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DAS GESCHLECHTLEBEN

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D a s v e r s t ä n d lic h e Wort.<br />

In der Kirche neigte sich der Mann bis zur Erde und lag da. Ein anderer<br />

stand vor ihm, trat zurück und stellte sich ihm dabei anf die Haare nnd stand<br />

da, ohne sich zu rühren. Jener machte einen Ruck, um sich zn erheben, da<br />

ließ ihn das Haar nicht los. Da sagte er ganz leise: „Fort zur Mutter Gottes!“<br />

Der andere aber hörte nicht, stand da, wie angewurzelt. Er lag noch eine<br />

zeitlang still. Der Vordere rührte sich aber noch immer nicht; da riß ihm<br />

schon die Geduld, er wurde wütend. Er zerrte den Kopf hin und her und<br />

konnte ihn nicht los bekommen. Dann sagte er halblaut: „Fort zur Teufelmutter,<br />

den Schopf wirst mir abtreten!“ Jener aber ahnte nicht, daß die Rede<br />

ihm galt, stand da, bekreuzigte sich und murmelte Gebete her. In dem Moment<br />

kam der Vorsänger heraus, um den Apostel abzulesen. Das Volk machte<br />

ihm Platz, alle traten etwas zurück. Jener, der auf den Haaren stand, trat<br />

ebenfalls zurück und klemmte ihn derart an seinem Schopfe fest, daß er auch<br />

nicht mehr den Kopf bewegen konnte. Nun sah dieser ein. daß er im guten<br />

nicht weiterkomme. Da schrie er vor Ärger und Verdruß: „So geh’ du zur<br />

gevögelten Mutter! Was trampelst du auf meinem Haar herum?“ Erst jetzt<br />

begriff jener, daß es ihm galt, trat etwas vor und dieser erhob sich.<br />

16. Neczutływyj.<br />

Odyn muzyk iszow z kabaka do domu. Na dwori buło syro, motroszyw<br />

doszczyk. Dorohoju jomu zachotiłoś wysciaćcia. Win pidijszow do uhła odnoho<br />

doma, wyjniaw safona i naczaw ściat. Muzyk nyczajanno pryznarowyw tak,<br />

szo joho struja zmiszałaś w odno z tyju, szo z wodostocznoji trubv bihła. Oto<br />

win stojaw, stojaw, czut’ ny bilsze czasu, року uhlad’iły u wikno pany i posłały<br />

dwornyka prowodyt joho dobrym porjadkom. Dwornyk wyskakuje i łaje<br />

joho: Ty szo tut, bisiw syn, robysz? Jak tybi ny stydno na ułyći taki pakosti<br />

istrojaf? Szo ty, zasnuw, czy szo? Wyściaw sia i iszow by skorij, szob<br />

michto ny baczy w, a to wysołopyw swoho jałdaka i stojif, krasuji sia. Dumajif,<br />

szo tut c^uja z rodu ny baczyły, tak choczyi pokazaf. — Muzyk schamynuwś,<br />

poszatnuwś raziw z dwa i baczę, szo win uże dawno ny scyf, a to z kryszi<br />

woda stika, ta tod’i j każe: Nyzwyńif, pożałusta, ja dumaw, szo iszczę ny wyściaw<br />

sia, aż no ce z kryszi po trubi biżyt! Piszów, zamatiukaw siąj^<br />

D e r gefühllose Bauer.<br />

Ein Bauer ging von einer Schenke nach Hause. Draußen war’s feucht,<br />

es rieselte der Regen. Auf dem Wege bekam er Lust zu brunzen. Er näherte<br />

sich der Ecke eines Hauses, zog seinen Pimpel heraus und begann zu brunzen.<br />

Zufällig brunzte er so, daß sich sein Strahl mit dem aus der Traufe rinnenden<br />

Wasser vermengte. So stand er und stand wohl über eine Stunde, bis die<br />

Herrschaften ihn aus dem Fenster erblickten und den Hausmeister hinschickten,<br />

um ihm die Leviten zu lesen. Der Hausmeister eilte herbei und schimpfte<br />

ihn durch. „Was machst du hier, du Teufelsohn, schämst du dich nicht, auf<br />

der Straße solch eine Ungehörigkeit zu treiben? Bist du eingeschlafen oder<br />

was? Hast dich ausgebrunzt, solltest schauen, wie du weiter kommst, daß<br />

dich niemand sehe, so aber läßt du deinen Vögerich heraushängen, stehst da<br />

und bewunderst ihn. Glaubt, daß man hier einen Zumpt nicht im Leben gesehen<br />

und will ihn zeigen!“ Der Bauer nahm sich zusammen, taumelte etwa<br />

zweimal hin und her und sah, daß er schon längst aufgehört zu brunzen,<br />

sondern daß dort das Wasser vom Dache rann und sagte: „Verzeiht, seid so

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