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PDF-Datei 812 Kb - Humboldt-Universität zu Berlin

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1.4. Partnerinduktion<br />

Die Partnerinduktion (BERGANN, 1961), gekennzeichnet durch interzelluläre<br />

Genwirkung tritt nur auf, wenn zwei genetisch verschiedene Zellen oder Zellverbände<br />

(Gewebe) sich in direktem Kontakt <strong>zu</strong>einander befinden. Die dabei modifizierten Zellen<br />

sind geprägt durch konzentrationsbedingte Wanderungsvorgänge. Sie unterscheiden<br />

sich durch das äußere Erscheinungsbild in Be<strong>zu</strong>g auf Musterung oder Körperform. Oft<br />

sind induktive Wirkungen eines genetisch andersartigen Partners auf die Physiologie<br />

und den Stoffwechsel der benachbarten Zellen die Ursache für dieses Phänomen.<br />

Charakteristisch für diese partnerinduktive Beeinflussung bei Pflanzen ist die begrenzte<br />

Wirkung auf unmittelbar benachbarte Zellen, wobei sie nicht auf eine Zellschicht<br />

beschränkt ist und auch innerhalb einer Schicht wirken kann, wenn diese ebenfalls aus<br />

zwei genetisch verschiedenen Geweben besteht. Die Wirkrichtung ist in vertikaler und<br />

horizontaler Richtung und somit dreidimensional. Partnerinduktion ist nicht an eine<br />

periklinalchimärische Konstitution gebunden. Eklatant war eine partnerinduktive<br />

Wirkung der L2 auf eine anthocyandefekte L1-Schicht, die bei Euphorbia pulcherrima<br />

WILLD. ‘Eckes Rosa’ durch BERGANN, 1961 festgestellt werden konnte. Der<br />

partnerinduktive Effekt ließ sich unter anderem auch bei genetisch bedingten<br />

Sprenkelungen an Blüten feststellen, wie z.B. bei Viola sororia WILLD., wo bei einer<br />

genetisch veränderten, blauen Epidermiszelle eine schwache Farbwirkung durch<br />

Anthocyansynthese in den normalerweise anthocyandefekten Nachbarzellen induziert<br />

wird (PLASCHIL, 1997).<br />

1.5 Zur Erzeugung von Pfropfheterohistonten bei Populus<br />

In der Literatur liegen Befunde, von KALBE (1962) - zwei stabile Schichten und<br />

PANKOW (1962) - drei stabile Schichten, über den Scheitelaufbau bei Populus vor.<br />

Wichtig bei der Erzeugung von Pfropfheterohistonten ist, daß sich an der<br />

Verwachsungsstelle beider Pfropfpartner ein Mischkallus bildet, aus dem<br />

Adventivsprosse regenerieren, die in verschiedenen Zellschichten des Sproßscheitels<br />

Gewebe von Unterlage und Pfropfreis besitzen. Aus einem so erzeugten Mischkallus<br />

regenerieren neben Homohistonten der einen als auch der anderen Komponente auch<br />

einige Heterohistonten. Zur Aufrechterhaltung von Pfropfheterohistonten ist ein gutes<br />

Regenerationsvermögen über Seitensproßbildung aus den Achselknospen und eine gute<br />

Bewurzelung von Grünstecklingen oder Steckholz nötig.<br />

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