amz_2012_01-02
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technik trends<br />
Amerika im Zeitraffer<br />
_ Die Panamericana ist der Traum vieler Reisender. Die Fernstraße<br />
durchzieht den gesamten amerikanischen Kontinent von Nord nach<br />
Süd. Rainer Zietlow fuhr die 23.000 Kilometer in der Rekordzeit von<br />
weniger als zwölf Tagen.<br />
Zietlow war klar, dass diese Tour<br />
eine enorme Herausforderung<br />
für Mensch und Material sein<br />
würde. Trotz allem wagte der<br />
Offroad-Pilot mit seinem zweiköpfigen<br />
Team das Abenteuer. Das<br />
Fahrzeug dafür: ein VW Touareg V6 TDI.<br />
Insgesamt 23.000 Kilometer lang ist die<br />
berühmte Straße Carretera Panamericana,<br />
die Alaska mit Feuerland verbindet.<br />
Rainer Zietlow durchfuhr zusammen mit<br />
seinem Team 17 Staaten, vier Klima- und<br />
fast alle Vegetationszonen der Erde.<br />
Fünf-Schicht-Betrieb<br />
In einem Fünf-Stunden-Schichtsystem<br />
wechselten sich die Fahrer ab, um ausgeruht<br />
genug für die strapaziöse Tour zu<br />
sein. Damit gelang es ihnen, die bestehende<br />
Rekordmarke für diese Strecke um<br />
mehr als vier Tage zu unterbieten.<br />
Die größten Verzögerungen auf dem<br />
Weg stellten die Grenzübergänge dar,<br />
die Zietlow bereits im Vorfeld akribisch<br />
vorbereitet hatte. Trotz allem war für<br />
die Mannschaft jeder Grenzübertritt ein<br />
neues Abenteuer. Ohne Vorbereitung<br />
hätte die Wartezeit an den Grenzübergängen<br />
den Rekord empfindlich stören<br />
14 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 1-2-<strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />
Für die teils spektakulären Landschaften auf<br />
der Strecke musste ein kurzer Blick reichen,<br />
der Weltrekord erforderte Eile.<br />
können, denn sie wird manchmal auch<br />
in Tagen gemessen. Bei 17 Staaten hieß<br />
es also insgesamt 16 Mal den Pass vorzuzeigen.<br />
Lange Vorbereitung<br />
Zietlow hat 18 Monate in Vorbereitungsarbeiten<br />
investiert. Das beinhaltete nicht<br />
nur administrative Dinge wie das Besorgen<br />
von Visa oder ähnliches. Er ist im<br />
Vorfeld auch die gesamte Strecke abgefahren,<br />
um sie wirklich gut einschätzen<br />
zu können. Zietlow ist Profi. Er lebt von<br />
solchen Rekorden, die er vorzugsweise<br />
in Fahrzeugen von VW<br />
Das Produkt mit<br />
zertifizierter<br />
Leistung - keine<br />
unfundierten<br />
Behauptungen<br />
www.QMI.de<br />
absolviert. So hat er<br />
bereits ebenfalls mit<br />
einem Touareg einen<br />
Höhenrekord erreicht<br />
und erklomm mit ihm<br />
6081 Meter in der chilenischen<br />
Wüste. Eine<br />
weitere Spezialität des<br />
Rainer Zietlow (mitte) mit seinem Team:<br />
Kameramann, Fotograf und zweiter Beifahrer<br />
Marius Biela (links) und Techniker, Übersetzer<br />
und Beifahrer Juan Carlos Fernandez.<br />
Fotos: Challenge4<br />
Rainer Zietlow präsentierte sein Projekt und<br />
sein Fahrzeug nach der Tour auch bei seinen<br />
Sponsoren, hier bei Exide. Foto: Weber<br />
Extremfahrers: Rekordfahrten mit gasbetriebenen<br />
Fahrzeugen. So fuhr er zum<br />
Beispiel schon 800 Erdgastankstellen in<br />
80 Tagen an oder bereiste verschiedene<br />
Weltregionen ausschließlich mit erdgasgetriebenen<br />
Fahrzeugen.<br />
Mit dem Weltrekord auf der Panamericana<br />
wollte Zietlow die Effizienz und<br />
das Durchhaltevermögen des Touareg<br />
selbst unter schwierigen Bedingungen<br />
unter Beweis stellen. Mit insgesamt 225<br />
PS und einem 3.0l V6 TDI Clean-Diesel-<br />
Motor verbraucht das amerikanische<br />
Aggregat laut Volkswagen im Vergleich<br />
zu anderen Fahrzeugen seiner Klasse 30<br />
Prozent weniger Sprit und produziert bis<br />
zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid.<br />
Extrem war in Zietlows Touareg die<br />
Verwendung externer Stromverbraucher.<br />
Vier Computer-Ladegeräte, ein Modem,<br />
Satelliten-Antennen auf dem Dach für<br />
Live-Übertragungen sowie GPS-Empfänger<br />
stellten hohe Anforderungen an die<br />
Bord-Elektronik. Weil der Motor nur selten<br />
aus war, wurde die Batterie hierdurch<br />
weniger beansprucht.<br />
Schlechte Straßen<br />
Die mitunter desaströsen Streckenverhältnisse<br />
erforderten es, den Touareg im<br />
Vorfeld gut zu präparieren. Auch wenn<br />
als Basis ein Serienfahrzeug dient, wurde<br />
das Rekordfahrzeug beispielsweise mit<br />
den größtmöglichen Reifen ausgestattet,<br />
um für besonders unebene Strecken gerüstet<br />
zu sein. Ein zusätzlicher 300-Liter-<br />
Tank vergrößerte die Distanzen zwischen<br />
den einzelnen Tankstopps. Mit einer<br />
ausgefeilten Satelliten-Technik wurde<br />
zudem eine Live-Berichterstattung auch<br />
in abgelegenen Gegenden ermöglicht.<br />
Der geglückte Weltrekordversuch wurde<br />
durch Volkswagen of America und viele<br />
andere Sponsoren wie Exide, Continental,<br />
Bosch, 3M, Federal Mogul, Sonax und<br />
Castrol unterstützt.<br />
Dr. Frauke Weber