März 2009 - Geesthachter Anzeiger
März 2009 - Geesthachter Anzeiger
März 2009 - Geesthachter Anzeiger
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HEILIG-GEIST-KIRCHE<br />
WOHLTORF<br />
Aus dem theologischen Nähkästchen<br />
Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp!<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Die Mission der Heiden und die Frage der Einhaltung der Weisungen Gottes, der Tora.<br />
Die Apostelgeschichte schildert, dass es unter den jesusgläubigen Juden keineswegs selbstverständlich war, Heiden,<br />
also Nichtjuden, die großes Interesse am Judentum gezeigt hatten, und bereit waren, überzutreten, in ihre Gemeinschaft<br />
aufzunehmen.<br />
Petrus, so lesen wir in der Apostelgeschichte, teilte dem Hauptmann Cornelius zum Beispiel sogar mit, dass es eigentlich<br />
für einen Juden nicht möglich ist, einen Nichtjuden zu besuchen. Aber es gab auch andere, zum Beispiel<br />
Paulus, die offen dafür eintraten, Heiden in das Volk des Messias aufzunehmen. Nach dem Alten Testament sollte<br />
der Messias ja ein Licht für die Völker sein.<br />
Die schwierige Frage war nur, ob sie auf die übliche jüdische Weise durch Beschneidung und Tora-Gehorsam aufgenommen<br />
werden sollten. Der Galaterbrief berichtet von diesem Streit zwischen Petrus und Paulus. Jesus hatte zu<br />
der Frage nichts gesagt. Die Apostelgeschichte schildert eine Vision des Petrus, in der er vom Himmel aufgefordert<br />
wird: »Steh auf Petrus, schlachte und iss!«. Das Besondere war, dass die Tiere, die er schlachten sollte, unrein waren,<br />
das heißt: nach der Tora nicht essbar. Beim dritten Mal erklärte die himmlische Stimme Petrus, welche Konsequenz<br />
er aus dieser Vision ziehen solle: »Was Gott für rein erklärt hat, das erkläre du nicht für unrein!«.<br />
Die Apostelgeschichte berichtet auf diese Weise, dass göttliches Eingreifen entschied, auch Nichtjuden zu seinem<br />
Volk zuzulassen. Petrus sprach: »In Wahrheit werde ich inne, dass Gott nicht die Person ansieht, sondern dass in jedem<br />
Volk, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm willkommen ist«.<br />
Dann kam das sogenannte Apostelkonzil (46/48 n. Chr.), auf dem verhandelt wurde, ob die Heiden beschnitten<br />
werden müssen, um voll zum Volk Gottes zu gehören. Paulus konnte sich durchsetzen mit seiner Forderung, den<br />
Heiden ihre Freiheit zu lassen. Sie sollten nur einige Gebote der Tora halten, die für Heiden Gültigkeit hatten, sobald<br />
sie unter Juden lebten. Mit Hilfe solcher Absprachen und Regelungen konnte die Heidenmission fortgeführt<br />
werden. Dass Paulus von den Nichtjuden weder Beschneidung noch Beachtung der Speisegesetze verlangte und ihnen<br />
trotzdem die volle Zugehörigkeit zum Gottesvolk zusprach, machte seine Botschaft attraktiv.<br />
Aber Paulus ging es nicht nur darum, sondern um eine israelfreundliche Völker-Ökumene. Seine Mission sollte die<br />
Völker weltweit im Geist und im Leib Christi versöhnen. Es ging ihm um die Rettung Israels, die Wiedererrichtung<br />
der zerfallenen Hütte Davids.<br />
Seien Sie herzlich gegrüßt<br />
48 AKTUELL | 3 | 09<br />
Ihr<br />
Pastor i.R.<br />
Juliane Zschau<br />
Die Schöne und der Stier<br />
EUROPA, die legendäre Schönheit,<br />
ist eine der berühmtesten Frauen<br />
der Weltgeschichte.<br />
Von Zeus in Gestalt eines Stieres geraubt<br />
und nach Kreta verschleppt,<br />
wurde sie nicht nur seine Geliebte,<br />
sondern auch Namenspatronin Europas.<br />
Was wohl aus ihr geworden ist? Sie<br />
wartet immer noch darauf, dass<br />
Zeus sich wieder mal blicken lässt<br />
und ihr endlich den lang ersehnten<br />
Platz im Götterhimmel zuweist.<br />
Aber was würde Hera dazu sagen?<br />
Nun ja: Europa ist immer noch guter<br />
Hoffnung, dass ihr Ex- Geliebter<br />
sich irgendwann doch noch erkenntlich<br />
zeigt.<br />
von Thomas Rau<br />
Bis dahin vertreibt sie sich die Zeit<br />
mit witzigen Reflexionen über Europa<br />
und seine Rolle in der Geschichte,<br />
über Zeus und Götter und<br />
Menschen. Eine sehr freie und freche<br />
Bearbeitung des alten Europa-<br />
Mythos. Juliane Zschau schlüpft in<br />
viele Rollen, ist abwechselnd Europa<br />
oder Zeus, der Stier, eine mittelalterliche<br />
Nonne, eine gotische Dame,<br />
ein Hippie-Mädchen aus den<br />
Sechzigern und bringt so ganz nebenbei<br />
unsere Geschichtskenntnisse<br />
auf den neuesten Stand.<br />
Am Freitag, dem 27. <strong>März</strong> <strong>2009</strong> um<br />
19.30 Uhr im Gemeindehaus auf<br />
dem Kirchberg in Wohltorf.<br />
EINTRITT frei – Spenden erbeten.<br />
NACHRICHTEN DER<br />
EV.-LUTH. KIRCHENGEMEINDE<br />
Gottesdienste<br />
15. <strong>März</strong>, 10:00 Uhr<br />
Oculi<br />
Lukas 9, 57–62 (9–15)<br />
Pastor Klaus D. Manthey<br />
22. <strong>März</strong>, 11:00 Uhr<br />
Laetare<br />
mit FrühkonfirmandInnen<br />
und der Kantorei<br />
mit Kindergottesdienst<br />
und anschließendem Imbiss<br />
Markus 10, 35–45<br />
Jörg Giesen, P. i. R.<br />
29. <strong>März</strong>, 10:00 Uhr<br />
Judica<br />
mit der Vorstufe Kinderchor<br />
Johannes 12, 20–26<br />
Pastor Reinhard Stender<br />
(Bewerbungsgottesdienst)<br />
5. April, 10:00 Uhr<br />
Palmsonntag<br />
mit Abendmahl<br />
Johannes 12, 12–19<br />
Jörg Giesen, P. i. R.<br />
9. April, 19:00 Uhr<br />
Gründonnerstag<br />
mit Abendmahl<br />
und Elementen des<br />
jüdischen Passahmahls<br />
1. Korinther 11, 17–26<br />
Jörg Giesen, P. i. R.<br />
10. April, 10:00 Uhr<br />
Karfreitag<br />
Johannes 19, 16–30<br />
Pastor Klaus D. Manthey<br />
10. April, 15:00 Uhr<br />
Karfreitag<br />
Musik zur Sterbestunde<br />
12. April, 10:00 Uhr<br />
Ostern<br />
Markus 16, 1–8<br />
mit der Kinderkantorei<br />
mit Abendmahl<br />
mit Kindergottesdienst<br />
Jörg Giesen, P. i. R.<br />
13. April, 10:00 Uhr<br />
Ostermontag<br />
Lukas 24, 13–35<br />
Erich Zschau, P. i. R.<br />
19. April, 10:00 Uhr<br />
Pastorin Kirstin Schmidt-Soltau<br />
(Bewerbungsgottesdienst)