Heft 2 - Sauerländer Heimatbund e.V.
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SAUERLAND NR. 2/2010 101<br />
weltweit den „Indianer-Professor“ aus<br />
Hildesheim.<br />
Hierzu beigetragen hat auch sein<br />
Bemühen um die Frage, wie authentisch<br />
die häufig zitierte Rede des Häuptlings<br />
Seattle sei. Er hatte Glück, denn er bekam<br />
Kontakt zu dem Amerikaner, der<br />
den „inzwischen weltbekannten Text als<br />
Filmscript für einen Umweltfilm verfasst<br />
hatte“.<br />
Emeritiert wurde R. Kaiser im Herbst<br />
1992. Unvergesslich ist ihm die großartig<br />
organisierte Abschieds-Party „auf<br />
dem Rasen vor den Mauern der Uni -<br />
versität Hildesheim“.<br />
Bemerkenswert ist der poetisch-philosophische<br />
Ton seiner Autobiographie,<br />
der durch eindringliche Zitate aus Brie -<br />
fen und Tagebüchern verstärkt wird.<br />
Dies verleiht ihr den Charakter eines Bekenntnisbuches<br />
im ursprünglichen Sinne.<br />
Dr. Hubert Schmidt<br />
Rudolf Kaiser – Meine ersten acht Jahrzehnte, Georg<br />
Olms Verlag, Hildesheim/Zürich/New York, 354 Seiten,<br />
19,80 Euro.<br />
De Fitterkiste<br />
Geschichtliches aus Winterberg<br />
und seinen Dörfern<br />
Band 18 Ausgabe 2009. Msgr.<br />
Dr. W. Kühne: Franz Stahlschmidts<br />
Vor fahren waren Grönebacher. Dr.<br />
W. Herold u. E. Stahlschmidt: Die<br />
Künstlerfamilie Bergenthal. E. Michels:<br />
Heraldik für Niedersfeld. Dr. F. Opes:<br />
Hirten, Huden, Haare und Haltung<br />
falscher und blöder Ochsen. H. Koch:<br />
Geschichtliches über die Köhlerei.<br />
E. Schulte u. E. Stahl schmidt: Alte Wassergewinnungs<br />
an lagen in Gröne bach.<br />
W. Fresen: Feldkreuze und Bildstöcke<br />
in der Elke ringhauser Flur.<br />
A. Hitzegrad: Fremd arbeiter und Kriegs -<br />
gefangene in Grönebach. P. Aust: „Ich,<br />
die Schnee kristal-Monstranz von Winter<br />
berg“. A. Kießler: Grönebacher Flur -<br />
namen. F. und H. Koch: Über die Geschichte<br />
der Textilindustrie im Sauer -<br />
land. H. Ebert: Über den Jakobsweg<br />
von Grönebach nach Santiago de Compostela.<br />
H. Dinklage: Das Wetter 2008.<br />
Herausgeber: Heimat- und Geschichtsvsrein Winter -<br />
berg e. V.<br />
PERSONALIEN<br />
70 Jahre<br />
Altabt<br />
Stephan<br />
Schroer OSB<br />
Im Kreise einer großen Freundes- und<br />
Bekanntenschar feierte Altabt Stephan<br />
Schroer von der Benediktinerabtei Kö -<br />
nigsmünster in Meschede am 1. 3. 2010<br />
seinen 70. Geburtstag. Hier hat er, wie<br />
er selbst sagt: „Ansätze seines Lebens -<br />
traumes gefunden“, in 43 Klosterjahren<br />
– davon 25 Jahre als Abt – unauslöschliche<br />
Spuren hinterlassen und zum Wohle<br />
der Abtei und der ganzen Region gewirkt.<br />
Mit ihm bleibt die Öffnung des Klosters<br />
nach Innen und Außen untrennbar<br />
verbunden. Ihm verdankt die Ökumene<br />
neue Impulse und der Dialog zwischen<br />
den Generationen wurde stärker gepflegt.<br />
Auch die Gründung des „Freundeskreises<br />
Königsmünster“ bleibt mit<br />
ihm verbunden.<br />
Im Laufe seiner Amtszeit war auf dem<br />
Klosterberg eine rege Bautätigkeit zu<br />
beobachten. Der Gastbereich mit dem<br />
Jugendgästehaus „Oase“ und dem Zu -<br />
fluchtsort „Haus der Stille“ sowie dem<br />
Erweiterungsbau des Klosters und der<br />
Werkstätten eröffneten neue Möglich -<br />
keiten und festigten Königsmünster zum<br />
geistlichen Zentrum mit Strahlkraft weit<br />
über die Region hinaus.<br />
Sein religiöser und kultureller Rat ist<br />
sehr gefragt, und als Weitgereister und<br />
Weitblickender bereichert er den Ehren -<br />
amtsbereich auf regionaler und überregionaler<br />
Ebene. So engagiert er sich als<br />
Gründungsvorstand bei „sauerlandinitiativ“,<br />
fühlt sich dem <strong>Sauerländer</strong> Hei -<br />
matbund sehr verbunden und wurde wegen<br />
seiner hohen Verdienste westfalenweit<br />
in die „Westfälische Ehrengalerie“<br />
aufgenommen. Seine Stimme hat Gewicht<br />
im „Hochschulrat der Fach -<br />
hochschule Südwestfalen“, beim christlich-islamischen<br />
Dialog als stellvertretender<br />
Vorsitzender im Stiftungsrat der<br />
„Georges-Anawati-Stiftung“, aber auch<br />
im weltkirchlichen Engagement als beratendes<br />
Mitglied der „Bischöflichen Kom -<br />
mission Adveniat“.<br />
Seine Unterstützung ist willkommen<br />
in der Seelsorge und seine rege Vortragstätigkeit<br />
bezeugen von der hohen Wertschätzung,<br />
die ihm entgegen gebracht<br />
wird. Wie kaum ein anderer ist er in der<br />
Lage, die „Regel des heiligen Benedikts“<br />
auch allgemein zur Lebens re gel und Maxime<br />
des Handelns zu deuten.<br />
In Dankbarkeit und Freude reiht sich<br />
der <strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> gerne in<br />
die Geburtstagsgratulantenschar ein und<br />
wünscht Altabt Stephan weiterhin<br />
Gottes Segen auf all seinen Wegen.<br />
Dieter Wurm<br />
Dr. Ewald Franzmann †<br />
Am 27. Januar 2010 starb mit Dr.<br />
Ewald Franzmann einer der profiliertesten<br />
heimischen Kommunalpolitiker der<br />
letzten Jahrzehnte.<br />
In Goch (Kreis Kleve) 1929 geboren,<br />
bestand er 1949 in Siegburg das Abitur.<br />
Im Anschluss studierte er in Bonn<br />
Rechts wissen schaf ten. Nach der 1. und<br />
2. Staats prüfung, Promotion und dem<br />
Refe rendariat in Essen kam er 1958 als<br />
Richter an das Landgericht in Arnsberg.<br />
Hier war er bis zu seiner Zurruhesetzung<br />
1993 tätig, davon mehr als zwanzig<br />
Jahre als Vorsitzender Richter und<br />
Vorsitzender der II. Großen Straf -<br />
kammer.<br />
Schon in jungen Jahren trat er der<br />
CDU bei, für die er sich örtlich wie auch<br />
landesweit in verschiedensten Gremien<br />
engagierte. Nach der kommunalen<br />
Neugliederung 1975 ließ er sich in den<br />
Kreistag des neuen Hochsauer land -<br />
kreises wählen, dem er fast drei Jahrzehnte<br />
bis 2004 angehörte. Das Schulwesen<br />
und die Kulturarbeit gehörten zu<br />
den Schwerpunkten seiner politischen<br />
Arbeit. Als Vorsitzender des Schul- und<br />
Kulturausschusses sowie später in den<br />
getrennten Ausschüssen für Schule und<br />
Kultur, in denen er auch langjährig Vorsitzender<br />
bzw. stellvertretender Vorsitzender<br />
war, hat er manche Impulse zur<br />
Entwicklung des Hochsauer land kreises<br />
als Bildungs- und Kulturre gion gegeben.