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Heft 2 - Sauerländer Heimatbund e.V.

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SAUERLAND NR. 2/2010 79<br />

höfe dokumentieren auf kleinem Raum<br />

zwischen Ruhr und Möhne, in einer<br />

außerordentlichen Vielfalt der Bilder die<br />

Schönheit unserer <strong>Sauerländer</strong> Heimat.<br />

Die alten Buchen im Arnsberger<br />

Wald, fotografiert im Gegenlicht oder<br />

Streif licht, zeigen ihre Mo numentalität<br />

und Erhabenheit.<br />

Das Bild „Sonniger Herbstmorgen“<br />

aus dem Privatdruck der Siepmannwerke<br />

Belecke „Bilder und Land schaf -<br />

ten zwischen Ruhr und Möhne“, richtet<br />

sich ganz nach dem Motiv und führt zu<br />

dem von Renger-Patzsch erwarteten<br />

Ergeb nis mit den Elementen der sachlichen<br />

Fotografie. Die Staffelung des Bildes<br />

vollzieht sich im Vordergrund mit<br />

dem Lichteinfall auf den strukturierten<br />

Boden vor den im Mittelgrund stehenden<br />

gut durchgezeichneten Buchen mit<br />

ihrem dunklen Schattenwurf. Im Mittel -<br />

grund wirkt das athmosphärisch einfallende<br />

Licht, nebeldurchdrungen mit<br />

dominierenden Spitzenlichtern im<br />

Laub werk, ganz bewusst gesehen und<br />

erwartet vor sich dunkel abzeichnendem<br />

Hintergrund. Wie lange hat Renger-Patzsch<br />

wohl auf dieses Licht warten<br />

müssen? Durch den tiefen Kamera -<br />

standpunkt erreicht er Tiefe und Aus -<br />

druck im seitlichen Gegen licht. Die<br />

Bäume sind unten nicht angeschnitten,<br />

der Ausschnitt im Querformat verdichtet<br />

die Bildaussage.<br />

Aus dem Bildband „Im Wald, Auf -<br />

nahmen aus dem Naturpark Arnsber ger<br />

Wald“ stammt die Fotografie „He vetal<br />

bei Hirschberg“, die ebenfalls nach den<br />

Vorstellungen des Fotografen in klassischer<br />

Bildgestaltung entstanden ist. Beeindruckend<br />

ist hier die Schärfe über das<br />

ganze Bild vom vordergründigen Schotter,<br />

Schwemmsand und Gespülse über<br />

gut durchgezeichnete Schwarzerlen bis<br />

zu den Fichten zwei gen mit Lichtern.<br />

Durch die lange Belichtungszeit sieht<br />

man keine Was serbewegung des Möhnevorfluters<br />

Heve, das Bild strahlt große<br />

Ruhe aus.<br />

An mehreren Stellen im Arnsberger<br />

Wald und dem Einzugsgebiet der Möhne<br />

finden sich vernässende Stellen und Erlenbrüche,<br />

die das Bild von Renger-<br />

Patzsch „Sumpfdotterblumen und<br />

Schwertlilien im Erlenbruch“ aus dem<br />

Bildband „Im Wald“ zeigen. Das Motiv<br />

„Hamorsbruch, Hangmoor am Stimm-Stamm, 1953“<br />

wurde vom Fotografen mit der ganzen<br />

Skala der Farben in Schwarz/Weiß -Töne<br />

im starken Ausschnitt umgesetzt, um<br />

eine Verdichtung der Bildaussage herbeizuführen.<br />

Kontrastreich gestaltet<br />

sieht man die zarten Weißen der Blüten<br />

und die hell-akzentuierten Grautöne der<br />

Blätter, ebenso die tiefen Schatten. Typisch<br />

für dieses Bild ist das Merkmal der<br />

Dokumentation, denn Feucht biotope<br />

wie Renger-Patzsch sie noch fotografie-<br />

„Laub mischwald bei Wilhelmsruh, 1958“<br />

ren konnte, werden immer seltener. Das<br />

Schwarzweiß-Aufnahme mate rial sieht<br />

im Gegensatz zum Auge keine Farb-,<br />

sondern nur Hellig keitsunterschiede. Es<br />

gehört zu den Erfahrungen der Aufnah -<br />

me technik, solch ein Motiv auf seine unterschiedlichen<br />

Grautöne zu beurteilen<br />

und den Einfluss des Kontrasts auf die<br />

Belichtung optimal zu steuern. Darin<br />

war Renger-Patzsch ein Meister seines<br />

Faches.

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