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PDF-Datei 812 Kb - Humboldt-Universität zu Berlin

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3.3. Phytohormone im Sproßscheitel<br />

In Anbetracht der Hypothese A sollen in diesem Kapitel die Phytohormone einerseits in<br />

Be<strong>zu</strong>g auf ihre Entstehung und Entstehungsorte, aber auch andererseits auf ihre<br />

Wirkung bei bestimmten Prozessen in der Morphogenese genauer beschrieben werden.<br />

Definition: Phytohormone sind von der Pflanze gebildete Verbindungen, die in sehr<br />

geringer Konzentration physiologische Vorgänge bzw. Entwicklungsprozesse steuern.<br />

Zu den physiologischen Vorgängen bei Gehölzen im Anbau unter Freilandbedingungen<br />

gehört die Einleitung und Aufhebung der Dormanz (Winterruhe), die durch eine<br />

Transplantation der Epidermis von P. Marilandica über das Mesophyll von P.<br />

Androscoggin maßgeblich mitbestimmt wird und neben einer mechanischen<br />

Beeinflussung auf eine physiologische Neukombination der Hormonkonstellation<br />

schließen läßt. Im wesentlichen gibt es 5 Gruppen von Phytohormonen (Auxine,<br />

Gibberelline, Cytokinine, Abscisinsäure und Äthylen) während nur zwei davon (Auxin<br />

und Abscisinsäure) hauptsächlich im Apikalmeristem gebildet werden. Diese weisen<br />

folgende Charakteristika in ihrer Wirkungsweise auf:<br />

- Sie werden in bestimmten Geweben gebildet.<br />

- Sie fungieren als Botenstoffe, aber auch als Signalüberträger innerhalb eines Gewebes.<br />

- Sie sind unspezifische Auslöser eines am Wirkort vorgegebenen Reaktionsablaufes.<br />

- Sie lösen multiple Reaktionsabläufe aus.<br />

- Am Wirkort erfolgt eine Bindung an hochspezifische Rezeptoren.<br />

- Die einzelnen Hormongruppen wirken zeitlich und räumlich <strong>zu</strong>sammen.<br />

Verschiedene Pflanzengewebe weisen unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber den<br />

Hormonen auf. Phytohormone wirken im ng- bis µg-Bereich (parts per billion - ppb,<br />

parts per million – ppm) im Pflanzengewebe. Es gibt viele Störsubstanzen im<br />

Pflanzengewebe, die den Nachweis der Hormone erschweren. Deshalb bestehen hohe<br />

Anforderungen an die Analytik.<br />

Folgende Nachweismethoden sind bekannt :<br />

- Biotests, Beobachtung typischer Pflanzenreaktionen nach Applikation (Wachstum,<br />

Bewegungsreaktionen), empfindlich, aber wenig spezifisch<br />

- immunologische Verfahren ( Antigen - Antikörper – Reaktion )<br />

- chemische Verfahren, z.B. Markierung mit radioaktiven Isotopen<br />

- physikalische Verfahren, z.B. Gaschromatographie (GC),<br />

Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC), Massenspektrometrie (MS)<br />

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