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PSC 1-2-09 - FSP

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<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 1-2/20<strong>09</strong><br />

ten und sich nicht provozieren lassen.<br />

Auch bin ich der Meinung, dass<br />

unsere bestehenden Gesetze konsequenter<br />

umgesetzt werden müssen,<br />

was auch die Forderung nach<br />

mehr Polizeikontrollen beinhaltet.<br />

Ferner müssen wir uns für die Verbesserung<br />

der Nachschulung von<br />

erstmals und wiederholt auffälligen<br />

Lenkern einsetzen. Weiterverfolgen<br />

müssen wir auch die Anstrengungen<br />

im Bereich Verkehrstherapie. Die<br />

Schweizerische Vereinigung für Verkehrspsychologie<br />

hat sich in den vergangenen<br />

8 Jahren sehr stark darum<br />

bemüht, geeignete Therapieformen<br />

zu entwickeln und Psychotherapeuten<br />

für den Bereich Verkehrstherapie<br />

weiterzubilden. Im Falle einer<br />

Wiederzulassung befürworte ich<br />

den Einsatz von GPS-gesteuerten<br />

Fahrtenschreibern und von Alkoholwegfahrtsperren.<br />

Wie kann die Politik die Bevölkerung<br />

vor Fehlbeurteilungen seitens verkehrspsychologischer<br />

Fachleute schützen?<br />

Grundsätzlich muss in diesem Zusammenhang<br />

gesagt werden, dass es<br />

eine absolute Prognosesicherheit nie<br />

geben kann. Dies trifft nicht nur für<br />

die verkehrspsychologische Fragestellung<br />

zu, sondern auch für forensische<br />

Gutachten über die Rückfallgefahr<br />

von Straftätern.<br />

Bei verkehrspsychologischen Gutachten<br />

gibt es grundsätzlich zwei<br />

Fehlerquellen: Der Verkehrspsychologe<br />

hat beispielsweise die falschen<br />

Methoden eingesetzt, also die Untersuchung<br />

nicht «lege artis» durchgeführt,<br />

oder aber an sich korrekt<br />

erhobenen Daten falsch gedeutet.<br />

In beiden Fällen kann eine falsche<br />

Prognose die Folge sein, wodurch<br />

eine charakterlich ungeeignete Person<br />

wieder zum Verkehr zugelassen<br />

wird.<br />

Ein Fehler der zweiten Art, die<br />

falsche Interpretation, kann nie<br />

ganz ausgeschlossen werden, da im<br />

Rahmen einer noch so intensiven<br />

verkehrspsychologischen Begutachtung<br />

nie alle verhaltensrelevanten<br />

Faktoren der Zukunft vollständig erfasst<br />

werden können.<br />

Die Fehler beim verkehrspsychologischen<br />

«Handwerk» sind dagegen<br />

klar vermeidbar, indem wir Richtlinien<br />

und Standards für verkehrspsychologische<br />

Gutachten festlegen<br />

und uns als Fachpersonen untereinander<br />

intensiv austauschen.<br />

Ein Grossteil der deutschsprachigen<br />

Diagnostiker trifft sich deshalb<br />

mehrmals jährlich zu Intervisionszwecken,<br />

somit sollten eigentlich<br />

heute keine Gutachten mehr verfasst<br />

werden, die grundlegende fachliche<br />

Mängel haben. Die Gutachten,<br />

die unter Beschuss geraten sind,<br />

sind meines Wissens älteren Datums.<br />

Vergessen wir aber bei der jetzigen<br />

Diskussion eines nicht: Die Angst,<br />

fälschlicherweise eine ungeeignete<br />

Person wieder zum Verkehr zuzulassen,<br />

darf nicht dazu führen, dass jemand<br />

zur persönlichen Absicherung<br />

des Verkehrspsychologen vorschnell<br />

als ungeeignet eingestuft wird. Jede<br />

Person, die verkehrspsychologisch<br />

begutachtet wird, muss fair behandelt<br />

werden.<br />

Was können die Psychologieverbände<br />

für die Qualitätssicherung der Gutachten<br />

tun?<br />

Auch für die verkehrspsychologische<br />

Tätigkeit braucht es Berufsbezeichnungsschutz<br />

und Weiterbildungszwang.<br />

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Von Angst<br />

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