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Heft 22 (PDF: 11376 kByte) - DPSG Diözesanverband Augsburg

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Klar, man liest in Büchern oder<br />

sieht im Fernsehen oft, was man<br />

für eine Leere im positiven Sinne<br />

in Afrika finden kann, aber es<br />

„live“ zu erleben ist ganz anders!<br />

Stundenlange Fahrten auf holprigen<br />

Feldwegen oder gar Sandstraßen<br />

mit tiefen Fahrspuren,<br />

wo man ohne Allradantrieb gleich<br />

genügend Proviant mitnehmen<br />

sollte, weil man ganz gewiss<br />

stecken bleibt & es durchaus<br />

passieren kann, dass es eine<br />

Weile dauert, bis das nächste<br />

Auto vorbeikommt! Hier erst wird<br />

einem klar, wie zugebaut<br />

Deutschland ist. An einem Tag<br />

sind wir 7-8 Std. durch den<br />

Busch gefahren & sind keiner<br />

Menschenseele begegnet. Dann<br />

biegen wir um eine Ecke und<br />

–Zack– stehen wir vor einer tollen,<br />

edlen, hölzernen Rezeption<br />

mit Bar....& Pool!<br />

Nach ein paar Tagen jedenfalls<br />

wurden die Bäume immer größer<br />

& zu dem vorher dominierenden<br />

Ocker mischte sich auch mehr<br />

grün. Wenn wir dachten, daß sei<br />

schon beeindruckend genug,<br />

dann hatten wir uns aber gewaltig<br />

getäuscht! Ein Teil unserer<br />

Gruppe wagte es, für einen Tagesausflug<br />

nach Simbabwe trotz<br />

der herrschenden Turbulenzen<br />

einzureisen & fand sich an den<br />

Viktoriafällen in einem Mikroklima<br />

tropischer Vegetation wieder!<br />

Doch spätestens in der Zentral-<br />

Namib wurde uns allen klar:<br />

„Very nice!“ Der Weg auf dem wir<br />

fahren ist braun, dann folgt okkerfarbene<br />

Erde mit leicht grünen<br />

Buschtupfern & dahinter<br />

stehen imposant die grau-violetten<br />

Berge, welche die dahinterliegenden<br />

dunkelroten Dünen<br />

halb verdecken. Im Hintergrund<br />

rundet ein strahlend blauer Himmel<br />

samt Wölkchen dieses Bild<br />

ab! Das Farbspiel dieser höchsten<br />

Sandberge der Welt war im<br />

Morgengrauen sowie in der<br />

Abenddämmerung gigantisch –<br />

wie im Bilderbuch. Als ob jemand<br />

mit dem Stift eine Linie gezogen<br />

hätte zwischen intensiv dunkelroten,<br />

von der Sonne beleuchteten<br />

& der fast schwarzen Seite!<br />

Es hat sich gelohnt, auf diese<br />

Dünen zu klettern um die Aussicht<br />

auf das Dünenmeer zu<br />

genießen –ein großes Highlight.<br />

Vielleicht seid ihr aber eher<br />

scharf auf unsere Abenteuergeschichten?<br />

Schon an unserem 2. Tag<br />

hatte eines unserer Autos<br />

eine Panne & wir<br />

mussten es selbst 4 Std.<br />

über 120 km lang abschleppen<br />

– ohne Servolenkung<br />

& Bremsverstärker<br />

ein Knochenjob für<br />

jeden Fahrer – nachts,<br />

unberechenbare Tiere<br />

auf der Fahrbahn... Der<br />

einzige Trost war, dass diese<br />

Strecke ausnahmsweise geteert<br />

war. Nachts in einem wilden<br />

Camp wurde uns auch ganz anders,<br />

als wir immer wieder am<br />

Lagerfeuer komische Geräusche<br />

hörten, wie Knurren oder als uns<br />

auf dem Klo sitzend auffiel, dass<br />

irgendwas sich gewaltsam durch<br />

das Gebüsch direkt hinter uns<br />

kämpft. Von Entspanntheit konnte<br />

nicht mehr die Rede sein,<br />

während wir immer mit einem<br />

Ohr auf ungewöhnliche Geräusche<br />

achteten, jeder für sich ein<br />

Horrorszenario ausmalte & wir<br />

auch als Folge dessen ziemlich<br />

früh zu Bett gingen – in unser<br />

sicheres Zelt. Für den Teil unserer<br />

Gruppe, der es nach Simbabwe<br />

wagte, war dieser Ausflug<br />

allein schon Abenteuer, weil wir<br />

überhaupt nicht erahnen konnten,<br />

wie die Lage dort sein würde<br />

& welche Gefahr auf sie lauert.<br />

Doch außer den Zwischenfällen<br />

an der Grenze selbst lief alles<br />

glatt & sie konnten somit auf<br />

ihrer Fahrt zu den Viktoriafällen<br />

Essen & Trinken an die in arme<br />

Bevölkerung verteilen. Sinnvoll!<br />

aus den Stämmen<br />

Eine Nacht verbrachten wir in<br />

einem Camp direkt an einem<br />

Fluss & die ganze Zeit wurde<br />

unsere gemütliche Lagerfeuerrunde<br />

& unser Schlaf von einem<br />

regelmäßig wiederkehrenden<br />

Grunzen von Nilpferden begleitet.<br />

Komisch, wenn man sich<br />

vorstellt, dass Hippos bis zu 40<br />

km/h schnell rennen. Durch Hippos<br />

sterben mehr Menschen, als<br />

durch Krokodile!<br />

Natürlich haben wir auch so einige<br />

Bekanntschaften gemacht<br />

& Leute kennengelernt, die wir<br />

nicht so schnell vergessen werden<br />

– Pfadfinder, nicht-Pfadfinder<br />

& uns gegenseitig mal von einer<br />

ganz anderen Seite als im normalen<br />

Alltag. Dabei sahen wir so<br />

einige neue sowie überraschende<br />

Dinge vom Anderen & die Gruppe<br />

wuchs zu einer eingeschworenen<br />

Gemeinschaft zusammen,<br />

die bestimmt noch einige Jahre<br />

lang von ihren gemeinsamen<br />

Erlebnissen berichtet. Außerdem<br />

haben wir zwei Nächte in deutschstämmigen<br />

namibischen Pfadfinder-Gastfamilien<br />

verbringen<br />

dürfen, so, dass auch hier ein<br />

Austausch stattfinden konnte &<br />

wir ihr Pfadfindertum etwas erkunden<br />

durften. Interessant war<br />

auch der gemeinsame Abend mit<br />

kanadischen Pfadfindern, die 6<br />

Wo. in Namibia verbrachten, um<br />

Schulen zu bauen. Das Tolle an<br />

dieser Reise war, dass alles wirklich<br />

GANZ anders war. Wenn man<br />

z.B. innerhalb Europas verreist,<br />

kann man immer noch gewisse<br />

Parallelen zu Deutschland<br />

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