amz_2012_01-02
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von rechtsgelenkten Volumenmodellen,<br />
deren Serienproduktion bereits eingestellt<br />
ist oder demnächst eingestellt wird – und<br />
bei denen Automotive Lighting die OE-Ausstattung<br />
lieferte.<br />
Der Testumfang ist beeindruckend:<br />
Auf eine erste optische Prüfung, bei der<br />
die Experten den ästhetischen Eindruck<br />
beurteilen und die Oberflächen auf Brillanz,<br />
Glanzgradunterschiede und Oberflächenfehler<br />
checken, folgt eine Verbau- und<br />
Montageprüfung. Anschließend müssen<br />
die Scheinwerfer im Lichtkanal von Martin<br />
Lampen ihre Leistungsfähigkeit und<br />
Leuchtkraft beweisen. Zum Abschluss des<br />
insgesamt zwölf Punkte umfassenden Vergleichstests<br />
steht die Haltbarkeitsprüfung:<br />
„Denn frühe Ausfälle bei der Erprobung<br />
führen auch zu frühen Ausfällen im Fahrbetrieb“,<br />
weiß Produktexperte Wagner.<br />
Qualitative Mängel<br />
Bei den aktuell geprüften Nachbauten waren<br />
dem Experten zufolge schon bei der<br />
Sichtprüfung vor allem weniger brillante<br />
Oberflächen, teilweise mit deutlichen<br />
Pickeln und Fließlinien, sowie markante<br />
Unterschiede im Glanzgrad festzustellen.<br />
Differenzen zu den Originalen gab es dem<br />
Applikationsspezialisten zufolge auch bei<br />
der Montage: Vom Original abweichende<br />
Befestigungspunkte sowie geringere Einstellwege.<br />
Zudem bemängelte Wagner<br />
einen zum Teil deutlich reduzierten Lieferumfang,<br />
der problematisch für die Einbauwerkstatt<br />
sein könne. „Teilweise fehlten<br />
bei den Nachbauten die erforderlichen<br />
Fassungen, teilweise waren die Lampenbefestigungen<br />
einfacher ausgeführt oder<br />
erschwerten den Einbau der Leuchtmittel“,<br />
erklärte Wagner bei der Präsentation der<br />
Testergebnisse vor der Fachpresse. Zudem<br />
wies Wagner auf scharfkantige Grate hin.<br />
Auch bei den Haltbarkeitstests schnitten<br />
die Nachbauten durchweg schlechter<br />
ab: Im Dauerbetrieb kam es aufgrund der<br />
auftretenden Temperaturen zu Verformungen<br />
und Verschmelzungen am Abdeckrahmen,<br />
an einem Nachbau löste<br />
sich beim Vibrationstest sogar die Strahlenblende.<br />
Schlechte Noten musste Wagner<br />
einigen Probanden auch nach dem<br />
Schwitzwassertest aufgrund der mehr<br />
Sparmaßnahmen: Während der von Automotive<br />
Lighting produzierte Original-Scheinwerfer<br />
eine so genannte „One Touch“-Fassung für das<br />
Abblendlicht besitzt, ...<br />
oder weniger starken Auflösungserscheinungen<br />
und Mattierungen an den metallisierten<br />
Oberflächen ausstellen. Auch die<br />
Dichtigkeit bei den Nachbauten ließ durchweg<br />
zu wünschen übrig, so der Fachmann.<br />
Mangelnde Lichtausbeute,<br />
geringe Lichtleistung<br />
Vor den Haltbarkeitstests mussten sich<br />
sämtliche Prüflinge allerdings erst im<br />
Lichtkanal den strengen Prüfkriterien von<br />
Entwicklungsingenieur Martin Lampen<br />
unterziehen. Der Experte beurteilte unter<br />
anderem die Reichweite, Blendung und<br />
Legalität der Scheinwerfer sowohl gemäß<br />
den geltenden ECE-Grenzwerten als<br />
auch im Vergleich zu den von Automotive<br />
Lighting stammenden Referenzprodukten.<br />
Speziell beim so genannten Lichtverteilungstest<br />
zeigten sich deutliche, zum Teil<br />
sogar beträchtliche sicherheitsrelevante<br />
Unterschiede: Lampen bemängelt sowohl<br />
die teilweise sehr inhomogene Ausleuchtung<br />
als auch die schlechte Reichweite<br />
sowie das Blendverhalten einiger Nachbauten.<br />
Sowohl aus der Vogelperspektive<br />
als auch direkt von vorne gesehen ergaben<br />
sich dem Experten zufolge bei der Auswertung<br />
der Lichtkanalmessungen markante<br />
Abweichungen. Bei einem Probanden ließ<br />
sich gar die Hell-Dunkel-Grenze nicht korrekt<br />
einstellen.<br />
Das Resümee des Vergleichstests:<br />
Keiner der geprüften Nachbauten kann<br />
dem Original das Wasser reichen. Was<br />
angesichts der immer komplexer geformten<br />
Scheinwerferoptiken und des von<br />
Lichttechnikspezialisten wie Automotive<br />
Lighting eingesetzten Knowhows auch<br />
nicht weiter verwundert. Schon kleinste<br />
Abweichungen können extreme Auswirkungen<br />
haben. „Mal eben schnell nachbauen“,<br />
wie es bei den „Rundlingen“ vor<br />
einigen Jahren vielleicht noch möglich<br />
war, ist damit heutzutage so gut wie ausgeschlossen.<br />
„Kfz-Betriebe, die ihren Kunden<br />
auch nach einem Scheinwerfertausch<br />
ein ungetrübtes und vor allem sicheres<br />
Lichterlebnis bieten wollen, sollten deshalb<br />
auf hochwertige Produkte achten“,<br />
empfiehlt Lichtexperte Wagner.<br />
Klaus Kuss<br />
... muss der Nachbauscheinwerfer mit einer<br />
simplen Haltefeder als Lampenbefestigung<br />
auskommen. Der Austausch des Leuchtmittels<br />
gerät damit zum nervigen „Fingerspiel“.