Bebauungsplan „Sommerhalde III“ in Donzdorf - Stadt Donzdorf

Bebauungsplan „Sommerhalde III“ in Donzdorf – spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)
4.2.3 Erhalt bzw. Neuschaffung von Feldgehölzen als Leitstruktur für Fledermäuse
Im Südwesten des Vorhabensbereichs liegt entlang des Roten Weges ein größtenteils aus alten Eichen
bestehender Gehölzriegel, entlang dessen im Untersuchungsjahr eine hohe Fledermausaktivität herrschte.
Dieser Gehölzriegel ist demnach eine regelmäßig genutzte Leitstruktur für jagende bzw. auf dem Transferflug
befindliche Fledermäuse. Durch eine im Grünordnungsplan vorgesehene Pflanzbindung (Pfb 1) für diese
Fläche bleibt die Leitstruktur erhalten. Ob der Altholzbestand bestehen bleibt oder durch jüngere Gehölze
ersetzt wird, ist für Fledermäuse nur von geringer Relevanz. Entscheidend ist lediglich ein dichter und
durchgängiger Gehölzbestand, entlang dessen sich vor allem die strukturgebunden fliegenden Fledermäuse
auf ihren Jagd- und Transferflügen orientieren können. Auch die als Ausgleichsmaßnahme A 2 im
Grünordnungsplan vorgesehene Verlängerung dieses Gehölzriegels wirkt sich positiv auf jagende oder auf
dem Transferflug befindliche Fledermäuse aus.
4.2.4 Maßnahmen zur Vermeidung raumwirksamer Lichtemissionen
Durch Beleuchtungseinrichtungen in den Eingriffsbereichen können raumwirksame Lichtemissionen in
bislang ungestörte Bereiche im Umfeld entstehen. Diese können zu erheblichen Beeinträchtigungen
insbesondere für die Artengruppen der Fledermäuse und der nachtaktiven Insekten (Holzkäfer) führen. Die
Beleuchtung ist grundsätzlich auf Lichtquellen, die für die Sicherheit unbedingt notwendig sind zu
begrenzen. Skybeamer, Fassadenbeleuchtungen oder Reklamen sind nicht zulässig. Zur Minimierung von
Beeinträchtigungen des Umfeldes sind im öffentlichen und privaten Raum Leuchtmittel zu verwenden, die
folgenden Kriterien entsprechen (vgl. HÖTTINGER & GRAF 2003):
o UV-absorbierende Leuchtenabdeckungen
o insektendicht schließendes Leuchtgehäuse mit einer Oberflächentemperatur nicht über 60° C
o sensible Wahl des Standortes der Beleuchtungsanlagen, um empfindliche Bereiche nicht zu
beeinflussen (s.o.)
o Minimierung der eingesetzten Lichtmenge (Anzahl der Lampen und Leistung) sowie der Länge des
Betriebes
o Abstrahlung des Lichtes nur nach unten, eine laterale Abstrahlung muss insbesondere zu den
Außenbereichen hin vermieden werden
o generell ist die Lockwirkung von Natriumdampf-Niederdrucklampen sowie Natriumdampf-
Hochdrucklampen für Insekten geringer als Quecksilberdampf-Hochdruck und Mischlichtlampen.
Nach neueren Untersuchungen wurde an LED-Lampen von allen gebräuchlichen Lampentypen
der geringste Insektenanflug festgestellt (EISENBEIS & EICK 2011). Diese sind demnach den anderen
Beleuchtungsarten vorzuziehen.
o Verwendung von Gelblicht
© Tier- und Landschaftsökologie Dr. J. Deuschle 18