Landesverband Baden-Württemberg - Deutscher Böhmerwaldbund eV
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Es war aus Einreichungsterminen<br />
����� nicht eher möglich, Euch das Sterben<br />
von der Frau Paula Großkopf mitzuteilen.<br />
Am 27.11.06 hatte sie eine Operation im<br />
Günzburger Krankenhaus nimmer retten<br />
können. Die Verstorbene fehlte bei keinem<br />
unserer Heimattreffen und war so beliebt,<br />
als ob sie eine geborene Bisteritzerin<br />
wäre. Am 1.2.07 (Lois 84. Geburtstag) wird<br />
in der Heimat-Pfarrkirche in Neuern eine<br />
hl. Messe gelesen und es wäre ermutigend,<br />
wenn alle mit einem Gebet der Verstorbenen<br />
gedenken würden.<br />
Karl Liebl, Deggendorf<br />
Eisenstraß<br />
Franz Frisch geb. 3.10.1932 berichtet über<br />
die Zeit von 1945 bis Frühjahr 1948. „Meine<br />
Eltern waren seit 1940 als Verwalter<br />
(Postschaffer) am Posthof beschäftigt.<br />
Nach Kriegsende zog eine tschechische,<br />
in drei Verwaltungen eingeteilte Brigade,<br />
genannt „Weidegenossenschaft“ in Eisenstraß<br />
auf. Eine befand sich am Tomahof mit<br />
Herrn Walter, eine am Karlbauernhof mit<br />
Herrn Peterlik, in die Wohnung von Herrn<br />
Spath am Posthof zog Herr Cerni. Angeblich<br />
kam Herr Cerni von den Pilsener Skoda-Werken,<br />
hatte von Landwirtschaft keine<br />
Ahnung. Schulunterricht gab es nicht<br />
mehr. Der letzte Unterricht fand zwei- oder<br />
dreimal im Michlwirtshaus-Saal statt. Im<br />
Schulgebäude waren Flüchtlinge, hauptsächlich<br />
aus Ungarn und Rumänien, untergebracht.<br />
Ich musste mit meinen 13 Jahren<br />
den Ochsenknecht machen. Als im<br />
Frühjahr 1946 die ersten Eisenstraßer den<br />
Ausweisungsbefehl erhielten, bestätigten<br />
sich die bisherigen schlimmen Gerüchte.<br />
Auch meine Eltern bekamen den Ausweisungsbefehl.<br />
Mein Vater zimmerte Kisten,<br />
um die erlaubten 50 kg verstauen zu können.<br />
Herr Cerni verstand es uns zurückzuhalten,<br />
denn er brauchte uns zur Arbeit.<br />
Mich traf es, die ersten Familien ins Aussiedlungslager<br />
zu fahren. Verwalter Cernis<br />
Befehl an mich lautete: „Frando (Franz)<br />
du fahren mit Ochs und Heuwagen zur<br />
Grenze nach Zelezna Ruda“. Beim Postamt<br />
wurde das Gepäck aufgeladen, dann ging<br />
es mit den Leuten in das Lager Elisenthal.<br />
Der traurige Abschied aus der Heimat, vor<br />
allem der Älteren, bleibt mir ein Leben<br />
lang in Erinnerung. Viele meinten, es sei<br />
nur ein Abschied auf Zeit. Für einen weiteren<br />
Transport musste Vater die Pferde<br />
und ich Ochsen einspannen. Diesmal<br />
mussten wir Leute aus dem 15 km entfernten<br />
Glashütten bei Neuern abholen. Einen<br />
Tag vorher ließ ich beim Tomanschmied<br />
den Ochsen noch die Vorderhufe beschlagen,<br />
damit sie nicht „wund gingen“. Das<br />
war Schwerstarbeit für den Schmied und<br />
mich, denn es gab keine „Bschlogbruck“,<br />
eine Holzkonstruktion, bei der das Tier<br />
mittels einer Winde gefesselt und hochgezogen<br />
wurde. Mit den Ausgewiesenen<br />
fuhren wir über Hammern, von da durch<br />
den Seewald zum Spitzberg in das Aussiedlungslager,<br />
da hier die Steigung geringer<br />
ist als über Eisenstraß. In finsterer<br />
Nacht kamen wir nach etwa 60 km Fahrt<br />
daheim an, unter die Deichsel hatten wir<br />
Karbidlampen gehängt. Ende 1946 kamen<br />
die Bräuhaus-Pferde, für die mein Bruder<br />
Peter zuständig wurde, zu uns auf den Posthof.<br />
Ich bekam zwei leichtere Pferde, eines<br />
war bösartig. Ich mit meinen 14 Jahren<br />
hatte meine liebe Not damit. Als unser<br />
Nachbar, der Bäckerbauer Karl Baierl ausgesiedelt<br />
war, mussten wir die Arbeit für<br />
diesen Hof mit übernehmen. Für das viele<br />
Vieh der beiden Höfe reichte das Heu und<br />
Stroh nicht. Nun ging das Heufahren von<br />
verlassenen Höfen los. Die ersten Heufahrten<br />
führten über Hammern nach Hinterhäuser.<br />
Als dort nichts mehr zu holen war,<br />
ging es über Neuern nach Flecken, Heuhof,<br />
Plöß und Fuchsberg. Da hieß es immer<br />
früh um fünf Uhr aufstehen und erst spät<br />
abends heimkommen. Wir mussten immer<br />
mit zwei Gespannen fahren und daher<br />
auch jedes Mal zwei Fuhren Heu aufladen.<br />
Meinen Pferden wurden meist die letzten,<br />
immer bergauf führenden fünf Kilometer<br />
von Grün nach Eisenstraß zu anstrengend.<br />
Vater spannte dann die Ochsen vor. Die<br />
weiten Strecken mussten wir 15 bis 20 Mal<br />
fahren. Manchmal fuhr auch Verwalter<br />
Cerni mit. Mit einem mitgeführten Pickel<br />
schlug er versperrte Haustüren ein. Aber<br />
er fand wenig Wertvolles in den verlasse-<br />
nen Häusern, da die sehr nahe an der<br />
Grenze wohnenden Deutschen viel ihrer<br />
beweglichen Habe vor der Vertreibung<br />
oder Flucht „schwarz“ in benachbarte<br />
Dörfer retten konnten. Mit meinem Vater<br />
musste ich 1945 oder 1946 die morsche<br />
Holzkonstruktion der Sprungschanze am<br />
Thomalochhang abtragen. Im Winter<br />
mussten wir mit vier Langholzschlitten aus<br />
dem Seewald Holz zum Sägewerk Fremuth<br />
in Neuern fahren. Bei dem vielen Schnee<br />
fanden wir manchmal kaum den Holzlagerplatz.<br />
Karlbauer Peter Brandl und sein<br />
Sohn Karl machten öfter mit ihren schönen<br />
schwarzen Pferden den Schneepflug. Nach<br />
dem allgemeinen Abschluss der Aussiedlung<br />
war es für mich an den Sonntagen<br />
manchmal langweilig: kein Gottesdienst,<br />
kein Sport, keine Unterhaltung. Meine älteren<br />
Geschwister trafen sich privat bei<br />
den einzelnen verbliebenen Familien zur<br />
Unterhaltung und zum Tanz bei Grammophonmusik.<br />
Während der Trockenzeit im<br />
Sommer 1947 brannte es an der Seewand<br />
über dem Schwarzen See. Ich musste mit<br />
meinen Pferden die Feuerwehrspritze fahren.<br />
Aus mehreren Orten kamen Feuerwehren,<br />
denn es war schwierig an den<br />
Brandherd zu kommen. Zwei Nächte verbrachten<br />
wir bei der Löscharbeit. Es war<br />
schaurig, wie sich das Feuer im See spiegelte.<br />
An vielen Wochenenden im Winter<br />
musste ich die Herren Verwalter mit dem<br />
Kutschschlitten nach Markt Eisenstein ins<br />
Kino fahren. Die Pferde konnte ich<br />
einstweilen in einem Stall einstellen. Eine<br />
meiner schönsten Erinnerungen an diese<br />
Zeit ist die Fahrt bei Nacht durch den herrlichen<br />
verschneiten Winterwald mit dem<br />
Glockengebimmel der Pferde. Der tschechische<br />
Schuster im Letzhaus, bei dem<br />
mein Bruder Karl arbeitete, erfuhr, dass<br />
Karl, Peter und Rosl in das Landesinnere<br />
der Tschechei zur Zwangsarbeit verschleppt<br />
werden. Noch in dieser Nacht<br />
flüchteten meine drei Geschwister. Meine<br />
Eltern flüchteten mit mir am 1.4.1948, mit<br />
uns der tschechische Schuster, der nach<br />
Amerika auswanderte und uns später ein<br />
Paket schickte. Durch Grenzgeher erfuhren<br />
wir den Aufenthalt meiner Geschwis-<br />
ter. Wir sind von den Tschechen 1945 bis<br />
1948 gut behandelt worden, trotzdem wollten<br />
meine Eltern nicht als Rechtlose in der<br />
Heimat bleiben.“<br />
Ein Teil der Dachrinnen von der Kirche<br />
wurden gestohlen. Vor dem Wintereinbruch<br />
besuchten Franz Frisch, mein Mann<br />
und ich noch einmal Eisenstraß. Die Männer<br />
entdeckten, dass alle Dachrinnen im<br />
unteren Teil gestrichen sind. Beim genaueren<br />
Hinsehen merkten sie, dass die unteren<br />
Teile der Kupferdachrinnen gegen<br />
normale Dachrinnen ausgetauscht und in<br />
etwa farblich passend gestrichen worden<br />
sind. Wir fuhren anschließend zum Röderhof<br />
zu Karl Denk, der nichts von der Auswechslung<br />
wusste. Von Herrn Hiermann,<br />
der die Kirche betreut, erfuhr Karl vom<br />
Diebstahl der unteren Teile der Kupferdachrinnen<br />
im Oktober. Herr Hiermann<br />
meldete den Diebstahl an die zuständige<br />
Stelle des Bistums in Pilsen. Von dort kam<br />
der Auftrag zum Anbringen neuer, normaler,<br />
braun gestrichener Dachrinnen. Damit<br />
die Dachrinnen keiner Wartung bedürfen,<br />
ließen wir bei der Außenrenovierung 2001<br />
welche aus Kupfer anbringen, vorher gab<br />
es nur wenige Meter Dachrinne auf der<br />
Straßenseite. In einem Bericht über Maxberg<br />
las ich vom wiederholten Diebstahl<br />
der Kupferdachrinnen der dortigen Kirche,<br />
zuletzt im November 2006.<br />
Maiandacht 19.5. um 15 Uhr; Heimattreffen<br />
8.9..<br />
Vergelt´s Gott für die Spenden über 25,-<br />
Euro von Franz Saller, Rödermark und<br />
Reinhard und Elfriede Hammer geb.<br />
Schwetz, Heilsbronn.<br />
Herzlichen Glückwunsch: 79. Maria<br />
Baranovski geb. Spath 2.2. Rott<br />
am Inn; 79. Walter Kautzner 3. Dingolfing;<br />
77. Franz Krampfl (Mann v. Fanni geb.<br />
Kelnhofer v. Frischhof) 4. Ihrlerstein; 78. Rosa<br />
Gürster geb. Frisch (Postschaffer-Tochter)<br />
5. Regen; 80. Fanni Kaspar geb. Linzmeier<br />
(Stehl) 5. Grünkraut; 88. Rosa Brei, geb. Wierer<br />
(Bartlhuis Rosi) 10. Böblingen; 66. Karl<br />
Tutsch (Sohn v. Kathi geb. Kelnhofer v.<br />
Frischhof) 15. Fürstenzell; 78. Ludwig Konrad<br />
(v. Storn) 16. München; 92. Dr. Wolfgang