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das magazin von Schwarzenburg | no 8 | August ... - aktuelle Ausgabe

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Vom Freiwilligen Krankenpflegeverein<br />

wahlern zur<br />

Spitex <strong>Schwarzenburg</strong><br />

Im März 1912 wurde der «Freiwillige<br />

Krankenpflegeverein Wahlern» gegründet.<br />

Aus diesem Anlass blicken wir zurück<br />

auf 100 Jahre Arbeit im Dienste der<br />

Mitmenschen. Der folgende historische<br />

Rückblick ist in gekürzter Form vor allem<br />

zwei Publikationen zum 75-jährigen<br />

Jubiläum ent<strong>no</strong>mmen:<br />

- 75 Jahre Haus- und Krankenpflege<br />

Wahlern-Albligen, ein Bericht <strong>von</strong> M.<br />

Gervasi in den «Heimatglocken» vom<br />

10. April 1987.<br />

- Ein 15-seitiger Beitrag <strong>von</strong> Madeleine<br />

Gervasi und Jacqueline Flückiger<br />

zum 75-jährigen Jubiläum der<br />

Haus- und Krankenpflege Wahlern-<br />

Albligen im «<strong>Schwarzenburg</strong>er Altjahrsblatt»,<br />

Silvester 1988.<br />

Der weitere Verlauf der Spitex-Geschichte<br />

(Teil 2) wird in späteren <strong>Ausgabe</strong>n<br />

des Magazins <strong>von</strong> schwarzenburg<br />

erscheinen.<br />

1912, 3. märz: öffentliche Gründungsversammlung<br />

im Gasthof zum Bahnhof<br />

zur «Constituierung des Freiwilligen<br />

Krankenpflegevereins Wahlern». zum<br />

Initiativkomitee gehören Herr Dr. O.<br />

Mauch, Gemeindeschreiber Gasser und<br />

Frau M. Stämpfli-Blaser. Unter dem Vorsitz<br />

<strong>von</strong> Pfarrer Johner sind 68 Frauen<br />

und 20 Männer anwesend, welche folgende<br />

aus dem Protokoll zitierten<br />

Hauptaufgaben des Vereins festlegen:<br />

1. Einstellung <strong>von</strong> Krankenpflegerinnen<br />

in jedem Gemeindeteil. Von der<br />

Krankenpflegerin erwartet man, <strong>das</strong>s<br />

sie Ordnung, Sauberkeit, Wärme,<br />

Freude und Behaglichkeit in <strong>das</strong> zimmer<br />

und Haus des Patienten zu bringen<br />

gewillt sei...<br />

2. Haltung und Popularisierung eines<br />

Krankenmobilien<strong>magazin</strong>es.<br />

3. Veranstaltung <strong>von</strong> Kursen für häusliche<br />

Krankenpflege.<br />

Die erste Krankenpflegerin ist Frau Beyeler,<br />

Hebamme, Hintere Gasse (heute<br />

Freiburgstrasse). Sie wird den beiden<br />

Dorfärzten unterstellt und erhält einen<br />

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o 8 | <strong>August</strong> 2012<br />

Jahreslohn <strong>von</strong> 300 Franken, weshalb<br />

«der Beanspruchnahme derselben gewisse<br />

Schranken gezogen» seien. Wegen<br />

geringer Inanspruchnahme bezieht sie<br />

dann nur die Hälfte. Anstelle <strong>von</strong> Hauspflegerinnen<br />

behilft man sich vorläufig<br />

mit Putzfrauen.<br />

1913, 2. Februar: Die erste Jahresrechnung<br />

wird an der Hauptversammlung<br />

vorgelegt:<br />

Der Gemeindebeitrag <strong>von</strong> Fr. 600.–<br />

reicht aus, um die Betriebskosten <strong>von</strong><br />

Fr. 510.85 abzudecken. Die Differenz, die<br />

Mitgliederbeiträge <strong>von</strong> Fr. 243.– und die<br />

ausserordentlichen Spenden <strong>von</strong><br />

Fr. 184.– werden auf ein Sparkassenbuch<br />

und in einen Fonds eingelegt.<br />

Die Erfahrung hat zudem gezeigt, <strong>das</strong>s<br />

wohl eher eine Hauspflegerin <strong>von</strong>nöten<br />

wäre.<br />

1914, 5. Februar: Frl. Anna Gilgen in der<br />

Wanne, Langenwil, wird als Krankenpflegerin<br />

angestellt, nachdem sie eine<br />

vierwöchige Einarbeitung im Bezirksspital<br />

absolvierte. Sie erhält eine Anfangsbesoldung<br />

<strong>von</strong> 700 Franken pro Jahr.<br />

Am 8. Oktober wird ihr wieder gekündigt<br />

«infolge anderweitiger Anspruchnahme,<br />

sowie der grossen Entfernung<br />

vom Dorf und Beanspruchung durch die<br />

editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | Aktuell<br />

eigene Familie. ... Die nötige Pflege soll<br />

durch Frauen im Dorf besorgt werden.»<br />

1918, 23. Februar: Hauptversammlung:<br />

...Die Anstellung einer Krankenpflegerin<br />

ist <strong>no</strong>ch immer nicht möglich geworden,<br />

da Frl. Ida zwahlen vom Oberdorf „<strong>no</strong>ch<br />

nicht aus Russland zurückgekehrt ist“.<br />

Früher weilte sie in Paris, dann war sie<br />

bei einem Grafen in Budapest im Dienst<br />

(1915) und anschliessend in Bukarest<br />

(1916/17).<br />

1919, 18. Januar: Frl. zwahlen fordert<br />

1200 Franken pro Jahr und freie Station.<br />

Aus finanziellen Gründen verzichtet<br />

man auf ihre Dienste und beschliesst,<br />

eine Dändlikerschwester (Diakonisse)<br />

anzustellen. Auch im 1917-1919 stark<br />

erweiterten Krankenhaus auf der<br />

Schlossmatte sind zu diesem zeitpunkt<br />

drei Diakonissen aus Bern angestellt.<br />

1919-1942 gab es nur drei Hauptversammlungen<br />

des Vereins. In diesen gut<br />

20 Jahren «...hat der Verein ganz im Stillen<br />

seine Aufgabe erfüllt» und versuchte,<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Frauen aus dem Dorf<br />

vor allem bedürftige Wöchnerinnen zu<br />

unterstützen.<br />

1942, 6. <strong>no</strong>vember: «...Die in unserer<br />

Mitte anwesende Schwester Lina Reusser<br />

wird vom Vorsitzenden willkommen<br />

geheissen. Es wird beschlossen, sie am<br />

Sonntag, den 8. November in ihr Amt als<br />

Gemeindeschwester im Hauptamt einzuführen.»<br />

Am 21. dezember 1942 wird in den<br />

«Heimatglocken» eine Art Reglement für<br />

die Gemeindeschwester publiziert mit<br />

einem Pflichtenheft, dessen Wortlaut<br />

<strong>no</strong>ch stark <strong>von</strong> der «federführenden»<br />

Kirche geprägt ist:<br />

Nach den Ausführungen zur Schweigepflicht<br />

folgt die Regelung der Auftragserteilung<br />

durch ärzte, Pfarrer und Vorstandsmitglieder:<br />

1943, 3. Februar: Die direkten Entschädigungen<br />

werden nach wie vor «den

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