Bebauungsplan „Sommerhalde III“ in Donzdorf - Stadt Donzdorf

Bebauungsplan „Sommerhalde III“ in Donzdorf – spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)
Durch das Vorhaben betroffene Arten: Mehlschwalbe (Delichon urbica) Europäische Vogelart nach VSR
1. Schutz und Gefährdungsstatus
Rote Liste Status Vogelschutzrichtlinie: Art. 1 Messtischblatt
Deutschland: V Baden-Württemberg: 3 BNatSchG: besonders geschützt 7324
2. Darstellung der Betroffenheit der Arten
Die Mehlschwalbe wurde über dem Maisacker im Osten des Vorhabensbereichs an einem Termin mit einem
Exemplar als Nahrungsgast registriert. Der Nachweis liegt zudem außerhalb des Vorhabensbereichs im Alten
Friedhof. Aufgrund der ländlich geprägten Siedlungsbereiche des Umfelds des Vorhabens ist mit einer
individuenreichen Lokalpopulation zu rechnen. Durch das Vorhaben kommt es zu einem geringmächtigen
Eingriff in Nahrungshabitate der Mehlschwalbe. Die Art jagt bevorzugt im freien Luftraum über landwirtschaftlich
genutzten Offenlandflächen. Aufgrund der Kleinräumigkeit des Eingriffs sowie ausreichender Ausweichhabitate
im direkten Umfeld des Eingriffs ist jedoch eine erhebliche Beeinträchtigung durch das Vorhaben mit
hinreichender Sicherheit auszuschließen. Die Gefahr einer Verschlechterung des Erhaltungszustands der
Lokalpopulationen der Mehlschwalbe besteht abschließend betrachtet nicht.
3. Beschreibung der erforderlichen Vermeidungsmaßnahmen, ggf. des Risikomanagements
3.1 Baubetrieb: -
3.2 Projektgestaltung: -
3.3 Funktionserhaltende Maßnahmen: -
3.4 Wissenslücken, Prognoseunsicherheiten, ggf. Maßnahmen des Risikomanagements: -
4. Prognose der artenschutzrechtlichen Tatbestände
(unter der Berücksichtigung der in Punkt 3 beschriebenen Maßnahmen)
4.1 a) Werden Tiere verletzt oder getötet [§ 44 (1) Nr. 1]? ja nein
b) Ist der Verlust unvermeidbar mit der Beeinträchtigung von Fortpflanzungs- oder
Ruhestätten verbunden und wird deren ökol. Funktion weiterhin erfüllt?
4.2 Werden Tiere während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-,
Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich gestört, d.h. ist eine
Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population zu
erwarten [§ 44 (1) Nr. 2]?
4.3 a) Werden Fortpflanzungs- oder Ruhestätten entnommen, beschädigt oder
zerstört [§ 44 (1) Nr. 3]?
b) Wird die ökologische Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder
Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt [§ 44 (5)]?
5. Erfordernis einer Ausnahme
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
Ist eine Ausnahme nach § 45 (7) erforderlich? ja nein
5.3 Bestand weiterer streng geschützter Tierarten, die keinen
gemeinschaftsrechtlichen Schutzstatus aufweisen
Im Rahmen der Untersuchungen wurden Potenziale für die Holzkäferart Großer Goldkäfer (Protaetia
aeruginosa) nachgewiesen. Sie sind zwar nicht im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt, jedoch trotzdem
nach BNatSchG streng geschützt. Die Art wurde in Kap. 5.1.4 abgehandelt.
© Tier- und Landschaftsökologie Dr. J. Deuschle 46