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Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe - Wert.Arbeit GmbH

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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>verarbeitenden</strong> <strong>Gewerbe</strong> – faire Chancen?<br />

1. Kurzfassung<br />

Die hier vorliegende Studie zu den Entwicklungstrends der Frauenerwerbstätigkeit in<br />

ausgewählten Produktionsbranchen in Ost- und Westdeutschland verfolgt das Ziel, einen<br />

Überblick über die aktuelle Erwerbslage von Frauen <strong>im</strong> Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> zu geben<br />

und dabei branchenspezifische Erkenntnisse zur beruflichen Gleichberechtigung von<br />

Männern und Frauen für Deutschland insgesamt, aber auch <strong>im</strong> Ost-West-Vergleich, entlang<br />

von zwölf ausgewählten Industriebranchen zu vermitteln. Darüber hinaus werden<br />

Handlungsorientierungen für die Praxis der Interessenvertretung von Frauen entwickelt. Im<br />

Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der Studie thesenhaft zusammengefasst:<br />

• Der <strong>Arbeit</strong>smarkt wird weiblicher und die Industrie männlicher – das ist ein Ergebnis,<br />

dass durch zahlreiche Daten in der vorliegenden Studie bestätigt wird. Rund 1.505.120<br />

Frauen arbeiteten Ende 2008 in den hier zusammengefassten Branchen – hinzu<br />

kommen 73.123 weibliche Auszubildende – sie machen zusammen rund 22% der<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus – mit sinkender Tendenz. Im<br />

gesamten Verarbeitenden <strong>Gewerbe</strong> beträgt der Frauenanteil rund 25%. In<br />

Ostdeutschland ist der Frauenanteil <strong>im</strong>mer noch deutlich höher (29%) als in<br />

Westdeutschland (24%).<br />

• Zwei Industriebranchen in der Studie stechen durch ihren starken Frauenanteil hervor:<br />

Die Textil- und Bekleidungsindustrie (55,70 %) wie auch die Medizintechnik (47,31 %).<br />

Das war auch 1999 schon der Fall. Beide Branchen stehen jedoch strukturell in einem<br />

völlig unterschiedlichen Kontext: Während die Textil- und Bekleidungsindustrie einen<br />

starken Abbau von Beschäftigung erlebt hat, ist die Medizintechnik eher auf<br />

Wachstumskurs.<br />

• Von den größeren Branchen haben lediglich die Automobil- und Möbelindustrie ihren<br />

Frauenanteil von 1999 nach 2008 leicht erhöht (neben den sehr kleinen Branchen Luft-<br />

und Raumfahrt sowie Schiffbau). Alle anderen Branchen zeigen in diesem Zeitraum<br />

einen Rückgang der Frauenbeschäftigung.<br />

• Die Regionale Verteilung der Industriebeschäftigung nach Ost und Westdeutschland ist<br />

bemerkenswert: In Westdeutschland lag 2008 anteilig der überwiegende Schwerpunkt<br />

der Industriebeschäftigung. Damit machte sich der höhere Frauenanteil in den<br />

ostdeutschen Industriebranchen bundesweit kaum bemerkbar.<br />

• Frauen waren 2008 als hochqualifizierte Beschäftigte in den meisten Industriebranchen<br />

noch stärker unterrepräsentiert als insgesamt in den von uns dargestellten Branchen.<br />

Ausnahmen sind die Metall- und Stahlindustrie, die Möbelherstellung sowie der<br />

Schiffbau. Frauen ohne Ausbildung sind in allen untersuchten Branchen überproportional<br />

vertreten, teilweise liegt der Frauenanteil in dieser Beschäftigtengruppe<br />

10-20 % über dem des Frauenanteils einer Branche insgesamt.<br />

• Frauen sind in den meisten Industriebranchen ebenso von Alterungsprozessen<br />

betroffen wie Männer – in Ostdeutschland sind die Frauenaltersstrukturen jedoch meist<br />

deutlich „älter“. Eine besorgniserregende Entwicklung ist zudem der sinkende<br />

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