br />

206 ZDH (2006).<br />

207 Dispan (2003a).<br />

208 Abel u.a. (2001).<br />

209 Nach 2007 wurde dieses Verfahren eingestellt. Grund hierfür war die Umsetzung konkreter<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Rahmen des Mittelstandsentlastungsgesetzes (vgl. IG Metall 2007b: S. 22)<br />

167


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

nicht <strong>im</strong>mer die Möglichkeit, differenziert nach Ost- und Westdeutschland oder nach<br />

Geschlecht zu analysieren. Insofern kann hier die Interpretation der vorliegenden Daten nur<br />

die allgemeinen Trends widerspiegeln. Die Eingrenzung dieser Studie auf das Verarbeitende<br />

<strong>Gewerbe</strong> legt zudem nahe – dort, wo es möglich ist – nicht das Handwerk als Ganzes zu<br />

betrachten, sondern best<strong>im</strong>mte Handwerkszweige herauszugreifen, die in enger Verbindung<br />

mit dem Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> stehen. Hierbei erfolgte eine Festlegung auf folgende<br />

Bereiche:<br />

a) Ausbaugewerbe (Sanitär/Heizung/Kl<strong>im</strong>a, Elektrotechnik, Tischlereien, Z<strong>im</strong>mereien)<br />

b) Handwerk für den gewerblichen Bedarf (Metallbau, Feinwerkmechanik,<br />

Informationstechnik)<br />

c) Kraftfahrzeuggewerbe (Karosserie- und Fahrzeugbau, Kraftfahrzeugmechanik,<br />

Kraftfahrzeugelektrik)<br />

Unter Berücksichtigung der dargelegten Lücken in den verfügbaren Daten sowie der<br />

Eingrenzung auf best<strong>im</strong>mte Handwerksbereiche sind die folgenden Ausführungen als ein<br />

„geschlechtsspezifischer Einblick“ in die bundesdeutschen Entwicklungen dieses wichtigen<br />

beschäftigungspolitischen Felds zu betrachten.<br />

15.1. Beschäftigungs- und Umsatzentwicklung<br />

Im März 1995 gab es in Deutschland – laut Handwerkszählung – insgesamt 563.204<br />

Handwerksunternehmen mit 6.084.973 Beschäftigten. Gut 30 % (1.835.229) von diesen<br />

waren Frauen. Dieser hohe Frauenanteil besteht allerdings nicht in allen <strong>Gewerbe</strong>zweigen:<br />

So lag etwa der Frauenanteil <strong>im</strong> Bau- und Ausbaugewerbe nur bei 9,8 %; bei den Z<strong>im</strong>merei-<br />

Unternehmen lag er mit 10,2 % leicht darüber. Im Metallbau gab es 36.529 Handwerkerinnen<br />

(= 13,4 %). In Handwerksbetrieben des Karosserie- und Fahrzeugbaus waren ebenfalls rund<br />

13 % aller Beschäftigten weiblich. Höher lag hingegen der Frauenanteil in den Zweigen<br />

Kraftfahrzeugmechanik und -elektrik (jeweils rund 19 %) sowie <strong>im</strong> <strong>Gewerbe</strong>zweig<br />

Feinwerkmechanik (25,55%). Die höchsten Frauenanteile gab es allerdings in<br />

Handwerksbetrieben, die eher dem Dienstleistungssektor zuzuordnen sind wie etwa in<br />

Friseurbetrieben (Frauenanteil: 84,8 %) oder Gebäudereinigungsunternehmen (Frauenanteil<br />

71,2 %). Deutlich höher als <strong>im</strong> Bau- und Ausbaugewerbe oder dem Kraftfahrzeuggewerbe<br />

war der Frauenanteil zudem mit 49,4 % <strong>im</strong> Bekleidungs-/Textil- und Ledergewerbe oder auch<br />

<strong>im</strong> Nahrungsmittelgewerbe mit 57 %. Diese <strong>Gewerbe</strong>bereiche umfassen sowohl<br />

Unternehmen des industriellen als auch des Dienstleistungssektors.<br />

Die vorliegenden Daten zeigen, dass es auch <strong>im</strong> Handwerk <strong>Gewerbe</strong>zweige mit deutlicher<br />

Männer- bzw. Frauendominanz gibt. In jenen Handwerkszweigen, die <strong>im</strong> Zuge dieser Studie<br />

verstärkt <strong>im</strong> Fokus stehen, stellten Frauen <strong>im</strong> Jahr 1995 durchweg die Minderheit der<br />

Beschäftigten. Damit unterscheidet sich das Bild kaum von dem in den meisten Zweigen des<br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s.<br />

168


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 17<br />

Beschäftigte in ausgesuchten Zweigen des Handwerks<br />

in Deutschland 1995<br />

insgesamt Männer Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Handwerk insgesamt 6.084.973 4.249.744 1.835.229 30,16%<br />

Bau- und<br />

Ausbaugewerbe 1.663.649 1.501.163 162.486 9,77%<br />

davon Z<strong>im</strong>mereien 103.242 92.690 10.552 10,22%<br />

Tischlereien 307.956 260.595 47.361 15,38%<br />

Elektro- und<br />

Metallgewerbe 2.084.665 1.730.992 353.673 16,97%<br />

davon Metallbau<br />

davon<br />

272.790 236.261 36.529 13,39%<br />

Feinwerkmechanik<br />

davon Karosserie- und<br />

15.372 11.444 3.928 25,55%<br />

Fahrzeugbau<br />

davon<br />

45.403 39.469 5.934 13,07%<br />

Kraftfahrzeugmechanik 426.407<br />

davon<br />

345.635 80.772 18,94%<br />

Kraftfahrzeugelektrik 15.525 12.570 2.955 19,03%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (1995) Handwerkszählung von 31. März 1995. Fachserie 4, Heft 2. Ergebnisse für<br />

Unternehmen und Nebenbetriebe nach <strong>Gewerbe</strong>zweigen, S.16ff.<br />

Im Jahr 1994 wurden in den mehr als 560.000 reinen Handwerksbetrieben insgesamt 793<br />

Mrd. DM erwirtschaftet. Rund die Hälfte des Umsatzes (50,8 %) wurde dabei <strong>im</strong> Elektro- und<br />

Metallgewerbe erzielt. 35,72 % des Umsatzes innerhalb dieses <strong>Gewerbe</strong>s entfielen<br />

wiederum auf den Zweig Kraftfahrzeugmechanik. 210<br />

Demgegenüber wurden <strong>im</strong> Jahr 1999 856.300 Handwerks- und handwerksähnliche<br />

Betriebe 211 deutschlandweit gezählt, die mehr als 6 Mio. Personen beschäftigten. Diese<br />

Betriebe erbrachten einen Umsatz (inklusive Umsatzsteuer) von 1.025,6 Mrd. DM. Der Anteil<br />

des Handwerks an der Bruttowertschöpfung Deutschlands betrug zu diesem Zeitpunkt rund<br />

11 %, bei allerdings großen regionalen Unterschieden. In Westdeutschland lag so etwa der<br />

210 StBA (1995).<br />

211 Bietet ein Betrieb Dienstleistungen an, die lediglich handwerklichen Teilbereichen entsprechen,<br />

etwa Hand- und Fußpflege oder Express-Schuhreparaturen, zählt er nicht zu den Vollhandwerken. Im<br />

Gegensatz zu den Vollhandwerken müssen handwerksähnliche Betriebe nicht in der Handwerksrolle<br />

eingetragen werden. Erforderlich ist - neben der <strong>Gewerbe</strong>anmeldung - eine Anzeige bei der<br />

Handwerkskammer. Im Einzelfall können sich jedoch Abgrenzungsschwierigkeiten zwischen<br />

Vollhandwerk und handwerksähnlichem Betrieb ergeben. Was zu handwerksähnlichen Betrieben<br />

gehört, listet Anlage B zur Handwerksordnung auf.<br />

(http://www.unternehmerratgeber.de/Lexikon/H/Handwerks<br />

aehnliche_Betriebe.htm)<br />

169


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Anteil des Handwerks an der Bruttowertschöpfung bei 10 %, in Ostdeutschland hingegen mit<br />

19% knapp doppelt so hoch. 212<br />

Bis zum Jahr 2003 nahmen Zahl und Bruttowertschöpfung der Handwerksbetriebe sowie der<br />

Bestand an Beschäftigten deutlich ab. Es wurden noch rund 660.000 Handwerksbetriebe<br />

bzw. handwerksähnliche Unternehmen gezählt, die insgesamt rund 8 % zur deutschen<br />

Bruttowertschöpfung beitrugen und etwa 4,25 Millionen Erwerbstätige beschäftigten. 213 Rund<br />

11,8 Prozent dieser Beschäftigten (etwa 500.000 Personen) befanden sich dabei in der<br />

Ausbildung. 214<br />

Gemessen an den <strong>Wert</strong>en von 1995 haben sich bis 2003 hohe Umsatz- und<br />

Beschäftigungseinbußen von rund 11,5 Prozent bzw. rund 23,6 Prozent <strong>im</strong> Handwerk<br />

eingestellt. 215 Dieser negative Trend setzte sich bis einschließlich 2006 fort. Für das Jahr<br />

2007 wurde <strong>im</strong> Handwerk erstmalig von einer Erholung gesprochen. Verantwortlich gemacht<br />

hierfür wurden eine „gute St<strong>im</strong>mung“ in der Industrie sowie die hiervon positiv beeinflusste<br />

Baukonjunktur. Ebenso positiv gesehen wurde die Einführung staatlich unterstützter<br />

Fördermöglichkeiten <strong>im</strong> Rahmen der energetischen Gebäudesanierung, die Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuer zum Jahresbeginn 2007 sowie die Möglichkeit, Handwerkerrechnungen<br />

zumindest teilweise von der Steuer abzusetzen. In der Summe habe dies alles dazu<br />

beigetragen, dass das Handwerk zwischen 2006 und Ende 2007 so stark gewachsen sei wie<br />

zuletzt zu Zeiten der deutschen Wiedervereinigung. 216 Konkret stieg so der Umsatz <strong>im</strong><br />

Jahresverlauf 2007 um 2,5 % und die Zahl der Beschäftigten zumindest um 0,2 %. 217 Jedoch<br />

fielen die Zuwächse bei Beschäftigung und Umsatz in den einzelnen <strong>Gewerbe</strong>zweigen sehr<br />

unterschiedlich aus: Während <strong>im</strong> Feinwerkmechanikhandwerk die Beschäftigtenzahlen um<br />

3,3 % und der Umsatz um 9,7 % zunahmen, wuchsen sie <strong>im</strong> Elektrotechnikhandwerk nur in<br />

sehr geringem Umfang (Umsatz: 1 %; Beschäftigung 0,3 %). Im SHK-Handwerk (Klempner,<br />

Installateure und Heizungsbauer) nahmen Umsatz (-6 %) und Beschäftigung (-0,6 %) sogar<br />

ab. Gemischt das Bild <strong>im</strong> Tischlereihandwerk: Während die Beschäftigtenzahlen um 0,9 %<br />

zunahmen, ging der Umsatz <strong>im</strong> Vergleich zu 2006 um 1,3 % zurück. 218<br />

Die Erholung <strong>im</strong> Handwerk war allerdings aufgrund der einsetzenden Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise Ende 2008 nur von kurzer Dauer. Im ersten Quartal 2009 verlangsamte sich<br />

die konjunkturelle Entwicklung deutlich. Die St<strong>im</strong>mung unter den Handwerksbetrieben war<br />

dadurch spürbar verschlechtert. Weniger als Zweidrittel der vom Zentralverband des<br />

deutschen Handwerks befragten Betriebsinhaberinnen und -inhaber beurteilten ihre<br />

Geschäftslage als zufrieden stellend oder gut. Im Herbst 2008 waren es noch mehr als<br />

Dreiviertel aller Befragten gewesen. Der extreme Einbruch be<strong>im</strong> Export traf vor allem<br />

Zulieferer aus dem Handwerk wie Feinwerkmechaniker und Elektromaschinenbauer. Der<br />

Auftragsvorlauf sank für diese von 7,2 Wochen <strong>im</strong> Jahr 2008 auf 5,5 Wochen ab. 219 Auch<br />

das Kraftfahrzeuggewerbe wurde von der negativen Entwicklung seit Ende 2008 hart<br />

212<br />

Abel u.a. (2001).<br />

213<br />

BMWI (2009).<br />

214<br />

Ebd.<br />

215<br />

BMWI (2009).<br />

216<br />

Vgl. IG Metall (2007b).<br />

217<br />

Ebd.<br />

218<br />

IG Metall (2007b).<br />

219<br />

Schleyer (2009).<br />

170


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

getroffen. So stieg etwa <strong>im</strong> zweiten Quartal 2009 hier die Zahl der Insolvenzen drastisch an.<br />

Insgesamt wurden 24,5 Prozent mehr Insolvenzanträge gestellt als <strong>im</strong> Vergleichsquartal<br />

2008. 220<br />

15.2. Qualifikationsstruktur<br />

Interessant und aufschlussreich für die Betrachtung der weiblichen Beschäftigten <strong>im</strong><br />

Handwerk ist ihre berufliche Stellung <strong>im</strong> Unternehmen. Hierbei stellt sich die Frage, inwieweit<br />

Frauen – bei einem Anteil von 30 % an allen <strong>im</strong> Handwerk Beschäftigten - auch<br />

entsprechend in führenden Positionen (tätige Inhaber oder Mitinhaber) oder in solchen mit<br />

hohem Qualifikationsniveau (Meister, Poliere / Ingenieure) tätig sind. Die Betrachtung<br />

entsprechender Zahlen aus dem Jahr 1995 zeigt , dass Frauen sehr häufig als<br />

kaufmännische oder sonstige Angestellte tätig waren und überproportional zu den unbezahlt<br />

mithelfenden Familienangehörigen oder den un- und angelernten Beschäftigten gehörten. So<br />

waren rund 80 % aller unbezahlt mithelfender Familienangehöriger <strong>im</strong> Handwerk weiblich,<br />

sowie 47,5 % der Un- und Angerlernten. Die Quoten variieren wieder entsprechend der<br />

<strong>Gewerbe</strong>zweige. Besonders gering war die Frauenquote bei Un- und Angerlernten <strong>im</strong> Bau-<br />

und Ausbaugewerbe mit 3,1 %, besonders hoch hingegen <strong>im</strong> <strong>Gewerbe</strong>zweig Feinmechanik<br />

mit 43,3 %.<br />

Tabelle:18<br />

Handwerk<br />

insgesamt<br />

Weibliche Beschäftigte in ausgesuchten Zweigen des Handwerks nach<br />

Qualifikation bzw. Stellung <strong>im</strong> Unternehmen in Deutschland 1995<br />

(Frauenanteil an der jeweiligen Beschäftigtengruppe)<br />

Frauen<br />

Insgesamt.<br />

Inhaber/<br />

Mitinhaber<br />

1.835.229 57.233<br />

(12,7%)<br />

Unbezahlt<br />

tätige<br />

Angeh.<br />

60.113<br />

(79,7%)<br />

Meister/<br />

Poliere/<br />

Ingenieure<br />

25.227<br />

(6,2%)<br />

Davon<br />

Kaufm./<br />

sonst.<br />

Angestellte<br />

611.263<br />

(65,9%)<br />

Gesellen/<br />

Facharbeiter<br />

260.794<br />

(11,8%)<br />

Un- und<br />

Angelernte<br />

711.693<br />

(47,5%)<br />

Bau- und 162.486 2.351 10.494 3.150 123.087 5.662 9.713<br />

Ausbaugewerbe<br />

(2,5%) (80,5%) (2,5) (63,5%) (0,7%) (3,1%)<br />

Davon<br />

10.552 183 1.024 596 8.030 209 581<br />

Z<strong>im</strong>mereien<br />

(2,1%) (74%) (1,6%) (67,2%) (0,4%) (3,8%)<br />

Tischlereien 47.361 865 4.531 494 27.731 2.734 7.770<br />

(2,5%) (76,5%) (2,3%) (63,4%) (2,2%) (18,1%)<br />

Elektro- und 353.673 5.034 23.592 4.656 239.719 13.244 47.483<br />

Metallgewerbe<br />

(3,1%) (80%) (2,6%) (56,7%) (1,6%) (21,8%)<br />

davon Metallbau 36.529 433 2.812 613 24.261 1.316 5.590<br />

(2,1%) (76,5%) (2,7%) (54,7%) (1,1%) (13,4%)<br />

davon Feinwerk- 3.928 58 190 48 1.801 275 1.460<br />

220 IG Metall (2009e).<br />

171


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

mechanik (4,1%) (80,2%) (3,5%) (53%) (5,6%) (43,3%)<br />

Davon<br />

Karosserie- und<br />

Fahrzeugbau<br />

Davon<br />

Kraftfahrzeugmechanik<br />

Davon<br />

Kraftfahrzeugelektrik<br />

5.934 59<br />

(2,1%)<br />

80.772 835<br />

(2,9%)<br />

2.955<br />

43<br />

(2,8%)<br />

372<br />

(78,3%)<br />

4.020<br />

(79%)<br />

212<br />

(82,5%)<br />

62<br />

(1,6%)<br />

679<br />

(1,6%)<br />

16<br />

(1,2%)<br />

4.206<br />

(52,6%)<br />

57.038<br />

(48,3%)<br />

2.056<br />

(45,5%)<br />

229<br />

(1,1%)<br />

1.611<br />

(1,2%)<br />

51<br />

(1,1%)<br />

673<br />

(13,4%)<br />

9.347<br />

(26,9%)<br />

353<br />

(32,2%)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (1995) Handwerkszählung von 31. März 1995. Fachserie 4, Heft 2. Ergebnisse für<br />

Unternehmen und Nebenbetriebe nach <strong>Gewerbe</strong>zweigen, S.16ff.<br />

Der Anteil der Frauen <strong>im</strong> Handwerk, die Inhaber bzw. Mitinhaber eines Unternehmens sind,<br />

liegt mit 12,7% deutlich unter ihrem Anteil an allen Beschäftigten. Besonders gering war er in<br />

allen Zweigen, die zum Kraftfahrzeuggewerbe gezählt werden können (zwischen 2 % und 3<br />

%). Hier war auch der Frauenanteil an der Gruppe der Hochqualifizierten, also der Meister,<br />

Polierer und Ingenieure, mit unter 2 % sehr gering. Noch geringer ist der Frauenanteil in der<br />

Gruppe der Gesellen und Facharbeiter – und das in allen betrachteten Zweigen.<br />

Hieraus lässt sich ablesen, dass Frauen trotz ihres hohen Anteils an den Beschäftigten nicht<br />

annähernd adäquate Positionen besetzen. Sie sidn in leitenden Positionen klar<br />

unterrepräsentiert und zudem eher in <strong>Arbeit</strong>sfeldern eingesetzt, die <strong>im</strong> (kaufmännischen)<br />

Angestelltenbereich oder von Personen mit niedrigem Qualifikationsniveau ausgeführt<br />

werden konnten. Zudem stellen sie den überwiegenden Prozentsatz der unbezahlt<br />

mithelfenden Familienangehörigen.<br />

15.3. Ausbildung<br />

Obwohl das Handwerk als „als Ausbilder der Nation“ gilt, zeigen sich hier inzwischen<br />

deutliche Schwierigkeiten. Seit der letzten Handwerkszählung bis zum Jahr 1999 stiegen<br />

zwar die Ausbildungszahlen, seitdem sinken sie aber kontinuierlich. Einen nicht<br />

unerheblichen Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Ausbildungsleistung hat das Handwerk<br />

dabei an die Bereiche Industrie und Handel einbüßen müssen. 221 Zudem zeigen<br />

Befragungen <strong>im</strong> Handwerk, dass diese – trotz noch bestehendem Überangebot auf dem<br />

Ausbildungsmarkt – Schwierigkeiten haben, qualifizierte und motivierte Auszubildende zu<br />

gewinnen. Neben einer Veränderung der Ausbildungspräferenzen junger Menschen hin zum<br />

Dienstleistungs- und kaufmännischen Bereich und qualifikatorischen Defiziten potenzieller<br />

Bewerberinnen und Bewerber wird auch eine Störung in der Qualität der<br />

Ausbildungsverhältnisse, die sich anhand erhöhter Zahlen vorzeitig abgebrochener<br />

Ausbildungsverhältnisse zeigt, hierfür mit verantwortlich gemacht. 222<br />

Trotz dieser allgemein negativen Entwicklung nahm der Frauenanteil unter den<br />

Auszubildenden zu. Er lag sowohl in Ost- als auch Westdeutschland <strong>im</strong> Jahr 2008 über 20<br />

221 Vgl. DHI (2009).<br />

222 Vgl. DHI (2009).<br />

172


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

%. Somit ist knapp jeder vierte Auszubildende <strong>im</strong> Handwerk weiblich – ein <strong>Wert</strong>, der in vielen<br />

Bereichen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s nicht erzielt werden kann.<br />

Tabelle 19<br />

Auszubildendenentwicklung <strong>im</strong> Handwerk 1995 bis 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin)* Ostdeutschland<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Insge- darunter Insge- darunter<br />

Insge- darunter<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen<br />

samt Frauen<br />

1995 615.348 117.713 19,1% 462.526 93.756 20,3% 152.822 24.036 15,7%<br />

1999 616.870 131.554 21,3% 455.131 101.101 22,2% 161.739 30.453 18,8%<br />

2003 502.296 113.877 22,7% 392.318 89.628 22,8% 109.978 24.249 22,0%<br />

2008 479.713 114.175 23,8% 392.343 93.134 23,7% 87.370 21.041 24,1%<br />

Quelle: www.zdh-statistik.de (Stand 12/2009)<br />

*Bis einschließlich 1998 wird Berlin statistisch noch zu Westdeutschland gezählt.<br />

Allerdings zeigt sich auch in der Ausbildung, dass es stark frauen- und männerdominierte<br />

Berufe gibt. In allen der hier näher betrachteten Handwerkszweige – bis auf das<br />

Tischlereigewerbe mit einem Frauenanteil von 8,5% - sind nur zwischen 1 % und 3 % der<br />

Auszubildenden weiblich (vgl. Tabelle 20). Allgemein liegt der Frauenanteil hier somit weit<br />

unter demjenigen, der in den Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s ermittelt wurde.<br />

Tabelle 20<br />

Ausbaugewerbe<br />

Auszubildende in ausgesuchten Zweigen des Handwerks 2008<br />

gesamtes Bundesgebiet<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Frauen<br />

Frauen<br />

-anteil<br />

in %<br />

Z<strong>im</strong>mereien 6.759 100 1,48% 6.008 87<br />

Tischlereien<br />

Elekrotechnik f.<br />

Energie – und<br />

22.623 1.926 8,51% 17.771 1.513<br />

Gebäudetechnik 33.834 403 1,19% 28.733 332<br />

Handwerk für den gewerblichen Bedarf<br />

Metallbau<br />

Feinwerk-<br />

29.344 311 1,06% 23.407 255<br />

mechanik 12.293 366 2,98% 11.818 346<br />

Kraftfahrzeuggewerbe<br />

Westdeutschland<br />

(ohne Berlin)<br />

Fraue<br />

Ostdeutschland<br />

n-<br />

Frauen<br />

insge- davon anteilInsge- davon -anteil<br />

samt Frauen in % samt Frauen in %<br />

1,45<br />

%<br />

8,51<br />

751 13 1,73%<br />

% 4.852 413 8,51%<br />

1,16<br />

% 5.101 71 1,39%<br />

1,09<br />

%<br />

2,93<br />

5.937 56 0,94%<br />

% 475 20 4,21%<br />

173


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Karosserie- u.<br />

FahrzeugbaumechanikKraftfahrzeug-<br />

5.077 45 0,88% 3.947 32<br />

mechatronik 66.217 1.432 2,16% 54.139 1.210<br />

Quelle: www.zdh-statistik.de (Stand 12/2009)<br />

0,81<br />

%<br />

2,23<br />

1.130 13 1,15%<br />

% 12.078 222 1,84%<br />

Zudem lässt sich auf Basis der Beschäftigtendaten von 1995 vermuten, dass – selbst wenn<br />

ein überproportionaler Abbau von <strong>Arbeit</strong>splätzen, die von Frauen besetzt waren,<br />

stattgefunden haben sollte – der Frauenanteil unter den Auszubildenden in den<br />

entsprechenden Handwerkszweigen <strong>im</strong> Jahr 2008 vermutlich deutlich unter dem des<br />

Frauenanteils an allen Beschäftigten liegt. Dies mag zum einen daran liegen, dass junge<br />

Frauen besonders schwer für eine Ausbildung in den entsprechenden Zweigen geworben<br />

werden können, aber auch daran, dass Betriebe nicht genügend aktiv waren und attraktiv<br />

sind, Frauen für eine Ausbildung zu gewinnen. Beides führt in der Konsequenz dazu, dass<br />

das weibliche Potenzial nicht ausreichend genutzt wird, um bestehende und in Zukunft sich<br />

weiter verstärkende Fachkräfteengpässe zu beheben.<br />

15.4. Einkommen<br />

Über das Einkommensniveau bzw. -differenz von Frauen und Männern <strong>im</strong> Handwerk stehen<br />

keine aktuellen Daten zu Verfügung. Allerdings kann auf Basis einer Studie aus dem Jahr<br />

2003 festgestellt werden, dass generell geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede<br />

bestehen. So verdienten <strong>im</strong> Handwerk tätige Frauen rund 25 % weniger als männliche<br />

Beschäftigte. 223 Teilweise wird dies auf qualifikationsspezifische Merkmale zurückgeführt, da<br />

der Anteil an gering qualifizierten <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen bei Frauen deutlich größer ist als bei<br />

Männern. Ein weiterer entscheidender Einflussfaktor wird in der schlechteren Eingruppierung<br />

von Frauen gesehen, die dazu führt, dass sie trotz gleicher Tätigkeit weniger verdienen als<br />

männliche Kollegen.<br />

Tabelle 21<br />

Entwicklung und Differenz des Bruttostundenlohns von Fachkräften <strong>im</strong> Handwerk<br />

sowie in der Industrie 1999 bis 2006<br />

Gesellen <strong>im</strong> Handwerk Facharbeiter <strong>im</strong> Produzierenden<br />

<strong>Gewerbe</strong><br />

Jahr Deutschland West Ost Deutschland West Ost<br />

(inkl.Berlin)<br />

(inkl.<br />

Berlin)<br />

1999 11,43 12,35<br />

In Euro<br />

8,42 15,35 15,75 11,24<br />

2006<br />

Quelle: IG Metall (2007l).<br />

12,51 - - 17,18 17,88 12,58<br />

223 Dispan (2003a).<br />

174


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Diese Einkommensdifferenz geht einher mit generell niedrigeren Verdiensten von<br />

Handwerksbeschäftigten gegenüber <strong>im</strong> industriellen Sektor Tätigen. Dies zeigt sich deutlich<br />

an den Einkommensunterschieden zwischen Gesellinnen und Gesellen <strong>im</strong> Handwerk und<br />

Facharbeiterinnen sowie Facharbeitern <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> (vgl. Tabelle 21). So<br />

verdiente diese Gruppe der Handwerksbeschäftigten 1999 bundesweit knapp 4 Euro weniger<br />

pro Stunde (!) als ihre Kolleginnen und Kollegen <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong>. Im Jahr 2006<br />

lag die Differenz des Bruttostundenlohns sogar bei 4,67 Euro.<br />

Auch dieses vergleichsweise geringe Einkommen trägt bei zur geringeren Attraktivität von<br />

Handwerksbetrieben für höher qualifizierte Beschäftigte. Schwierigkeiten bei der Besetzung<br />

offener Stellen – gerade in Klein- und Kleinstbetrieben – und/ oder die Abwanderung<br />

qualifizierten Personals sind die Folge. 224<br />

15.5. Ausblick<br />

Das Handwerk mit seinen <strong>Arbeit</strong>sfeldern sowie seiner Beschäftigtengröße und -struktur ist<br />

ein breites Feld mit hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung – auch wenn es sich seit knapp 15<br />

Jahren überwiegend rückläufig entwickelt. Immer noch ist es ein wichtiger Träger des<br />

betrieblichen Ausbildungssystems. Alleine in 2008 wurden knapp 480.000 junge Männer und<br />

115.000 junge Frauen <strong>im</strong> Handwerk ausgebildet. Damit liegt der Frauenanteil bei etwa 24 %.<br />

Trotzdem ist das Handwerk ein geschlechtlich stark segregierter Bereich. Dies betrifft die<br />

Verteilung von Frauen und Männern auf die unterschiedlichen Zweige des Handwerks, als<br />

auch die beruflichen und qualifikatorischen Positionen, die sie in Handwerksbetrieben<br />

einnehmen. So waren Frauen in allen in dieser Studie betrachteten Zweigen <strong>im</strong> Jahr 1995<br />

die klare Minderheit unter den Beschäftigten als auch Auszubildenden. Innerhalb der<br />

Betriebe traten sie in den seltensten Fällen in der Rolle der Firmeninhaberinnen auf, stellten<br />

stattdessen die deutliche Mehrheit der unbezahlt mithelfenden Familienangehörigen. Unter<br />

Gesellen oder Meistern, Polieren und Ingenieuren – den hoch qualifizierten<br />

Beschäftigtengruppen des Handwerks – waren nur zwischen 1 % und 5 % aller<br />

Beschäftigten weiblich. Hingegen waren sie überproportional <strong>im</strong> einfachen<br />

Angestelltenbereich sowie unter den Un- und Angelernten vorzufinden. Die<br />

Beschäftigtensituation von Frauen gestaltet sich aus diesen Gründen ähnlich schwierig wie<br />

in vielen Bereichen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s, wo in Zeiten der Krise oder der generell<br />

rückläufigen Entwicklung <strong>Arbeit</strong>splätze mit einfachem oder geringem Qualifikationsniveau<br />

stärker vom Abbau betroffen sind. Dies hat sich vermutlich auch negativ auf den<br />

Frauenanteil in der Branche ausgewirkt, der <strong>im</strong> Jahr 1995 noch bei 30 % lag. Eine genaue<br />

Analyse steht hier allerdings – aufgrund der unzureichenden Datenlage – noch aus.<br />

Über die Situation der Frauen hinausgehend sind Handwerksbetriebe aktuell mit großen<br />

allgemeinen Herausforderungen konfrontiert: Rekrutierungsprobleme bei Fachkräften und<br />

Auszubildenden, die Meisterlücke und die Nachfolgeproblematik. Neben den<br />

unzureichenden Qualifikationen auf Seiten potenzieller Bewerberinnen und Bewerber, wird<br />

dies auch durch Qualitätsdefizite <strong>im</strong> Ausbildungsangebot sowie Wettbewerbsnachteile des<br />

224 ZDH (2006).<br />

175


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Handwerks gerade gegenüber der Industrie aufgrund niedrigerer Verdienstmöglichkeiten und<br />

geringerer Aufstiegschancen bedingt.<br />

Mit dem strukturellen Wandel verbundene Probleme auf der Anbieterseite sind insbesondere<br />

die wachsende Konkurrenz durch Großanbieter aus Handel und Industrie, eine wachsende<br />

„Do-it-yourself“-Mentalität potenzieller Kundinnen und Kunden und die Verbreitung von<br />

Schwarzarbeit. Erschwerend hinzu kommt der hohe Preisdruck auf vielen Märkten sowie das<br />

Abdrängen von Handwerksunternehmen in die Subunternehmerrolle. Positiv für das<br />

Handwerk hingegen wirkt oder kann wirken, dass nachfrageseitig sowohl ein steigender<br />

Bedarf nach individuell zugeschnittenen Angeboten und Komplettlösungen aus einer Hand<br />

ebenso wie stark steigende Qualitätsansprüche privater Kundinnen und Kunden oder neue<br />

Anforderungen der industriellen Abnehmer zu beobachten sind. Handwerksbetriebe, die<br />

diese Entwicklungstrends frühzeitig erkannt und sich rechtzeitig auf die neuen Erfordernisse<br />

eingestellt haben, konnten und können hierdurch Wettbewerbsvorteile gewinnen. Der <strong>im</strong>mer<br />

wichtiger werdenden strategischen Unternehmensplanung bzw. Organisationsentwicklung<br />

muss allerdings noch größeres Gewicht zuteilwerden. Auf diesem Gebiet werden erhebliche<br />

allgemeine Strategiedefizit gesehen. 225 Und dies klar auch, was das Potenzial von weiblichen<br />

Beschäftigten <strong>im</strong> und für den Handwerksbereich angeht. Daher ist eine genauere Analyse<br />

und Abschätzung des weiblichen Potenzials und auch der Hemmnisse, die einer<br />

quantitativen und qualitativen Ausweitung der Frauenbeschäftigung <strong>im</strong> Handwerk entgegen<br />

stehen, von besonderem Belang. Allerdings ist mit aktuellen Daten zur<br />

geschlechtsspezifischen Erwerbssituation <strong>im</strong> Handwerk frühestens 2011 zu rechnen.<br />

225 Dispan (2003a).<br />

176


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

16. Branchenvergleich<br />

Die Beschäftigung von Frauen in den Industriebranchen wurde in den vorangegangenen<br />

Kapiteln in vielen Facetten aufgezeigt. Es wurden damit rund 1.505.120 weibliche<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und 73.123 weibliche Auszubildende in den Blick<br />

genommen. Die Kapitel haben gezeigt, dass die Frauenbeschäftigung stark von der<br />

jeweiligen Ausgangs- und Rahmenbedingungen in einer Branche abhängt. Im Folgenden<br />

werden nun Branchen themenbezogen zusammengefasst und Gemeinsamkeiten sowie<br />

Unterschiede dargestellt. Dabei geht es weniger um eine Wiederholung aller einzelnen<br />

Informationen, wie sie bereits in den Branchenkapiteln zu finden sind , sondern vielmehr um<br />

eine übergreifende Gesamteinschätzung zur Frauenbeschäftigung <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong><br />

<strong>Gewerbe</strong> entlang von beispielhaft herausgegriffenen industriellen Branchen. 226 In der<br />

vorliegenden Studie wurden insgesamt folgende Branchen (i.d.R. nach WZ 03) genauer<br />

betrachtet:<br />

• Automobilindustrie (mit drei Branchenzweigen)<br />

• Elektroindustrie (mit Branchenzweigen nach WZ 2008)<br />

• Maschinenbau<br />

• Metall- und Stahlindustrie<br />

• Holz-, Kunststoff- sowie Möbelindustrie<br />

• Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

• Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

• Schiffbauindustrie<br />

• IT-Industrie i.e.S. (mit zwei Branchenzweigen nach WZ 2008)<br />

• Medizintechnik i.e.S.<br />

• Erneuerbare Energien (mit zwei Branchenzweigen nach WZ 2008)<br />

• Handwerk<br />

Der Frauenanteil an allen svpfl. Beschäftigten in Deutschland ist von rund 44 % auf rund 46<br />

% gestiegen. Dies betrifft auch die absoluten Zahlen. Dagegen ist die Frauenbeschäftigung<br />

<strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> anteilig wie auch in absoluten Zahlen gesunken. Dass der Anteil<br />

der Frauen sinkt, ist ein eher überraschendes Ergebnis, da seit 1999 zahlreiche Initiativen<br />

ergriffen wurden, um insbesondere junge Frauen verstärkt in technische Berufe einzubinden.<br />

Mitte 1999 227 waren bundesweit 44 % Frauen unter den svpfl. Beschäftigten, <strong>im</strong><br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> waren es knapp 28 %. In Ostdeutschland hatten die Frauen einen<br />

226 Im folgenden werden Branchen stärker beleuchtet, die sich von der Grundstruktur (Wachstum,<br />

Frauenanteil, Beschäftigtenanteil am Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>) deutlich unterscheiden<br />

(Automobilindustrie, Maschinenbau, Metall- u. Stahlindustrie, Möbelherstellung, Textil- u.<br />

Bekleidungsindustrie sowie Medizintechnik <strong>im</strong> engeren Sinne [i.e.S.])<br />

227 Ziegler, A. (2000).<br />

177


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Anteil von 48 % an allen svpfl. Beschäftigten und <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> einen Anteil<br />

von 33 %. In Westdeutschland hatten die Frauen einen Anteil von 43 % an allen svpfl.<br />

Beschäftigten und <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> betrug der Anteil 27 %. Damit lag der<br />

Beschäftigtenanteil der ostdeutschen Frauen rund 5 % bzw. 6 % höher als in<br />

Westdeutschland.<br />

Ende 2008 228 waren in Deutschland 46 % Frauen unter den svpfl. Beschäftigten, <strong>im</strong><br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> waren es gut 25 %. In Ostdeutschland hatten die Frauen einen<br />

Anteil von 50 % an allen svpfl. Beschäftigten und <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> einen Anteil<br />

von 29 %. In Westdeutschland hatten die Frauen einen Anteil von 45 % an allen svpfl.<br />

Beschäftigten und <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> einen Anteil von 24 %. Damit lag der<br />

ostdeutsche Frauenanteil <strong>im</strong>mer noch für beide Beschäftigtengruppen rund 5 % höher als in<br />

Westdeutschland. .<br />

Vergleicht man die Daten mit dem Durchschnitt in der EU 229 , so liegt Deutschland (bezogen<br />

auf den Durchschnitt in den EU-27) mit dem Frauenanteil <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong><br />

deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 30,1%. Auch in der europäischen Union verändert<br />

sich der Frauenanteil abhängig von der Branche. Damit wird, wieder einmal, ein<br />

Brancheneffekt deutlich.<br />

Betrachtet man ausgewählte Industriebranchen (vgl. Tabelle 22), so wird deutlich, dass der<br />

Frauenanteil sich seit 1999 unterschiedlich entwickelte.<br />

• Bis auf die Medizintechnik und die Textil- und Bekleidungsindustrie, die <strong>im</strong><br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> einen überdurchschnittlichen Frauenanteil hatten und haben,<br />

liegen die Frauenanteile in den hier dargestellten Branchen deutlich unter dem<br />

Durchschnitt. Nur in der Automobil- und Möbelindustrie konnte der Frauenanteil von<br />

1999 zu 2008 leicht erhöht werden. Während in der Automobilindustrie die Frauen von<br />

einer insgesamt steigenden Beschäftigung profitierten, waren die Frauen in der<br />

Möbelindustrie vom Beschäftigungsabbau anteilig weniger stark betroffen und konnten<br />

ihren Beschäftigtenanteil erhöhen.<br />

• Bis auf wenige Ausnahmen sind in Ostdeutschland anteilig mehr Frauen beschäftigt:<br />

Nur <strong>im</strong> Maschinenbau und in der Metall- und Stahlindustrie liegt der westdeutsche<br />

Frauenanteil über dem Frauenanteil in Ostdeutschland – sowohl 1999 als auch 2008.<br />

• Die Branchen mit dem stärksten Frauenanteil sind in ihrer Rangfolge in Ost- und<br />

Westdeutschland identisch: Die Textil- und Bekleidungsindustrie kommt vor der<br />

Medizintechnik und der Möbelindustrie. Die Automobilbranche, Maschinenbau sowie<br />

Metall – und Stahlindustrie sind deutlich männerdominiert und unterscheiden sich nur in<br />

wenigen Prozentpunkten.<br />

Tabelle 22<br />

228 Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg,<br />

Stichtag: 31.12.2008, WZ 2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen<br />

229 European Commission (2009).<br />

178


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Entwicklung des Frauenanteils in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden<br />

<strong>Gewerbe</strong>s in Ost- und Westdeutschland von 1999 bis 2008<br />

Branchen<br />

mit Beschäftigungsaufbau ( )<br />

und Beschäftigungsabbau ( )<br />

u. svpfl. Beschäftigung 2008<br />

Frauenanteil an allen svpfl. Beschäftigten (o. Auszubildende) in %<br />

Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland<br />

06 1999 12 2008 06 1999 12 2008 06 1999 12 2008<br />

Automobil ( ) 699.572. 13,28 13,99 13,07 13,79 17,65 16,90<br />

Maschinenbau ( ) 1.028.823 17,10 16,45 17,18 16,49 16,30 16,10<br />

Metall- u. Stahl ( ) 1.049.311 17,52 17,13 17,62 17,15 16,88 17,01<br />

Möbel ( ) 126.060 21,80 22,08 21,58 21,79 23,09 23,98<br />

Textil- u. Bekleidung ( ) 115.491 59,79 55,70 58,50 54,62 68,06 61,59<br />

Medizintechnik i.e.S. ( ) 134.937 48,22 47,31 46,16 45,06 59,82 57,98<br />

Ausgew. Zweige <strong>im</strong> verarb.<br />

<strong>Gewerbe</strong> ( ) 6.740.244*<br />

27,54 22,33 26,85 21,85 33,15 25,74<br />

Wirtschaft gesamt ( ) 27.995.661 43,94 45,20 43,08 44,22 47,74 49,37<br />

Quellen: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 und<br />

30.6.1999 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen. sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine<br />

betriebliche, regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000. * Die Zahl des verarb. <strong>Gewerbe</strong>s 2008 umfasst<br />

alle in dieser Studie betrachteten Industriezweige und nicht das komplette verarbeitende <strong>Gewerbe</strong>.<br />

Bedeutsam für die weitere Betrachtung und Interpretation der Daten ist es, sich vor Augen zu<br />

führen, dass in Ostdeutschland in den hier dargestellten Branchen etwa 12% der svpfl.<br />

Beschäftigten arbeiten und 88% in Westdeutschland. Bezogen auf alle svpfl. Beschäftigten<br />

arbeiten rund 19 % in Ostdeutschland. In den Industriebranchen liegt der Anteil der<br />

Beschäftigten in den Branchen in Ostdeutschland zwischen 7 % (Automobilindustrie) und 17<br />

% in der Medizintechnik. (vgl. Tabelle 23)<br />

Tabelle 23<br />

Regionale Verteilung der Beschäftigten in ausgewählten Branchen des<br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Ost- und Westdeutschland 2008<br />

Branchen<br />

mit Beschäftigungsaufbau ( )<br />

und Beschäftigungsabbau ( )<br />

u. svpfl. Beschäftigung 2008<br />

Anteile der svpfl. Beschäftigten nach Ost- und Westdeutschland<br />

(o. Auszubildende) in %<br />

Deutschland davon Westdeutschland davon Ostdeutschland<br />

absolut absolut % an Dtl. absolut % an Dtl.<br />

Automobil ( ). 699.572 652.816 93,32 46.756 6,68<br />

Maschinenbau ( ) 1.028.823 923.001 89,71 105.822 10,29<br />

Metall- u. Stahl ( ) 1.049.311 884.953 84,4 164.385 15,66<br />

Möbel ( ) 126.060 109.319 86,2 16.741 13,28<br />

Textil- u. Bekleidung ( ) 115.491 97.507 84,43 17.984 15,57<br />

Medizintechnik i.e.S. ( ) 134.937 111.423 82,57 23.514 17,43<br />

Ausgew. Zw. <strong>im</strong> verarb. <strong>Gewerbe</strong> 6.740.244 5.915.554 87,76 824.690 12,24<br />

Wirtschaft gesamt ( ) 27.995.661 22.678.839 81,01 5.316.822 18,99<br />

Quelle: vgl. Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen<br />

179


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

16.1. Qualifikation<br />

Die Berufsausbildung spielt heute in der „Wissensgesellschaft“ eine <strong>im</strong>mer größere Rolle.<br />

Einerseits für die <strong>Arbeit</strong>smarkt- und Einkommenschancen Einzelner und andererseits für die<br />

ökonomische Entwicklung der Unternehmen und Wirtschaftsstandorte. Dies zeichnete sich<br />

bereits Ende der 90er ab und setzte sich <strong>im</strong> neuen Jahrtausend weiter fort. 230 Frauen<br />

konnten zwar in den letzten zehn Jahren weiter ihren schulischen Bildungsvorsprung<br />

ausbauen 231 – ebenso haben sie bei den Hochschulabschlüssen aufgeholt, allerdings nicht<br />

durchgehend für alle Fächer. Dies alles führt zu einem wachsenden, aber nicht einem<br />

signifikant höheren Anteil von Frauen bei den hochqualifizierten Beschäftigten in den hier<br />

betrachteten Industriebranchen.<br />

Westdeutsche Frauen üben in den Industriebranchen am ehesten einfache Tätigkeiten aus.<br />

Der Frauenanteil bei den svpfl. Beschäftigten „ohne Ausbildung“ ist bundesweit in allen hier<br />

dargestellten Branchen höher, als ihr Anteil in der Branche insgesamt (vgl. Tabelle 24).<br />

Dabei reicht der Abstand von 0,29 % in der Textil- und Bekleidungsindustrie bis 7,09 % in<br />

der Automobilindustrie. Dies gilt ebenso für Westdeutschland. In Ostdeutschland verhält es<br />

sich mit Ausnahme der Automobilindustrie genau umgekehrt. Hier liegt der Frauenanteil bei<br />

den Beschäftigten „ohne Ausbildung“ niedriger als der Frauenanteil in der jeweiligen Branche<br />

insgesamt.<br />

Für die Industrie gilt nach wie vor, dass Frauen bundesweit eher in Tätigkeiten arbeiten, die<br />

keine Fachausbildung erfordern bzw. sie werden als un- du angelernte eingestuft. Bei den<br />

Tätigkeiten, die eine Hochschulqualifikation erfordern, sind Frauen noch stärker<br />

unterrepräsentiert, als in der Branche insgesamt. Der vergleichsweise hohe Anteil der<br />

Frauen in sog. einfachen Tätigkeiten kann auch erklären, warum Frauenbeschäftigung in<br />

einigen Branchen der deutschen Industrie abn<strong>im</strong>mt. Da tendenziell eher einfache<br />

Tätigkeitsbereiche ausgelagert oder durch Maschinen ersetzt werden, entfallen auch eher<br />

<strong>Arbeit</strong>sbereiche von Frauen. Hier zeigt sich eine schleichende Abwärtsspirale für die<br />

industrielle Frauenbeschäftigung.<br />

Der Frauenanteil bei den svpfl. Beschäftigten mit (Fach-) Hochschulabschluss ist bundesweit<br />

mit Ausnahme der Möbelindustrie in allen Branchen niedriger, als ihr Anteil in der Branche<br />

insgesamt. Allerdings sind die Abstände weit gestreut und reichen von 0,06 (Metall- und<br />

Stahlindustrie) bis 21,72 in der Medizintechnik. Für Westdeutschland gilt dasselbe, ebenfalls<br />

mit Ausnahme der Möbelindustrie. In Ostdeutschland wiederum liegt der Anteil der<br />

hochqualifizierten Frauen über dem ostdeutschen Frauenanteil an der Branche, mit<br />

Ausnahme der Medizintechnik, wo der Anteil der hochqualifizierten Frauen deutlich unter<br />

dem Frauenanteil liegt.<br />

Ingesamt lässt sich sagen, dass die Frauen in den Industrieunternehmen in Ostdeutschland<br />

durchschnittlich besser qualifiziert sind als die Frauen in Westdeutschland. Es gibt anteilig<br />

mehr hochqualifizierte Frauen und anteilig weniger Frauen ohne Ausbildung.<br />

Tabelle 24<br />

230 Vgl. Ziegler, A. (2000), Biersack, W. u.a. (2008).<br />

231 Vgl. Cornelißen, W. (2005).<br />

180


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Frauenanteil bei Beschäftigten ohne Ausbildung sowie jenen mit<br />

Hochschulabschluss in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden<br />

<strong>Gewerbe</strong>s in Ost- und Westdeutschland 2008<br />

Branchen<br />

(Angabe zum Frauenanteil<br />

an svpfl. Beschäftigung m. Ausz.<br />

in der Branche 2008 in Dtl.)<br />

Frauenanteil in % an jeweiliger Beschäftigtengruppe (m. Ausz.)<br />

Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland<br />

o. Ausb. FHS o. HS o. Ausb. FHS o. HS o. Ausb. FHS o.<br />

HS<br />

Automobil (14,19 %) 21,08 13,64 21,12 13,26 20,25 21,97<br />

Maschinenbau (16,27 %) 22,50 12,88 23,17 12,00 12,85 19,43<br />

Metall- u. Stahl (16,76 %) 18,79 17,07 19,14 14,93 14,27 25,77<br />

Möbel (21,86 %) 24,61 28,66 25,13 26,20 19,55 42,35<br />

Textil- u. Bekleidung (55,95 %) 55,99 51,55 56,19 49,33 52,87 61,89<br />

Medizintechnik i.e.S. (47,40 %) 54,61 25,59 54,69 23,53 54,02 34,51<br />

Quellen: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen. bedeutet eine Erhöhung des Frauenanteils seit 1999, umgekehrt bedeutet eine<br />

Verringerung des Frauenanteils seit 1999 <strong>im</strong> Vergleich zu den Angaben in der Studie von Astrid Ziegler.<br />

Der Befund , dass in den hier betrachteten Industriebranchen der Anteil der Frauen, die für<br />

einfache Tätigkeiten ohne Berufsausbildung eingesetzt werden, den Frauenanteil an allen<br />

Beschäftigten übersteigt, wird auch durch das IAB-Betriebspanel bestätigt. Hier wird jedoch<br />

festgestellt: „Eine positive Entwicklung ist bei Beschäftigten für hochqualifizierte Tätigkeiten<br />

zu beobachten, Tätigkeiten also, die einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss<br />

erfordern: Hier sind zwar Frauen derzeit noch unterrepräsentiert, aber <strong>im</strong> Gegensatz zu den<br />

beiden anderen Qualifikationsstufen steigt der Frauenanteil bei hochqualifizierten Tätigkeiten<br />

seit 2003 an.“ 232 Der Bedarf an Hochqualifizierten wird somit steigen; umgekehrt werden für<br />

Geringqualifizierte weitere massive Beschäftigungseinbußen erwartet. Darin st<strong>im</strong>men die<br />

verschiedenen, bis 2010, 2015 sowie 2020 vorliegenden Prognosen überein. 233<br />

Exkurs: Führungspositionen<br />

Ein Frage, die in der Studie mit den vorliegenden Daten nicht weiter verfolgt werden konnte,<br />

ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen. Mit den Daten des IAB-Betriebspanel kann<br />

man festhalten, dass sich trotz des Anstieges qualifizierter Frauen in den Betrieben die<br />

Präsenz von Frauen in Führungspositionen nicht erhöht hat. Je höher die Hierarchiestufe,<br />

desto häufiger übernehmen Männer die Führungsverantwortung: „Während der Frauenanteil<br />

an allen Beschäftigten 44 % beträgt, liegt er bei Betrachtung der Beschäftigten der zweiten<br />

Führungsebene auf 35 % und bei Beschäftigten der ersten Führungsebene nur noch bei 25<br />

%.“ 234<br />

232 Fischer, G. u.a. (2009).<br />

233 Biersack, W. u.a. (2008).<br />

234 Fischer, G. u.a. (2009).<br />

181


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

16.2. Altersstruktur<br />

Die demografische Entwicklung in den deutschen Unternehmen und insbesondere <strong>im</strong><br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> ist viel diskutiert. Dies soll und kann an dieser Stelle nicht<br />

entsprechend ausführlich behandelt werden. Festzuhalten ist, dass der Prozess einer<br />

zunächst stark alternden und anschließend schrumpfenden Bevölkerung in Deutschland<br />

praktisch unumkehrbar ist. Bis etwa 2020 ist mit einer leichten Abnahme des<br />

Erwerbspersonenpotenzials zu rechnen. Danach aber sinkt es so stark, dass selbst relativ<br />

hohe jährliche Zuwanderungen und eine steigende Erwerbsbeteiligung der Frauen den<br />

demographischen Effekt nicht mehr kompensieren können. In anderen Industriestaaten sind<br />

ähnliche Entwicklungen zu beobachten. 235<br />

In Ostdeutschland wird der demografische Wandel – noch mehr als <strong>im</strong> Westen – auf längere<br />

Sicht zu gravierenden Veränderungen <strong>im</strong> <strong>Arbeit</strong>skräfteangebot führen. 236 Der wesentliche<br />

Grund für diese stark negative Bevölkerungsentwicklung ist der Geburtenausfall nach der<br />

Wende, als sich die Geburtenrate zeitweise fast halbierte. Verstärkt wird der abwärtsgerichtete<br />

Bevölkerungstrend durch die Abwanderung Ostdeutscher – vor allem junge<br />

Frauen. . Anders als <strong>im</strong> Westen bildet <strong>im</strong> Osten ein Anstieg der Erwerbsbeteiligung von<br />

Frauen kein nennenswertes Gegengewicht zum demografischen Effekt.<br />

In den in der Studie dargestellten Branchen ist eine deutliche Alterung der Beschäftigung<br />

festzustellen, zudem sind die in Ostdeutschland beschäftigten Frauen meist älter als die in<br />

Westdeutschland (z.B. in der Automobilindustrie und der Möbelindustrie). Dies hängt<br />

sicherlich auch mit der höheren Qualifikation insbesondere von älteren ostdeutschen Frauen<br />

zusammen. Junge Frauen sind insbesondere in der Luft- und Raumfahrt, der IT-Industrie<br />

sowie bei den erneuerbaren Energien beschäftigt.<br />

Tabelle 25<br />

Entwicklung des Frauenanteils nach Altersgruppen 2008 in ausgewählten<br />

Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Deutschland<br />

Branchen<br />

(Frauenanteil an svpfl.<br />

Beschäftigung m. Ausz. in der<br />

Branche 2008 in Dtl.)<br />

Frauenanteil in % an jeweiliger Altersgruppe (m. Ausz.)<br />

u 25 25-34 35-44 45-54 55-65<br />

Tendenz<br />

Frauenanteil<br />

u25 bis 65<br />

Automobil (14,19) 18,92 16,88 14,06 11,90 12,27 abnehmend<br />

Maschinenbau (16,27) 14,44 17,16 16,96 16,43 15,19 abnehmend<br />

Metall- u. Stahl (16,76) 12,70 15,64 17,12 18,27 18,04 steigend<br />

Möbel (21,86) 17,96 18,97 21,14 24,61 26,63 steigend<br />

Textil- u. Bekleidung (55,59) 53,35 53,26 53,98 57,84 57,81 steigend<br />

Medizintechnik i.e.S. (47,40) 48,94 48,66 47,59 47,95 42,22 abnehmend<br />

Quellen: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

235 Vgl. Kopel, M. u.a. (2009).<br />

236 Fuchs, J. (2009).<br />

182


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Die Verteilung der weiblichen Beschäftigten auf die verschiedenen Altersgruppen in den<br />

Industriebranchen (vgl. Tabelle 25) zeigt, dass in der Automobilindustrie, <strong>im</strong> Maschinenbau<br />

sowie in der Medizintechnik tendenziell der Anteil der Frauen steigt, je jünger die<br />

Beschäftigten sind – hier könnte sich eine Modernisierungsschub andeuten. Im Gegensatz<br />

dazu zeigt die Metall- und Stahlindustrie, die Möbelherstellung sowie die Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie tendenziell einen sinkenden Anteil von Frauen, je jünger die<br />

Beschäftigtengruppen sind. Letztere Branchen nutzen die „Fachkräftereserve“ Frauen also<br />

bislang deutlich weniger.<br />

16.3. <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen<br />

Erwerbstätigkeit kann Frauen wie Männer vor die Herausforderung stellen, berufliche mit<br />

familiären Pflichten in Einklang bringen zu müssen. Die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten,<br />

spielt dabei eine große Rolle. So geben auch mehr als die Hälfte aller abhängig und in<br />

Teilzeit beschäftigten Frauen in Deutschland als Grund für die Teilzeitarbeit familiäre oder<br />

persönliche Verpflichtungen an (60% in Westdeutschland, 20% in<br />

Ostdeutschland). 237 Allerdings hat Teilzeitbeschäftigung einen ambivalenten Charakter: Für<br />

Menschen mit familiären Pflichten ist sie zwar oft die einzige Möglichkeit, erwerbstätig zu<br />

sein, aber vielfach schränkt sie die Möglichkeiten ein, sich <strong>im</strong> Beruf weiterzuentwickeln und<br />

die finanzielle Sicherung <strong>im</strong> Alter zu aufzubauen. 238<br />

Nach wie vor ist Teilzeit eine Frauendomäne. Frauen waren 2008 (und auch die Jahre zuvor)<br />

mit einem Anteil von 80 % an allen Teilzeitbeschäftigten deutlich in der Mehrzahl und auch<br />

der Anteil der Teilzeitbeschäftigten ist bei den Frauen mit 44 % deutlich höher als bei<br />

Männern mit einem Anteil von nur neun Prozent. 239 Zwar sind laut den Ergebnissen des<br />

Betriebspanels 2008 in sog. „männerdominierten Betrieben“ durchschnittlich nur 14 % der<br />

dort Beschäftigten Frauen, doch ist der Frauenanteil an den Teilzeitbeschäftigten mit 49 %<br />

mehr als dre<strong>im</strong>al so hoch. In besagten männerdominierten Betrieben ist die Teilzeitquote<br />

bezogen auf alle Beschäftigte am niedrigsten, in den frauendominierten Betrieben am<br />

höchsten. In männerdominierten Betrieben hat also Teilzeit für alle Beschäftigten eine<br />

geringere Bedeutung als in frauendominierten Betrieben. 240 Diese Ergebnisse werden durch<br />

unsere Auswertung bestätigt.<br />

Die Teilzeitquoten (Anteil aller der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten) in den dargestellten<br />

Industriebranchen reichen von 2,9 (Schiffbau) bzw. 3,7% (Automobil / Metall- und<br />

Stahlindustrie) bis hin zu 9 % (Medizintechnik) und 11 % (Textil- und Bekleidungsindustrie).<br />

Sie liegen damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt 2008 von 18% 241 . Zudem ist<br />

Teilzeitarbeit <strong>im</strong>mer noch ein westdeutsches Frauenphänomen – hier bildet nur die<br />

Medizintechnik (<strong>im</strong> engeren Sinne) eine Ausnahme: Zwar ist in dieser Branche die<br />

Teilzeitquote in Ostdeutschland geringer als in Westdeutschland, allerdings ist der Anteil der<br />

237<br />

Kümmerling, A. u.a. (2008).<br />

238<br />

Fischer, G. u.a. (2009).<br />

239<br />

Vgl. ebd.<br />

240<br />

Ebd.<br />

241<br />

Vgl. Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg,<br />

Stichtag: 31.12.2008, WZ 08 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen<br />

183


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Frauen an Teilzeitarbeit deutlich höher als in den anderen Branchen. Die Frauenanteile an<br />

Teilzeitbeschäftigung variieren jedoch erheblich (vgl. Tabelle 26)<br />

Tabelle 26<br />

Frauenanteil bei den Voll- und Teilzeitbeschäftigten in ausgewählten Branchen des<br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s 2008<br />

Branchen<br />

(Frauenanteil an svpfl. Beschäftigung<br />

m. Ausz. in der Branche 2008 in Dtl.)<br />

und Teilzeitquote<br />

Automobil (14,19)<br />

Teilzeitquote: 3,70 %<br />

Maschinenbau (16,27)<br />

Teilzeitquote: 4,2 %<br />

Metall- u. Stahl (16,76)<br />

Teilzeitquote: 3,75 %<br />

Möbel (21,86)<br />

Teilzeitquote: 4,7 %<br />

Textil- u. Bekleidung (55,95)<br />

Teilzeitquote: 11,23 %<br />

Medizintechnik i.e.S. (47,40)<br />

Teilzeitquote: 9 %<br />

Frauenanteil in % an jeweiliger Beschäftigtengruppe (m. Ausz.)<br />

Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland<br />

VZ % TZ % VZ % TZ % VZ % TZ %<br />

16,04 66,07 12,07 66,27 16,05 59,45<br />

13,79 72,42 13,74 72,69 14,23 68,05<br />

14,48 75,39 14,36 75,92 15,08 70,44<br />

18,89 80,44 18,47 81,30 58,31 71,84<br />

50,83 93,19 49,37 93,37 55,62 91,68<br />

43,84 84,67 41,26 84,43 21,59 86,30<br />

Quellen: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen. bedeutet eine Erhöhung des Frauenanteils seit 1999, umgekehrt bedeutet eine<br />

Verringerung des Frauenanteils seit 1999 <strong>im</strong> Vergleich zu den Angaben in der Studie von Astrid Ziegler.<br />

Ein Grund für den stellenweise ungewöhnlich hohen Männeranteil könnte die Altersteilzeit<br />

sein, die laut der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> bei den Teilzeitbeschäftigten integriert sind. Der<br />

Frauenanteil an den Altersteilzeitbeschäftigten in Deutschland hat sich von Anfang 1999 bis<br />

Ende 2007 auf 44 % verdoppelt und liegt in Ostdeutschland (61 %) weitaus höher als in<br />

Westdeutschland (39 %). Hier kann die hohe, von Vollzeitarbeit geprägte Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen zu DDR-Zeiten nachwirken, die Altersteilzeit für Frauen finanziell attraktiv macht.<br />

Seit das Altersteilzeitgesetz <strong>im</strong> Jahr 2000 novelliert wurde, kann es auch von<br />

Teilzeitbeschäftigten genutzt werden. Nach dieser Änderung erhöhte sich der Frauenanteil in<br />

Westdeutschland deutlich. Im Jahr 2007 kamen 4 % der altersteilzeitbeschäftigten Frauen<br />

aus Teilzeitarbeitsverhältnissen. 242<br />

16.4. Geringfügige Beschäftigung<br />

Die geringfügige Beschäftigung nahm in den vergangenen Jahren deutlich zu, insbesondere<br />

westdeutsche Frauen nutzen diese prekäre Beschäftigungsform. Das Gewicht der<br />

geringfügigen Beschäftigung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen ist jedoch sehr<br />

unterschiedlich „Insbesondere in den Dienstleistungsbranchen sind geringfügig Beschäftigte<br />

zu finden. Von allen Minijobbern 2005 arbeiteten dort 83 %. 243 Weit überdurchschnittlich<br />

finden sich geringfügig Beschäftigte insbesondere <strong>im</strong> Reinigungsgewerbe, der Gastronomie,<br />

242 Wanger, S. (2009).<br />

243 BA (2007).<br />

184


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

in Kantinen und bei Catering-Betrieben sowie in privaten Haushalten. Vergleichsweise<br />

wenige dieser Beschäftigungsverhältnisse finden sich <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong>. 16 %<br />

der Minijobber arbeiten dort; auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte kommen 11<br />

Minijobber. 244 Überdurchschnittliche <strong>Wert</strong>e gab es <strong>im</strong> Ernährungsgewerbe sowie <strong>im</strong> Verlags-<br />

und Druckgewerbe.<br />

Auffällig ist zudem der deutlich höhere Anteil geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse in<br />

Westdeutschland. 2006 geht mehr als jede Fünfte (20,6%) erwerbstätige Frau in<br />

Westdeutschland einer geringfügigen Beschäftigung nach, in Ostdeutschland dagegen<br />

lediglich jede zehnte Frau (11,4%). 245<br />

In den Industriebranchen, die in der Studie <strong>im</strong> Fokus stehen, hat geringfügige Beschäftigung<br />

ebenfalls nicht den großen Stellenwert, wie in einigen Dienstleistungsbranchen (z.B.<br />

Einzelhandel). Trotzdem muss man, wie bei der svpfl. Teilzeitbeschäftigung auch, feststellen,<br />

dass Frauen hier deutlich überproportional vertreten sind – jedoch anteilig nicht so stark wie<br />

in der Wirtschaft insgesamt. (vgl. Tabelle 27) Zwischen 2008 und 2009 hat in der Wirtschaft<br />

insgesamt die geringfügige Beschäftigung leicht abgenommen, ebenso in den meisten<br />

Industriebranchen. In einigen Industriebranchen jedoch wächst diese Beschäftigungsform<br />

bezogen auf den Frauenanteil von 2008 zu 2009 an. Insbesondere in der Metall- und<br />

Stahlindustrie und bei der Herstellung von Möbeln ist eine leichte Zunahme des<br />

Frauenanteils bei den Minijobs in Ost und Westdeutschland zu beobachten. Diese<br />

Entwicklungstendenzen gilt es weiter zu beobachten.<br />

Tabelle 27<br />

Frauenanteil bei geringfügiger Beschäftigung (Minijobs) in ausgewählten<br />

Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> in Ost- und Westdeutschland<br />

2008 und 2009<br />

Branchen<br />

Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland<br />

2008 2009 2008 2009 2008 2009<br />

Automobil 50,50 49,69 51,74 51,12 38,42 37,19<br />

Maschinenbau 47,01 48,18 47,39 48,75 41,55 40,22<br />

Metall- u. Stahl 47,59 48,41 48,13 48,97 41,37 42,25<br />

Möbel 50,81 51,11 51,47 51,56 45,64 47,68<br />

Textil- u. Bekleidung 75,71 76,16 76,10 76,62 72,11 71,69<br />

Medizintechnik i.e.S. 65,66 65,57 66,44 66,36 59,21 58,96<br />

Wirtschaft gesamt 63,63 63,47 64,40 64,26 58,24 57,87<br />

Quellen: Bundesknappschaft: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02 (Stichtag 31. März 2008/ 2009), eigene<br />

Berechnungen. [WZ 2008]<br />

244 BA (2007).<br />

245 Jansen, A. u.a. (2009).<br />

185


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

16.5. Befristete Beschäftigung<br />

Befristete Beschäftigung ist eine Form der atypischen bzw. prekären <strong>Arbeit</strong>, die in<br />

Deutschland wächst 246 . Wirtschaftsübergreifend sind atypisch Beschäftigte stärker von<br />

Niedriglöhnen und die Beschäftigungsstabilität ist geringer. Es lohnt sich deshalb, auch den<br />

Blick auf die Industrie zu richten und die Betroffenheit von Frauen zu klären.<br />

Die Anteile von Frauen und Männern in befristeter Beschäftigung sind bundesweit relativ nah<br />

beieinander: 9,3% der Frauen und 8,4% der Männer arbeiteten in einem Zeitvertrag. 247 Die<br />

Verbreitung befristeter Beschäftigungsverhältnisse weist zwar keine ähnlich starke Dynamik<br />

auf wie die der Leiharbeitsverhältnisse, jedoch ist ihre Bedeutung unter allen<br />

Beschäftigungsformen erheblich größer als die der Leiharbeit. In 2004 waren fast 3 Millionen<br />

<strong>Arbeit</strong>erinnen und <strong>Arbeit</strong>er sowie Angestellte befristet beschäftigt, das entspricht einem<br />

Anteil von etwa 9,2%. Insbesondere in Ostdeutschland sind befristete <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse<br />

seit der ersten Mikrozensuserhebung von 1991 ein verbreitetes Phänomen (11,3%), das<br />

zunehmend stärker die Beschäftigungslandschaft prägt. Zudem ist festzustellen, dass<br />

befristete Beschäftigung vor allem jüngere <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen und <strong>Arbeit</strong>nehmer stärker trifft.<br />

Je höher der Bildungsgrad, desto seltener tritt befristete Beschäftigung auf. 248<br />

Nach den hier vorliegenden Daten des Mikrozensus waren in Deutschland in allen<br />

Wirtschaftbereichen. 2.944.000 befristete Beschäftigte (Angestellte sowie <strong>Arbeit</strong>erinnen und<br />

<strong>Arbeit</strong>er), davon 1.471.000 Frauen, dies entspricht rund 50%. An allen Erwerbstätigen <strong>im</strong><br />

Mikrozensus hatten die befristeten Beschäftigten einen Anteil von 9,92 %. (vgl.<br />

Tabellenanhang) In den einzelnen Industriebranchen ist in der Regel nur der deutschlandweite<br />

Anteil angegeben. Dort haben Frauen einen unterdurchschnittlichen Anteil an den<br />

befristeten <strong>Arbeit</strong>sverhältnissen mit Ausnahme der Textil- und Bekleidungsindustrie, wo<br />

Frauen mit knapp 67 % mehr als die Hälfte aufweisen. Der Frauenanteil bei den befristet<br />

Beschäftigten ist jedoch in allen Industriebranchen höher als der Beschäftigtenanteil. Sie<br />

sind also überproportional vertreten. (Ausnahme. Metall/ Stahl).<br />

Für die befristet Beschäftigten gilt <strong>im</strong> Kontext der Wirtschaftskrise, dass sie deutlich stärker<br />

von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit bzw. der Drohung betroffen sind. „Prekaritätsrisiken kumulieren vor allem<br />

bei Leiharbeitern und befristet Beschäftigten“ (…) Zwar deuten die Daten für 2006 und 2007<br />

darauf hin, dass sich <strong>im</strong> Aufschwung auch die Situation dieser Beschäftigtengruppen etwas<br />

verbessert hat. Doch in der Krise dürften die kleinen Forschritte schnell wieder zunichte<br />

gemacht werden und vor allem Zeitarbeiter in eine Abwärtsspirale geraten“ 249<br />

16.6. Ausbildung<br />

Die duale Ausbildung (wie auch das Studium an (Fach-) Hochschulen) stellt eine zentrale<br />

Möglichkeit dar, den Frauenanteil in einem männerdominierten Beruf und so auch in einer<br />

Branche zu erhöhen. Dazu gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Initiativen der<br />

Sozialpartner wie auch der Bundesregierung und der verschiedenen Landesregierungen.<br />

246 Vgl. HBS (2009).<br />

247 StBA (2008c).<br />

248 HBS (2005).<br />

249 Vgl. HBS (2009).<br />

186


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Prominente Beispiele hierfür sind der Girls Day wie auch der Nationale Pakt für Frauen in<br />

MINT-Berufen 250. Leider bislang mit wenig Erfolg. 251 Im Folgenden geht es um die<br />

Auszubildenden in svpfl. Beschäftigung.<br />

In Westdeutschland waren <strong>im</strong> Jahr 2005 nach Angaben des IAB-Betriebspanels 44 %, in<br />

Ostdeutschland nur 40 % aller Auszubildenden Frauen. 252 Dies entspricht <strong>im</strong> Westen in etwa<br />

dem Anteil der Frauen an allen Beschäftigten, <strong>im</strong> Osten liegt dieser Anteil hingegen ca. 6<br />

Prozentpunkte unter dem Anteil an den Beschäftigten. Das liegt jedoch selten an den<br />

fehlenden schulischen Abschlüssen, denn hier schneiden mittlerweile die jungen Frauen<br />

regelmäßig besser ab.<br />

Grundsätzlich sind Frauen in den technisch orientierten und in den IT-Berufen schwach<br />

vertreten – also gerade dort, wo die Perspektiven positiv sind. Und in den wenigen<br />

technischen Berufen, in die junge Frauen verstärkt einmünden, werden von den Betrieben –<br />

<strong>im</strong> Vergleich zum gesamten Berufsfeld – nur wenige Ausbildungsstellen angeboten.<br />

Entsprechend sieht die Verteilung in den Wirtschaftsbereichen aus. In beiden Teilen<br />

Deutschlands sind Frauen in der Landwirtschaft, <strong>im</strong> Bergbau, <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>,<br />

<strong>im</strong> Baugewerbe und <strong>im</strong> Bereich Handel/ Reparatur unterdurchschnittlich in der<br />

Berufsausbildung vertreten. 253<br />

Verschiedene Untersuchungen beschäftigten sich mit dem Berufswahlverhalten von jungen<br />

Männern und Frauen. Demnach gibt es eher männerdominierte Berufe, eher ausgeglichene<br />

Berufe und eher frauendominierte Berufe. Zu den männerdominierten Berufen zählen vor<br />

allem Bauberufe und technische Berufe, beides Berufe, die vor allem von Betrieben des<br />

Baugewerbes und des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s nachgefragt werden (meist in<br />

männerdominierten Betrieben). 254 Junge Frauen entscheiden sich also <strong>im</strong>mer noch<br />

verhältnismäßig selten für männerdominierte Berufe und/ oder Betriebe und/ oder Branchen.<br />

Die Verteilung der jungen Frauen und Männer auf die Berufe und Branchen wird durch zahlreiche<br />

Faktoren beeinflusst. Individuelle Interessen und Begabungen, eine geschlechtsspezifische<br />

Sozialisation, gesellschaftliche Rollenbilder, konkrete <strong>Arbeit</strong>sbedingungen wie<br />

auch vorhandene oder geglaubte Benachteiligung spielen hier eine Rolle und wirken sehr<br />

komplex zusammen. Entsprechend schwer sind die Verhaltensweisen offensichtlich zu<br />

beeinflussen. Neben den hier diskutierten Faktoren sind aber auch harte<br />

Diskr<strong>im</strong>inierungsfaktoren nicht außer acht zu lassen: Die geringere Ausbildungsvergütung<br />

wie auch die schlechteren Übernahmechancen von jungen Frauen in den Unternehmen. 255<br />

Die Ausbildung in den in der Studie dargestellten Industriebranchen ist entsprechend den<br />

vorangegangen Ausführungen nach wie vor männerdominiert. Besonders überraschend sind<br />

zwei Entwicklungen: Zum einen ist der Frauenanteil in nahezu allen Branchen (außer<br />

Automobil und Medizintechnik) in der Ausbildung geringer als bei den svpfl. Beschäftigten<br />

(ohne Auszubildende). Zum anderen ist der Frauenanteil bei den Auszubildenden in den<br />

250 Ziel des Nationalen Paktes ist, das Potential von Frauen für naturwissenschaftlich-technische<br />

Berufe angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels zu nutzen (vgl. www.komm-machmint.de,<br />

Stand 12/2009)<br />

251 Granato, M. u.a. (2008).<br />

252<br />

Hartung, S. u.a. (2006).<br />

253<br />

Vgl. ebd.<br />

254<br />

Fischer, U. u.a. (2009).<br />

255<br />

Granato, M. u.a. (2008).<br />

187


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

betrachteten ostdeutschen Branchen sogar noch unter dem Anteil weiblicher Auszubildender<br />

in Westdeutschland (Ausnahme: Medizintechnik) (vgl. Tabelle 28). 256 Damit sinkt der<br />

Frauenanteil bei den Facharbeiterinnen und Facharbeitern perspektivisch weiter ab –<br />

angesichts der demografischen Entwicklung ist dies keine hoffnungsvolle Entwicklung.<br />

Beschäftigungspotenziale bleiben offensichtlich weiter nicht erschlossen.<br />

Tabelle 28<br />

Entwicklung des Frauenanteils bei den Auszubildenden in ausgewählten<br />

Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Ost- und Westdeutschland 2008<br />

Branchen<br />

mit Beschäftigungsaufbau ( )<br />

und Beschäftigungsabbau ( )<br />

u. svpfl. Beschäftigung 2008<br />

Frauenanteil an allen svpfl. Beschäftigten und Auszubildenden<br />

in %<br />

Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland<br />

Svpfl.<br />

Besch<br />

Azubis Svpfl.<br />

Besch<br />

Azubis Svpfl.<br />

Besch<br />

Azubis<br />

Automobil ( ) 699.572. 13,99 18,48 13,79 18,89 16,90 14,19<br />

Maschinenbau ( ) 1.028.823 16,45 13,82 16,49 14,54 16,10 8,24<br />

Metall- u. Stahl ( ) 1.049.311 17,13 11,62 17,15 12,30 17,01 8,28<br />

Möbel ( ) 126.060 22,08 19,27 21,79 19,79 23,98 15,93<br />

Textil- u. Bekleidung ( ) 115.491 55,70 53,19 54,62 54,58 61,59 46,41<br />

Medizintechnik i.e.S. ( ) 134.937 47,31 48,57 45,06 47,79 57,98 52,14<br />

Quellen: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />

(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

16.7. Weiterbildung 257<br />

Die berufliche Weiterbildung gewinnt angesichts des rasanten gesellschaftlichen Wandels<br />

und einer kurzen Halbwertzeit von Wissen sowie den strukturellen Veränderungen der<br />

Industrielandschaft in Deutschland <strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung. Lebenslanges Lernen ist hier<br />

das Stichwort. Frauen (wie auch Männer) können durch Weiterbildung ihren <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

sichern (z.B. als Beschäftigte ohne Ausbildung), in Führungspositionen aufsteigen und ein<br />

höheres Einkommen erwirtschaften. Obwohl also für Unternehmen wie Beschäftigte die<br />

Notwendigkeit des Lebenslangen Lernens unbestritten ist, haben einzelne Gruppen <strong>im</strong><br />

Betrieb durchaus unterschiedliche Zugänge zu betrieblicher Weiterbildung:<br />

Im Kern lässt sich sagen, dass sog. gering Qualifizierte und Ältere besonders wenig an<br />

betrieblicher und beruflicher Weiterbildung teilnehmen. Bezogen auf best<strong>im</strong>mte Branchen<br />

besteht auch eine Benachteiligung von Frauen. . 258<br />

256 Zu beachten ist, dass wir mit de4n Branchendaten nicht die konkreten berufe erfassen können – so<br />

steht zu vermuten, dass die jungen Frauen in den Industriebranchen z.T. auch frauentypische Berufe<br />

wie Industriekauffrau lernen.<br />

257 Die Weiterbildungsquoten schwanken erheblich, was insbesondere dem Untersuchungsdesign<br />

geschuldet ist. So hat z.B. das IAB-Betriebspanel lediglich ein Halbjahr als Referenzzeitraum für die<br />

Betriebe, während alle anderen Untersuchungen sich auf ein ganzes Jahr beziehen. Die folgenden<br />

Ausführungen können diese Datenverwerfungen nicht mitdiskutieren, werden aber die jeweilige<br />

Datenquelle deutlich benennen.<br />

188


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Männer nahmen 2005 in Deutschland häufiger als Frauen an betrieblichen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen teil. 259 Die Teilnahmequote der Männer in allen Unternehmen<br />

betrug 32%, die der Frauen 27%. Die Differenz zwischen beiden Geschlechtern blieb <strong>im</strong><br />

Vergleich zu 1999 unverändert, da die Teilnahmequote jeweils um 2 Prozentpunkte abnahm.<br />

Diese Differenz ist vor allem auf die unterschiedliche Beteiligung in Unternehmen mit mehr<br />

als 250 Beschäftigten zurückzuführen – dort erreichten die Männer eine Quote von 36%,<br />

während die Frauen mit nur 29% doch deutlich dahinter zurückblieben. In kleinen<br />

Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) bestehen nahezu keine Unterschiede zwischen den<br />

Geschlechtern (24% für Männer bzw. 25% für Frauen). Schon 1999 zeigten sich diese<br />

Ausprägungen nach Betriebsgrößenklassen.<br />

Genau wie bei der Teilnahmequote zeigt sich auch bei den Weiterbildungsstunden je<br />

Beschäftigtem eine leichte Tendenz zugunsten der männlichen Beschäftigten. Sie nahmen<br />

2005 mit zehn Stunden zwei Stunden länger an Kursen teil als Frauen. Im Vergleich zu 1999<br />

hat sich die Differenz um eine Stunde verringert. Die größten Unterschiede bestehen<br />

wiederum in den Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten (Männer mit elf Stunden<br />

und Frauen mit acht Stunden), während in den anderen Unternehmen der Unterschied nur<br />

eine Stunde beträgt. 260<br />

Tabelle 29<br />

Teilnahme an Weiterbildung von Frauen und Männern in ausgewählten<br />

Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Deutschland 2008<br />

Branchen<br />

Teilnahme an Weiterbildung insgesamt und Frauenanteil in %<br />

Erwerbstätige <strong>im</strong> Mikrozensus darunter in Weiterbildung<br />

Erwerbstätige<br />

Frauen<br />

in % an<br />

Erwerbstätigen<br />

gesamt<br />

in % an<br />

Erwerbstätigen<br />

Frauen<br />

in % an<br />

Weiterbildung<br />

Automobilindustrie 1.139.000 199.000 17,47 214.000 18,79 33.000 15,42<br />

Maschinenbau 1.174.000 209.000 17,80 197.000 16,78 35.000 17,77<br />

Metall- und<br />

Stahlindustrie<br />

1.240.000 212.000 17,10 145.000 11,69 22.000 15,17<br />

Möbelherstellung 230.000 47.000 20,43 20.000 8,69 5.000 25,00<br />

Textilindustrie 123.000 60.000 48,78 11.000 8,94 6.000 54,55<br />

Medizintechnik i.e.S. 193.000 83.000 43,00 44.000 22,80 15.000 34,09<br />

o.g.<br />

Industriebranchen<br />

addiert<br />

4.099.000 810.000 19,76 631.000 15,39 116.000 18,38<br />

Wirtschaft insg. 38.734.000 17.546.000 45,29 7.632.000 19,70 3.605.000 47,24<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt (2009) Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt), Wiesbaden.<br />

Die Ergebnisse des Mikrozensus, die für die Einschätzung des Frauenanteils in der<br />

Weiterbildung hier herangezogen wurden, ergeben eine durchschnittlich relativ geringe<br />

Weiterbildungsbeteiligung aller Erwerbstätigen in den Industriebranchen – zusammen nur<br />

258 Lenz, K.; Voß, A. (2009).<br />

259 Behringer, F. u.a. (2008).<br />

260 Vgl. ebd.<br />

189


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

knapp 16 %. Frauen sind zusammengenommen und in einigen Industriebranchen unter dem<br />

Frauenanteil insgesamt beteiligt. Ausnahme ist die Textilindustrie, wo der hohe Frauenanteil<br />

noch durch einen höheren Frauenanteil an der Weiterbildung übertroffen wird (vgl. Tabelle<br />

29). Dies ist insbesondere <strong>im</strong> Kontext der Tarifverträge zur Weiterbildung / Qualifizierung in<br />

diversen dieser Branchen ein überraschendes Ergebnis.<br />

16.8. Einkommen<br />

Die Verringerung des „Gender Pay Gap“ ist ein wesentliches Ziel der Europäischen<br />

Beschäftigungsstrategie wie auch der Lissabonstrategie und schon lange auf der Agenda der<br />

Europäischen Union. Die gesetzliche Grundlagen hierfür gibt es, zumindest theoretisch,<br />

schon länger, z.B. Artikel 3 Abs.2 Grundgesetz und Artikel 119 EWG. 261 Trotz dieser<br />

politischen und rechtlichen Vorsätze ist die Einkommensungleichheit von Frauen und<br />

Männern bislang nicht gelöst.<br />

Die Entlohnung von Frauen bei den abhängig Beschäftigten blieb in Deutschland auch <strong>im</strong><br />

Jahr 2008 deutlich hinter der der Männer zurück. Für den Durchschnitt der<br />

Vollzeitbeschäftigten <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> zeigt sich be<strong>im</strong> Bruttomonatsverdienst<br />

eine Lücke von 27 % – Frauen verdienen hier <strong>im</strong> Schnitt 2.667 und Männer 3.639 brutto <strong>im</strong><br />

Monat. 262 Schätzungen unter Berücksichtigung von Strukturmerkmalen wie Bildung,<br />

Berufserfahrung oder Kinderzahl zeigen, dass sich gut ein Drittel der Einkommensdifferenz<br />

auf geschlechtsspezifische Unterschiede in diesen Merkmalen zurückführen lässt.<br />

Tabelle 30<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste von vollzeitbeschäftigten Frauen<br />

und Männern in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s<br />

in Ost- und Westdeutschland 2008<br />

Branchen<br />

Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Durchschnitt aller<br />

Leistungsgruppen (mit Sonderzahlungen) in Euro<br />

Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland<br />

Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen<br />

Automobilindustrie 4.107 3.425 4.204 3.511 2.716 2.507<br />

Maschinenbau 3.818 3.059 3.927 3.125 2.616 2.359<br />

Herstellung Metallerzeugnissen 3.076 2.453 3.225 2.557 2.193 1.872<br />

Möbelherstellung 2.844 2.373 2.942 2.490 1.967 1.735<br />

Textilindustrie 2.885 2.018 3.059 2.204 1.939 1.524<br />

Medizintechnik i.w.S. (WZ 33) 4.194 2.690 4.314 2.820 3.037 1.936<br />

Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong> 3.639 2.667 3.775 2.799 2.521 1.939<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008) Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten, <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich, 1. Quartal 2008, Wiesbaden.(nach WZ 03)<br />

261 Ziegler, A. (2008).<br />

262 Vgl. StBA (2008b).<br />

190


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Der Rest beruht auf nicht beobachteten Faktoren. Hierzu gehören mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit auch diskr<strong>im</strong>inierend wirkende Mechanismen auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt, die<br />

für Frauen zu Abschlägen be<strong>im</strong> Verdienst führen. 263<br />

Die Industriebranchen <strong>im</strong> Einzelnen (vgl. Tabelle 30) zeigen, dass wir es <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

<strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> insgesamt mit gut verdienenden Erwerbstätigen zu tun haben –<br />

allerdings geht es den Männern hier (<strong>im</strong> Einkommen) noch besser als den Frauen. Den<br />

westdeutschen Frauen und Männern geht es zudem jeweils besser als den ostdeutschen<br />

Frauen und Männern. Besonders stechen die von Frauen stärker besetzten Branchen der<br />

Textilindustrie sowie der Medizintechnik i.w.S. mit der größten Differenz ins Auge: Hier<br />

verdienen Frauen <strong>im</strong> Schnitt bundesweit 867 Euro bzw. sogar 1.501 Euro weniger als die<br />

Männer in der jeweiligen Branche. Wie auch in den anderen Industriebranchen verringert<br />

sich für diese beiden Branchen der Abstand in Ostdeutschland – allerdings bilden sie auch<br />

hier den Spitzenreiter <strong>im</strong> „Gender Pay Gap“. Für die Unterschiede von Frauen und Männern<br />

ist insbesondere die Entlohnung der obersten Leistungsgruppe (1) verantwortlich, hier liegen<br />

quer durch alle Branchen die größten Differenzen.<br />

Betrachtet man die Einkommen in den unteren Leistungsgruppen (5), so ändert sich das Bild<br />

(vgl. Tabelle 31) Hier sticht bundesweit die Automobilindustrie und die Textilindustrie mit den<br />

größten Differenzen hervor, während die Medizintechnik hier vergleichsweise geringe<br />

Unterschiede aufweist. Nach Ost und West differenziert verändert sich das Bild erneut.<br />

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Frauen bundesweit in den hier betrachteten<br />

Industriebranchen, mit Ausnahme der Textilindustrie, zum Teil deutlich über dem<br />

Durchschnitt <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> liegen. Zudem konnten die Tarifvertragsparteien<br />

Einkommen aushandeln, die großteils weit jenseits eines Mindestlohns oder Niedriglöhnen<br />

aus anderen Branchen liegen.<br />

Tabelle 31<br />

Bruttomonatsverdienste von Frauen in Leistungsgruppe 5 (mit<br />

Sonderzahlungen) in Euro und Differenz zu den Einkommen der Männer in<br />

Euro in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s 2008<br />

Branche<br />

LG 5<br />

Frauen<br />

Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland<br />

Diff. zu LG 5<br />

Männer<br />

LG 5<br />

Frauen<br />

Diff. zu LG 5<br />

Männer<br />

LG 5<br />

Frauen<br />

Diff. zu LG 5<br />

Männer<br />

Automobilindustrie 2.410 -407 2.424 -468 2.134 -158<br />

Maschinenbau 2.277 -232 2.289 -242 1.648 -154<br />

Herstellung Metallerzeugn. 1.993 -285 2.017 -290 1.634 -187<br />

Möbelherstellung 2.020 -314 2.095 -282 1.442 -308<br />

Textilindustrie 1.588 -435 1.647 -431 1.231 -161<br />

Medizintechnik i.w.S. (WZ 33) 2.158 -114 2.228 -88 1.189 -541<br />

Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong> 1.975 -354 2.030 -340 1.492 -394<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008) Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten, <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong><br />

Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich, 1. Quartal 2008, Wiesbaden. .(nach WZ 03)<br />

263 Busch, A. u.a. (2008).<br />

191


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

17. Ausblick und Handlungsempfehlungen<br />

Der deutsche <strong>Arbeit</strong>smarkt wird <strong>im</strong>mer weiblicher – doch die Industrie verhält sich<br />

gegenläufig! Die vorliegende Studie konnte zeigen, dass insbesondere die zahlenmäßige<br />

Entwicklung der weiblichen Auszubildenden <strong>im</strong> Zeitverlauf zurück geht. Das verarbeitende<br />

<strong>Gewerbe</strong>, wie nahezu jede Branche in den Industrienationen, mit erheblichen Problemen<br />

durch Alterung konfrontiert, rekrutiert eher junge Männer und scheint auf das weibliche<br />

Nachwuchspotential verzichten zu können.<br />

Die regionale Analyse zeigt, dass in Ostdeutschland nach wie vor mehr und besser<br />

qualifizierte Frauen in der Industrie beschäftigt sind. Allerdings sind in Ostdeutschland auch<br />

nur 12% der Beschäftigten der hier dargestellten Industriebranchen tätig. Im Folgenden<br />

werden schlaglichtartig die zentralen Ergebnisse zusammengefasst und auf einige<br />

Kernthesen konzentriert, die <strong>im</strong> nachfolgenden Kapitel in Handlungsempfehlungen münden.<br />

Die Industrie hat das Potenzial weiblicher Fachkräfte noch nicht erschlossen<br />

Frauen sind nach wie vor <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> unterrepräsentiert und dies wird sich<br />

absehbar nicht wesentlich ändern: Die Entwicklung der jüngeren Jahrgänge, die Zahl der<br />

Auszubildenden, die geringe Weiterbildungsbeteiligung insgesamt sowie der voranschreitende<br />

Abbau einfacher Tätigkeiten weisen alle in die gleiche Richtung. Über den<br />

Zeitverlauf 1999 bis 2008 zeigte sich zudem, dass alle Branchen zusammen und viele<br />

einzelne Industriebranchen bei ihrem Frauenanteil verloren haben – und das sowohl in Ost-<br />

wie auch in Westdeutschland. Damit bekommt die Diskussion um den Fachkräftebedarf in<br />

den Industriebranchen eine dramatische Perspektive. Die schulisch gut ausgebildeten<br />

jungen Frauen sind als Potenzial nicht ernsthaft in den Blick genommen, obwohl nahezu<br />

einhellig alle Diskurse zur Bewältigung des demografischen Wandels die Erschließung „der<br />

Zielgruppe Frau“ an erster Stelle nennen.<br />

Die unzureichende Wahrnehmung des weiblichen Potentials wird unter anderem auch durch<br />

das IAB-Betriebspanel bestätigt: <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> wurden Frauen als Fachkräfte<br />

unterdurchschnittlich eingestellt, obwohl sich der betriebliche Fachkräftebedarf dort in den<br />

vergangenen Jahren deutlich erhöhte. 264 Das zeigt sich sowohl an der steigenden Zahl von<br />

Neueinstellungen von Fachkräften als auch an der gestiegenen Zahl von Stellen für<br />

qualifizierte Tätigkeiten, die zum Befragungszeitpunkt unbesetzt waren. Mit rund 20 % war<br />

dabei der Anteil der unbesetzten Stellen größer als jener der Neueinstellungen (10 %). 265<br />

Aus diesem Mangel heraus machen die Betriebe zunehmend Zugeständnisse, z.B. an die<br />

Berufserfahrung oder/ und Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber. In den Betrieben<br />

des Produzierenden <strong>Gewerbe</strong>s erfolgten anteilig etwas mehr Einstellungen mit solchen<br />

Kompromissen als in Betrieben der Dienstleistungsbereiche. 266 Weiterhin wird deutlich, dass<br />

264 IAB 2009 Forschungsbericht 4/2009, S.44.<br />

265 IAB 2009 Forschungsbericht 4/2009, S.29ff.<br />

266 IAB 2009 Forschungsbericht 4/2009, S.35.<br />

192


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

dann mehr Frauen eingestellt werden (konnten), wenn die Rahmenbedingungen st<strong>im</strong>men:<br />

Eine überdurchschnittlich hohe Einbeziehung von Frauen in Beschäftigung gab es in jenen<br />

Betrieben, die vergleichsweise günstige Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie aufweisen konnten. Betriebe mit neu eingestellten weiblichen Fachkräften<br />

realisierten deutlich häufiger Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen<br />

und Männern als andere Betriebe. Betriebe, die hochqualifizierte Frauen einstellten, waren<br />

<strong>im</strong> Gender-Bereich am aktivsten. Wichtig waren Kinderbetreuungsangebote sowie eine<br />

zielgerichtete Förderung von Frauen. 267<br />

Es dürften also zweierlei Probleme zu lösen sein: Zum einen muss die reale Attraktivität der<br />

Betriebe steigen und dies den jungen Frauen positiv vermittelt werden, zum anderen müssen<br />

die Betriebe junge Frauen als Fachkräftepotenzial stärker in den Blick nehmen und damit<br />

ihre Unternehmenskultur <strong>im</strong> Lichte des demografischen Wandels kritisch hinterfragen.<br />

Die Innovationskraft der Unternehmen ist noch nicht ausgereizt<br />

Innovationen sind in Deutschland für die Entwicklung der industriellen Unternehmen sehr<br />

bedeutsam. Es geht darum, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, neue Märkte<br />

zu erschließen bzw. alte Märkte zu erhalten, aber auch unternehmensintern <strong>Arbeit</strong>sprozesse<br />

und damit die Personal- und Organisationsentwicklung voran zu bringen, um u.a.<br />

Lebenslanges Lernen Wirklichkeit werden zu lassen. Doch das Fraunhofer Institut<br />

bescheinigt Deutschland, auf Basis internationaler Vergleiche, eine starke Unterrepräsentanz<br />

der Frauen in eben diesen Innovationsprozessen und fasst bündig zusammen:<br />

“Ideenfindung ist hierzulande scheinbar Männersache“. Im Ergebnis erzeugt die Dominanz<br />

der Männer, dass Unternehmen die Innovationspotenziale ihrer Mitarbeiterinnen nicht<br />

angemessen nutzen können. Somit bewertet das Institut den geringen Anteil weiblicher<br />

Innovateure sogar als Innovationshemmnis und Wettbewerbsnachteil für den Standort<br />

Deutschland “. 268 Leider gilt dies auch für die Branchen in der hier vorliegenden Studie, auch<br />

hier kommen hochqualifizierte Frauen nur selten vor. Die mangelnde Attraktivität der<br />

Unternehmen bzw. der mangelnde Zugang junger hochqualifizierter Frauen und weiblicher<br />

Fachkräfte hemmt auch hier Innovationen – nach innen und nach außen. Damit liegen<br />

entscheidende Innovationschancen brach und die Chancengleichheit als Innovationsfaktor<br />

verkannt. 269<br />

Eine geschlechterorientierte Branchendifferenzierung zeigt bedeutsame Unterschiede<br />

Die Ausgangs- und Rahmenbedingungen unterscheiden sich von Branche zu Branche. Das<br />

umfasst Personalabbau oder -aufbau (einhergehend mit einem branchenspezifischen<br />

Strukturwandel), viele oder wenige hochqualifizierte Beschäftigte, mehr oder weniger<br />

Teilzeitbeschäftigung etc. Zudem stellen sich „neue“ Branchen (Herstellung von<br />

267 IAB 2009 Forschungsbericht 4/2009, S.54.<br />

268 http://blog.iao.fraunhofer.de/home/archives/283.html (Stand: 21.12.2009)<br />

269 Vgl. Kutzner, Edelgard / Brandt, Cornelia (2009): Innovation durch Chancengleichheit –<br />

Chancengleichheit durch Innovation, in: Schröder, Lothar / Kutzner,. Edelgard / Brandt, Cornelia (Hg):<br />

Innovation durch Chancengleichheit – Chancengleichheit durch Innovation, Hamburg. I<br />

193


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Solarmodulen, IT-Dienstleistungen) anders dar, als „alte“ Industriezweige. Damit scheinen<br />

eher branchenspezifische Ansätze und Diskussionen notwendig, um die Anzahl der und die<br />

Rahmenbedingungen für die beschäftigten Frauen in den Industriebranchen zu verbessern.<br />

Festzuhalten ist, dass in den industriellen Frauenbranchen der Frauenanteil und die<br />

<strong>Arbeit</strong>sbedingungen wie Weiterbildung nicht unbedingt besser für die dort arbeitenden<br />

Frauen sind. Im Gegenteil, hier sind die Einkommen stark geschlechterdifferenziert zum<br />

Nachteil der Frauen. Eine Frage, die <strong>im</strong> Rahmen der Studie nicht angegangen werden<br />

konnte, ist die Frage nach den Berufen bzw. Tätigkeitsbereichen der Frauen in den<br />

einzelnen Branchen – vor diesem Hintergrund ist es von besonderer Relevanz, weitere<br />

Untersuchungen anzustellen, die Aufschluss geben zu den Tätigkeitsbereichen der Frauen in<br />

den Industriebranchen. Es geht also darum, das Wissen um die Geschlechterd<strong>im</strong>ension in<br />

Branchen und Betrieben weiter zu vertiefen.<br />

Atypische Beschäftigung spielt für industrielle Frauenbeschäftigung bislang eine<br />

geringe Rolle<br />

Mit der Studie kann die Bedeutung einer Reihe von Rahmenbedingungen für die einzelnen<br />

Branchen eingeschätzt werden; diese Einschätzungen reichen über eine Bewertung der<br />

Frauenbeschäftigung weit hinaus: So wurde deutlich, dass Teilzeitarbeit, Minijobs und<br />

befristete Beschäftigung sowie Niedriglohn in den hier dargestellten Branchen (glücklicherweise)<br />

bislang kaum eine Rolle spielen. Überwiegend handelt es sich zudem um<br />

existenzsichernde Teilzeitarbeit. Wenn jedoch Teilzeitarbeit, geringfügige oder befristete<br />

Beschäftigung genutzt werden, dann ist der Frauenanteil darin sehr hoch.<br />

Zudem ist die Leiharbeit <strong>im</strong> Rahmen der Studie nicht bearbeitet worden, obwohl sich diese<br />

Beschäftigungsform gerade in der Industrie sehr dynamisch entwickelt. Daher gilt die obige<br />

These nur für jene Formen der atypischen Beschäftigung, die auch Gegenstand der<br />

Untersuchung war.<br />

Unterschiede zwischen Ost– und Westdeutschland sind noch <strong>im</strong>mer gravierend<br />

Der Blick auf die regionale Verteilung nach Ost- und Westdeutschland offenbart weiterhin<br />

tiefgreifende Unterschiede in der Qualifikation, der Altersstruktur, <strong>im</strong> <strong>Arbeit</strong>szeitvolumen, in<br />

Ausbildung und Einkommen. Fragen, die bezogen auf die beschäftigten Frauen in den<br />

Industriebranchen Westdeutschlands eine zentrale Rolle spielen, sind in Ostdeutschland<br />

eher randständig (z.B. Teilzeitarbeit) und umgekehrt (z.B. Einkommen). Auch hier tut<br />

Differenzierung Not – um praxisnah und erfolgreich die Benachteiligung von Frauen zu<br />

beheben.<br />

Wirtschaftskrise ist angekommen – wird Frauenbeschäftigung noch zurück gedrängt?<br />

Für die einzelnen Branchen wurde die Betroffenheit von der Krise qualitativ eingeschätzt.<br />

Wie in allen Medien zu hören und zu lesen ist, sind die Branchen in unterschiedlichem Maße,<br />

aber letztlich doch alle, von der Wirtschaftskrise berührt. Im Juni 2009 waren 40,2 Mio.<br />

194


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Personen erwerbstätig, das waren 92.000 oder 0,2 % weniger als <strong>im</strong> Juni 2008. Die Zahl der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag bei 27,4 Mio., 36.000 oder 0,1 % niedriger als<br />

ein Jahr zuvor. 270<br />

Auch die Befragung von Betrieben unterstreicht die Betroffenheit: Rund 39 % aller Betriebe<br />

sahen sich von der Wirtschaftskrise betroffen. 271 Sieben Prozent fühlten sich sogar<br />

existentiell gefährdet. Diese Anteile waren in Ost- und Westdeutschland gleich hoch. Rund<br />

1,7 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SV-Beschäftigte) waren in den existentiell<br />

gefährdeten Betrieben tätig. 32 % der Betriebe spürten die Auswirkungen der Krise in<br />

Teilbereichen, bislang aber nicht existentiell. In ihnen arbeiteten rund zehn Mio. SV-<br />

Beschäftigte. Der Anteil dieser teilweise betroffenen Betriebe war mit 33 % <strong>im</strong> Westen um<br />

sieben Prozentpunkte höher als <strong>im</strong> Osten. Die höhere Exportabhängigkeit der<br />

westdeutschen Industrie führt hier zu einer etwas stärkeren Belastung durch die Krise.<br />

Erwartungsgemäß beeinträchtigt die Wirtschaftskrise vor allem den produzierenden<br />

Sektor 272 : Über die Hälfte der Betriebe des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s war von der Krise<br />

betroffen. Am höchsten lag der Anteil mit knapp 70 % <strong>im</strong> Bereich Metall/Metallerzeugnisse.<br />

Rund 20 % fühlten sich hier sogar existentiell gefährdet. Der zweithöchste Anteil ist <strong>im</strong><br />

Bereich Chemie/Kunststoff/ Glas/Baustoffe zu verzeichnen (61 % insgesamt betroffen, 10 %<br />

existentiell) und der dritthöchste Anteil <strong>im</strong> Bereich Holz/Papier/Druck- und Verlagsgewerbe (8<br />

% insgesamt, 11 % existentiell).<br />

Interessant sind hier die Einschätzungen zu den Maßnahmen, die aufgrund der Krise<br />

getroffen wurden und werden: Zur Wahl stehen hier zahlreiche Möglichkeiten, u.a.<br />

Umstrukturierung, Einstellungsstopp, Kurzarbeit, Kürzungen (Einkommen/ <strong>Arbeit</strong>szeit) und<br />

Entlassungen. Rund vier von fünf betroffenen Betrieben verfügten einen<br />

Einstellungsstopp. 273 Deutlich über dem Durchschnitt lagen hier Betriebe aus den Bereichen<br />

Holz/Papier/Druck- und Verlagsgewerbe (96 %), Maschinenbau/ Elektrotechnik/ Fahrzeuge<br />

(91 %) und Ernährung/ Textil/ Bekleidung/ Möbel (91 %). Aber auch Umstrukturierung und<br />

Kürzungen von Einkommen/ <strong>Arbeit</strong>szeit werden genutzt.<br />

Diese Maßnahmen sprechen nicht dafür, dass in den Industriebranchen kurz- bis mittelfristig<br />

Frauen bessere Chancen haben werden – auch wenn dies eventuell kurzsichtig ist. Zudem<br />

steht zu befürchten, dass die Veränderung der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen <strong>im</strong> Sinne der<br />

Chancengleichheit von Frauen und Männern voraussichtlich mit dem Argument abgelehnt<br />

wird, dass die wirtschaftliche Stabilität der Betriebe erst einmal zu sichern sei – ein<br />

Nachdenken über die Fachkräftesicherung und die Innovationsfähigkeit mit den Ressourcen<br />

der weiblichen Beschäftigten ist dabei dann oftmals nachrangig.<br />

17.1. Handlungsempfehlungen<br />

Aus den vorangegangenen Darstellungen und Einschätzungen ergeben sich eine Reihe von<br />

Handlungsansätzen für eine an Chancengleichheit orientierten Industrie- und <strong>Arbeit</strong>spolitik.<br />

270 IAB Kurzbericht 20/2009 (Bach et al.)<br />

271 Vgl. IAB Kurzbericht 18/2009 (Heckmann et al. 2009)<br />

272 Vgl. IAB Kurzbericht 18/2009 (Heckmann et al. 2009) S.2.<br />

273<br />

195


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Wir verstehen diese als Vorschläge für eine Diskussion, die zwischen den Sozialpartnerinnen<br />

und Sozialpartner in Verbänden und Betrieben geführt werden muss – denn<br />

nur, wenn Chancengleichheitspolitik an die betriebliche Realität, wie beispielsweise<br />

Innovationsprozesse, anknüpft, kann sie nachhaltig gestaltet werden. Dabei geht es vor<br />

allem auch um die Offenlegung des Zusammenhangs von Chancengleichheit und Zukunftsfähigkeit<br />

der Unternehmen und Branchen – für verbandliche wie betriebliche Akteurinnen<br />

und Akteure. Dialoge und Diskurse scheinen geboten, um schrittweise das manifeste<br />

Beharrungsvermögen“ abzubauen.<br />

Das Potenzial von Frauen als Fachkräfte erschließen<br />

Die vorliegende Studie ergibt einen sinkenden Frauenanteil in den meisten<br />

Industriebranchen und einen geringen Anteil von Frauen bei den Hochqualifizierten, obwohl<br />

qualifizierte <strong>Arbeit</strong>skräfte gesucht werden. Dies verweist auf zwei Handlungsansätze: Zum<br />

einen muss die reale Attraktivität der Betriebe steigen und dies den jungen Frauen positiv<br />

vermittelt werden. Zum anderen müssen die Betriebe junge Frauen als Fachkräftepotenzial<br />

stärker in den Blick nehmen. Daneben müssen aber auch Frauen, die bislang in sog.<br />

einfachen Tätigkeiten beschäftigt waren und sind, stärker in den Blick als potenzielle künftige<br />

Fachkräfte genommen werden.<br />

Aus diesen Einschätzungen heraus sind Industrieunternehmen also gefordert, attraktiver für<br />

Frauen zu werden. Dazu gehört, wie u.a. die Ergebnisse des Index Gute <strong>Arbeit</strong> vermitteln,<br />

insbesondere eine gute <strong>Arbeit</strong>szeitgestaltung wie auch gute soziale Beziehungen<br />

(Kollegialität / Führungsstil). Daneben wissen wir, dass eine positive Besetzung des Themas<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie die Unternehmen für junge Frauen attraktiver macht.<br />

In den Industriebranchen entfallen zunehmend einfache Tätigkeiten – dieser Trend scheint<br />

bislang unaufhaltsam. Damit entfallen viele Tätigkeitsbereiche, die bislang Frauen verstärkt<br />

besetzt haben. Diese Frauen, die teilweise über eine sehr lange Berufserfahrung verfügen,<br />

sollten künftig stärker für Weiterbildung und einen Qualifikationsaufstieg gewonnen werden.<br />

Parallel ist zu klären, ob die einfachen Tätigkeiten durch eine neue Verknüpfung (z.B.<br />

Qualitätsprüfung) aufgewertet und damit bedeutsamer für die Betriebe gestaltet werden<br />

können.<br />

Neben diesen realen Veränderungsoptionen müssen die jungen Frauen für die Ausbildung in<br />

den Industriebranchen stärker gewonnen werden. Es wäre in diesem Sinne wichtig, dass die<br />

attraktiven Ausbildungsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten (so sie denn vorhanden<br />

sind) den jungen Frauen (möglichst frühzeitig) vermittelt werden. Im diese Sinne sind<br />

vorhandene Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen aber auch Hochschulen weiter<br />

auszubauen. Denkbar wäre auch, dass ein arbeitsorientiertes Gütesiegel für weibliche<br />

Auszubildende entwickelt wird als Orientierungs- und Mobilisierungsmöglichkeit.<br />

Die Innovationskraft der Unternehmen steigern<br />

Innovationsfähigkeit erweitern heißt hier der Ankerpunkt – dies würde die Mehrheit der<br />

Unternehmen sofort unterschreiben. Bedenklich st<strong>im</strong>mt, dass die Potenziale und Ressourcen<br />

196


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

von Frauen in der Innovationsdiskussion wenig Berücksichtigung finden. Die Unternehmen<br />

können für sich jeweils prüfen, ob und wie viele Frauen sie bei der Weiterentwicklung der<br />

internen <strong>Arbeit</strong>sstrukturen und der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen<br />

einbinden. Dabei ist mit Sicherheit ein bedeutsamer Gesichtspunkt, die unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsbereiche (also auch Frauen in einfachen Tätigkeiten) stärker in den Blick zu<br />

nehmen, beispielsweise für die Einarbeitung von jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren an<br />

den spezifischen Maschinen. Für die internen Innovationen sind die veränderten Ansprüche<br />

der Beschäftigten (Männer wie Frauen) an eine Balance von <strong>Arbeit</strong> und Privatleben<br />

mitzudenken. Nur dann wird ein modernes Unternehmen künftig noch die Auswahl bezogen<br />

auf das Fachkräftepotenzial haben und bestmögliche Ergebnisse erzielen.<br />

Eine geschlechterorientierte Branchendifferenzierung und geschlechtergerechte<br />

<strong>Arbeit</strong>spolitik stärken<br />

Damit für eine Branche (einen Betrieb) gezielt innovative Personal- und Organisationsmaßnahmen<br />

ergriffen werden können, muss eine fundierte Bestandsaufnahme erfolgen.<br />

Dazu gehören einerseits Daten und Fakten aber ebenso Einschätzungen der Beschäftigten<br />

und Führungskräfte. Hier gilt es, die Geschlechterd<strong>im</strong>ension verpflichtend für alle Strategiepapiere<br />

und -gespräche in einzelnen Branchen ebenso wie in Betrieben festzulegen. Im<br />

Sinne einer Stärken-Schwächen-Analyse muss geklärt werden, warum sich ggf. wenige<br />

Frauen bewerben, wenige Frauen an Weiterbildung teilnehmen und woher die<br />

Einkommensunterschiede resultieren. Entlang eines geschlechterdifferenzierten Branchen-<br />

und /oder Betriebschecks – wenn möglich <strong>im</strong> Benchmark mit vergleichbaren Unternehmen –<br />

können hier Hemmnisse und fördernde Faktoren aufgedeckt und damit Veränderungspotenziale<br />

freigelegt werden.<br />

Gerade bezogen auf das Einkommen scheint eine differenzierte Analyse aussichtsreich. Die<br />

Studie ergab sehr große Unterschiede bei der Größe des „Gender Pay Gap“.<br />

Skandalöserweise hat keine Branche Einkommensgerechtigkeit, doch bei manchen<br />

Branchen beträgt der Gap „nur“ 10%. Verglichen mit den „ungerechtesten“ Branchen,<br />

können jene mit geringem „Gender Pay Gap“ als Leuchttürme der gleichstellungspolitischen<br />

Industriepolitik gelten. Von elementarer Bedeutung ist die Beantwortung der Frage, welche<br />

Gründe für diese größere Egalität in den Einkommen verantwortlich sind – sicher steht hier<br />

die Unternehmenskultur <strong>im</strong> Zentrum. Nur wenn dieses Wissen für die industriepolitische<br />

Chancengleichheitspolitik gehoben ist, können Veränderungen bei der großen Mehrheit der<br />

Betriebe und Branchen zielgerichtet eingeleitet werden.<br />

Zudem gilt es weiter, Daten und Einschätzungen zu sammeln und zu erarbeiten, die die<br />

Tätigkeitsbereiche und Berufsverläufe von Frauen in den Industrieunternehmen transparent<br />

machen und so zielgruppen- und tätigkeitsgruppenspezifisch konkrete Veränderungsmöglichkeiten<br />

ausloten.<br />

Ein geschlechtergerechter Branchenreport muss sowohl betriebsspezifische Komponenten<br />

(<strong>Arbeit</strong>szeiten, betriebliche Interessenvertretung und Unternehmenskultur) wie branchenspezifische<br />

Faktoren (z.B. Tarifverträge) und regionale Rahmenbedingungen (Verbundangebote,<br />

Strukturpolitik etc.) enthalten, um möglichst umfassend die Zusammenhänge für<br />

die Frauenbeschäftigung zu beleuchten. Diese Informationen sind in einem breiten<br />

197


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Branchendialog mit betrieblichen Akteurinnen und Akteuren zu diskutieren, um eine<br />

gemeinsame Problemsicht zu entwickeln.<br />

Unterschiede zwischen Ost– und Westdeutschland positiv nutzen<br />

In dem oben benannten Sinne müssen also regionale Differenzen, insbesondere zwischen<br />

Ost- und Westdeutschland, nach wie vor berücksichtigt werden – und zwar bei allen<br />

gleichstellungspolitischen Aktivitäten. Damit sollen nicht die Differenzen verstärkt, sondern<br />

vielmehr die Unterschiede aufgedeckt und Veränderungsmöglichkeiten praxisnah gestaltet<br />

werden.<br />

Prekäre Beschäftigung verhindern<br />

Es gilt, bezogen auf die atypische Beschäftigung, weiterhin die vergleichsweise guten<br />

<strong>Arbeit</strong>sbedingungen in der Industrie aufrecht zu erhalten und zu verteidigen. Das ist trotz<br />

oder wegen der Wirtschaftskrise besonders bedeutsam, da Frauen tendenziell, wenn<br />

prekäre Beschäftigung zun<strong>im</strong>mt, dort stärker betroffen sind.<br />

Wirtschaftskrise kritisch gleichstellungspolitisch begleiten – auch nach 2009<br />

Die anstehenden Veränderungen (Umstrukturierung, Einstellungsstopp, Kurzarbeit,<br />

Kürzungen) in den Branchen und Betrieben müssen gleichstellungspolitisch reflektiert<br />

werden - da zu befürchten steht, dass prekäre Beschäftigung (v.a. für Frauen) und die<br />

innovativen betrieblichen Entwicklungsprozesse zur mehr Chancengleichheit hier in ein<br />

Hintertreffen geraten. Hierfür ist es notwendig, betriebsspezifisch aktuelle Daten zu den<br />

personalpolitischen Maßnahmen einzufordern und einen Dialog zur perspektivischen<br />

Entwicklung anzustrengen, der insbesondere auch die Innovationskraft und damit verbunden<br />

Fachkräftesicherung enthält.<br />

Innovative <strong>Arbeit</strong>spolitik in industriellen Branchen mit einer Geschlechterd<strong>im</strong>ension ist ein<br />

Gebot der Stunde! Obwohl wir es in zahlreichen profunden Rechtsgrundlagen haben,<br />

angefangen be<strong>im</strong> Grundgesetz bis hin zum Betriebsverfassungsgesetz, scheint die<br />

Übertragung in die Realität vor allem in der Industrie sehr anspruchsvoll. Trotzdem muss das<br />

Ziel einer zeitgemäßen <strong>Arbeit</strong>spolitik in den industriellen Branchen genau die Verknüpfung<br />

von Chancengleichheit mit den Schlüsselbegriffen Innovation, Zukunftsfähigkeit und<br />

Wettbewerbsfähigkeit sein. Dazu zählt die Zukunftsfähigkeit der Belegschaften und damit<br />

wiederum das heutige und künftige Qualifikationspotenzial der Frauen.<br />

198


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

18. Tabellen- und Grafikverzeichnis<br />

Grafiken <strong>im</strong> Text Seite<br />

• Grafik 1a: Beschäftigte in der Automobilindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet<br />

1999 und 2008<br />

• Grafik 1b: Beschäftigte in der Automobilindustrie in den neuen Ländern 1999<br />

und 2008<br />

• Grafik 1c: Verteilung von Frauen auf die Wirtschaftszweige der<br />

Automobilindustrie in Deutschland 2008<br />

• Grafik 2a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der<br />

Automobilindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 2b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Automobilindustrie nach Qualifikation in Deutschland,<br />

2008<br />

• Grafik 3a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der<br />

Automobilindustrie nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 3b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Automobilindustrie nach Alter in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 4a: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der<br />

Automobilindustrie<br />

• Grafik 4b: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Automobilindustrie 2008<br />

• Grafik 5a: Geringfügig Beschäftigte in der Automobilindustrie <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 5b: Geringfügig Beschäftigte in der Automobilindustrie in den neuen<br />

Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 5c: Verteilung von Frauen mit geringfügiger Beschäftigung auf die<br />

Wirtschaftszweige der Automobilindustrie in Deutschland 2009<br />

• Grafik 6: Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Automobilindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

• Grafik 7a: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden<br />

in der Automobilindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 7b: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden<br />

in den WZ der Automobilindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 8: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in der<br />

Automobilindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 9a: Bruttomonatsverdienste in der Automobilindustrie nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet, 2008<br />

• Grafik 9b: Bruttomonatsverdienste in der Automobilindustrie nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder<br />

• Grafik 9c: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren; von Karosserien, Aufbauten und Anhängern nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet, 2008<br />

• Grafik 9d: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Kraftwagen und<br />

Kraftwagenmotoren; von Karosserien, Aufbauten und Anhängern nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder, 2008<br />

13<br />

14<br />

14<br />

16<br />

16<br />

17<br />

18<br />

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20<br />

21<br />

21<br />

22<br />

23<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

27<br />

28<br />

199


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Grafik 9e: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Teilen und Zubehör<br />

für Kraftwagen nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet, 2008<br />

• Grafik 9f: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Teilen und Zubehör<br />

für Kraftwagen nach Leistungsgruppen, neue Länder, 2008<br />

• Grafik 10a: Beschäftigte in der Elektroindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet, 1999<br />

und 2008<br />

• Grafik 10b: Beschäftigte in der Elektroindustrie in den neuen Ländern, 1999<br />

und 2008<br />

• Grafik 10c: Verteilung von Frauen auf die Wirtschaftszweige in der<br />

Elektroindustrie in Deutschland 2008<br />

• Grafik 11a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der<br />

Elektroindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 11b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Elektroindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 12a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der<br />

Elektroindustrie nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 12b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Elektroindustrie nach Alter in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 13a: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in<br />

der Elektroindustrie<br />

• Grafik 13b: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Elektroindustrie 2008<br />

• Grafik 14a: Geringfügig Beschäftigte in der Elektroindustrie <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 14b: Geringfügig Beschäftigte in der Elektroindustrie in den neuen<br />

Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 14c: Verteilung von Frauen mit geringfügiger Beschäftigung auf die<br />

Wirtschaftszweige der Elektroindustrie in Deutschland, 2009<br />

• Grafik 15: Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Elektroindustrie in<br />

Deutschland, 2008<br />

• Grafik 16a: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in der Elektroindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 16b: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in den WZ der Elektroindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 17: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in<br />

der Elektroindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 18a: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Geräten der<br />

Elektrizitätserzeugung nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 18b: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Geräten der<br />

Elektrizitätserzeugung nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 18c: Bruttomonatsverdienste in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik<br />

nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 18d: Bruttomonatsverdienste in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik<br />

nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 18e: Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und<br />

Regelungstechnik nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 18f: Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und<br />

Regelungstechnik nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

29<br />

29<br />

35<br />

35<br />

36<br />

37<br />

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49<br />

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50<br />

50<br />

200


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Grafik 19a: Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet 1999 und 55<br />

2008<br />

• Grafik 19b: Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in den neuen Ländern 1999 und 55<br />

2008<br />

• Grafik 20: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Maschinenbau 56<br />

nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 21: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Maschinenbau 57<br />

nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 22: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 <strong>im</strong> 58<br />

Maschinenbau<br />

• Grafik 23a: Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau <strong>im</strong> früheren<br />

59<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 23b: Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in den neuen Ländern, 59<br />

2008 und 2009<br />

• Grafik 24: Befristet und unbefristet Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in<br />

60<br />

Deutschland, 2008<br />

• Grafik 25: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden 61<br />

<strong>im</strong> Maschinenbau in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 26: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen <strong>im</strong> 62<br />

Maschinenbau in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 27a: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Maschinenbau nach Leistungsgruppen, 63<br />

früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 27b: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Maschinenbau nach Leistungsgruppen, 63<br />

neue Länder 2008<br />

• Grafik 28a: Beschäftigte in der Metall- /Stahlindustrie <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet 67<br />

1999 und 2008<br />

• Grafik 28b: Beschäftigte in der Metall- /Stahlindustrie in den neuen Ländern 68<br />

1999 und 2008<br />

• Grafik 29: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Metall und 69<br />

Stahlindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 30: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Metall und 70<br />

Stahlindustrie nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 31: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in der Metall- und 71<br />

Stahlindustrie in Deutschland 1999 und 2008<br />

• Grafik 32a: Geringfügig Beschäftigte in der Metall- und Stahlindustrie <strong>im</strong> 72<br />

früheren Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 32b: Geringfügig Beschäftigte in der Metall- und Stahlindustrie in den 72<br />

neuen Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 33: Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Metall- und Stahlindustrie 73<br />

in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 34: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden 74<br />

in der Metall- und Stahlindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 35: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in 75<br />

der Metall- und Stahlindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 36a: Bruttomonatsverdienste in der Metallerzeugung nach<br />

76<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 36b: Bruttomonatsverdienste in der Metallerzeugung nach<br />

76<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

201


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Grafik 38a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Holz- und<br />

Kunststoffindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 38b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Herstellung<br />

von Möbeln nach Qualifikation in Deutschland 2008<br />

• Grafik 39a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Holz- und<br />

Kunststoffindustrie nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 39b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Herstellung<br />

von Möbeln nach Alter in Deutschland 2008<br />

• Grafik 40a: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999und 2008 in<br />

der Holz- und Kunststoffindustrie<br />

• Grafik 40b: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in der Herstellung<br />

von Möbeln in Deutschland 2008<br />

• Grafik 41a: Geringfügig Beschäftigte in der Holz- und Kunststoffindustrie <strong>im</strong><br />

früheren Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 41b: Geringfügig Beschäftigte in der Holz- und Kunststoffindustrie in den<br />

neuen Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 41c: Geringfügig Beschäftigte in der Herstellung von Möbeln <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 41d: Geringfügig Beschäftigte in der Herstellung von Möbeln in den<br />

neuen Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 42: Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Holz- und<br />

Kunststoffindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 43a: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in der Holz- und Kunststoffindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 43b: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in der Herstellung von Möbeln in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 44: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in<br />

der Holz- und Kunststoffindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 45a: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Holzgewerbe (ohne Herstellung von<br />

Möbeln) ach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 45b: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Holzgewerbe (ohne Herstellung von<br />

Möbeln) nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 45c: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Gummi- und<br />

Kunststoffwaren nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 45d: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Gummi- und<br />

Kunststoffwaren nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 45e: Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Möbeln nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 45f: Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Möbeln nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 46a: Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet 1999 und 2008<br />

• Grafik 46b: Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie in den neuen<br />

Ländern 1999 und 2008<br />

• Grafik 47: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 48: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

83<br />

83<br />

84<br />

85<br />

85<br />

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100<br />

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202


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Grafik 49: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in der<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

• Grafik 50a: Geringfügig Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie <strong>im</strong><br />

früheren Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 50b: Geringfügig Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie in<br />

den neuen Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 51: Befristet und unbefristet Beschäftigte in der Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 52: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden<br />

in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 53: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in<br />

der Textilindustrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 54a: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Bekleidung nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 54b: Bruttomonatsverdienste bei der Herstellung von Bekleidung nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 54c: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Textilgewerbe nach Leistungsgruppen,<br />

früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 54d: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Textilgewerbe nach Leistungsgruppen,<br />

neue Länder 2008<br />

• Grafik 56a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der IT-Industrie nach Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 56b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der IT- Industrie<br />

nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 57a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der IT-Industrie nach Alter in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 57b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der IT-Industrie<br />

(nur WZ 26.2) nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 58a: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der IT-Industrie 2008<br />

• Grafik 58b: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 1999 und 2008 in<br />

der IT-Industrie (nur WZ 26.2)<br />

• Grafik 59a: Geringfügig Beschäftigte in der IT-Industrie <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 59b: Geringfügig Beschäftigte in der IT-Industrie in den neuen Ländern,<br />

2008 und 2009<br />

• Grafik 59c: Verteilung von Frauen mit geringfügiger Tätigkeit auf die<br />

Wirtschaftszweige der IT-Industrie in Deutschland 2009<br />

• Grafik 60a: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in der IT-Industrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 60b: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in den WZ der IT-Industrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 61: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in<br />

der IT-Industrie in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 62a: Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Büromaschinen,<br />

Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen nach Leistungsgruppen,<br />

früheres Bundesgebiet 2008<br />

102<br />

103<br />

103<br />

104<br />

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105<br />

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120<br />

120<br />

121<br />

203


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Grafik 62b: Bruttomonatsverdienste in der Herstellung von Büromaschinen,<br />

Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen nach Leistungsgruppen, neue<br />

Länder 2008<br />

• Grafik 62c: Bruttomonatsverdienste in der Datenverarbeitung und Datenbanken<br />

nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 62d: Bruttomonatsverdienste in der Datenverarbeitung und Datenbanken<br />

nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 63: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der<br />

Medizintechnik nach Qualifikation in Deutschland 2008<br />

• Grafik 64: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der<br />

Medizintechnik nach Alter in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 65: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 in der<br />

Medizintechnik<br />

• Grafik 66a: Geringfügig Beschäftigte in der Medizintechnik <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 66b: Geringfügig Beschäftigte in der Medizintechnik in den neuen<br />

Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 67: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden<br />

in der Medizintechnik in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 68: Erwerbstätige mit Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in<br />

der Medizintechnik in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 69a: Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und<br />

Regelungstechnik nach Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 69b: Bruttomonatsverdienste in der Medizin-, Mess-, Steuer- und<br />

Regelungstechnik nach Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 70: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Luft- und<br />

Raumfahrt nach Qualifikation in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 71: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in der Luft- und<br />

Raumfahrt nach Alter in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 72: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 in der Luft- und<br />

Raumfahrt<br />

• Grafik 73: Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Luft- und Raumfahrzeugbau <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 74: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden<br />

in der Luft- und Raumfahrt in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 75a: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Luft- und Raumfahrzeugbau nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 75b: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Luft- und Raumfahrzeugbau nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 76: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Schiff- und<br />

Bootsbau nach Qualifikation in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 77: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen <strong>im</strong> Schiff- und<br />

Bootsbau nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 78: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 <strong>im</strong> Schiff- und<br />

Bootsbau<br />

• Grafik 79a: Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

122<br />

122<br />

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204


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Grafik 79b: Geringfügig Beschäftigte <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau in den neuen<br />

Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 80: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden<br />

<strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 81a: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau nach<br />

Leistungsgruppen, früheres Bundesgebiet 2008<br />

• Grafik 81b: Bruttomonatsverdienste <strong>im</strong> Schiff- und Bootsbau nach<br />

Leistungsgruppen, neue Länder 2008<br />

• Grafik 82a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

Erneuerbaren Energien nach Qualifikation in Deutschland 2008<br />

• Grafik 82b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Erneuerbaren Energien nach Qualifikation in<br />

Deutschland, 2008<br />

• Grafik 83a: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den Neuen<br />

Energien nach Alter in Deutschland, 1999 und 2008<br />

• Grafik 83b: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Erneuerbaren Energien nach Alter in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 84a: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen 2008 in den<br />

Erneuerbaren Energien<br />

• Grafik 84b: Verhältnis von Voll- zu Teilzeitarbeit bei Frauen in den<br />

verschiedenen WZ der Erneuerbaren Energien 2008<br />

• Grafik 85a: Geringfügig Beschäftigte in den Erneuerbaren Energien <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, 2008 und 2009<br />

• Grafik 85b: Geringfügig Beschäftigte in den Neuen Energien in den neuen<br />

Ländern, 2008 und 2009<br />

• Grafik 86a: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in den Neuen Energien in Deutschland, 2008<br />

• Grafik 86b: Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den<br />

Auszubildenden in den verschiedenen WZ der Neuen Energien in Deutschland,<br />

2008<br />

147<br />

148<br />

150<br />

150<br />

155<br />

156<br />

157<br />

157<br />

158<br />

158<br />

159<br />

160<br />

160<br />

161<br />

205


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabellen <strong>im</strong> Text Seite<br />

• Tabelle 1: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Automobilindustrie in 13<br />

Deutschland 1999 und 2008<br />

• Tabelle 2: Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der 25<br />

Beschäftigten 2005 in der Automobilindustrie<br />

34<br />

• Tabelle 3: Beschäftigte in der Elektroindustrie in Deutschland 1999 und 2008<br />

• Tabelle 4: Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der 46<br />

Beschäftigten 2005 in der Elektroindustrie<br />

54<br />

• Tabelle 5: Beschäftigte <strong>im</strong> Maschinenbau in Deutschland 1999 und 2008<br />

• Tabelle 6: Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der 62<br />

Beschäftigten 2005 <strong>im</strong> Maschinenbau<br />

• Tabelle 7: Beschäftigte in der Metall- /Stahlindustrie in Deutschland 1999 und 67<br />

2008<br />

• Tabelle 8: Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der 75<br />

Beschäftigten 2005 in der Metall- und Stahlindustrie<br />

81<br />

• Tabelle 9a: Beschäftigte in der Holzindustrie in Deutschland 1999 und 2008<br />

• Tabelle 9b: Beschäftigte in der Herstellung von Gummi und Kunststoffwaren in 82<br />

Deutschland 1999 und 2008<br />

• Tabelle 9c: Beschäftigte in der Herstellung von Möbeln in Deutschland 1999 82<br />

und 2008<br />

• Tabelle 10: Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Deutschland 98<br />

1999 und 2008<br />

• Tabelle 11: Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten der 106<br />

Beschäftigten 2005 in der Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

112<br />

• Tabelle 12: Beschäftigte in der IT-Industrie in Deutschland 1999 und 2008<br />

126<br />

• Tabelle 13: Beschäftigte in der Medizintechnik in Deutschland 1999 und 2008<br />

135<br />

• Tabelle 14: Beschäftigte in der Luft- und Raumfahrt in Deutschland 2008<br />

143<br />

• Tabelle 15: Beschäftigte <strong>im</strong> Schiffsbau in Deutschland 2008<br />

155<br />

• Tabelle 16: Beschäftigte in den Erneuerbaren Energien in Deutschland 2008<br />

• Tabelle 17: Beschäftigte in ausgesuchten Zweigen des Handwerks in 167<br />

Deutschland 1995<br />

• Tabelle 18: Weibliche Beschäftigte in ausgesuchten Zweigen des Handwerks 169<br />

nach Qualifikation bzw. Stellung <strong>im</strong> Unternehmen in Deutschland 1995<br />

171<br />

• Tabelle 19: Auszubildendenentwicklung <strong>im</strong> Handwerk 1995 bis 2008<br />

171<br />

• Tabelle 20: Auszubildende in ausgesuchten Zweigen des Handwerks 2008<br />

• Tabelle 21: Entwicklung und Differenz des Bruttostundenlohns von Fachkräften 172<br />

<strong>im</strong> Handwerk sowie in der Industrie 1999 und 2006<br />

• Tabelle 22: Entwicklung des Frauenanteils <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> in Ost- 177<br />

und Westdeutschland von 1999 bis 2008 in ausgewählten Branchen<br />

• Tabelle 23: Regionale Verteilung der Beschäftigten in ausgewählten Branche 177<br />

des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Ost- und Westdeutschland 2008<br />

206


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Tabelle 24: Frauenanteil bei Beschäftigten ohne Ausbildung sowie jenen mit<br />

Hochschulabschluss in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s<br />

in Ost- und Westdeutschland 2008<br />

• Tabelle 25: Entwicklung des Frauenanteils nach Altersgruppen 2008 in<br />

ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Deutschland<br />

• Tabelle 26: Frauenanteil bei den Voll- und Teilzeitbeschäftigten in<br />

ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s 2008<br />

• Tabelle 27: Frauenanteil bei geringfügiger Beschäftigung (Minijobs) <strong>im</strong><br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> in Ost- und Westdeutschland 2008 und 2009 in<br />

ausgewählten Branchen<br />

• Tabelle 28: Entwicklung des Frauenanteils bei den Auszubildenden in<br />

ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Ost- und<br />

Westdeutschland 2008<br />

• Tabelle 29: Teilnahme an Weiterbildung von Frauen und Männern in<br />

ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s in Deutschland 2008<br />

• Tabelle 30: Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste von vollzeitbeschäftigten<br />

Frauen und Männern in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden<br />

<strong>Gewerbe</strong>s in Ost- und Westdeutschland 2008<br />

• Tabelle 31: Bruttomonatsverdienste von Frauen in Leistungsgruppe 5 (mit<br />

Sonderzahlungen) in Euro und Differenz zu den Einkommen der Männer in<br />

Euro in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s 2008<br />

Tabellen <strong>im</strong> Anhang Seite<br />

• Tabelle 1a: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ( o. Auszubildende) nach<br />

Branchen und Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008<br />

• Tabelle 1b: Entwicklung der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

(o. Auszubildende) zwischen 1999 und 2008 in absoluten Zahlen und Prozent<br />

• Tabelle 2a: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende)<br />

nach ihren Qualifikationen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03<br />

bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Deutschland insgesamt<br />

• Tabelle 2b: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende)<br />

nach ihren Qualifikationen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03<br />

bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Früheres Bundesgebiet<br />

• Tabelle 2c: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende)<br />

nach ihren Qualifikationen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03<br />

bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Neue Bundesländer<br />

• Tabelle 3a: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (inkl. Auszubildende)<br />

nach Altersgruppen nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08),<br />

31. Dezember 2008, Deutschland insgesamt<br />

• Tabelle 3b: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (inkl. Auszubildende)<br />

nach Altersgruppen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw.<br />

WZ08), 31. Dezember 2008, früheres Bundesgebiet<br />

• Tabelle 3c: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (inkl. Auszubildende)<br />

nach Altersgruppen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw.<br />

WZ08), 31. Dezember 2008, neue Bundesländer<br />

• Tabelle 4a: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) in<br />

Voll- und Teilzeit nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31.<br />

Dezember 2008, Deutschland insgesamt<br />

179<br />

180<br />

182<br />

183<br />

186<br />

187<br />

188<br />

189<br />

217<br />

218<br />

219<br />

221<br />

223<br />

225<br />

227<br />

229<br />

231<br />

207


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

• Tabelle 4b: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) in<br />

Voll- und Teilzeit nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31.<br />

Dezember 2008, früheres Bundesgebiet<br />

• Tabelle 4c: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) in<br />

Voll- und Teilzeit nach Branchen/ Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31.<br />

Dezember 2008, neue Bundesländer<br />

• Tabelle 5a: Geringfügig Beschäftigte nach Branchen und Wirtschaftszweigen<br />

(WZ08) in Deutschland, 31. März 2008<br />

• Tabelle 5b: Geringfügig Beschäftigte nach Branchen und Wirtschaftszweigen<br />

(WZ08) in Deutschland, 31. März 2009<br />

• Tabelle 5c: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in geringfügiger<br />

Beschäftigung in Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s (WZ08) zwischen<br />

31.03. 2008 auf 31.03.2009 in Deutschland in absoluten Zahlen und Prozent<br />

• Tabelle 6: Befristete beschäftigte Angestelle und <strong>Arbeit</strong>erinnen/ <strong>Arbeit</strong>er <strong>im</strong><br />

Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> nach Branchen und Wirtschaftszweigen (WZ03),<br />

2008 (Jahresdurchschnitt)<br />

• Tabelle 7a: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (o. Auszubildende) und<br />

Auszubildende <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Deutschland insgesamt<br />

• Tabelle 7b: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (o. Auszubildende) und<br />

Auszubildende <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, früheres Bundesgebiet<br />

• Tabelle 7c: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (o. Auszubildende) und<br />

Auszubildende <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> nach Branchen/ Wirtschafts-<br />

zweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, neue Bundesländer<br />

• Tabelle 8a: Erwerbstätige mit Teilnahme an einer oder mehreren<br />

Lehrveranstaltungen zur privaten und/ oder beruflichen Weiterbildung <strong>im</strong><br />

industriellen Sektor nach Branchen und Wirtschaftszweigen (WZ03), 2008<br />

(Jahresdurchschnitt)<br />

• Tabelle 8b: Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten<br />

sowie -stunden der Beschäftigten 2005 <strong>im</strong> industriellen Sektor nach<br />

Wirtschaftszweigen (WZ 2003), Deutschland insgesamt<br />

• Tabelle 9a: Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong><br />

1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen in Deutschland<br />

• Tabelle 9b: Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong><br />

1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet<br />

(einschließlich Ost-Berlin)<br />

• Tabelle 9c: Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong><br />

1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen in den neuen Ländern<br />

232<br />

233<br />

234<br />

235<br />

236<br />

237<br />

238<br />

239<br />

240<br />

241<br />

242<br />

243<br />

248<br />

253<br />

208


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

19. Literaturverzeichnis<br />

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Allmendinger, J.; Leuze, K., Blanck, J. M. (2008): 50 Jahre Geschlechtergerechtigkeit und<br />

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Nürnberg.<br />

BA – Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> (2008): Analyse des <strong>Arbeit</strong>smarktes für Frauen und Männer.<br />

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BA – Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> (2007): Mini- und Midijobs in Deutschland. Nürnberg.<br />

Bach, H.-U.; Hummel, M.; Klinger, S.; Spitznagel, E.; Zika, G. (2009): Die Krise wird<br />

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Berka, M. u.a. (2007): Die Struktur des Maschinenbaus in Ostdeutschland. Ansatzpunkte<br />

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Biersack, W.; Kettner, A.; Reinberg, A.; Schreyer A. (2008): Gut positioniert, gefragt und bald<br />

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BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung (2009): Berufsbildungsbericht 2009.<br />

Bonn / Berlin.<br />

BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung (2008): Berufsbildungsbericht 2008.<br />

Bonn / Berlin.<br />

209


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung (2007): Duale Berufsausbildung <strong>im</strong><br />

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BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung (2005): Studie zur Situation der<br />

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Informationsgesellschaft, Telekommunikation - 12. Faktenbericht 2009. Berlin.<br />

BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2009b): Bericht des<br />

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Bühler, T.; Klemisch, H.; Ostenrath, K. (2007): Ausbildung und <strong>Arbeit</strong> für erneuerbare<br />

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Bundesregierung (2008): Umweltschutz – Herausforderung für deutsche Automobilindustrie.<br />

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DGB – Deutscher Gewerkschaftsbund (2008): Freistellung zur Pflege – Ansprüche für Beschäftigte ab<br />

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DHI – Deutsches Handwerksinstitut (2009): Humankapitalbildung und<br />

Beschäftigungsperspektiven <strong>im</strong> Handwerk. Wiesbaden.<br />

Dispan, J. (2003a): Regionale Strukturen und Beschäftigungsperspektiven <strong>im</strong> Handwerk.<br />

Langfassung. Stuttgart.<br />

Dispan, J. (2003b): Regionale Strukturen und Beschäftigungsperspektiven <strong>im</strong> Handwerk.<br />

Kurzfassung. Stuttgart.<br />

210


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (2008): DIW Wochenbericht, 75. Jg.,<br />

Nr.33/ 2008.<br />

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European Commission (2009): European Business – Facts and figures. Luxembourg.<br />

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gleich – Frauenbeschäftigung in deutschen Betrieben. Auswertungen des IAB-<br />

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Fuchs, J.; Hummel, M.; Zika, G. (2009): Demografie prägt den ostdeutschen <strong>Arbeit</strong>smarkt.<br />

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HBS – Hans-Böckler-Stiftung (2008): Altersstrukturen und demographischer Wandel in der<br />

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Hartung, S.; Janik, F. (2006): Seltener am Start, genauso oft am Ziel. Frauen in der<br />

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Heckmann, M.; Kettner, A.; Pausch, S.; Szameitat, J.; Vogler-Ludwig, K. (2009): Wie<br />

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IAB-Kurzbericht, Ausgabe 18/2009.<br />

211


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Hennersdorf, J.; Holst, G.; Krippendorf, W. (2009): Die Elektroindustrie in Ostdeutschland.<br />

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Kurzbericht. Ausgabe Nr. 22/2005.<br />

IG Metall (2010): Einführung in die Betriebsratsarbeit. <strong>Arbeit</strong>shilfe für Referentinnen und<br />

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IG Metall (2009a): Elektroindustrie in Deutschland. Rahmenbedingungen für Beschäftigung<br />

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IG Metall (2009b): Metallkonjunktur <strong>im</strong> Oktober 2009. In: Wirtschaft aktuell, 20/2009.<br />

IG Metall (2009c): Im Sog der Krise – Die Branche Holz/ Möbel <strong>im</strong> Krisenjahr 2009.<br />

Branchenreport Nr. 19. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2009d): IT-Magazin – Das Branchenmagazin der IG Metall, Ausgabe Nr. 2, Juni<br />

2009. Frankfurt a.M.<br />

IG Metall (2009e): Nichts aussitzen. Beschäftigte und Betriebsräte: Krisenzeiten sofort ernst<br />

nehmen. In: Kfz-Handwerk, Ausgabe 2/2009. Frankfurt a.M.<br />

IG Metall (2008a): Metall- und Elektroindustrie. Leiharbeit steigt um 40.000 Beschäftigte In:<br />

Wirtschaft aktuell 9/2008.<br />

IG Metall; <strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong> (2008b): Der Beschäftigungswandel in der deutschen Elektroindustrie.<br />

Daten, Fakten aus frauenpolitischer Sicht. Frankfurt a. M.: IG Metall.<br />

IG Metall (2008c): Schmiedebranche 2008. Weiterhin auf Erfolgskurs. Kurzreport 2/ 2008.<br />

Frankfurt a. M.: IG Metall (Mai 2008)<br />

IG Metall (2008d): Branchenreport Der Wandel der <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse in der Automobil- und<br />

Automobilzuliefererindustrie aus gleichstellungspolitischer Sicht. Frankfurt a. M.: IG Metall<br />

(Mai 2008 )<br />

IG Metall (2008e): High-Tech-Textilien sind Nr. 1. „Made in Germany“ ist <strong>im</strong> Ausland gefragt.<br />

In: Wirtschaft aktuell 18 / 2008 - Aktuelle wirtschaftspolitische Analysen der IG Metall,<br />

Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2008f): Wirtschaftliche Kennzahlen der Holz- und Kunststoffindustrie –<br />

Präsentation. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2007a): „Öko-Branche“ <strong>im</strong> Aufwind – Konsolidierungsphase der regenerativen<br />

Energiewirtschaft und Folgewirkungen für Beschäftigung und Mitbest<strong>im</strong>mung. Frankfurt a. M.<br />

212


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

IG Metall (2007b): Branchenreport Konjunktur <strong>im</strong> Handwerk 2007. Trendwende geschafft!<br />

Frankfurt a. M.: IG Metall (November 2007)<br />

IG Metall (2007c): Branchenreport Windkraft-Industrie 2007. Aktuelle Branchentrends.<br />

Frankfurt: IG Metall (Oktober 2007)<br />

IG Metall (2007d): Gießerei-Industrie 2007. Hohe Qualität und Prozessbeherrschung.<br />

Kurzreport. Frankfurt a. M.: IG Metall (September 2007)<br />

IG Metall (2007e): Frauen in der IG Metall. Zahlen – Daten – Fakten 2007.Frankfurt a. M.: IG<br />

Metall. (August 2007)<br />

IG Metall (2007f): Branchenreport „Öko-Branche“ <strong>im</strong> Aufwind. Konsolidierungsphase der<br />

regenerativen Energiewirtschaft und Folgewirkungen für Beschäftigung und Mitbest<strong>im</strong>mung.<br />

Erkenntnisse aus einer explorativen Bestandsaufnahme. Frankfurt a. M.: IG Metall (Juni<br />

2007)<br />

IG Metall (2007g): Branchenreport Energietechnik und Kraftwerksbau – Teil 1-4. Frankfurt a.<br />

M.: IG Metall (April 2007)<br />

IG Metall (2007h): Branchenreport Aufzüge und Fahrtreppen. Branche <strong>im</strong> Wandel. Frankfurt<br />

a. M.: IG Metall (März 2007)<br />

IG Metall (2007i): Alternsgerechte <strong>Arbeit</strong> gestalten – Generationensolidarität organisieren.<br />

<strong>Arbeit</strong>shilfe. Düsseldorf: IG Metall NRW.<br />

IG Metall (2007j): <strong>Arbeit</strong> unter Druck. In: Aufzugindustrie Extra. Branchen-Informationen für<br />

die Beschäftigten, Nr. 1/ 2007.<br />

IG Metall (2007k): Wirtschaftliche Kennzahlen des Handwerks 2007. Präsentation. Frankfurt<br />

a.M.<br />

IG Metall (2007l): Wirtschaftliche Entwicklung <strong>im</strong> Handwerk 1999 bis 2006 und Ausblick.<br />

Präsentation. Frankfurt a.M.<br />

IG Metall (2006a): Branchenanalyse ITK 2006. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2006b): Branchenreport Werkzeugmaschinen. Strukturwandel und strategische<br />

Herausforderungen. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2006d): Branchenreport Industriearmaturen. Risiken erfordern gezielte Strategien.<br />

Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2006e): Branchenanalyse Medizintechnik 2006. Kurzreport. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2005b): Branchenanalyse Telekommunikation. Update 2005. Frankfurt a.M.<br />

IG Metall (2005c): Mittelständische M+E-Branchen: <strong>Arbeit</strong>splatzabbau trotz Wachstum.<br />

Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2005d): 12. Branchentagung Landtechnik. Fachseminar für Betriebsräte Salzgitter<br />

November 2005. Präsentation. Frankfurt a. M.<br />

213


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

IG Metall (2005e): Branche Holz und Kunststoff. Unter Spannung. Zustand und<br />

Zukunftsfragen der Holzwerkstoffindustrie. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2005f): Branchenreport Elektrische Haushaltsgeräte 2005. Schwerpunkt „Weiße<br />

Ware“. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2005g): Branchenreport Möbelindustrie 2005. In: Wirtschaftspolitische<br />

Informationen Nr. 17/ 25. Juli 2005. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2004): Bau- und Baustoffmaschinenbau <strong>im</strong> Umbruch. Standortsicherung und<br />

Beschäftigung <strong>im</strong> internationalen Wettbewerb. Frankfurt a. M.<br />

IG Metall (2003): Geschäftsbericht zur 17. Frauenkonferenz. Frankfurt a. M.: IG Metall.<br />

IG Metall (2002): Chancengleichheit <strong>im</strong> Betrieb. Gestaltungsmöglichkeiten für Betriebsräte<br />

zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und zur Vereinbarkeit von<br />

Familie und Erwerbstätigkeit. Frankfurt a.M.<br />

IG Metall (2001): Die Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland und Europa.<br />

Branchenanalyse 2001. Frankfurt a. M.: IG Metall (März 2001)<br />

IG Metall (1999): Geschäftsbericht zur 16. Frauenkonferenz. Frankfurt a. M.: IG Metall.<br />

IKB – Deutsche Industriebank (2009): Deutsche Kunststoffindustrie: Marktposition bietet<br />

Potential. Berlin.<br />

IMU-Institut Berlin <strong>GmbH</strong> (2007): Im Windschatten beschleunigt: Die Automobilindustrie in<br />

Ostdeutschland. Entwicklung 1995 bis 2006 und Ansatzpunkte einer branchenorientierten<br />

Strategie. Im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung. Frankfurt a. M.<br />

Kratzat, M.; Lehr, U.; Nitsch, J.; Edler, D.; Lutz, CH. (2007): Erneuerbare Energien:<br />

<strong>Arbeit</strong>splatzeffekte 2006. Abschlussbericht des Vorhabens „Wirkungen des Ausbaus der<br />

erneuerbaren Energien auf den deutschen <strong>Arbeit</strong>smarkt – „Follow up“. Stuttgart, Berlin,<br />

Osnabrück.<br />

Krippendorf, W.; Scheuplein, Ch. (2007): Die Holz- und Möbelindustrie in Ostdeutschland.<br />

Entwicklung 1995 – 2006 und Ansatzpunkte einer arbeitsorientierten Branchenstrategie.<br />

OBS-<strong>Arbeit</strong>sheft 53 <strong>im</strong> Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung.<br />

Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V. (2006): IT-Ausbildung –<br />

und was dann? Bundesweit erste Befragung zum Übergang von Frauen und Männern von<br />

der IT-Ausbildung in den Beruf. Bielefeld.<br />

Kopel, M. u.a. (2009) : Älter werdende Belegschaften – Alternsgerechtes Lernen und<br />

<strong>Arbeit</strong>en in Hessen – Länderbericht Deutschland. Berlin.<br />

Kümmerling, A.; Jansen, A.; Lehndorff, S. (2008): Immer mehr Frauen sind erwerbstätig –<br />

aber mit kürzeren Wochenarbeitszeiten. In: IAQ-Report, Ausgabe 4/2008.<br />

Kutzner, E.; Brandt, C. (2009): Innovation durch Chancengleichheit – Chancengleichheit<br />

durch Innovation. In: Schröder, L.; Kutzner, E.; Brandt, C. (Hrsg): Innovation durch<br />

Chancengleichheit – Chancengleichheit durch Innovation. Hamburg.<br />

214


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Leber, U. (2004) Sonderauswertungen des IAB-Betriebspanels 2000-2003 für den Bereich<br />

des Metall- und Elektrogewerbe, gefördert durch die Otto Brenner Stiftung Berlin. Frankfurt<br />

a.M.<br />

Lenz, K.; Voß, A. (2009): Analyse der Praxiserfahrungen zum Qualifizierungstarifvertrag der<br />

Metall- und Elektroindustrie NRW. Herausgegeben als <strong>Arbeit</strong>spapier 172 durch die Hans-<br />

Böckler-Stiftung. Düsseldorf.<br />

Ludwig, T.; Smets, F.; Tholen, J. (2009a): Schiffbau in Europa. Panelstudie 2008. Im Auftrag<br />

der Otto-Brenner-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung und Community of European Shipyards’<br />

Associations (CESA). Frankfurt a. M.<br />

Ludwig, T.; Tholen, J.; Kühn, M. (2009b): Beschäftigung, Auftragslage und Perspektiven <strong>im</strong><br />

deutschen Schiffbau. Ergebnisse der 18. Betriebsrätebefragung <strong>im</strong> September 2009. Im<br />

Auftrag des Institut <strong>Arbeit</strong> und Wirtschaft, der Universität / <strong>Arbeit</strong>nehmerkammer Bremen und<br />

der IG Metall BEZIRK KÜSTE.<br />

Ludwig, T.; Tholen, J. (2007a): Beschäftigung, Auftragslage und Perspektiven <strong>im</strong> deutschen<br />

Schiffbau. Bremen.<br />

Ludwig, T.; Tholen, J. (2007b): Shipbuilding in China and its <strong>im</strong>pacts on European<br />

Shipbuilding Industry. Report to the EMF.<br />

Martin, S. (2007): Automotivcluster Ostdeutschland. Regionale Clusterentwicklung -<br />

Perspektiven aus Wirtschaft und Wissenschaft. Vortrag an der Handelsschule Leipzig,<br />

18.01.2007.<br />

Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen (2001): Strukturdaten – Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren in<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Müller, Klaus (2001): Das Handwerk in der Region Trier. Ergebnisse einer Umfrage <strong>im</strong><br />

Auftrag der Handwerkskammer vom Frühjahr 2001. Göttingen.<br />

OBS – Otto-Brenner-Stiftung (2008): Solarindustrie als neues Feld industrieller<br />

Qualitätsproduktion – das Beispiel Photovoltaik. OBS-<strong>Arbeit</strong>sheft 56. Frankfurt a. M.<br />

O’Sullivan, M.; Edler, D.; Ottmüller, M.; Lehr, U. (2009): Bruttobeschäftigung durch<br />

erneuerbare Energien in Deutschland <strong>im</strong> Jahr 2008 – eine erste Abschätzung. Hrsg.:<br />

Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).Berlin.<br />

Richter, U. (2007): Perspektiven der ostdeutschen Textilindustrie – Grundrisse einer<br />

arbeitsorientierten Branchenstrategie. Kurzfassung. OBS-<strong>Arbeit</strong>sheft 50. Frankfurt a. M. /<br />

Düsseldorf / Berlin.<br />

Rosenfeld, M.T.W.; Franz, P; He<strong>im</strong>pold, G. (2006): Wo liegen die ökonomischen<br />

Entwicklungskerne Ostdeutschlands? In: Informationen zur Raumentwicklung, Ausgabe<br />

9/2006.<br />

Schäfgen, K. (1998): Die Verdoppelung der Ungleichheit. Sozialstruktur und<br />

Geschlechterverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR. Dissertation,<br />

Humboldt Universität zu Berlin.<br />

215


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Scheuplein, Ch.; Jürgens, U.; Meißner, H.-R.; Hüner, A. (2007): Im Windschatten<br />

beschleunigt: Die Automobilindustrie in Ostdeutschland 1995-2006. Frankfurt a. M.<br />

Schleyer, H.-E. (2009): Konjunktur-Pressekonferenz Zentralverband des Deutschen<br />

Handwerks am 17.11.2009. Berlin.<br />

Staiß, F.; Linkohr, C.; Z<strong>im</strong>mer, U.; Musiol, F.; Ottmüller, M. (2008): Erneuerbare Energien in<br />

Zahlen – Nationale und internationale Entwicklung. Hrsg.: Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Berlin.<br />

StBA – Statistisches Bundesamt (2008a): Weiterbildung: Ausgabe 2008. Wiesbaden.<br />

StBA – Statistisches Bundesamt (2008b): Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen.<br />

In: STATmagazin 26.08.08. Wiesbaden.<br />

StBA – Statistisches Bundesamt (2008c): Atypische Beschäftigung auf dem Deutschen<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt. Wiesbaden.<br />

StBA – Statistisches Bundesamt (2006): Leben und <strong>Arbeit</strong>en in Deutschland. Sonderheft 2:<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ergebnisse des Mikrozensus 2005. Wiesbaden.<br />

StBA – Statistisches Bundesamt (2005a): Leben und <strong>Arbeit</strong>en in Deutschland – Ergebnisse<br />

des Mikrozensus 2004. Wiesbaden.<br />

StBA – Statistisches Bundesamt (2005b): Mikrozensus 2004 (<strong>Arbeit</strong>stabellen). Wiesbaden.<br />

StBA - Statistisches Bundesamt (2003): Klassifikation der Wirtschaftszweige mit Erläuterung.<br />

Ausgabe 2003. Wiesbaden.<br />

StBA – Statistisches Bundesamt (1995): Handwerkszählung vom 31. März 1995. Fachserie<br />

4. Wiesbaden.<br />

Sustian Consult (2009): Standortbest<strong>im</strong>mung und Entwicklungsperspektiven der<br />

Elektroindustrie in Deutschland. Im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. Dortmund.<br />

VDA – Verband der Automobilindustrie (2009): Jahresbericht 2009. Frankfurt a.M.<br />

VDMA – Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (2009): Maschinenbau in Zahl und<br />

Bild 2009. Frankfurt a.M.<br />

Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (2009): SCHIFFBAU INDUSTRIE.<br />

Informationen aus der deutschen Schiffbau- und Meerestechnik-Industrie. Ausgabe 2/2009.<br />

Hamburg.<br />

Wagner, S. (2009): Beliebt, aber nicht zukunftsgerecht. Altersteilzeit. IAB-Kurzbericht,<br />

Ausgabe 8/2009.<br />

<strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong> <strong>GmbH</strong> (2008a): Die Branche der Textilen Dienste. Ein Report zur Situation.<br />

Berlin.<br />

<strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong> (2008b): Der Wandel der <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse in der Automobil- und<br />

Automobilzuliefererindustrie aus gleichstellungspolitischer Sicht.. Berlin: <strong>Wert</strong>.<strong>Arbeit</strong> <strong>GmbH</strong>.<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung (Hg.)<br />

(2006): WSI FrauenDatenReport 2005, Berlin.<br />

216


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Ziegler, A. (2008):Frauen verdienen mehr! Ausmaß und Ursachen geschlechtsspezifischer<br />

Einkommensunterschiede, in: Schitz, H. / Wilke, C. und Kopel, M. (Hg.) aktiv – kompetent –<br />

mittendrin, Frauenbilder in der Welt der <strong>Arbeit</strong>, Hamburg, S. 121ff.<br />

Ziegler, A. (2000): Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche, regionale und<br />

sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik. Eine Studie <strong>im</strong> Auftrag der Otto Brenner Stiftung.<br />

Berlin.<br />

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (2009): Deutsche<br />

Elektroindustrie – Konjunkturelle Entwicklung <strong>im</strong> 1. Halbjahr 2009. Frankfurt a.M.<br />

ZDH – Zentralverband des Deutschen Handwerks (2006): Fachkräfte <strong>im</strong> Handwerk.<br />

Ergebnisse einer Umfrage bei Handwerksbetrieben <strong>im</strong> 3. Quartal 2006. Berlin.<br />

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http://www.bdli.de. (Stand: 23.11.2009)<br />

http://blog.iao.fraunhofer.de/home/archives/283.html (Stand: 21.12.2009)<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=197250.html (Stand:<br />

10/09)<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=196364.html. (Stand<br />

11/2009)<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=171740.html (Stand<br />

11/2009)<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=171736.html<br />

(Stand: 11/2009)<br />

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=171662.html (Stand:<br />

11/2009)<br />

http://www.boeckler-boxen.de/1660.htm (Stand: 10/2008)<br />

http://www.extranet.igmetall.de (Stand: 11/2009).<br />

http://www.handelsblatt.com/_d=HB030923487,_p=1174,_t=ft_archive. (Stand 10/2009)<br />

http://www.godmode-trader.de/nachricht (Stand 12/2009)<br />

http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/SID-0A456501-9306045C/internet/style.xsl-<br />

/view_2329.htm (Stand: 10/ 2009).<br />

http://www.komm-mach-mint.de (Stand: 12/2009)<br />

http://www.medien-mittweida.de/wirtschaft/artikel/2675.html (Stand 10/2009).<br />

http://projekt.iwwb.de/dokumente/CVTS3-Zusatzerhebung%20Info+Beratung.pdf. (Stand:<br />

10/2009).<br />

http://www.stahl-online.de/wirtschaft_und_politik/stahl_in_zahlen/start.asp?highmain=4<br />

&highsub=0&highsubsub=0. (Stand:11/2009).<br />

217


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

http://www.vda.de/de/zahlen/jahreszahlen/allgemeines/. (Stand: 02.11.2009).<br />

http://www.welt.de/wirtschaft/article4831298/Maschinenbauer-hoffen-auf-Trendwende-in-<br />

2010.html. (Stand: 10/2009).<br />

http://www.zdh.de (Stand 12/2009).<br />

http://www.zdh-statistik.de<br />

20. Tabellenanhang<br />

218


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 1a:<br />

Branche/ Wirtschaftszweig<br />

nach WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (o. Auszubildende) nach Branchen<br />

und Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008<br />

insgesamt<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

% insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

% insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Wirtschaft insgesamt 27.995.661 12.653.328 45,20% 22.678.839 10.028.498 44,22% 5.316.822 2.624.830 49,37%<br />

ausgewählte WZ Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong> insgesamt 6.740.244 1.505.120 22,33% 5.915.554 1.292.839 21,85% 824.690 212.281 25,74%<br />

Automobilindustrie 699.572 97.893 13,99% 652.816 89.992 13,79% 46.756 7.901 16,90%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 416.487 49.342 11,85% 401.657 47.648 11,86% 14.830 1.694 11,42%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 40.960 5.000 12,21% 31.449 3.962 12,60% 9.511 1.038 10,91%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 242.125 43.551 17,99% 219.710 38.382 17,47% 22.415 5.169 23,06%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 702.441 210.046 29,90% 599.244 177.940 29,69% 103.197 32.106 31,11%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 329.509 95.196 28,89% 283.322 81.986 28,94% 46.187 13.210 28,60%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 55.058 15.197 27,60% 47.406 12.692 26,77% 7.652 2.505 32,74%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 317.874 99.653 31,35% 268.516 83.262 31,01% 49.358 16.391 33,21%<br />

Maschinenbau 1.028.823 169.269 16,45% 923.001 152.236 16,49% 105.822 17.033 16,10%<br />

Metall/ Stahlindustrie 1.049.311 179.761 17,13% 884.953 151.811 17,15% 164.358 27.950 17,01%<br />

Holz- und Kunststoff 487.724 116.351 23,86% 423.857 99.021 23,36% 63.867 17.330 27,13%<br />

Herstellung von Möbeln 126.060 27.831 22,08% 109.319 23.817 21,79% 16.741 4.014 23,98%<br />

Textil und Bekleidung 115.491 64.334 55,70% 97.507 53.258 54,62% 17.984 11.076 61,59%<br />

Luft- und Raumfahrt 79.612 10.643 13,37% 73.924 9.833 13,30% 5.688 810 14,24%<br />

Schiff- und Bootsbau 24.294 2.287 9,41% 17.893 1.774 9,91% 6.401 513 8,01%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 464.631 134.300 28,90% 406.918 114.692 28,19% 57.713 19.608 33,98%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten u. per. Geräten 35.822 10.398 29,03% 33.829 9.850 29,12% 1.993 548 27,50%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 428.809 123.902 28,89% 373.089 104.842 28,10% 55.720 19.060 34,21%<br />

Medizintechnik 134.937 63.835 47,31% 111.423 50.202 45,06% 23.514 13.633 57,98%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 43.382 7.081 16,32% 32.520 4.728 14,54% 10.862 2.353 21,66%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 35.056 4.933 14,07% 29.629 4.061 13,71% 5.427 872 16,07%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 8.326 2.148 25,80% 2.891 667 23,07% 5.435 1.481 27,25%<br />

* ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

219


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 1b:<br />

Entwicklung der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (o. Auszubildende)<br />

zwischen 1999 und 2008 in absoluten Zahlen und Prozent<br />

Zuwachs<br />

oder<br />

Abnahme<br />

der<br />

Beschäftigten<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland Ostdeutschland<br />

Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer<br />

Entwicklung<br />

in<br />

%<br />

Zuwachs<br />

oder<br />

Abnahme<br />

der<br />

Beschäftigten <br />

Entwicklung<br />

in<br />

%<br />

Zuwachs<br />

oder<br />

Abnahme<br />

der<br />

Beschäftigten <br />

Entwicklung<br />

in<br />

%<br />

Zuwachs<br />

oder<br />

Abnahme<br />

der<br />

Beschäftigten <br />

Entwicklung<br />

in<br />

%<br />

Zuwachs<br />

oder<br />

Abnahme<br />

der<br />

Beschäftigten <br />

Entwicklung<br />

in<br />

%<br />

Zuwachs<br />

oder<br />

Abnahme<br />

der<br />

Beschäftigten <br />

Entwicklung<br />

in<br />

%<br />

Automobilindustrie 10.925 12,56% 33.771 5,95% 8.242 10,08% 19.268 3,54% 2.683 51,42% 14.503 59,56%<br />

Elektroindustrie -123.397 -37,01% -149.640 -23,29% -118.945 -40,07% -164.050 -28,03% -4.452 -12,18% 14.410 25,64%<br />

Maschinenbau -6.565 -3,73% 7.324 0,86% -9.528 -5,89% -9.190 -1,18% 2.963 21,06% 16.514 22,85%<br />

IT-Industrie 35.809 36,36% 99.388 43,04% 28.510 33,08% 84.460 40,65% 7.299 59,30% 14.928 64,41%<br />

Metall- und Stahlindustrie -16.229 -8,28% -53.388 -5,78% -18.682 -10,96% -64.226 -8,05% 2.453 9,62% 10.838 8,63%<br />

Holz- und Kunststoffindustrie -22.004 -15,90% -54.466 -12,79% -23.240 -19,01% -60.055 -15,60% 1.236 7,68% 5.589 13,65%<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie -67.271 -51,12% -37.335 -42,19% -58.109 -52,18% -34.745 -43,98% -9.162 -45,27% -2.590 -27,27%<br />

Quelle: Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong> (2008), <strong>Arbeit</strong>smarkt in Zahlen 2008 (Stichtag 30. September 2008), Nürnberg, eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für<br />

eine betriebliche, regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />

220


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 2a:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) nach ihren Qualifikationen und nach Branchen/<br />

Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Deutschland insgesamt<br />

davon<br />

ohne abgeschlossene mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung<br />

Berufsausbildung<br />

FrauenFrauenFrauen-<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt Frauen % insgesamt Frauen % insgesamt Frauen %<br />

Automobilindustrie 732.270 103.937 14,19% 110.371 23.266 21,08% 472.724 61.054 12,92%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 434.554 53.086 12,22% 47.245 8.404 17,79% 288.139 32.437 11,26%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 45.143 5.460 12,09% 7.070 968 13,69% 32.141 3.646 11,34%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 252.573 45.391 17,97% 56.056 13.894 24,79% 152.444 24.971 16,38%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 735.712 217.312 29,54% 131.577 62.503 47,50% 407.121 115.626 28,40%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 346.634 98.524 28,42% 74.535 32.644 43,80% 200.487 50.829 25,35%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 57.247 15.743 27,50% 7.290 3.562 48,86% 29.446 8.629 29,30%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 331.831 103.045 31,05% 49.752 26.297 52,86% 177.188 56.168 31,70%<br />

Maschinenbau 1.105.139 179.818 16,27% 164.377 36.985 22,50% 749.109 113.871 15,20%<br />

Metall/ Stahlindustrie 1.124.341 188.482 16,76% 255.094 47.923 18,79% 688.870 107.608 15,62%<br />

Holz- und Kunststoff 515.292 121.639 23,61% 128.408 35.930 27,98% 305.369 65.370 21,41%<br />

Herstellung von Möbeln 136.910 29.922 21,86% 25.514 6.279 24,61% 90.728 18.596 20,50%<br />

Textil und Bekleidung 121.238 67.391 55,59% 30.631 17.149 55,99% 71.718 39.372 54,90%<br />

Luft- und Raumfahrt 83.542 11.365 13,60% 8.416 1.856 22,05% 51.595 6.494 12,59%<br />

Schiff- und Bootsbau 26.518 2.495 9,41% 3.470 327 9,42% 18.544 1.626 8,77%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 485.035 139.262 28,71% 39.116 12.093 30,92% 181.447 61.947 34,14%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 37.473 10.794 28,80% 6.635 2.581 38,90% 15.759 4.945 31,38%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 447.562 128.468 28,70% 32.481 9.512 29,28% 165.688 57.002 34,40%<br />

Medizintechnik 145.777 69.100 47,40% 19.182 10.476 54,61% 89.053 41.356 46,44%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 45.560 7.420 16,29% 6.597 1.317 19,96% 27.374 4.160 15,20%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 36.957 5.182 14,02% 6.175 1.170 18,95% 22.687 2.969 13,09%<br />

H. v. Solarzellen und –modulen<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6;<br />

8.603 2.238 26,01% 422 147 34,83% 4.687 1.191 25,41%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

221


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 2a:<br />

davon davon<br />

mit FHS oder HS-Abschluss ohne Angaben<br />

FrauenFrauenFrauen-<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt Frauen % insgesamt Frauen % insgesamt Frauen %<br />

Automobilindustrie 732.270 103.937 14,19% 103.196 14.074 13,64% 45.979 5.543 12,06%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 434.554 53.086 12,22% 69.823 9.676 13,86% 29.347 2.569 8,75%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 45.143 5.460 12,09% 1.988 341 17,15% 3.944 505 12,80%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 252.573 45.391 17,97% 31.385 4.057 12,93% 12.688 2.469 19,46%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 735.712 217.312 29,54% 138.029 18.514 13,41% 58.985 20.669 35,04%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 346.634 98.524 28,42% 47.580 6.482 13,62% 24.032 8.569 35,66%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 57.247 15.743 27,50% 15.332 2.094 13,66% 5.179 1.458 28,15%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 331.831 103.045 31,05% 75.117 9.938 13,23% 29.774 10.642 35,74%<br />

Maschinenbau 1.105.139 179.818 16,27% 125.669 16.185 12,88% 65.984 12.777 19,36%<br />

Metall/ Stahlindustrie 1.124.341 188.482 16,76% 56.158 9.585 17,07% 124.219 23.366 18,81%<br />

Holz- und Kunststoff 515.292 121.639 23,61% 25.822 5.376 20,82% 55.693 14.963 26,87%<br />

Herstellung von Möbeln 136.910 29.922 21,86% 4.459 1.278 28,66% 16.209 3.769 23,25%<br />

Textil und Bekleidung 121.238 67.391 55,59% 5.884 3.033 51,55% 13.005 7.837 60,26%<br />

Luft- und Raumfahrt 83.542 11.365 13,60% 21.190 2.663 12,57% 2.341 352 15,04%<br />

Schiff- und Bootsbau 26.518 2.495 9,41% 2.840 319 11,23% 1.664 223 13,40%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 485.035 139.262 28,71% 149.266 29.817 19,98% 115.206 35.405 30,73%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 37.473 10.794 28,80% 11.439 2.195 19,19% 3.640 1.073 29,48%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 447.562 128.468 28,70% 137.827 27.622 20,04% 111.566 34.332 30,77%<br />

Medizintechnik 145.777 69.100 47,40% 12.267 3.139 25,59% 25.275 14.129 55,90%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 45.560 7.420 16,29% 8.591 1.271 14,79% 2.998 672 22,41%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 36.957 5.182 14,02% 7.278 936 12,86% 817 107 13,10%<br />

H. v. Solarzellen und –modulen<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

8.603 2.238 26,01% 1.313 335 25,51% 2.181 565 25,91%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

222


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 2b:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) nach ihren Qualifikationen und nach Branchen/<br />

Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Früheres Bundesgebiet<br />

davon<br />

ohne abgeschlossene mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung<br />

Berufsausbildung<br />

FrauenFrauenFrauen-<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt Frauen % insgesamt Frauen % insgesamt Frauen %<br />

Automobilindustrie 682.673 95.633 14,01% 105.508 22.281 21,12% 436.549 55.367 12,68%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 418.958 51.242 12,23% 46.001 8.186 17,80% 276.053 31.244 11,32%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 34.752 4.333 12,47% 6.232 881 14,14% 24.182 2.890 11,95%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 228.963 40.058 17,50% 53.275 13.214 24,80% 136.314 21.233 15,58%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 627.560 184.299 29,37% 120.343 58.715 48,79% 344.731 95.125 27,59%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 298.069 84.967 28,51% 68.097 30.716 45,11% 171.711 42.550 24,78%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 49.193 13.164 26,76% 6.322 3.147 49,78% 24.984 7.043 28,19%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 280.298 86.168 30,74% 45.924 24.852 54,12% 148.036 45.532 30,76%<br />

Maschinenbau 990.629 162.069 16,36% 153.670 35.609 23,17% 670.161 102.160 15,24%<br />

Metall/ Stahlindustrie 947.300 159.482 16,84% 236.687 45.296 19,14% 564.950 88.267 15,62%<br />

Holz- und Kunststoff 447.823 103.682 23,15% 121.163 34.019 28,08% 258.107 53.067 20,56%<br />

Herstellung von Möbeln 118.706 25.675 21,63% 23.857 5.955 24,96% 77.811 15.640 20,10%<br />

Textil und Bekleidung 102.280 55.863 54,62% 28.732 16.145 56,19% 58.159 31.152 53,56%<br />

Luft- und Raumfahrt 77.643 10.525 13,56% 7.979 1.775 22,25% 48.617 6.137 12,62%<br />

Schiff- und Bootsbau 19.605 1.957 9,98% 2.895 292 10,09% 13.326 1.311 9,84%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 424.962 119.072 28,02% 35.182 10.958 31,15% 160.908 53.434 33,21%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 35.317 10.219 28,94% 6.349 2.525 39,77% 14.662 4.592 31,32%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 389.645 108.853 27,94% 28.833 8.433 29,25% 146.246 48.842 33,40%<br />

Medizintechnik 120.324 54.456 45,26% 17.070 9.335 54,69% 73.612 32.040 43,53%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 34.288 5.005 14,60% 5.690 1.089 19,14% 20.626 2.821 13,68%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 31.278 4.285 13,70% 5.443 988 18,15% 19.344 2.539 13,13%<br />

H. v. Solarzellen und –modulen 3.010 720 23,92% 247 101 40,89% 1.282 282 22,00%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6 Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen<br />

223


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 2b:<br />

davon davon<br />

mit FHS oder HS-Abschluss ohne Angaben<br />

FrauenFrauenFrauen-<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt Frauen % insgesamt Frauen % insgesamt Frauen %<br />

Automobilindustrie 682.673 95.633 14,01% 98.740 13.095 13,26% 41.876 4.890 11,68%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 418.958 51.242 12,23% 68.203 9.307 13,65% 28.701 2.505 8,73%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 34.752 4.333 12,47% 1.248 174 13,94% 3.090 388 12,56%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 228.963 40.058 17,50% 29.289 3.614 12,34% 10.085 1.997 19,80%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 627.560 184.299 29,37% 115.419 14.185 12,29% 47.067 16.274 34,58%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 298.069 84.967 28,51% 38.849 4.898 12,61% 19.412 6.803 35,05%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 49.193 13.164 26,76% 13.543 1.759 12,99% 4.344 1.215 27,97%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 280.298 86.168 30,74% 63.027 7.528 11,94% 23.311 8.256 35,42%<br />

Maschinenbau 990.629 162.069 16,36% 110.736 13.283 12,00% 56.062 11.017 19,65%<br />

Metall/ Stahlindustrie 947.300 159.482 16,84% 45.076 6.729 14,93% 100.587 19.190 19,08%<br />

Holz- und Kunststoff 447.823 103.682 23,15% 22.245 4.232 19,02% 46.308 12.364 26,70%<br />

Herstellung von Möbeln 118.706 25.675 21,63% 3.779 990 26,20% 13.259 3.090 23,30%<br />

Textil und Bekleidung 102.280 55.863 54,62% 4.845 2.390 49,33% 10.544 6.176 58,57%<br />

Luft- und Raumfahrt 77.643 10.525 13,56% 19.677 2.384 12,12% 1.370 229 16,72%<br />

Schiff- und Bootsbau 19.605 1.957 9,98% 2.060 174 8,45% 1.324 180 13,60%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 424.962 119.072 28,02% 130.963 25.382 19,38% 97.909 29.298 29,92%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 35.317 10.219 28,94% 11.036 2.121 19,22% 3.270 981 30,00%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 389.645 108.853 27,94% 119.927 23.261 19,40% 94.639 28.317 29,92%<br />

Medizintechnik 120.324 54.456 45,26% 9.969 2.346 23,53% 19.673 10.735 54,57%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 34.288 5.005 14,60% 6.481 775 11,96% 1.491 320 21,46%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 31.278 4.285 13,70% 5.993 688 11,48% 498 70 14,06%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

3.010 720 23,92% 488 87 17,83% 993 250 25,18%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

224


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 2c:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) nach ihren Qualifikationen und nach Branchen/<br />

Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Neue Bundesländer<br />

davon<br />

ohne abgeschlossene mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung<br />

Berufsausbildung<br />

FrauenFrauenFrauen-<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

darunter anteil in<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt Frauen % insgesamt Frauen % insgesamt Frauen %<br />

Automobilindustrie 49.597 8.304 16,74% 4.863 985 20,25% 36.175 5.687 15,72%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 15.596 1.844 11,82% 1.244 218 17,52% 12.086 1.193 9,87%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 10.391 1.127 10,85% 838 87 10,38% 7.959 756 9,50%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 23.610 5.333 22,59% 2.781 680 24,45% 16.130 3.738 23,17%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 108.152 33.013 30,52% 11.234 3.788 33,72% 62.390 20.501 32,86%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 48.565 13.557 27,92% 6.438 1.928 29,95% 28.776 8.279 28,77%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 8.054 2.579 32,02% 968 415 42,87% 4.462 1.586 35,54%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 51.533 16.877 32,75% 3.828 1.445 37,75% 29.152 10.636 36,48%<br />

Maschinenbau 114.510 17.749 15,50% 10.707 1.376 12,85% 78.948 11.711 14,83%<br />

Metall/ Stahlindustrie 177.041 29.000 16,38% 18.407 2.627 14,27% 123.920 19.341 15,61%<br />

Holz- und Kunststoff 67.469 17.957 26,62% 7.245 1.911 26,38% 47.262 12.303 26,03%<br />

Herstellung von Möbeln 18.204 4.247 23,33% 1.657 324 19,55% 12.917 2.956 22,88%<br />

Textil und Bekleidung 18.958 11.528 60,81% 1.899 1.004 52,87% 13.559 8.220 60,62%<br />

Luft- und Raumfahrt 5.899 840 14,24% 437 81 18,54% 2.978 357 11,99%<br />

Schiff- und Bootsbau 6.913 538 7,78% 575 35 6,09% 5.218 315 6,04%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 60.073 20.190 33,61% 3.934 1.135 28,85% 20.539 8.513 41,45%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 2.156 575 26,67% 286 56 19,58% 1.097 353 32,18%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 57.917 19.615 33,87% 3.648 1.079 29,58% 19.442 8.160 41,97%<br />

Medizintechnik 25.453 14.644 57,53% 2.112 1.141 54,02% 15.441 9.316 60,33%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 11.272 2.415 21,42% 907 228 25,14% 6.748 1.339 19,84%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 5.679 897 15,80% 732 182 24,86% 3.343 430 12,86%<br />

H. v. Solarzellen und –modulen<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

5.593 1.518 27,14% 175 46 26,29% 3.405 909 26,70%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

225


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 2c:<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

davon davon<br />

mit FHS oder HS-Abschluss ohne Angaben<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

% insgesamt<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

darunter<br />

darunter<br />

darunter<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt Frauen insgesamt Frauen<br />

Frauen<br />

Automobilindustrie 49.597 8.304 16,74% 4.456 979 21,97% 4.103 653 15,92%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 15.596 1.844 11,82% 1.620 369 22,78% 646 64 9,91%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 10.391 1.127 10,85% 740 167 22,57% 854 117 13,70%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 23.610 5.333 22,59% 2.096 443 21,14% 2.603 472 18,13%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 108.152 33.013 30,52% 22.610 4.329 19,15% 11.918 4.395 36,88%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 48.565 13.557 27,92% 8.731 1.584 18,14% 4.620 1.766 38,23%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 8.054 2.579 32,02% 1.789 335 18,73% 835 243 29,10%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 51.533 16.877 32,75% 12.090 2.410 19,93% 6.463 2.386 36,92%<br />

Maschinenbau 114.510 17.749 15,50% 14.933 2.902 19,43% 9.922 1.760 17,74%<br />

Metall/ Stahlindustrie 177.041 29.000 16,38% 11.082 2.856 25,77% 23.632 4.176 17,67%<br />

Holz- und Kunststoff 67.469 17.957 26,62% 3.577 1.144 31,98% 9.385 2.599 27,69%<br />

Herstellung von Möbeln 18.204 4.247 23,33% 680 288 42,35% 2.950 679 23,02%<br />

Textil und Bekleidung 18.958 11.528 60,81% 1.039 643 61,89% 2.461 1.661 67,49%<br />

Luft- und Raumfahrt 5.899 840 14,24% 1.513 279 18,44% 971 123 12,67%<br />

Schiff- und Bootsbau 6.913 538 7,78% 780 145 18,59% 340 43 12,65%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 60.073 20.190 33,61% 18.303 4.435 24,23% 17.297 6.107 35,31%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 2.156 575 26,67% 403 74 18,36% 370 92 24,86%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 57.917 19.615 33,87% 17.900 4.361 24,36% 16.927 6.015 35,53%<br />

Medizintechnik 25.453 14.644 57,53% 2.298 793 34,51% 5.602 3.394 60,59%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 11.272 2.415 21,42% 2.110 496 23,51% 1.507 352 23,36%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 5.679 897 15,80% 1.285 248 19,30% 319 37 11,60%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 5.593 1.518 27,14% 825 248 30,06% 1.188 315 26,52%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

226


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 3a:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) nach Altersgruppen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Deutschland insgesamt*<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

unter 25 Jahren 25-34 Jahre<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Automobilindustrie 732.270 103.937 14,19% 67.840 12.835 18,92% 137.015 23.129 16,88%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 434.554 53.086 12,22% 37.527 7.827 20,86% 77.791 12.796 16,45%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 45.143 5.460 12,09% 7.416 806 10,87% 9.431 1.101 11,67%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 252.573 45.391 17,97% 22.897 4.202 18,35% 49.793 9.232 18,54%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 735.712 217.312 29,54% 68.817 17.881 25,98% 141.944 39.828 28,06%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 346.634 98.524 28,42% 34.759 8.009 23,04% 63.919 16.565 25,92%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 57.247 15.743 27,50% 4.548 1.379 30,32% 10.574 3.250 30,74%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen** 331.831 103.045 31,05% 29.510 8.493 28,78% 67.451 20.013 29,67%<br />

Maschinenbau 1.105.139 179.818 16,27% 143.918 20.778 14,44% 202.780 34.793 17,16%<br />

Metall/ Stahlindustrie 1.124.341 188.482 16,76% 141.113 17.926 12,70% 197.495 30.881 15,64%<br />

Holz- und Kunststoff 515.292 121.639 23,61% 56.623 11.211 19,80% 95.512 20.249 21,20%<br />

Herstellung von Möbeln 136.910 29.922 21,86% 18.907 3.396 17,96% 24.992 4.740 18,97%<br />

Textil und Bekleidung 121.238 67.391 55,59% 11.056 5.898 53,35% 17.836 9.500 53,26%<br />

Luft- und Raumfahrt 83.542 11.365 13,60% 8.188 1.477 18,04% 18.195 3.224 17,72%<br />

Schiff- und Bootsbau 26.518 2.495 9,41% 3.654 328 8,98% 4.140 486 11,74%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 485.035 139.262 28,71% 39.314 12.184 30,99% 137.984 40.630 29,45%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 37.473 10.794 28,80% 3.390 1.032 30,44% 7.248 2.301 31,75%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 447.562 128.468 28,70% 35.924 11.152 31,04% 130.736 38.329 29,32%<br />

Medizintechnik 145.777 69.100 47,40% 18.261 8.937 48,94% 31.737 15.444 48,66%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 45.560 7.420 16,29% 5.076 861 16,96% 10.628 1.862 17,52%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 36.957 5.182 14,02% 4.045 584 14,44% 7.870 1.254 15,93%<br />

H. v. Solarzellen und –modulen 8.603 2.238 26,01% 1.031 277 26,87% 2.758 608 22,04%<br />

*Die hier aufgeführten Altersgruppen geben nicht die Gesamtbeschäftigtenzahl der Brachen – wie in Spalte 1 angegeben – wieder, da Beschäftigte über 65 Jahre oder ohne Altersangabe nicht in die<br />

Betrachtungen mit einbezogen wurden.<br />

**ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

227


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 3a:<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

insgesamt<br />

35-44 Jahre<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

FrauenFrauenFrauen-<br />

darunter anteil in insge- darunter anteil in insge- darunter anteil in<br />

Frauen % samt Frauen % samt Frauen %<br />

Automobilindustrie 226.148 31.805 14,06% 214.246 25.485 11,90% 86.720 10.637 12,27%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 135.503 16.457 12,15% 131.991 11.604 8,79% 51.709 4.399 8,51%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 12.340 1.496 12,12% 11.012 1.401 12,72% 4.804 629 13,09%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 78.305 13.852 17,69% 71.243 12.480 17,52% 30.207 5.609 18,57%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 222.047 66.750 30,06% 207.081 63.976 30,89% 94.574 28.586 30,23%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 101.844 30.056 29,51% 99.440 30.011 30,18% 46.089 13.740 29,81%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 19.078 5.022 26,32% 16.297 4.235 25,99% 6.708 1.844 27,49%<br />

H. v. DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen** 101.125 31.672 31,32% 91.344 29.730 32,55% 41.777 13.002 31,12%<br />

Maschinenbau 303.158 51.408 16,96% 297.803 48.920 16,43% 154.496 23.471 15,19%<br />

Metall/ Stahlindustrie 313.923 53.754 17,12% 313.523 57.289 18,27% 154.166 27.815 18,04%<br />

Holz- und Kunststoff 151.800 34.534 22,75% 145.901 38.106 26,12% 63.878 17.129 26,82%<br />

Herstellung von Möbeln 40.441 8.549 21,14% 36.807 9.060 24,61% 15.349 4.087 26,63%<br />

Textil und Bekleidung 33.649 18.163 53,98% 37.397 21.631 57,84% 20.778 12.011 57,81%<br />

Luft- und Raumfahrt 24.345 3.216 13,21% 21.522 2.366 10,99% 11.236 1.078 9,59%<br />

Schiff- und Bootsbau 6.791 664 9,78% 7.327 655 8,94% 4.533 352 7,77%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 167.789 47.244 28,16% 104.734 29.721 28,38% 34.688 9.283 26,76%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 11.446 3.588 31,35% 10.872 2.836 26,09% 4.488 1.026 22,86%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 156.343 43.656 27,92% 93.862 26.885 28,64% 30.200 8.257 27,34%<br />

Medizintechnik 40.800 19.415 47,59% 38.290 18.359 47,95% 16.034 6.769 42,22%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 12.388 2.079 16,78% 11.212 1.815 16,19% 6.232 799 12,82%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 9.825 1.390 14,15% 9.441 1.283 13,59% 5.755 667 11,59%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 2.563 689 26,88% 1.771 532 30,04% 477 132 27,67%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

228


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 3b:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) nach Altersgruppen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, früheres Bundesgebiet*<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

unter 25 Jahren<br />

Frauen-<br />

25-34 Jahre<br />

darunter anteil in insge- darunter<br />

Frauen % samt Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Automobilindustrie 682.673 95.633 14,01% 61.751 11.980 19,40% 126.848 21.550 16,99%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 418.958 51.242 12,23% 35.861 7.542 21,03% 74.719 12.378 16,57%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 34.752 4.333 12,47% 5.703 649 11,38% 7.217 879 12,18%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 228.963 40.058 17,50% 20.187 3.789 18,77% 44.912 8.293 18,46%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 627.560 184.299 29,37% 58.414 15.614 26,73% 119.615 34.239 28,62%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 298.069 84.967 28,51% 30.000 7.153 23,84% 54.750 14.457 26,41%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 49.193 13.164 26,76% 3.718 1.172 31,52% 8.893 2.806 31,55%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen** 280.298 86.168 30,74% 24.696 7.289 29,51% 55.972 16.976 30,33%<br />

Maschinenbau 990.629 162.069 16,36% 127.677 19.296 15,11% 182.766 31.773 17,38%<br />

Metall/ Stahlindustrie 947.300 159.482 16,84% 116.592 15.782 13,54% 166.910 26.561 15,91%<br />

Holz- und Kunststoff 447.823 103.682 23,15% 48.950 9.931 20,29% 82.237 17.384 21,14%<br />

Herstellung von Möbeln 118.706 25.675 21,63% 16.169 3.016 18,65% 21.067 4.170 19,79%<br />

Textil und Bekleidung 102.280 55.863 54,62% 9.000 4.962 55,13% 15.309 8.182 53,45%<br />

Luft- und Raumfahrt 77.643 10.525 13,56% 7.559 1.377 18,22% 16.410 2.927 17,84%<br />

Schiff- und Bootsbau 19.605 1.957 9,98% 2.660 279 10,49% 3.011 402 13,35%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 424.962 119.072 28,02% 34.089 10.431 30,60% 118.391 34.442 29,09%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 35.317 10.219 28,94% 3.104 973 31,35% 6.758 2.177 32,21%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 389.645 108.853 27,94% 30.985 9.458 30,52% 111.633 32.265 28,90%<br />

Medizintechnik 120.324 54.456 45,26% 15.031 7.171 47,71% 25.932 12.347 47,61%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 34.288 5.005 14,60% 3.760 619 16,46% 7.445 1.236 16,60%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 31.278 4.285 13,70% 3.402 496 14,58% 6.454 1.006 15,59%<br />

H. v. Solarzellen und –modulen 3.010 720 23,92% 358 123 34,36% 991 230 23,21%<br />

* Die hier aufgeführten Altersgruppen geben nicht die Gesamtbeschäftigtenzahl der Brachen – wie in Spalte 1 angegeben - wieder, da Beschäftigte über 65 Jahre oder ohne Altersangabe nicht in die<br />

Betrachtungen mit einbezogen wurden.<br />

**ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

229


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 3b:<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

35-44 Jahre<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

FrauenFrauen-<br />

darunter anteil in insge- darunter anteil in<br />

darunter<br />

insgesamt Frauen % samt Frauen % insgesamt Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Automobilindustrie 211.640 29.457 13,92% 201.110 22.971 11,42% 81.054 9.635 11,89%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 129.995 15.934 12,26% 127.955 11.140 8,71% 50.396 4.245 8,42%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 9.776 1.230 12,58% 8.384 1.080 12,88% 3.546 471 13,28%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 71.869 12.293 17,10% 64.771 10.751 16,60% 27.112 4.919 18,14%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 191.786 57.006 29,72% 177.156 53.406 30,15% 79.529 23.772 29,89%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 88.755 26.154 29,47% 85.411 25.533 29,89% 38.640 11.544 29,88%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 16.678 4.216 25,28% 14.126 3.453 24,44% 5.740 1.505 26,22%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 86.353 26.636 30,85% 77.619 24.420 31,46% 35.149 10.723 30,51%<br />

Maschinenbau 276.916 46.867 16,92% 265.344 43.184 16,27% 135.262 20.532 15,18%<br />

Metall/ Stahlindustrie 270.884 46.135 17,03% 262.093 47.473 18,11% 127.165 22.781 17,91%<br />

Holz- und Kunststoff 133.512 29.532 22,12% 126.120 31.826 25,23% 55.554 14.622 26,32%<br />

Herstellung von Möbeln 35.340 7.361 20,83% 32.224 7.570 23,49% 13.541 3.481 25,71%<br />

Textil und Bekleidung 28.989 15.230 52,54% 31.184 17.493 56,10% 17.325 9.821 56,69%<br />

Luft- und Raumfahrt 22.623 2.988 13,21% 20.311 2.217 10,92% 10.688 1.012 9,47%<br />

Schiff- und Bootsbau 5.392 565 10,48% 5.132 454 8,85% 3.341 247 7,39%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 149.823 41.395 27,63% 92.766 25.225 27,19% 29.435 7.398 25,13%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 10.852 3.424 31,55% 10.364 2.671 25,77% 4.215 964 22,87%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 138.971 37.971 27,32% 82.402 22.554 27,37% 25.220 6.434 25,51%<br />

Medizintechnik 33.562 15.072 44,91% 31.907 14.361 45,01% 13.374 5.367 40,13%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 9.269 1.380 14,89% 8.622 1.193 13,84% 5.176 574 11,09%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 8.307 1.172 14,11% 8.076 1.070 13,25% 5.023 538 10,71%<br />

H. v. Solarzellen und –modulen 962 208 21,62% 546 123 22,53% 153 36 23,53%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

230


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 3c:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) nach Altersgruppen und nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, neue Bundesländer*<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

unter 25 Jahren<br />

Frauen-<br />

25-34 Jahre<br />

darunter anteil in insge- darunter<br />

Frauen % samt Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Automobilindustrie 49.597 8.304 16,74% 6.089 855 14,04% 10.167 1.579 15,53%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 15.596 1.844 11,82% 1.666 285 17,11% 3.072 418 13,61%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 10.391 1.127 10,85% 1.713 157 9,17% 2.214 222 10,03%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 23.610 5.333 22,59% 2.710 413 15,24% 4.881 939 19,24%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 108.152 33.013 30,52% 10.403 2.267 21,79% 22.329 5.589 25,03%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 48.565 13.557 27,92% 4.759 856 17,99% 9.169 2.108 22,99%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 8.054 2.579 32,02% 830 207 24,94% 1.681 444 26,41%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen** 51.533 16.877 32,75% 4.814 1.204 25,01% 11.479 3.037 26,46%<br />

Maschinenbau 114.510 17.749 15,50% 16.241 1.482 9,13% 20.014 3.020 15,09%<br />

Metall/ Stahlindustrie 177.041 29.000 16,38% 24.521 2.144 8,74% 30.585 4.320 14,12%<br />

Holz- und Kunststoff 67.469 17.957 26,62% 7.673 1.280 16,68% 13.275 2.865 21,58%<br />

Herstellung von Möbeln 18.204 4.247 23,33% 2.738 380 13,88% 3.925 570 14,52%<br />

Textil und Bekleidung 18.958 11.528 60,81% 2.056 936 45,53% 2.527 1.318 52,16%<br />

Luft- und Raumfahrt 5.899 840 14,24% 629 100 15,90% 1.785 297 16,64%<br />

Schiff- und Bootsbau 6.913 538 7,78% 994 49 4,93% 1.129 84 7,44%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 60.073 20.190 33,61% 5.225 1.753 33,55% 19.593 6.188 31,58%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 2.156 575 26,67% 286 59 20,63% 490 124 25,31%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 57.917 19.615 33,87% 4.939 1.694 34,30% 19.103 6.064 31,74%<br />

Medizintechnik 25.453 14.644 57,53% 3.230 1.766 54,67% 5.805 3.097 53,35%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 11.272 2.415 21,42% 1.316 242 18,39% 3.183 626 19,67%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 5.679 897 15,80% 643 88 13,69% 1.416 248 17,51%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 5.593 1.518 27,14% 673 154 22,88% 1.767 378 21,39%<br />

* Die hier aufgeführten Altersgruppen geben nicht die Gesamtbeschäftigtenzahl der Brachen – wie in Spalte 1 angegeben - wieder, da Beschäftigte über 65 Jahre oder ohne Altersangabe nicht in die<br />

Betrachtungen mit einbezogen wurden.<br />

**ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

231


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 3c:<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

insgesamt<br />

35-44 Jahre<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

45-54 Jahre 55-65 Jahre<br />

FrauenFrauenFrauen-<br />

darunter anteil in insge- darunter anteil in insge- darunter anteil in<br />

Frauen % samt Frauen % samt Frauen %<br />

Automobilindustrie 14.508 2.348 16,18% 13.136 2.514 19,14% 5.666 1.002 17,68%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 5.508 523 9,50% 4.036 464 11,50% 1.313 154 11,73%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 2.564 266 10,37% 2.628 321 12,21% 1.258 158 12,56%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 6.436 1.559 24,22% 6.472 1.729 26,72% 3.095 690 22,29%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 30.261 9.744 32,20% 29.925 10.570 35,32% 15.045 4.814 32,00%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 13.089 3.902 29,81% 14.029 4.478 31,92% 7.449 2.196 29,48%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 2.400 806 33,58% 2.171 782 36,02% 968 339 35,02%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 14.772 5.036 34,09% 13.725 5.310 38,69% 6.628 2.279 34,38%<br />

Maschinenbau 26.242 4.541 17,30% 32.459 5.736 17,67% 19.234 2.939 15,28%<br />

Metall/ Stahlindustrie 43.039 7.619 17,70% 51.430 9.816 19,09% 27.001 5.034 18,64%<br />

Holz- und Kunststoff 18.288 5.002 27,35% 19.781 6.280 31,75% 8.324 2.507 30,12%<br />

Herstellung von Möbeln 5.101 1.188 23,29% 4.583 1.490 32,51% 1.808 606 33,52%<br />

Textil und Bekleidung 4.660 2.933 62,94% 6.213 4.138 66,60% 3.453 2.190 63,42%<br />

Luft- und Raumfahrt 1.722 228 13,24% 1.211 149 12,30% 548 66 12,04%<br />

Schiff- und Bootsbau 1.399 99 7,08% 2.195 201 9,16% 1.192 105 8,81%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 17.966 5.849 32,56% 11.968 4.496 37,57% 5.253 1.885 35,88%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 594 164 27,61% 508 165 32,48% 273 62 22,71%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 17.372 5.685 32,73% 11.460 4.331 37,79% 4.980 1.823 36,61%<br />

Medizintechnik 7.238 4.343 60,00% 6.383 3.998 62,64% 2.660 1.402 52,71%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 3.119 699 22,41% 2.590 622 24,02% 1.056 225 21,31%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 1.518 218 14,36% 1.365 213 15,60% 732 129 17,62%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 1.601 481 30,04% 1.225 409 33,39% 324 96 29,63%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

232


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 4a:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) in Voll- und Teilzeit nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Deutschland insgesamt<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

darunter Teilzeit-Beschäftigte<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Automobilindustrie 732.270 103.937 14,19% 27.102 17.907 66,07%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 434.554 53.086 12,22% 16.764 10.688 63,76%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 45.143 5.460 12,09% 1.208 808 66,89%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 252.573 45.391 17,97% 9.130 6.411 70,22%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 735.712 217.312 29,54% 48.613 36.541 75,17%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 346.634 98.524 28,42% 21.968 16.677 75,91%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 57.247 15.743 27,50% 3.638 2.568 70,59%<br />

H. v. DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 331.831 103.045 31,05% 23.007 17.296 75,18%<br />

Maschinenbau 1.105.139 179.818 16,27% 46.755 33.862 72,42%<br />

Metall/ Stahlindustrie 1.124.341 188.482 16,76% 42.215 31.824 75,39%<br />

Holz- und Kunststoff 515.292 121.639 23,61% 23.126 18.380 79,48%<br />

Herstellung von Möbeln 136.910 29.922 21,86% 6.599 5.305 80,44%<br />

Textil und Bekleidung 121.238 67.391 55,59% 13.617 12.690 93,19%<br />

Luft- und Raumfahrt 83.542 11.365 13,60% 3.152 1.667 52,89%<br />

Schiff- und Bootsbau 26.518 2.495 9,41% 772 323 41,84%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 485.035 139.262 28,71% 41.069 27.560 67,11%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 37.473 10.794 28,80% 3.742 2.330 62,27%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 447.562 128.468 28,70% 37.327 25.230 67,59%<br />

Medizintechnik 145.777 69.100 47,40% 12.723 10.772 84,67%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 45.560 7.420 16,29% 1.292 820 63,47%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 36.957 5.182 14,02% 1.118 716 64,04%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 8.603 2.238 26,01% 174 104 59,77%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

233


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 4b:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) in Voll- und Teilzeit nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, früheres Bundesgebiet<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

darunter Teilzeit-Beschäftigte<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Automobilindustrie 682.673 95.633 14,01% 26.308 17.435 66,27%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 418.958 51.242 12,23% 16.501 10.570 64,06%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 34.752 4.333 12,47% 1.077 722 67,04%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 228.963 40.058 17,50% 8.730 6.143 70,37%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 627.560 184.299 29,37% 44.206 33.796 76,45%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 298.069 84.967 28,51% 19.950 15.505 77,72%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 49.193 13.164 26,76% 3.374 2.417 71,64%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 280.298 86.168 30,74% 20.882 15.874 76,02%<br />

Maschinenbau 990.629 162.069 16,36% 44.054 32.024 72,69%<br />

Metall/ Stahlindustrie 947.300 159.482 16,84% 38.068 28.903 75,92%<br />

Holz- und Kunststoff 447.823 103.682 23,15% 21.341 16.993 79,63%<br />

Herstellung von Möbeln 118.706 25.675 21,63% 5.967 4.851 81,30%<br />

Textil und Bekleidung 102.280 55.863 54,62% 12.199 11.390 93,37%<br />

Luft- und Raumfahrt 77.643 10.525 13,56% 2.973 1.603 53,92%<br />

Schiff- und Bootsbau 19.605 1.957 9,98% 651 288 44,24%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 424.962 119.072 28,02% 36.114 24.521 67,90%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 35.317 10.219 28,94% 3.654 2.289 62,64%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 389.645 108.853 27,94% 32.460 22.232 68,49%<br />

Medizintechnik 120.324 54.456 45,26% 11.139 9.405 84,43%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 34.288 5.005 14,60% 974 683 70,12%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 31.278 4.285 13,70% 861 608 70,62%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 3.010 720 23,92% 113 75 66,37%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

234


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 4c:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (inkl. Auszubildende) in Voll- und Teilzeit nach Branchen/ Wirtschaftszweigen<br />

(WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, neue Bundesländer<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

darunter Teilzeit-Beschäftigte<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Automobilindustrie 49.597 8.304 16,74% 794 472 59,45%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 15.596 1.844 11,82% 263 118 44,87%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 10.391 1.127 10,85% 131 86 65,65%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 23.610 5.333 22,59% 400 268 67,00%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 108.152 33.013 30,52% 4.407 2.745 62,29%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 48.565 13.557 27,92% 2.018 1.172 58,08%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 8.054 2.579 32,02% 264 151 57,20%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 51.533 16.877 32,75% 2.125 1.422 66,92%<br />

Maschinenbau 114.510 17.749 15,50% 2.701 1.838 68,05%<br />

Metall/ Stahlindustrie 177.041 29.000 16,38% 4.147 2.921 70,44%<br />

Holz- und Kunststoff 67.469 17.957 26,62% 1.785 1.387 77,70%<br />

Herstellung von Möbeln 18.204 4.247 23,33% 632 454 71,84%<br />

Textil und Bekleidung 18.958 11.528 60,81% 1.418 1.300 91,68%<br />

Luft- und Raumfahrt 5.899 840 14,24% 179 64 35,75%<br />

Schiff- und Bootsbau 6.913 538 7,78% 121 35 28,93%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 60.073 20.190 33,61% 4.955 3.039 61,33%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 2.156 575 26,67% 88 41 46,59%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 57.917 19.615 33,87% 4.867 2.998 61,60%<br />

Medizintechnik 25.453 14.644 57,53% 1.584 1.367 86,30%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 11.272 2.415 21,42% 318 137 43,08%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 5.679 897 15,80% 257 108 42,02%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen 5.593 1.518 27,14% 61 29 47,54%<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

235


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 5a:<br />

Geringfügig Beschäftigte nach Branchen und Wirtschaftszweigen (WZ08) in Deutschland, 31. März 2008<br />

Branche/ Wirtschaftszweig (WZ 2008)<br />

insgesamt<br />

Deutschland insgesamt Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Wirtschaft insgesamt 6.534.569 4.158.028 63,63% 5.722.109 3.684.849 64,40% 812.460 473.179 58,24%<br />

ausgewählte WZ Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong> insgesamt 539.253 305.712 56,69% 490.778 281.792 57,42% 48.475 23.920 49,35%<br />

Automobilindustrie 8.727 4.407 50,50% 7.915 4.095 51,74% 812 312 38,42%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 664 310 46,69% 595 291 48,91% 69 19 27,54%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 2.767 1.259 45,50% 2.492 1.168 46,87% 275 91 33,09%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 5.296 2.838 53,59% 4.828 2.636 54,60% 468 202 43,16%<br />

Elektroindustrie 43.093 24.852 57,67% 39.173 22.925 58,52% 3.920 1.927 49,16%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 19.325 11.250 58,21% 17.768 10.457 58,85% 1.557 793 50,93%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 1.949 1.081 55,46% 1.650 940 56,97% 299 141 47,16%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 21.819 12.521 57,39% 19.755 11.528 58,35% 2.064 993 48,11%<br />

Maschinenbau 57.784 27.165 47,01% 54.015 25.599 47,39% 3.769 1.566 41,55%<br />

Metall/ Stahlindustrie 133.133 63.364 47,59% 122.074 58.749 48,13% 11.059 4.615 41,73%<br />

Holz- und Kunststoff 59.216 32.698 55,22% 54.743 30.522 55,76% 4.473 2.176 48,65%<br />

Herstellung von Möbeln 15.348 7.798 50,81% 13.617 7.008 51,47% 1.731 790 45,64%<br />

Textil und Bekleidung 21.973 16.635 75,71% 19.825 15.086 76,10% 2.148 1.549 72,11%<br />

Luft- und Raumfahrt 512 201 39,26% 478 187 39,12% 34 14 41,18%<br />

Schiff- und Bootsbau 570 259 45,44% 451 220 48,78% 119 39 32,77%<br />

IT-Industrie 42.909 27.165 63,31% 38.619 24.834 64,31% 4.290 2.331 54,34%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten u. per. Geräten 1.213 584 48,15% 1.141 550 48,20% 72 34 47,22%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 41.696 26.581 63,75% 37.478 24.284 64,80% 4.218 2.297 54,46%<br />

Medizintechnik 30.356 19.932 65,66% 27.088 17.997 66,44% 3.268 1.935 59,21%<br />

Neue Energien 5.832 3.486 59,77% 5.053 3.135 62,04% 779 351 45,06%<br />

Herstellung von elektronischen Bauelementen 5.523 3.327 60,24% 4.775 2.982 62,45% 748 345 46,12%<br />

Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen<br />

* ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

309 159 51,46% 278 153 55,04% 31 6 19,35%<br />

Quelle: Bundesknappschaft 2008: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02, eigene Berechnungen.<br />

236


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 5b:<br />

Geringfügig Beschäftigte nach Branchen und Wirtschaftszweigen (WZ08) in Deutschland, 31. März 2009<br />

Branche/ Wirtschaftszweig (WZ 2008)<br />

insgesamt<br />

Deutschland insgesamt Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Wirtschaft insgesamt 6.627.560 4.206.285 63,47% 5.807.289 3.731.584 64,26% 820.271 474.701 57,87%<br />

ausgewählte WZ Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong> insgesamt 631.613 371.094 58,75% 574.346 342.986 59,72% 57.270 28.108 49,08%<br />

Automobilindustrie 7.182 3.569 49,69% 6.448 3.296 51,12% 734 273 37,19%<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 774 336 43,41% 677 314 46,38% 97 22 22,68%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 2.414 1.086 44,99% 2.168 998 46,03% 246 88 35,77%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 3.994 2.147 53,76% 3.603 1.984 55,07% 391 163 41,69%<br />

Elektroindustrie 37.056 21.394 57,73% 33.872 19.885 58,71% 3.184 1.509 47,39%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 17.511 10.160 58,02% 16.219 9.526 58,73% 1.292 634 49,07%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 1.779 955 53,68% 1.550 862 55,61% 229 93 40,61%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 17.766 10.279 57,86% 16.103 9.497 58,98% 1.663 782 47,02%<br />

Maschinenbau 46.873 22.584 48,18% 43.738 21.323 48,75% 3.135 1.261 40,22%<br />

Metall/ Stahlindustrie 112.311 54.369 48,41% 102.962 50.419 48,97% 9.349 3.950 42,25%<br />

Holz- und Kunststoff 48.058 26.459 55,06% 44.265 24.699 55,80% 3.793 1.760 46,40%<br />

Herstellung von Möbeln 13.570 6.936 51,11% 11.997 6.186 51,56% 1.573 750 47,68%<br />

Textil und Bekleidung 20.551 15.651 76,16% 18.612 14.261 76,62% 1.939 1.390 71,69%<br />

Luft- und Raumfahrt 521 223 42,80% 484 209 43,18% 37 14 37,84%<br />

Schiff- und Bootsbau 591 261 44,16% 496 227 45,77% 95 34 35,79%<br />

IT-Industrie 43.692 27.533 63,02% 39.171 25.080 64,03% 4.521 2.453 54,26%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten u. per. Geräten 1.523 738 48,46% 1.395 690 49,46% 128 48 37,50%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 42.169 26.795 63,54% 37.776 24.390 64,56% 4.393 2.405 54,75%<br />

Medizintechnik 29.992 19.666 65,57% 26.800 17.784 66,36% 3.192 1.882 58,96%<br />

Neue Energien 6.090 3.645 59,85% 5.449 3.363 61,72% 641 282 43,99%<br />

Herstellung von elektronischen Bauelementen 5.722 3.463 60,52% 5.116 3.188 62,31% 606 275 45,38%<br />

Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen 368 182 49,46% 333 175 52,55% 35 7 20,00%<br />

* ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

Quelle: Bundesknappschaft 2008: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02, eigene Berechnungen.<br />

237


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 5c:<br />

Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in geringfügiger Beschäftigung in Branchen des Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong>s (WZ08)<br />

zwischen 31.03. 2008 und 31.03. 2009 in Deutschland in absoluten Zahlen und Prozent<br />

Deutschland insgesamt Westdeutschland Ostdeutschland<br />

Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer<br />

Zuwachs<br />

Zuwachs Zuwachs<br />

Zuwachs Zuwachs<br />

Zuwachs<br />

oder<br />

oder<br />

oder<br />

oder<br />

oder<br />

oder<br />

Abnahme<br />

Abnahme Abnahme<br />

Abnahme Abnahme<br />

Abnahme<br />

der Entwick- der Entwick- der Entwick- der Entwick- der Entwick- der EntwickBeschäflung<br />

in Beschäflung in Beschäflung in Beschäflung in Beschäflung in Beschäflung in<br />

tigten % tigten % tigten % tigten % tigten % tigten %<br />

Automobilindustrie -838 -19,02% -707 -16,37% - 799 -19,51% -668 -17,49% - 39 -12,50% -39 -7,80%<br />

Elektroindustrie* -3.458 -13,91% -2.579 -14,14% - 3.040 -13,26% -2.261 -13,92% - 418 -21,69% -318 -15,96%<br />

Maschinenbau -4.581 -16,86% -6.330 -20,67% -4.276 -16,70% -6.001 -21,12% - 634 -16,82% -329 -14,93%<br />

Metall/ Stahlindustrie -8.995 -14,20% -11.827 -16,95% -8.330 -14,18% -10.782 -17,03% -665 -14,41% -1045 -16,22%<br />

Holz- und Kunststoff -6.239 -19,08% -4.919 -18,55% - 5.823 -19,08% -4.655 -19,22% - 416 -19,12% -264 -11,49%<br />

Herstellung von Möbeln -862 -11,05% -1116 -12,12% -822 -11,73% -798 -12,07% -40 -5,06% -118 -12,54%<br />

Textil- und Bekleidung -984 -5,92% -438 -8,21% - 825 -5,47% -388 -8,19% - 159 -10,26% -50 -8,35%<br />

Luft- und Raumfahrt 22 10,95% -13 -4,18% 22 11,76% -16 -5,50% 0 0,00% 3 15,00%<br />

Schiff- und Bootsbau 2 0,77% 19 6,11% 7 3,18% 38 16,45% - 5 -12,82% -19 -23,75%<br />

IT-Industrie 458 1,69% 415 2,64% 246 0,99% 306 2,22% 122 5,23% 109 5,56%<br />

Medizintechnik -266 -1,33% -98 -0,94% -213 -1,18% -75 -0,82% -53 -2,74% -23 -1,73%<br />

Neue Energien 159 4,56% 99 4,22% 228 7,27% 168 8,76% - 69 -19,66% -69 -16,12%<br />

*Wirtschaftszweige 27 und 26, exklusive 26.2 und 26.6<br />

Quelle: Bundesknappschaft 2008: Auswertung Dez.VII.9.3, Listenbild für Statistik 02, eigene Berechnungen.<br />

238


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 6:<br />

Befristet beschäftigte Angestellte und <strong>Arbeit</strong>erinnen/ <strong>Arbeit</strong>er <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong><br />

nach Branchen und Wirtschaftszweigen (WZ03), 2008 (Jahresdurchschnitt)*<br />

Branche/ Wirtschaftszweig (WZ 2003)<br />

insgesamt<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in<br />

%<br />

Wirtschaft insgesamt 2.944.000 1.471.000 49,97% 2.178.000 1.092.000 50,14% 766.000 379.000 49,48%<br />

Automobilindustrie 69.000 17.000 24,64% 57.000 14.000 24,56% 12.000 3.000 25,00%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 37.000 8.000 21,62% 31.000 7.000 22,58% 6.000 1.000 16,67%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 3.000 1.000 33,33% 2.000 \ \ 1.000 \ \<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 29.000 8.000 27,59% 24.000 7.000 29,17% 5.000 1.000 20,00%<br />

Elektroindustrie 61.000 23.000 37,70% 50.000 19.000 38,00% 11.000 4.000 36,36%<br />

H. v. Geräten der Elektrizitätserzeugung 25.000 9.000 36,00% 21.000 9.000 42,86% 4.000 \ \<br />

Rundfunk- und Nachrichtentechnik 19.000 7.000 36,84% 15.000 5.000 33,33% 4.000 2.000 50,00%<br />

Medizin- und Messtechnik etc. 17.000 7.000 41,18% 14.000 5.000 35,71% 3.000 1.000 33,33%<br />

Maschinenbau 65.000 13.000 20,00% 54.000 11.000 20,37% 10.000 2.000 20,00%<br />

Metall/ Stahlindustrie 79.000 13.000 16,46% 64.000 11.000 17,19% 15.000 1.000 6,67%<br />

Kunststoffindustrie** 25.000 9.000 36,00% 23.000 8.000 34,78% 2.000 1.000 50,00%<br />

Herstellung von Möbeln 21.000 6.000 28,57% 16.000 5.000 31,25% 5.000 1.000 20,00%<br />

Herstellung von Textilien*** 9.000 6.000 66,67% 7.000 \ \ 2.000 \ \<br />

Luft- und Raumfahrt \ \ \ \ \ \ \ \ \<br />

Schiff- und Bootsbau \ \ \ \ \ \ \ \ \<br />

IT-Industrie \ \ \ \ \ \ \ \ \<br />

H. v. Büromaschinen etc. \ \ \ \ \ \ \ \ \<br />

Datenverarbeitung und Datenbanken 33.000 8.000 24,24% 25.000 6.000 24,00% 8.000 2.000 25,00%<br />

Medizintechnik 9.000 \ \ 7.000 \ \ 2.000 \ \<br />

* kursiv gedruckte Zahlen ergeben sich durch Berechnungen aus den Mikrozensus-Daten. ** für das Holzgewerbe sind hier keine vollständigen Daten verfügbar. *** für das Bekleidungsgewerbe sind<br />

keine Daten verfügbar.<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt), eigene Berechnungen.<br />

239


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 7a:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (o. Auszubildende) und Auszubildende <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> nach Branchen/<br />

Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, Deutschland insgesamt<br />

Auszubildende<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet)<br />

darunter Frauenanteil<br />

darunter Frauenanteil<br />

insgesamt Frauen in % insgesamt Frauen in %<br />

Automobilindustrie 699.572 97.893 13,99% 32.698 6.044 18,48%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 416.487 49.342 11,85% 18.067 3.744 20,72%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 40.960 5.000 12,21% 4.183 460 11,00%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 242.125 43.551 17,99% 10.448 1.840 17,61%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 702.441 210.046 29,90% 33.271 7.266 21,84%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 329.509 95.196 28,89% 17.125 3.328 19,43%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 55.058 15.197 27,60% 2.189 546 24,94%<br />

H. v. DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 317.874 99.653 31,35% 13.957 3.392 24,30%<br />

Maschinenbau 1.028.823 169.269 16,45% 76.316 10.549 13,82%<br />

Metall/ Stahlindustrie 1.049.311 179.761 17,13% 75.030 8.721 11,62%<br />

Holz- und Kunststoff 487.724 116.351 23,86% 27.568 5.288 19,18%<br />

Herstellung von Möbeln 126.060 27.831 22,08% 10.850 2.091 19,27%<br />

Textil und Bekleidung 115.491 64.334 55,70% 5.747 3.057 53,19%<br />

Luft- und Raumfahrt 79.612 10.643 13,37% 3.930 722 18,37%<br />

Schiff- und Bootsbau 24.294 2.287 9,41% 2.224 208 9,35%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 464.631 134.300 28,90% 20.404 4.962 24,32%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 35.822 10.398 29,03% 1.651 396 23,99%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 428.809 123.902 28,89% 18.753 4.566 24,35%<br />

Medizintechnik 134.937 63.835 47,31% 10.840 5.265 48,57%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 43.382 7.081 16,32% 2.178 339 15,56%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 35.056 4.933 14,07% 1.901 249 13,10%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

8.326 2.148 25,80% 277 90 32,49%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

240


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 7b:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (o. Auszubildende) und Auszubildende <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> nach Branchen/<br />

Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, früheres Bundesgebiet<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Auszubildende<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt<br />

darunter Frauenanteil<br />

insgesamt Frauen in %<br />

Automobilindustrie 652.816 89.992 13,79% 29.857 5.641 18,89%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 401.657 47.648 11,86% 17.301 3.594 20,77%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 31.449 3.962 12,60% 3.303 371 11,23%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 219.710 38.382 17,47% 9.253 1.676 18,11%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 599.244 177.940 29,69% 28.316 6.359 22,46%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 283.322 81.986 28,94% 14.747 2.981 20,21%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 47.406 12.692 26,77% 1.787 472 26,41%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 268.516 83.262 31,01% 11.782 2.906 24,66%<br />

Maschinenbau 923.001 152.236 16,49% 67.628 9.833 14,54%<br />

Metall/ Stahlindustrie 884.953 151.811 17,15% 62.347 7.671 12,30%<br />

Holz- und Kunststoff 423.857 99.021 23,36% 23.966 4.661 19,45%<br />

Herstellung von Möbeln 109.319 23.817 21,79% 9.387 1.858 19,79%<br />

Textil und Bekleidung 97.507 53.258 54,62% 4.773 2.605 54,58%<br />

Luft- und Raumfahrt 73.924 9.833 13,30% 3.719 692 18,61%<br />

Schiff- und Bootsbau 17.893 1.774 9,91% 1.712 183 10,69%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 406.918 114.692 28,19% 18.044 4.380 24,27%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 33.829 9.850 29,12% 1.488 369 24,80%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 373.089 104.842 28,10% 16.556 4.011 24,23%<br />

Medizintechnik 111.423 50.202 45,06% 8.901 4.254 47,79%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 32.520 4.728 14,54% 1.768 277 15,67%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 29.629 4.061 13,71% 1.649 224 13,58%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

2.891 667 23,07% 119 53 44,54%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

241


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 7c:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Auszubildende) und Auszubildende <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> nach Branchen/<br />

Wirtschaftszweigen (WZ03 bzw. WZ08), 31. Dezember 2008, neue Bundesländer<br />

Auszubildende<br />

darunter Frauenanteil<br />

darunter Frauenanteil<br />

WZ 2003 und WZ 2008 (gekennzeichnet) insgesamt Frauen in % insgesamt Frauen in %<br />

Automobilindustrie 46.756 7.901 16,90% 2.841 403 14,19%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 14.830 1.694 11,42% 766 150 19,58%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 9.511 1.038 10,91% 880 89 10,11%<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 22.415 5.169 23,06% 1.195 164 13,72%<br />

Elektroindustrie (nach WZ08) 103.197 32.106 31,11% 4.955 907 18,30%<br />

H. v. elektrischer Ausrüstung 46.187 13.210 28,60% 2.378 347 14,59%<br />

H. v. Geräten der Telekommunikationstechnik 7.652 2.505 32,74% 402 74 18,41%<br />

H. v.DV, elektrischen und optischen Erzeugnissen* 49.358 16.391 33,21% 2.175 486 22,34%<br />

Maschinenbau 105.822 17.033 16,10% 8.688 716 8,24%<br />

Metall/ Stahlindustrie 164.358 27.950 17,01% 12.683 1.050 8,28%<br />

Holz- und Kunststoff 63.867 17.330 27,13% 3.602 627 17,41%<br />

Herstellung von Möbeln 16.741 4.014 23,98% 1.463 233 15,93%<br />

Textil und Bekleidung 17.984 11.076 61,59% 974 452 46,41%<br />

Luft- und Raumfahrt 5.688 810 14,24% 211 30 14,22%<br />

Schiff- und Bootsbau 6.401 513 8,01% 512 25 4,88%<br />

IT-Industrie (nach WZ08) 57.713 19.608 33,98% 2.360 582 24,66%<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten 1.993 548 27,50% 163 27 16,56%<br />

Erbringung v. DL der Informationstechnologie 55.720 19.060 34,21% 2.197 555 25,26%<br />

Medizintechnik 23.514 13.633 57,98% 1.939 1.011 52,14%<br />

Neue Energien (nach WZ08) 10.862 2.353 21,66% 410 62 15,12%<br />

H. v. windgetriebenen Stromerzeugungsaggregaten 5.427 872 16,07% 252 25 9,92%<br />

H. v. Solarzellen und -modulen<br />

*ausgenommen WZ 26.2, 26.3, 26.6<br />

5.435 1.481 27,25% 158 37 23,42%<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />

242


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 8a:<br />

Erwerbstätige mit Teilnahme an einer oder mehreren Lehrveranstaltungen zur privaten und/ oder beruflichen Weiterbildung <strong>im</strong><br />

industriellen Sektor nach Branchen und Wirtschaftszweigen (WZ03), 2008 (Jahresdurchschnitt)*<br />

Branche/ Wirtschaftszweig (WZ 2003)<br />

insgesamt<br />

gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

insgesamt<br />

darunter<br />

Frauen<br />

Frauenanteil<br />

in %<br />

Wirtschaft insgesamt 7.632.000 3.605.000 47,24% 6.072.000 2.788.000 45,92% 1.560.000 817.000 52,37%<br />

Automobilindustrie 214.000 33.000 15,42% 194.000 29.000 14,95% 21.000 4.000 19,05%<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren 126.000 17.000 13,49% 115.000 16.000 13,91% 11.000 1.000 9,09%<br />

H. v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern 6.000 1.000 16,67% 5.000 \ \ \ \ \<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen 82.000 15.000 18,29% 74.000 13.000 17,57% 8.000 1.000 12,50%<br />

Elektroindustrie 197.000 48.000 24,37% 168.000 41.000 24,40% 29.000 6.000 20,69%<br />

H. v. Geräten der Elektrizitätserzeugung 58.000 11.000 18,97% 51.000 10.000 19,61% 7.000 1.000 14,29%<br />

Rundfunk- und Nachrichtentechnik 62.000 14.000 22,58% 49.000 12.000 24,49% 13.000 2.000 15,38%<br />

Medizin- und Messtechnik etc. 77.000 23.000 29,87% 68.000 19.000 27,94% 9.000 3.000 33,33%<br />

Maschinenbau 197.000 35.000 17,77% 172.000 32.000 18,60% 25.000 3.000 12,00%<br />

Metall/ Stahlindustrie 145.000 22.000 15,17% 117.000 18.000 15,38% 28.000 4.000 14,29%<br />

Holz- und Kunststoff 56.000 13.000 23,21% 47.000 11.000 23,40% 9.000 2.000 22,22%<br />

Herstellung von Möbeln 20.000 5.000 25,00% 17.000 4.000 23,53% \ \ \<br />

Herstellung von Textilien** 11.000 6.000 54,55% 9.000 \ \ 2.000 \ \<br />

Luft- und Raumfahrt 28.000 4.000 14,29% 24.000 3.000 12,50% 4.000 1.000 25,00%<br />

Schiff- und Bootsbau 5.000 \ \ \ \ \ \ \ \<br />

IT-Industrie 169.000 38.000 22,49% 149.000 32.000 21,48% 20.000 5.000 25,00%<br />

H. v. Büromaschinen etc. 16.000 4.000 25,00% 15.000 3.000 20,00% 1.000 \ \<br />

Datenverarbeitung und Datenbanken 153.000 34.000 22,22% 134.000 29.000 21,64% 19.000 5.000 26,32%<br />

Medizintechnik 44.000 15.000 34,09% 38.000 13.000 34,21% 6.000<br />

* durch Rundung der Schätzwerte kann es bei Summenbildung zu Abweichungen kommen. ** für das Bekleidungsgewerbe liegen keine vollständigen Daten vor.<br />

Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus 2008 (Jahresdurchschnitt), eigene Berechnungen.<br />

2.000 33,33%<br />

243


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 8b:<br />

Weiterbildungsangebot in Unternehmen und Teilnahmequoten sowie -stunden der Beschäftigten 2005 <strong>im</strong> industriellen Sektor nach<br />

Wirtschaftszweigen (WZ 2003), Deutschland insgesamt<br />

Branchen/ Wirtschaftszweige (WZ 2003)<br />

mit<br />

Weiterbildung<br />

Unternehmen<br />

mit<br />

anderen<br />

Formen<br />

der WB<br />

mit<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Teilnahmequoten an<br />

Lehrveranstaltungen<br />

insgesamt<br />

Männer Frauen<br />

Teilnahmestunden an<br />

Lehrveranstaltungen<br />

insgesamt<br />

Männer Frauen<br />

in Prozent in Prozent Stunden<br />

Industrieller Sektor insgesamt 69,50% 65,90% 54,20% 38,80% 41,00% 35,30% 11 12 10<br />

Automobilindustrie 77,70% 72,40% 58,80% 62,10% 63,30% 53,70% 12 10 21<br />

Elektroindustrie 93,70% 93,70% 80,30% 36,50% 39,30% 30,30% 15 16 13<br />

Maschinenbau 73,00% 70,30% 63,10% 33,40% 34,40% 28,60% 13 13 12<br />

Metall/ Stahlindustrie 63,00% 59,30% 47,30% 35,80% 34,30% 42,70% 11 9 15<br />

Holz- und Kunststoff<br />

Holzgewerbe, H. v. Möbeln, Schmuck<br />

usw., Recycling 59,30% 53,20% 45,80% 29,30% 30,40% 25,90% 6 6 7<br />

H. v. Gummi- und Kunststoffwaren,<br />

Glasgewerbe, H. v. Keramik,<br />

Verarbeitung von Steinen und Erden 73,00% 71,10% 52,50% 43,40% 43,10% 44,20% 13 12 15<br />

Textil und Bekleidung (inklusive Ledergewerbe) 55,90% 51,50% 42,40% 28,00% 25,00% 30,30% 8 5 10<br />

IT-Industrie<br />

H. v. Datenverarbeitungsgeräten und<br />

peripheren Geräten 93,70% 93,70% 80,30% 36,50% 39,30% 30,30% 15 16 13<br />

Datenverarbeitung und Datenbanken 84,50% 77,50% 71,20% 53,10% 54,40% 49,40% 20 21 16<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, CVTS3, 2007.<br />

244


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 9a:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen,<br />

Deutschland insgesamt<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

Geschlecht<br />

mit<br />

SZ*<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

Sonderzahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlunzahlunzahlunzahlunzahlunzahlungengengengengengen<br />

EUR<br />

Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong><br />

Insgesamt 3 448 3 220 228 6 756 5 759 997 4 142 3 879 263 2 949 2 841 108 2 497 2 409 88 2 178 2 107 71<br />

Männer 3 639 3 386 253 6 915 5 868 1 047 4 244 3 968 276 3 039 2 926 113 2 637 2 542 95 2 329 2 254 75<br />

Frauen 2 667<br />

Automobilindustrie<br />

2 541 126 5 483 4 880 603 3 594 3 402 192 2 519 2 434 85 2 051 1 986 65 1 975 1 911 64<br />

Automobilindustrie insgesamt<br />

Insgesamt 4 034 3 775 259 7 092 6 108 984 4 604 4 320 284 3 505 3 380 125 3 204 3 067 137 2 712 2 573 139<br />

Männer 4 107 3 837 270 7 175 6 158 1 017 4 650 4 359 291 3 532 3 406 126 3 265 3 121 144 2 817 2 672 145<br />

Frauen 3 425 3 258 166 6 092 5 500 592 4 185 3 966 219 3 224 3 114 110 2 786 2 696 90 2 410 2 291 119<br />

H. v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren; H.v. Karosserien, Aufbauten und<br />

Anhängern<br />

Insgesamt 4 274 3 963 311 7 722 6 419 1 303 4 841 4 510 331 3 578 3 452 126 3 443 3 279 164 3 005 2 558 447<br />

Männer 4 309 3 990 319 7 830 6 475 1 355 4 877 4 540 337 3 596 3 469 127 3 470 3 300 170 3 080 2 602 478<br />

Frauen 3 889 3 672 218 6 469 5 771 698 4 478 4 210 268 3 352 3 234 118 3 158 3 051 107 2 669 2 361 308<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

Insgesamt 3 715 3 526 189 6 344 5 738 606 4 230 4 021 209 3 383 3 260 123 2 916 2 812 104 2 664 2 576 88<br />

Männer 3 821 3 622 199 6 402 5 784 618 4 283 4 067 216 3 421 3 295 126 2 991 2 882 109 2 769 2 685 84<br />

Frauen 3 054 2 929 125 5 612 5 156 456 3 809 3 652 156 3 077 2 976 101 2 565 2 485 80 2 381 2 283 98<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen<br />

245


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9a:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen,<br />

Deutschland insgesamt<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

Geschlecht<br />

mit<br />

SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*n<br />

Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlunzahlunzahlunzahlunzahlunzahlungengengengengengen<br />

EUR<br />

Elektroindustrie<br />

Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u.Ä.<br />

Insgesamt 3 701 3 316 386 7 338 5 777 1 561 4 207 3 902 305 2 928 2 780 148 2 401 2 281 121 2 312 2 160 152<br />

Männer 4 069 3 611 458 7 468 5 851 1 617 4 315 4 000 315 2 991 2 835 156 2 596 2 468 129 2 551 2 391 160<br />

Frauen 2 619 2 446 173 5 752 4 868 883 3 577 3 329 248 2 638 2 527 111 2 120 2 011 109 2 207 2 059 148<br />

Rundfunk- und Nachrichtentechnik<br />

Insgesamt 4 298 3 710 588 7 675 5 755 1 920 4 603 4 201 402 3 082 2 931 151 2 349 2 235 114 2 225 2 135 90<br />

Männer 4 790 4 071 719 7 956 5 915 2 041 4 719 4 297 422 3 189 3 033 156 2 555 2 435 120 2 271 2 166 105<br />

Frauen 2 931 2 706 226 5 529 4 534 995 3 993 3 698 295 2 761 2 625 136 2 140 2 032 108 2 204 2 122 83<br />

Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik, Herstellung von Uhren (WZ 33)**<br />

Insgesamt 3 758 3 439 318 6 974 5 888 1 087 4 277 3 967 310 2 905 2 767 138 2 350 2 250 99 2 195 2 122 73<br />

Männer 4 194 3 804 390 7 170 6 024 1 146 4 464 4 127 336 3 094 2 939 155 2 550 2 450 99 2 272 2 187 85<br />

Frauen 2 690<br />

Maschinenbau<br />

2 547 143 5 441 4 816 625 3 481 3 284 197 2 455 2 356 100 2 146 2 046 100 2 158 2 091 67<br />

Insgesamt 3 723 3 457 266 6 771 5 768 1 004 4 336 4 028 308 3 102 2 972 130 2 648 2 543 105 2 416 2 338 78<br />

Männer 3 818 3 537 281 6 866 5 834 1 032 4 400 4 083 317 3 131 3 000 131 2 691 2 583 108 2 509 2 427 82<br />

Frauen 3 059 2 896 163 5 596 4 942 654 3 779 3 554 225 2 863 2 744 120 2 406 2 321 85 2 277 2 206 71<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen ** auf Grund der Datenlage wurde hier entgegen der sonstigen Einschränkung auf WZ 26.1/26.4/ 26.5/ 26.7/26.8 die gesamte WZ03 33 genommen.<br />

246


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9a:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen,<br />

Deutschland insgesamt<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

Geschlecht<br />

mit<br />

SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlunzahlunzahlunzahlunzahlunzahlungengengengengengen<br />

EUR<br />

Metall- und Stahlindustrie<br />

Metallerzeugung und -bearbeitung<br />

Insgesamt 3 602 3 305 296 7 001 5 467 1 534 3 977 3 716 261 3 186 3 040 146 2 872 2 753 119 2 670 2 564 106<br />

Männer 3 645 3 342 303 7 190 5 583 1 607 4 020 3 749 271 3 208 3 061 147 2 921 2 801 120 2 739 2 631 108<br />

Frauen 3 153 2 927 225 5 398 4 480 918 3 606 3 432 174 2 906 2 775 131 2 276 2 168 108 2 224 2 134 90<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen<br />

Insgesamt 2 993 2 850 143 6 053 5 387 666 3 701 3 508 193 2 711 2 627 84 2 444 2 343 101 2 178 2 117 61<br />

Männer 3 076 2 923 153 6 187 5 474 712 3 753 3 551 202 2 737 2 653 84 2 509 2 400 109 2 278 2 211 67<br />

Frauen 2 453<br />

Holz- und Kunststoff<br />

2 377 76 4 721 4 517 204 3 240 3 125 115 2 467 2 384 82 2 082 2 029 53 1 993 1 945 48<br />

Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)<br />

Insgesamt 2 605 2 525 80 5 045 4 745 300 3 250 3 165 85 2 388 2 322 66 2 188 2 136 52 1 849 1 791 58<br />

Männer 2 650 2 567 83 5 159 4 845 314 3 307 3 219 88 2 411 2 343 68 2 231 2 179 52 1 884 1 820 64<br />

Frauen 2 223 2 167 56 3 892 3 732 160 2 837 2 775 63 2 149 2 100 49 1 794 1 746 48 1 729 1 690 39<br />

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren<br />

Insgesamt 2 836 2 715 121 6 457 5 718 740 3 718 3 546 172 2 708 2 630 79 2 226 2 182 44 2 013 1 961 52<br />

Männer 3 005 2 870 135 6 578 5 815 763 3 810 3 634 176 2 765 2 686 79 2 329 2 282 47 2 182 2 113 69<br />

Frauen 2 204 2 135 69 5 336 4 812 524 3 214 3 065 149 2 406 2 330 76 1 839 1 807 32 1 780 1 751 29<br />

Herstellung von Möbeln<br />

Insgesamt 2765 2671 93 5221 4919 302 3275 3131 144 2493 2437 55 2334 2256 77 2263 2211 51<br />

Männer 2844 2747 98 5310 5006 304 3381 3229 151 2529 2471 58 2398 2320 78 2334 2281 53<br />

Frauen 2373 2299 74 4360 4078 282 2803 2693 111 2286 2244 42 2054 1980 74 2020 1977 43<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008. * SZ= Sonderzahlungen<br />

247


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9a:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen,<br />

Deutschland insgesamt<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

Geschlecht<br />

mit<br />

SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlunzahlunzahlunzahlunzahlunzahlungengengengengengen<br />

EUR<br />

Textil- und Bekleidung<br />

Textilgewerbe<br />

Insgesamt 2 560 2 471 89 5 908 5 297 610 3 418 3 250 169 2 279 2 248 31 2 000 1 976 24 1 780 1 763 17<br />

Männer 2 885 2 771 114 6 193 5 520 674 3 623 3 430 194 2 422 2 394 28 2 185 2 165 19 2 023 2 007 15<br />

Frauen 2 018 1 971 47 4 402 4 124 278 2 919 2 812 107 2 016 1 978 38 1 733 1 702 31 1 588 1 569 19<br />

Bekleidungsgewerbe<br />

Insgesamt 2 745 2 657 87 6 387 5 749 638 3 642 3 568 75 2 378 2 342 37 1 776 1 757 19 1 695 1 687 8<br />

Männer 3 707 3 515 192 6 906 6 133 773 4 159 4 051 107 2 712 2 639 72 2 068 2 045 23 1 904 1 894 10<br />

Frauen 2 294 2 256 38 5 366 4 995 371 3 206 3 159 47 2 243 2 220 22 1 714 1 695 19 1 628 1 620 8<br />

Luft- und Raumfahrzeugbau<br />

Insgesamt 4 415 4 310 105 6 213 6 039 174 4 182 4 094 88 3 408 3 338 70 2 772 2 698 74 2 570 2 454 116<br />

Männer 4 470 4 362 108 6 259 6 080 180 4 221 4 132 89 3 438 3 367 71 2 820 2 740 80 2 683 2 567 116<br />

Frauen 3 952 3 873 79 5 705 5 594 111 3 908 3 829 79 3 115 3 055 60 2 556 2 510 46 2 337 2 220 117<br />

Schiff- und Bootsbau<br />

Insgesamt 3 440 3 253 187 6 766 5 483 1 283 4 184 3 975 209 2 914 2 848 66 2 612 2 522 89 2 496 2 210 286<br />

Männer 3 447 3 261 186 6 936 5 566 1 370 4 227 4 014 214 2 909 2 850 59 2 607 2 529 77 2 482 2 236 246<br />

Frauen 3 343 3 136 208 4 783 4 518 265 3 757 3 594 163 3 018 2 823 195 2 660 2 458 202 2 554 2 096 458<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen<br />

248


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9a:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen,<br />

Deutschland insgesamt<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

Geschlecht<br />

mit<br />

SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlunzahlunzahlunzahlunzahlunzahlungengengengengengen<br />

EUR<br />

IT-Industrie<br />

Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen<br />

Insgesamt 4 535 4 057 478 7 661 6 351 1 310 5 036 4 564 471 3 511 3 311 200 2 430 2 287 144 2 266 2 122 144<br />

Männer 4 896 4 347 549 7 800 6 430 1 370 5 143 4 658 485 3 617 3 406 211 2 623 2 447 176 2 415 2 300 115<br />

Frauen 3 306 3 068 238 6 372 5 623 749 4 428 4 033 394 3 173 3 009 164 2 161 2 063 98 2 174 2 012 162<br />

Datenverarbeitung und Datenbanken<br />

Insgesamt 5 025 4 297 728 7 596 6 416 1 179 5 511 4 580 930 3 822 3 416 406 2 313 2 238 75 1 640 1 595 45<br />

Männer 5 408 4 593 815 7 790 6 578 1 211 5 706 4 720 986 4 092 3 632 460 2 460 2 382 78 1 729 1 673 57<br />

Frauen 3 701<br />

Medizintechnik<br />

3 274 427 6 080 5 151 930 4 600 3 930 670 3 141 2 873 269 2 130 2 059 71 1 566 1 530 36<br />

Insgesamt 3 758 3 439 318 6 974 5 888 1 087 4 277 3 967 310 2 905 2 767 138 2 350 2 250 99 2 195 2 122 73<br />

Männer 4 194 3 804 390 7 170 6 024 1 146 4 464 4 127 336 3 094 2 939 155 2 550 2 450 99 2 272 2 187 85<br />

Frauen 2 690 2 547 143 5 441 4 816 625 3 481 3 284 197 2 455 2 356 100 2 146 2 046 100 2 158 2 091 67<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen<br />

249


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 9b:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet (einschließlich Ost-Berlin)<br />

Geschlecht<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong><br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Automobilindustrie<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

3 592 3 348 244 6 892 5 861 1 031 4 258 3 984 274 3 090 2 974 115 2 588 2 495 93 2 226 2 154 72<br />

3 775 3 506 269 7 037 5 958 1 078 4 350 4 063 287 3 171 3 051 120 2 716 2 617 100 2 370 2 294 75<br />

2 799 2 664 135 5 675 5 040 635 3 737 3 535 201 2 675 2 583 92 2 146 2 077 69 2 030 1 962 68<br />

Automobilindustrie insgesamt<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

4 132 3 864 268 7 178 6 169 1 009 4 705 4 411 293 3 601 3 473 128 3 254 3 115 139 2 764 2 634 130<br />

4 204 3 925 279 7 256 6 215 1 041 4 747 4 447 300 3 626 3 496 130 3 311 3 166 145 2 892 2 758 135<br />

Frauen 3 511 3 339 172 6 209 5 598 610 4 304 4 074 230 3 332 3 218 113 2 853 2 759 94 2 424 2 308 116<br />

H.v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren; H.v. Karosserien, Aufbauten und<br />

Anhängern<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

4 353 4 033 320 7 813 6 477 1 336 4 918 4 577 341 3 654 3 525 128 3 468 3 304 163 3 064 2 634 430<br />

4 389 4 060 329 7 913 6 526 1 387 4 952 4 605 347 3 672 3 543 129 3 496 3 327 169 3 173 2 702 470<br />

Frauen 3 954 3 732 222 6 609 5 881 727 4 567 4 291 277 3 416 3 297 119 3 179 3 072 107 2 653 2 374 279<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

3 829 3 632 197 6 420 5 802 618 4 357 4 141 216 3 510 3 382 128 2 984 2 876 108 2 725 2 635 91<br />

3 936 3 729 208 6 476 5 846 630 4 407 4 184 222 3 543 3 412 130 3 054 2 942 112 2 852 2 765 87<br />

Frauen 3 146 3 014 132 5 702 5 240 463 3 951 3 784 167 3 227 3 121 106 2 643 2 558 85 2 402 2 302 101<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008,; * SZ= Sonderzahlungen<br />

250


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9b:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet (einschließlich Ost-Berlin)<br />

Geschlecht<br />

Elektroindustrie<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u.Ä.<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

3 861 3 446 415 7 452 5 841 1 611 4 325 4 014 312 3 032 2 879 153 2 498 2 369 129 2 392 2 228 164<br />

4 208 3 722 486 7 572 5 908 1 664 4 393 4 076 317 3 085 2 924 161 2 667 2 531 136 2 612 2 440 172<br />

Frauen 2 759 2 570 189 5 911 4 984 927 3 877 3 603 274 2 774 2 659 115 2 229 2 110 119 2 294 2 134 160<br />

Rundfunk- und Nachrichtentechnik<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

4 567 3 929 638 7 736 5 829 1 906 4 823 4 394 429 3 249 3 089 160 2 446 2 328 118 2 289 2 196 93<br />

5 055 4 284 771 8 023 5 998 2 025 4 929 4 479 451 3 332 3 167 166 2 614 2 492 122 2 329 2 222 107<br />

Frauen 3 120 2 878 243 5 527 4 531 995 4 226 3 918 308 2 960 2 821 139 2 293 2 180 113 2 271 2 185 86<br />

Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik, Herstellung von Uhren (WZ 33)**<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Maschinenbau<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

3 899 3 563 336 7 085 5 960 1 124 4 398 4 083 314 3 026 2 882 144 2 434 2 331 103 2 256 2 178 78<br />

4 314 3 907 407 7 277 6 092 1 185 4 572 4 232 340 3 189 3 029 160 2 608 2 506 102 2 316 2 224 92<br />

2 820 2 671 149 5 548 4 910 638 3 609 3 409 199 2 607 2 503 104 2 243 2 138 105 2 228 2 156 72<br />

3 827 3 548 280 6 887 5 846 1 041 4 414 4 096 318 3 205 3 068 136 2 708 2 600 108 2 433 2 354 78<br />

3 927 3 631 296 6 970 5 902 1 067 4 472 4 144 327 3 234 3 097 138 2 755 2 643 112 2 531 2 448 83<br />

Frauen 3 125 2 956 169 5 794 5 100 694 3 891 3 654 237 2 958 2 833 126 2 444 2 359 86 2 289 2 217 72<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen ** auf Grund der Datenlage wurde hier entgegen der sonstigen Einschränkung auf WZ 26.1/26.4/ 26.5/ 26.7/26.8 die gesamte WZ03 33 genommen.<br />

251


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9b:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet (einschließlich Ost-Berlin)<br />

Geschlecht<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

Metall- und Stahlindustrie<br />

Metallerzeugung und -bearbeitung<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

Insgesamt 3 716 3 401 315 7 154 5 537 1 617 4 053 3 784 268 3 298 3 147 151 2 956 2 830 126 2 699 2 601 98<br />

Männer 3 758 3 436 323 7 327 5 642 1 685 4 094 3 815 279 3 319 3 167 152 3 005 2 878 127 2 764 2 665 99<br />

Frauen 3 248 3 012 235 5 584 4 589 995 3 665 3 499 167 3 011 2 885 126 2 311 2 205 106 2 258 2 163 95<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen<br />

Insgesamt 3 136 2 978 158 6 330 5 617 713 3 862 3 643 218 2 888 2 792 96 2 526 2 416 109 2 204 2 142 63<br />

Männer 3 225 3 055 169 6 444 5 689 755 3 909 3 681 227 2 913 2 818 96 2 582 2 465 118 2 307 2 237 70<br />

Frauen 2 557 2 472 85 5 060 4 820 241 3 428 3 293 134 2 642 2 545 96 2 190 2 130 60 2 017 1 966 50<br />

Holz- und Kunststoffindustrie<br />

Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)<br />

Insgesamt 2 738 2 653 86 5 115 4 805 310 3 355 3 266 89 2 546 2 471 75 2 296 2 250 46 1 878 1 821 57<br />

Männer 2 778 2 689 89 5 231 4 900 331 3 404 3 312 92 2 568 2 490 78 2 323 2 276 47 1 900 1 838 62<br />

Frauen 2 371 2 319 52 3 894 3 799 95 2 968 2 897 71 2 304 2 254 49 1 987 1 947 40 1 791 1 755 37<br />

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren<br />

Insgesamt 2 944 2 817 127 6 531 5 797 733 3 881 3 692 190 2 849 2 764 85 2 302 2 257 45 2 052 1 998 53<br />

Männer 3 118 2 977 141 6 628 5 879 749 3 957 3 765 192 2 910 2 824 85 2 407 2 359 48 2 212 2 142 70<br />

Frauen 2 275 2 201 74 5 580 4 997 583 3 422 3 247 175 2 517 2 432 84 1 885 1 853 32 1 818 1 789 29<br />

Herstellung von Möbeln<br />

Insgesamt 2870 2772 98 5293 4994 300 3325 3180 144 2628 2570 59 2406 2322 84 2315 2261 54<br />

Männer 2942 2840 102 5360 5061 300 3436 3283 153 2656 2595 61 2459 2375 84 2377 2321 56<br />

Frauen 2490 2411 78 4563 4261 302 2824 2718 105 2459 2414 45 2153 2069 84 2095 2047 48<br />

EUR<br />

zahlungen <br />

zahlungen <br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

252


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9b:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet (einschließlich Ost-Berlin)<br />

Geschlecht<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Textil- und Bekleidung<br />

Textilgewerbe<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Bekleidungsgewerbe<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

2 768 2 664 104 6 173 5 503 670 3 586 3 411 175 2 505 2 466 39 2 148 2 121 28 1 845 1 826 19<br />

3 059 2 929 130 6 377 5 654 724 3 769 3 561 207 2 579 2 547 32 2 312 2 291 21 2 078 2 062 16<br />

2 204 2 149 54 4 876 4 545 331 3 101 3 012 89 2 330 2 275 55 1 874 1 836 38 1 647 1 626 21<br />

2 821 2 729 92 6 438 5 787 651 3 686 3 609 77 2 471 2 431 40 1 820 1 799 20 1 697 1 689 8<br />

3 754 3 556 197 6 919 6 139 780 4 196 4 087 110 2 756 2 680 75 2 095 2 072 23 1 904 1 894 10<br />

2 364 2 323 41 5 459 5 071 388 3 248 3 199 49 2 348 2 323 25 1 758 1 738 20 1 630 1 622 8<br />

Luft- und Raumfahrzeugbau<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Schiff- und Bootsbau<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

4 457 4 355 102 6 239 6 063 176 4 162 4 084 79 3 433 3 366 67 2 834 2 755 79 2 616 2 494 121<br />

4 513 4 408 105 6 285 6 103 181 4 199 4 120 80 3 466 3 398 68 2 901 2 809 91 2 749 2 625 124<br />

3 977 3 902 75 5 735 5 622 112 3 902 3 831 71 3 096 3 041 56 2 583 2 549 34 2 364 2 247 116<br />

3 663 3 449 214 7 614 5 851 1 762 4 356 4 129 227 3 105 3 043 62 2 721 2 662 59 2 227 2 214 12<br />

3 678 3 465 213 7 752 5 915 1 838 4 409 4 179 230 3 097 3 045 52 2 689 2 650 39 2 250 2 239 10<br />

Frauen 3 451 3 219 232 5 184 4 740 443 3 813 3 619 194 3 258 2 997 262 3 059 2 794 265 2 108 2 086 22<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen.<br />

253


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9b:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet (einschließlich Ost-Berlin)<br />

Geschlecht<br />

IT-Industrie<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

4 714 4 199 515 7 824 6 444 1 380 5 159 4 662 498 3 629 3 418 212 2 555 2 402 153 2 355 2 194 161<br />

5 040 4 457 583 7 947 6 508 1 439 5 269 4 756 512 3 714 3 493 221 2 715 2 528 187 2 521 2 394 128<br />

3 512 3 247 264 6 641 5 828 813 4 535 4 120 416 3 342 3 163 180 2 305 2 204 101 2 249 2 066 183<br />

Datenverarbeitung und Datenbanken<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Medizintechnik<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

5 147 4 392 755 7 704 6 506 1 197 5 609 4 654 955 3 914 3 489 425 2 401 2 319 82 1 725 1 670 55<br />

5 512 4 673 838 7 892 6 664 1 228 5 803 4 792 1 010 4 174 3 695 479 2 553 2 468 85 1 748 1 689 60<br />

3 831 3 379 452 6 199 5 248 951 4 688 3 996 693 3 236 2 952 284 2 207 2 129 78 1 699 1 650 49<br />

3 899 3 563 336 7 085 5 960 1 124 4 398 4 083 314 3 026 2 882 144 2 434 2 331 103 2 256 2 178 78<br />

4 314 3 907 407 7 277 6 092 1 185 4 572 4 232 340 3 189 3 029 160 2 608 2 506 102 2 316 2 224 92<br />

Frauen 2 820 2 671 149 5 548 4 910 638 3 609 3 409 199 2 607 2 503 104 2 243 2 138 105 2 228 2 156 72<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen.<br />

254


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

Tabelle 9c:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> den neuen<br />

Ländern<br />

Geschlecht<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Verarbeitendes <strong>Gewerbe</strong><br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

2 372 2 262 110 5 029 4 464 565 3 025 2 871 154 2 107 2 041 66 1 847 1 796 51 1 698 1 645 53<br />

2 521 2 399 123 5 246 4 636 610 3 129 2 967 162 2 187 2 118 69 1 974 1 920 54 1 886 1 812 74<br />

Frauen 1 939<br />

Automobilindustrie<br />

1 866 73 3 991 3 642 349 2 662 2 534 128 1 826 1 770 56 1 593 1 548 45 1 492 1 461 31<br />

Automobilindustrie insgesamt<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

2 687 2 559 128 4 882 4 531 351 3 112 2 974 138 2 452 2 362 90 2 253 2 151 102 2 273 2 058 215<br />

2 716 2 584 132 4 955 4 600 355 3 130 2 988 142 2 466 2 375 91 2 317 2 200 116 2 292 2 071 222<br />

Frauen 2 507 2 406 101 4 394 4 074 320 3 005 2 890 115 2 346 2 264 83 2 000 1 953 47 2 134 1 967 167<br />

H.v. Kraftwagen und Kraftwagenmotoren; H.v. Karosserien, Aufbauten und Anhängern<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

2 966 2 804 161 5 227 4 845 383 3 429 3 284 145 2 599 2 503 96 2 648 2 453 195 2 851 2 359 492<br />

2 961 2 800 161 5 352 4 953 399 3 436 3 294 142 2 599 2 504 95 2 660 2 457 203 2 864 2 367 497<br />

Frauen 3 010 2 845 166 4 517 4 225 292 3 383 3 219 164 2 603 2 497 105 2 525 2 407 118 2 747 2 296 450<br />

H. v. Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

2 428 2 331 97 4 521 4 204 317 2 797 2 665 131 2 279 2 196 83 2 056 2 000 56 1 932 1 880 52<br />

2 468 2 365 103 4 558 4 247 312 2 818 2 676 142 2 296 2 211 85 2 107 2 043 63 1 947 1 891 56<br />

Frauen 2 235 2 168 66 4 222 3 864 358 2 680 2 608 72 2 185 2 117 68 1 910 1 875 35 1 838 1 808 30<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen.<br />

255


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9c:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> den neuen<br />

Ländern<br />

Geschlecht<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

Elektroindustrie<br />

Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u.Ä.<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

2 375 2 232 143 4 989 4 449 539 2 916 2 685 230 2 262 2 147 114 1 815 1 749 66 1 523 1 488 35<br />

2 675 2 501 175 5 125 4 573 552 3 251 2 974 277 2 338 2 217 121 2 003 1 937 66 1 843 1 819 24<br />

Frauen 1 854 1 765 88 4 262 3 789 473 2 134 2 012 122 2 017 1 923 94 1 664 1 597 67 1 411 1 372 39<br />

Rundfunk- und Nachrichtentechnik<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

3 297 2 893 405 7 270 5 256 2 013 3 662 3 375 287 2 539 2 416 123 2 159 2 052 107 1 563 1 504 58<br />

3 720 3 212 508 7 507 5 353 2 153 3 768 3 473 295 2 648 2 528 120 2 455 2 339 116 1 660 1 582 78<br />

Frauen 2 358 2 184 174 5 547 4 550 997 3 226 2 974 252 2 317 2 188 129 1 783 1 687 96 1 520 1 470 50<br />

Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik, Herstellung von Uhren (WZ 33)**<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

2 607 2 428 179 5 543 4 940 602 3 123 2 859 265 2 148 2 047 102 1 657 1 591 67 1 377 1 373 4<br />

3 037 2 810 227 5 738 5 119 619 3 290 2 993 297 2 384 2 269 115 1 825 1 763 62 1 730 1 725 5<br />

Frauen 1 936<br />

Maschinenbau<br />

1 832 104 4 348 3 850 499 2 693 2 513 181 1 793 1 711 82 1 569 1 501 69 1 189 1 186 4<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

2 583 2 468 115 4 931 4 527 404 3 143 2 997 147 2 251 2 173 78 1 958 1 890 68 1 758 1 702 56<br />

2 616 2 499 117 5 078 4 664 414 3 229 3 074 155 2 271 2 192 79 1 952 1 885 66 1 802 1 745 56<br />

Frauen 2 359 2 258 101 4 050 3 708 342 2 677 2 576 101 2 093 2 023 70 1 990 1 913 76 1 648 1 594 54<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen ** auf Grund der Datenlage wurde hier entgegen der sonstigen Einschränkung auf WZ 26.1/26.4/ 26.5/ 26.7/26.8 die gesamte WZ03 33 genommen.<br />

256


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9c:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> den neuen<br />

Ländern<br />

Geschlecht<br />

Metall- und Stahlindustrie<br />

Metallerzeugung und -bearbeitung<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ*<br />

Höhe<br />

der<br />

Höhe<br />

der<br />

Höhe<br />

der<br />

Höhe<br />

der<br />

Höhe<br />

der<br />

Höhe<br />

der<br />

SZ*<br />

SZ*<br />

SZ*<br />

SZ*<br />

SZ*<br />

SZ*<br />

Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen <br />

zahlungen <br />

zahlungen<br />

Insgesamt 2 715 2 565 151 5 247 4 662 586 3 162 2 981 180 2 518 2 402 116 2 164 2 102 62 2 371 2 191 179<br />

Männer 2 723 2 575 147 5 473 4 851 623 3 145 2 973 172 2 523 2 411 112 2 172 2 118 54 2 460 2 253 208<br />

Frauen 2 665 2 490 175 4 167 3 759 408 3 244 3 024 220 2 478 2 326 153 2 097 1 978 119 2 002 1 939 63<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen<br />

Insgesamt 2 148 2 097 51 4 151 3 805 346 2 683 2 647 35 1 938 1 905 33 1 750 1 722 28 1 753 1 727 26<br />

Männer 2 193 2 138 55 4 279 3 885 395 2 739 2 701 38 1 955 1 921 33 1 823 1 791 31 1 821 1 788 32<br />

Frauen 1 872 1 847 25 3 407 3 345 61 2 271 2 256 15 1 797 1 767 30 1 501 1 486 16 1 634 1 619 15<br />

Holz- und Kunststoff<br />

Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)<br />

Insgesamt 2 060 2 003 58 4 606 4 369 237 2 764 2 699 65 1 823 1 790 33 1 780 1 707 73 1 595 1 526 69<br />

Männer 2 102 2 046 56 4 696 4 490 207 2 830 2 759 70 1 834 1 803 31 1 849 1 773 75 1 694 1 613 81<br />

Frauen 1 806 1 740 67 3 886 3 406 480 2 432 2 396 36 1 730 1 681 49 1 435 1 373 63 1 439 1 388 51<br />

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren<br />

Insgesamt 2 082 2 005 76 5 632 4 819 813 2 597 2 547 50 1 949 1 904 45 1 701 1 661 39 1 555 1 522 33<br />

Männer 2 176 2 087 89 5 984 5 047 936 2 670 2 619 51 1 966 1 920 47 1 739 1 698 41 1 685 1 644 42<br />

Frauen 1 793 1 756 36 3 613 3 510 103 2 364 2 320 44 1 863 1 827 36 1 592 1 557 34 1 457 1 430 27<br />

Herstellung von Möbeln<br />

Insgesamt 1912 1856 56 4381 4055 327 2477 2338 139 1687 1652 36 1748 1723 25 1649 1634 15<br />

Männer 1967 1908 59 4636 4273 363 2464 2338 125 1714 1677 37 1814 1790 24 1750 1732 18<br />

Frauen 1735 1688 47 3407 3221 187 2526 2338 188 1582 1553 29 1595 1569 27 1442 1433 9<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008 * SZ= Sonderzahlungen.<br />

EUR<br />

zahlungen <br />

zahlungen <br />

zahlungen<br />

257


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9c:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> den neuen<br />

Ländern<br />

Geschlecht<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

Textil- und Bekleidung<br />

Textilgewerbe<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

Zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

1 726 1 698 28 3 884 3 729 155 2 354 2 226 128 1 635 1 626 9 1 478 1 467 11 1 281 1 275 6<br />

1 939 1 911 29 4 359 4 184 175 2 502 2 415 87 1 777 1 768 9 1 588 1 578 10 1 392 1 386 6<br />

Frauen 1 524 1 497 27 2 963 2 848 116 2 134 1 946 187 1 499 1 490 9 1 381 1 369 12 1 231 1 225 6<br />

Bekleidungsgewerbe<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

1 453 1 452 1 3 921 3 921 - 2 267 2 264 3 1 337 1 336 1 1 137 1 135 2 . . -<br />

1 999 1 999 - 5 452 5 452 - 2 478 2 478 - 1 667 1 667 - 1 257 1 257 - - - -<br />

Frauen 1 357 1 355 2 3 315 3 315 - 2 165 2 162 4 1 282 1 281 1 1 125 1 122 2 . . -<br />

Luft- und Raumfahrzeugbau<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

3 629 3 471 158 4 983 4 893 90 4 683 4 353 330 3 091 2 979 112 2 521 2 470 51 2 218 2 141 76<br />

3 636 3 476 160 5 013 4 920 93 4 836 4 481 355 3063 2949 114 2 544 2 503 41 2 281 2 214 67<br />

Frauen 3 589<br />

Schiff- und Bootsbau<br />

3 445 145 4 777 4 709 68 4 011 3 791 220 3274 3177 97 2 245 2 061 184 1 898 1 775 123<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

2 934 2 808 126 4 990 4 712 278 3 662 3 508 154 2 550 2 478 72 2 038 1 786 252 6 134 2 145 3 989<br />

2 922 2 798 124 5 074 4 770 304 3 669 3 506 162 2 553 2 480 73 2 137 1 842 295 8 084 2 152 5 932<br />

Frauen 3 098 2 945 153 4 440 4 328 112 3 603 3 523 79 2 485 2 437 48 1 518 1 494 24 4 401 2 138 2 263<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen<br />

258


<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

noch Tabelle 9c:<br />

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste und Sonderzahlungen <strong>im</strong> 1. Quartal 2008 in ausgewählten Wirtschaftszweigen <strong>im</strong> den neuen<br />

Ländern<br />

Geschlecht<br />

Vollzeitbeschäftigte <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen<br />

Durchschnitt aller LG Leistungsgruppe 1 Leistungsgruppe 2 Leistungsgruppe 3 Leistungsgruppe 4 Leistungsgruppe 5<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

IT-Industrie<br />

Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

EUR<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

ohne<br />

mit<br />

SZ* Sonder-<br />

zahlungen<br />

Höhe<br />

der SZ*<br />

2 599 2 518 81 4 853 4 756 97 3 237 3 148 88 2 170 2 101 69 1 753 1 662 91 1 793 1 739 53<br />

2 935 2 853 82 5 075 4 980 95 3 269 3 190 80 2 264 2 188 76 1 930 1 833 97 1 754 1 714 40<br />

Frauen 2 037 1 958 78 3 717 3 607 110 3 079 2 949 130 2 014 1 956 58 1 613 1 527 86 1 812 1 752 60<br />

Datenverarbeitung und Datenbanken<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

3 245 2 903 342 5 574 4 735 840 3 799 3 296 503 2 572 2 431 142 1 607 1 591 16 1 283 1 277 5<br />

3 640 3 219 420 5 774 4 897 876 3 911 3 369 542 2 797 2 639 158 1 636 1 623 13 1 402 1 397 5<br />

Frauen 2 442<br />

Medizintechnik<br />

2 259 183 4 486 3 848 638 3 421 3 051 370 2 206 2 092 114 1 577 1 558 20 1 265 1 259 5<br />

Insgesamt<br />

Männer<br />

2 607 2 428 179 5 543 4 940 602 3 123 2 859 265 2 148 2 047 102 1 657 1 591 67 1 377 1 373 4<br />

3 037 2 810 227 5 738 5 119 619 3 290 2 993 297 2 384 2 269 115 1 825 1 763 62 1 730 1 725 5<br />

Frauen 1 936 1 832 104 4 348 3 850 499 2 693 2 513 181 1 793 1 711 82 1 569 1 501 69 1 189 1 186 4<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2008), Fachserie 16, Reihe 2.1: Verdienste und <strong>Arbeit</strong>skosten. <strong>Arbeit</strong>nehmerverdienste <strong>im</strong> Produzierenden <strong>Gewerbe</strong> und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich 1. Quartal 2008,<br />

Wiesbaden 2008<br />

* SZ= Sonderzahlungen<br />

259

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