PDF-Datei 812 Kb - Humboldt-Universität zu Berlin
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2.2. Methoden<br />
2.2.1. Entstehung der Monektoperiklinalchimäre:<br />
Populus x canadensis ’Marilandica’ über Populus maximowiczii x Populus<br />
trichocarpa ’Androscoggin’<br />
Die experimentelle Synthese von Pfropfheterohistonten bei Gehölzen führt nur in<br />
Ausnahmefällen direkt <strong>zu</strong>r Entstehung von Periklinalchimären. Oft herrschen sektorial -<br />
meriklinale Chimären vor, sodaß die vorliegende Kombination (P. Marilandica über P.<br />
Androscoggin) das Ergebnis eines aufwendig angelegten Versuches ist.<br />
1. Für die experimentelle Heterohistontenbildung wurden zwei Populusklone<br />
ausgewählt, die sich in ihren Geschlechtern, ihren Herkunftsgebieten und ihren<br />
äußeren Merkmalen weitgehend voneinander unterscheiden.<br />
2. Es erfolgte eine Gewebetransplantation durch das Pfropfen hinter die Rinde, um eine<br />
Mischkallusbildung an der Verwachsungsstelle <strong>zu</strong> ermöglichen.<br />
3. Nach erfolgreicher Verwachsung von Unterlage (Populus maximowiczii x Populus<br />
trichocarpa ’Androscoggin’) und Pfropfreis (Populus x canadensis ’Marilandica’)<br />
erfolgte eine Decaptation des Pfropfreises im Bereich der Verwachsungsstelle.<br />
4. Anschließend kam es <strong>zu</strong>r Bildung homohistischer und heterohistischer Adventiv-<br />
sprosse aus dem Mischkallus.<br />
5. Über eine Aktivierung von Achselknospen in periklinalchimärischen Bereichen der<br />
Sprosse konnten weitere stabile Chimären aufgebaut werden.<br />
Die so entstandene Monektoperiklinalchimäre weist Veränderungen von einigen<br />
morphologischen Merkmalen der Ausgangsklone auf, die aus der Überlagerung<br />
genetisch verschiedener Gewebeschichten entstehen.<br />
2.2.2. Untersuchungsmethoden (Präparationsmethoden)<br />
Für lichtmikroskopische Untersuchungen der Zellen und Gewebe wurden Frisch - und<br />
Dauerpräparate angefertigt. Welcher der beiden Präparatetypen angefertigt wird, hängt<br />
vom Untersuchungsziel- und Objekt ab. Frischpräparate können sehr schnell<br />
ausgewertet werden. Die Schnitte der Dauerpräparate sind nicht nur durch lange<br />
Haltbarkeit, sondern auch durch sehr dünne Schnittführung (Mikrotomschnitte)<br />
gekennzeichnet. Sie dienen vor allem morphologischen, anatomischen und<br />
histologischen Analysen. Im Gegensatz <strong>zu</strong> den Freihandschnitten der Frischpräparate ist<br />
das Herstellen der Dauerpräparate aufwendiger und durch eine Vielzahl von<br />
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