DPMA - Jahresbericht 2006
DPMA - Jahresbericht 2006
DPMA - Jahresbericht 2006
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angegeben werden. Die bloße<br />
Abbildung des Gegenstands genügt<br />
nicht. Vielmehr bedarf es konkreter<br />
und bestimmter Angaben über die<br />
maßgeblichen Eigenschaften des<br />
Gegenstands, die über den Tastsinn<br />
wahrgenommen werden können.<br />
Die Bezeichnung der Sinnesempfindungen<br />
als solche, die über den<br />
Tastsinn ausgelöst werden, ist dann<br />
nicht erforderlich.<br />
Durch die Wahrnehmung der konkret<br />
beschriebenen Eigenschaften<br />
soll der Verbraucher einen Hinweis<br />
auf die Herkunft der Waren oder<br />
Dienstleistungen aus einem bestimmten<br />
Unternehmen bekommen.<br />
Bei der konkreten Anmeldung fehlte<br />
es an einer solchen hinreichend<br />
detaillierten und damit eindeutigen<br />
Beschreibung der ertastbaren<br />
Eigenschaften oder Eindrücke. Da<br />
lediglich auf die eingereichten Fotos<br />
verwiesen wurde, die vor allem die<br />
äußere Form des Autositzes als dreidimensionale<br />
Gestaltung erkennen<br />
ließen, blieb die Rechtsbeschwerde<br />
ohne Erfolg.<br />
Diplomatische Konferenz<br />
der WIPO zur Revision<br />
des Markenrechtsvertrags<br />
Zur Verabschiedung der revidierten<br />
Fassung des WIPO Markenrechtsvertrags<br />
von 99 (Trademark Law<br />
Treaty, TLT) fand in Singapur auf<br />
Einladung der dortigen Regierung<br />
vom . bis 2 . März <strong>2006</strong> eine<br />
Diplomatische Konferenz der WIPO<br />
(World Intellectual Property Organization)<br />
statt. An dieser Konferenz<br />
nahm auch eine Vertreterin des<br />
Deutschen Patent- und Markenamts<br />
teil.<br />
Der revidierte Vertrag von Singapur<br />
(Singapore Treaty) entwickelt die<br />
Regelungen des geltenden Markenrechtsvertrags,<br />
dem die Bundesre-<br />
2<br />
publik Deutschland im Jahre 200<br />
beigetreten ist, fort. Darüber hinaus<br />
soll er zu einer weiteren weltweiten<br />
Vereinheitlichung der formellen<br />
Markenanmeldeverfahren führen.<br />
Durch diese Harmonisierung sollen<br />
Anmelder leichter in einem für sie<br />
fremden Rechtssystem Markenschutz<br />
erlangen können. Bemerkenswert<br />
sind die Vorschriften, die<br />
eine größere Akzeptanz für nichttraditionelle<br />
Markenformen und<br />
die Öffnung der nationalen Markenämter<br />
für den elektronischen<br />
Rechtsverkehr beinhalten. Die neuen<br />
Regelungen stehen im Einklang<br />
mit dem deutschen Markenrecht.<br />
Die „Schlussakte“ der Konferenz<br />
wurde von 9 Mitgliedstaaten der<br />
WIPO, darunter auch der Bundesrepublik<br />
Deutschland, unterzeichnet.<br />
Mitgliedstaaten unterzeichneten<br />
gleichzeitig den neuen völkerrechtlichen<br />
Vertrag, der allerdings noch<br />
nicht in Kraft ist. Das Inkrafttreten<br />
setzt die Ratifikation durch mindestens<br />
zehn Mitgliedstaaten oder<br />
zwischenstaatliche Organisationen<br />
mit einem regionalen Markenamt<br />
voraus.<br />
128. INTA Jahreskonferenz<br />
Die Jahreskonferenz der International<br />
Trademark Association (INTA)<br />
ist mit mehr als 000 Teilnehmern<br />
weltweit das größte Treffen von<br />
Firmenvertretern und Anwälten, die<br />
mit Markenrecht und gewerblichem<br />
Rechtsschutz befasst sind.<br />
Zum dritten Mal in Folge nahm das<br />
<strong>DPMA</strong> vom 6. bis 0. Mai <strong>2006</strong><br />
an der alljährlichen Jahreskonferenz<br />
in Toronto teil. Am Gemeinschaftsstand,<br />
der vom britischen<br />
Patentamt organisiert wurde, waren<br />
die nationalen Markenämter aus<br />
Großbritannien, Dänemark, Schweden,<br />
Litauen, Irland, Frankreich<br />
und Portugal vertreten. An diesem<br />
Stand informierten die Mitarbeiter<br />
die zahlreichen Besucher vor allem<br />
aus Kanada, den USA, Europa und<br />
Asien über die nationalen Markenschutzsysteme.<br />
Die Präsenz der<br />
nationalen Ämter hatte eine sehr<br />
positive Resonanz. Sie führte zu<br />
vielfältigen neuen Kontakten und<br />
zu einem lebhaften Meinungsaustausch<br />
über die Vorzüge nationaler,<br />
europäischer und internationaler<br />
Schutzrechtssysteme.<br />
Im Mai 200 ist mit Berlin erstmals<br />
eine deutsche Stadt als Tagungsort<br />
der 0. Jahreskonferenz vorgesehen.<br />
2. Deutscher Tag beim<br />
Harmonisierungsamt für den<br />
Binnenmarkt<br />
Nach dem positiven Echo auf die<br />
erste Veranstaltung im April 200<br />
lud das Harmonisierungsamt für den<br />
Binnenmarkt (HABM) am 6. Oktober<br />
<strong>2006</strong> zum 2. Deutschen Tag<br />
nach Alicante ein. Erneut kamen<br />
zahlreiche Mitglieder der deutschen<br />
Fachverbände wie Markenverband,<br />
GRUR und VPP sowie Patent- und<br />
Rechtsanwälte zum Meinungsaustausch<br />
über aktuelle Fragen zusammen.<br />
An den Gesprächen und Diskussionen<br />
nahmen auch die Präsidenten<br />
des <strong>DPMA</strong>, der Patentanwaltskammer<br />
und des HABM teil.<br />
Im Mittelpunkt der offenen und<br />
ergebnisreichen Diskussion standen<br />
allgemeine Fragen zum Markenverfahren.<br />
Darüber hinaus wurden<br />
die Bestrebungen des HABM, die<br />
Qualität der Entscheidungen zu<br />
verbessern und auf eine einheitliche<br />
Eintragungspraxis bei Gemeinschaftsmarken<br />
hinzuwirken, sehr<br />
begrüßt.<br />
<strong>DPMA</strong> – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2006</strong>