das magazin von Schwarzenburg | no 8 | August ... - aktuelle Ausgabe
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gedanken eines mitglieds der<br />
Bildungskommission<br />
Wir alle wissen, es hat sich viel verändert<br />
in der Schule. Diese Veränderungen<br />
haben auch vor den Kommissionen<br />
nicht Halt gemacht.<br />
Ganz viele Aufgaben, welche früher die<br />
Schulkommissionen erledigt haben, fallen<br />
heute nicht mehr in deren Befugnis.<br />
Schulleitungen übernehmen heute den<br />
operativen Teil der Steuerung einer<br />
Schule. Das heisst zum Beispiel, <strong>das</strong>s die<br />
Schulleitung nun Lehrpersonen anstellt<br />
und ebenfalls <strong>das</strong> Personal führt.<br />
Dies macht meiner Meinung nach auch<br />
Sinn. Vergleichen wir mit der Privatwirtschaft.<br />
Da käme es wohl keinem Firmenchef<br />
in den Sinn neue Mitarbeitende<br />
durch den Verwaltungsrat anstellen zu<br />
lassen. In diesem Vergleich wäre die Bildungskommission<br />
also der Verwaltungsrat.<br />
In unserer Gemeinde wurde mit dem Reglement<br />
für <strong>das</strong> Schul- und Bildungswesen<br />
vom 1. Januar 2009 eine ganz klare<br />
Trennung <strong>von</strong> strategischen und operativen<br />
Bereichen vollzogen.<br />
Welche Aufgaben bleiben <strong>no</strong>ch für die<br />
Bildungskommission (Biko) übrig?<br />
Darüber will ich kurz berichten: Grundsätzlich<br />
sorgt die Kommission für geeignete<br />
Rahmenbedingungen, damit die<br />
Schule gut funktionieren kann. Beispie-<br />
le <strong>von</strong> Themen und Fragen, mit denen<br />
sich die Biko konkret befasst:<br />
- Räumlich: sinnvolle Nutzung der vorhandenen<br />
Schulräume. Müssen Schulhäuser<br />
mangels Schülerinnen und<br />
Schüler geschlossen werden? Wo müssen<br />
Räume gebaut werden? Ausgleich<br />
der Kindergartenklassen in der ganzen<br />
Gemeinde.<br />
- Personell: Führen der Schulleitungspersonen<br />
- Strukturell: Tagesschule einrichten<br />
(vom Kanton vorgegeben). Schaffung<br />
der Stelle des Schulsozialarbeiters.<br />
Transport <strong>von</strong> Kindern bei unzumutbaren<br />
Schulwegen organisieren, z.B.<br />
mit Schulbus<br />
- Finanziell: Bildungsbudget erstellen<br />
und dem Gemeinderat vorlegen. Einteilung<br />
der Kinder in Klassen und<br />
Schulhäuser und Antragstellung der<br />
Klassenanzahl an den Gemeinderat.<br />
Dies hat wiederum Einfluss auf die<br />
Schulraumplanung.<br />
MUTTER UND BIKO-MITGLIED:<br />
VERTRäGT SICH DAS zUSAMMEN?<br />
Ich bin Mutter <strong>von</strong> 2 Kindern (vorschul-<br />
und schulpflichtig) und Lehrerin an einem<br />
Oberstufenzentrum in der Nähe <strong>von</strong><br />
Bern. Warum befasse ich mich auch<br />
<strong>no</strong>ch in meiner Freizeit mit Bildung?<br />
Gerade weil ich beruflich mit Bildung zu<br />
tun habe, hat mich vor 3 Jahren die Mitarbeit<br />
in dieser Kommission angesprochen.<br />
Ich habe die Möglichkeit, Themen<br />
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | Aktuell<br />
aus drei Erfahrungsbereichen zu betrachten:<br />
als Kommissionsmitglied, als<br />
Mutter und als Lehrerin. Ich sehe die Arbeit<br />
in der Biko als Möglichkeit direkt in<br />
der Schule mitwirken zu können.<br />
Ich finde diese Kombination sehr bereichernd:<br />
einerseits kann ich als Biko-<br />
Mitglied meine Erfahrungen aus dem<br />
Schulalltag einbringen, andererseits<br />
profitiere ich auch im Alltag als Lehrerin<br />
vom Einblick in die Politik und verstehe<br />
Abläufe besser. Optimal dabei ist, <strong>das</strong>s<br />
mein Arbeitsort nicht in der Nähe meines<br />
Woh<strong>no</strong>rtes ist. zu Hause, als Mutter,<br />
nehme ich die Arbeit <strong>von</strong> Lehrpersonen,<br />
Schulleitung und Biko wieder anders<br />
wahr. Diesen Blick versuche ich ebenfalls<br />
in meine tägliche Arbeit in der<br />
Schule und der Biko einfliessen zu lassen.<br />
So kann ich auch Bedürfnisse <strong>von</strong><br />
Eltern besser nachvollziehen, einbringen<br />
und vertreten.<br />
Aufpassen muss ich, wenn sich Interessenskonflikte<br />
anbahnen: wenn beispielsweise<br />
ich mir als direkt betroffene<br />
Mutter etwas anderes wünsche, als es<br />
aus politischer Sicht der Biko Sinn<br />
macht. Das sind Momente, in welchen<br />
die persönlichen Interessen keine Rolle<br />
spielen dürfen, sondern der Blick für die<br />
ganze Gemeinde zählt. diana wenger<br />
<strong>das</strong> <strong>magazin</strong> <strong>von</strong> <strong>Schwarzenburg</strong> | n o 8 | <strong>August</strong> 2012<br />
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