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Deutschland 1:2 (1:1)

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· Nummer 138 Montag, 18. Juni 2012<br />

Gruppe B<br />

Portugal –<br />

Niederlande 2:1 (1:1)<br />

Portugal: Rui Patricio –Pereira,<br />

Bruno Alves, Pepe, Coentrão -<br />

Raul Meireles (72. Custódio), Miguel<br />

Veloso, João Moutinho –Nani<br />

(87. Rolando), Hélder Postiga<br />

(64. Nélson Oliveira), Cristiano<br />

Ronaldo<br />

Niederlande: Stekelenburg –van<br />

der Wiel, Vlaar, Mathijsen, Willems<br />

(67. Afellay) –Nigel de Jong,<br />

van der Vaart –Robben, van Persie,Sneijder<br />

–Huntelaar<br />

Tore: 0:1 (11.) van der Vaart, 1:1<br />

(28.) Cristiano Ronaldo, 2:1 (74.)<br />

Cristiano Ronaldo – Schiedsrichter:<br />

Rizzoli (Italien) – Zuschauer:<br />

37 445<br />

Chefscout<br />

Siegenthaler fehlt<br />

Lwiw. (dpa) Joachim Löw muss<br />

bei der Fußball-EM ohne seinen<br />

Chefscout Urs Siegenthaler auskommen.<br />

Der Schweizer konnte<br />

aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht mit zum Turnier in Polen<br />

Urs Siegenthaler. Bild: dpa<br />

und der Ukraine reisen. „Es geht<br />

Urssoweit gut, es ist nicht besorgniserregend“,<br />

sagte Teammanager<br />

Oliver Bierhoff am Samstag.<br />

Siegenthaler spielt seit 2005 als<br />

Spielbeobachter eine zentrale<br />

Rolle im DFB-Team. Der 64Jahre<br />

alte Schweizer ist für die Gegneranalyse<br />

zuständig. Er bereitet die<br />

deutschen Spieler auf die Stärken<br />

und Schwächen der Kontrahenten<br />

vor.<br />

Die Sportliche Leitung steht bei<br />

der EM mit Siegenthaler „ständig<br />

im Kontakt“, berichtete Bierhoff.<br />

Vor Ort übernehmen Stephan<br />

Nopp von der Sporthochschule<br />

Köln und Christopher Clemens<br />

vomHamburger SV Siegenthalers<br />

Aufgaben mit.<br />

Technisch starke<br />

Teams im Vorteil<br />

Lwiw. (dpa) Kurz vor Abschluss<br />

der Gruppenspiele hat Joachim<br />

Löw einen ersten EM-Trend ausgemacht,<br />

der für ihn bei der Titelvergabe<br />

ausschlaggebend sein<br />

könnte. „Die Mannschaften, die<br />

in der Lage sind, technisch einen<br />

guten Fußball zu spielen, haben<br />

Vorteile gegenüber den rein physischen<br />

Mannschaften“, sagte<br />

der Bundestrainer am Samstag.<br />

Mut zum Risiko<br />

Er habe bei der Beobachtung der<br />

bisherigen Partien „festgestellt,<br />

dass die meisten Mannschaften<br />

versuchen, nach vorne zuspielen.<br />

Es gab noch kein 0:0, es sind<br />

immer Tore gefallen. Also Mut zu<br />

einem gewissen Risiko ist vorhanden“,<br />

erklärte Löw.<br />

Darüber hinaus sei deutlich geworden,<br />

„dass viele Mannschaften<br />

defensiv sehr gut arbeiten<br />

können“, meinte der Bundestrainer.<br />

„Oh, wie ist das schön“<br />

Jubel auf den Fanmeilen in Berlin, Lemberg und Schönau, der Heimgemeinde von Joachim Löw<br />

Berlin/Lemberg/Kopenhagen.<br />

(dpa) Zuerst zittern, dann jubeln:<br />

Hunderttausende Fußballfans<br />

haben am Sonntagabend<br />

nach einem Zitterspiel befreit<br />

aufgejubelt und denViertelfinaleinzug<br />

der deutschen Nationalelf<br />

gefeiert.<br />

Ob auf <strong>Deutschland</strong>s größter Fanmeile<br />

in Berlin, beim Fanfest in<br />

Hamburg, im Münchner Olympiastadion<br />

oder auch bei kleineren Fußballpartys<br />

– überall herrschte nach<br />

dem 2:1-Sieg über Dänemark<br />

schwarz-rot-goldene Jubelstimmung.<br />

Zuschauer tanzen<br />

21.03 Uhr: Ein lautes „Tooor“ aus<br />

tausenden Kehlen beim 1:0-Treffer<br />

durch Lukas Podolski, „Poldi, Poldi“-Rufe<br />

lassen die Berliner Fanmeile<br />

erbeben. Die Zuschauer tanzen, grölen,<br />

liegen sich in den Armen –alle<br />

sind sicher: <strong>Deutschland</strong> ist durch.<br />

Nur fünf Minuten später stöhnen die<br />

Fans auf –Dänemarkschießt das 1:1.<br />

Noch mal Aufstöhnen und tief Luft<br />

holen beim Pfostenschuss der Dänen<br />

kurz nach der Halbzeitpause, und<br />

nach dem 2:1-Treffer der Portugiesen<br />

gegen die Niederlande weiß hier jeder:<br />

Wenn Dänemark noch einmal<br />

trifft, ist <strong>Deutschland</strong> ausgeschieden.<br />

Um 22.21 Uhr die Erlösung: Verteidiger<br />

Lars Bender, Ersatzmann für den<br />

gesperrten Jérôme Boateng, schießt<br />

das erlösende 2:1 –„Oh, wie ist das<br />

schön“, singen die Fans.<br />

Bereits Stunden vor dem Anpfiff<br />

des letzten EM-Vorrundenspiels der<br />

Deutschen waren die Massen auf die<br />

Fanmeile in der Hauptstadt geströmt.<br />

Zwischen dem Brandenburger<br />

Torund der Siegessäule leuchteten<br />

überall die Nationalfarben, manche<br />

Fans waren als Fußbälle verkleidet,<br />

viele mit Trillerpfeifen ausgerüstet,<br />

es herrschte dichtes Gedränge.<br />

Der Ansturm war so groß, dass bereits<br />

vor Spielbeginn alle Eingänge<br />

Zwei Mal traf Cristiano Ronaldo (links) beim 2:1-Sieg gegen die Holländer<br />

und die Portugiesen (rechts Nani) sind damit imViertelfinale. Bild:dpa<br />

Auf der Fanmeile am Brandenburger TorinBerlin ging am Sonntag die Post ab. Bild: dpa<br />

geschlossen wurden. Der Veranstalter<br />

schätzte die Zahl der Besucher<br />

auf 400 000 –soviele wie schon bei<br />

den ersten beiden <strong>Deutschland</strong>-Spielen.<br />

Leiden und jubeln<br />

In Hamburg versammelten sich<br />

mehr als 40 000 Fans zur schwarzrot-goldenen<br />

Party. In der Nähe von<br />

Reeperbahn und Millerntor litten<br />

und jubelten sie mit dem Team von<br />

Jogi Löw mit. In Schönau im<br />

Schwarzwald, der Heimatgemeinde<br />

des Bundestrainers, verfolgten Dutzende<br />

Fans in einem Festzelt des<br />

Fußballclubs das Spiel gegen Dänemark.<br />

„Ganz Schönau drückt die<br />

Daumen“, stand auf einem Transparent.<br />

Im Vereinsheim von Unlingen<br />

zwischen Stuttgart und Konstanz fieberten<br />

die Fans vor allem mit Mario<br />

Gomez –beim Dorfclub SV Unlingen<br />

hatte der Stürmer mit dem Fußballspielen<br />

begonnen.<br />

Am Spielort Lwiw im Westen der<br />

Ukraine feierten rund 13000 deutsche<br />

Fans den Zittersieg. Viele von<br />

ihnen hatten Tickets für die Partie,<br />

etliche wollten aber auch einfach nur<br />

in der Nähe des Stadions beim Fanfest<br />

dabei sein. In der Fanzone hatten<br />

sich am Nachmittag schon Hunderte<br />

deutsche Fußballanhänger mit<br />

schrillen Gesängen und reichlich<br />

günstigem Bier auf das Gruppenfinale<br />

eingestimmt –einen halben Liter<br />

gibt es in Lwiw schon für umgerechnet<br />

knapp einen Euro. Die „<strong>Deutschland</strong>,<br />

<strong>Deutschland</strong>“-Rufe übertönten<br />

Ronaldo besiegelt<br />

Hollands EM-Debakel<br />

Portugal nach 2:1-Sieg doch noch imViertelfinale<br />

Charkow. (dpa) Mit einer Weltklasse-<br />

Show hat Cristiano Ronaldo die „fliegenden<br />

Holländer“ erstmals seit 32<br />

Jahren bereits nach der EM-Vorrunde<br />

auf die Heimreise geschickt und Portugal<br />

souverän ins Viertelfinale geführt.<br />

Der Superstar von Real Madrid<br />

krönte seine überragende Vorstellung<br />

beim 2:1 (1:1) gegen die Niederlande<br />

mit einem Doppelpack in der 28. und<br />

74. Minute und besiegelte damit das<br />

peinliche Aus des punktlosen Vize-<br />

Weltmeisters. Die frühe Führung der<br />

Niederländer durch Rafael van der<br />

Vaart (11.) vor 37445 Fans in Charkow<br />

war für das beschworene Oranje-Wunder<br />

zu wenig.<br />

„Bei dieser Europameisterschaft waren<br />

wir einfach nicht gut genug für<br />

die nächste Runde. Wir haben dreimal<br />

verloren, da hat man das Weiterkommen<br />

auch nicht verdient. Dafür<br />

hätten wir besser spielen müssen“,<br />

sagte vander Vaart.<br />

Stuhl wackelt<br />

Nach dem EM-Debakel dürfte der<br />

Stuhl von Bondscoach Bert van Marwijk<br />

trotz seines bis 2016 verlängerten<br />

Vertrages gehörig wackeln. Dabei<br />

hatte sich der frühere BVB-Trainer<br />

nach den Pleiten gegen Dänemark<br />

und <strong>Deutschland</strong> geläutert gezeigt<br />

und mit der Hereinnahme von Bundesliga-Torschützenkönig<br />

Klaas-Jan<br />

Huntelaar sowie van der Vaart voll<br />

auf Offensive gesetzt. Die Oranjes<br />

schalteten mit dem Anpfiff auch sofort<br />

den Vorwärtsgang ein. Wesley<br />

Sneijder vergab in der 4. Minute die<br />

erste gute Möglichkeit, wenig später<br />

selbst das Glockengeläut einer kirchlichen<br />

Prozession bei weitem.<br />

Neben schwarz-rot-gold waren<br />

aber auch rot und weiß in Le,mbergiw<br />

präsent. Dänische Fans sangen<br />

vor dem Spiel ihren klassischen<br />

Schlachtruf „Vi erroede, vi er hvide“<br />

(Wir sind rot, wir sind weiß) und<br />

zeigten die dänische Flagge, den<br />

Dannebrog, in allen möglichen Variationen<br />

– auf Fahnen, Shirts, Hüten<br />

oder ins Gesicht geschminkt. Am Ende<br />

aber ließen sie genauso traurig die<br />

Köpfe hängen wie die 25000 Rot-<br />

Weißen im Kopenhagener Park Kongens<br />

Have. Aus der Traum: Die Sensation<br />

von 1992, als Dänemark im Finale<br />

gegen <strong>Deutschland</strong> den Titel<br />

holte, wird sich 2012 nicht wiederholen.<br />

Dänemarkist ausgeschieden.<br />

keimte dann Hoffnung auf. Van der<br />

Vaart nahm aus 20 Metern Maß und<br />

ließ Portugals Torwart Rui Patricio<br />

mit einem Linksschuss ins Eck keine<br />

Chance. Die frühe Führung beflügelte<br />

die Holländer in ihrem Sturmlauf<br />

jedoch nicht wie erwartet. Im Gegenteil:<br />

Die Portugiesen übernahmen<br />

nun die Kontrolle.<br />

Einfach Extraklasse<br />

Vorallem Ronaldo bewies nach zwei<br />

dürftigen Auftritten seine Extraklasse.<br />

Inder 16. Minute traf der Exzentriker<br />

nur den Außenpfosten, in der<br />

23. Minute scheiterte er mit einem<br />

Kopfball an Holland-Keeper Maarten<br />

Stekelenburg, in der 28. Minute<br />

schob Ronaldo nach Vorarbeit von<br />

João Pereirazum Ausgleich ein.<br />

Anders als die Niederländer blieben<br />

die Portugiesen nach ihrem Tordran.<br />

Ronaldo war auf der linken Seite<br />

überhaupt nicht zu stellen und<br />

machte das Treiben praktisch im Alleingang<br />

verrückt. Zunächst scheiterte<br />

der 27-Jährige mit einem Hammer-Schuss<br />

aus fast 40 Metern an<br />

Stekelenburg, dann verfehlte er mit<br />

einem Kopfball knapp das Ziel.<br />

Auch nach dem Wechsel drehte sich<br />

alles um Ronaldo. Zunächst legte<br />

Portugals Kapitän glänzend für Nani<br />

(72.) auf, doch der Profi von Manchester<br />

United scheiterte aus fünf<br />

Metern anStekelenburg. Zwei Minuten<br />

später behielt Ronaldo im Strafraum<br />

die Übersicht und ließ sich<br />

nach seinem zweiten Torzurecht als<br />

Matchwinner feiern.

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