Landesentwicklungsbericht 2010 - Landesentwicklung - Freistaat ...
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Im Laufe des Berichtszeitraumes wurden mehrere Dokumente zur europäischen Raumordnung und<br />
Raumentwicklung erarbeitet, die auch für die Landesplanung von Bedeutung sind.<br />
Von der Ministerkonferenz für Raumordnung wurde im Februar 2007 die „Straßburger Erklärung“<br />
beschlossen, die den Zusammenhalt als Zukunftsaufgabe bei der Ausgestaltung einer gemeinsamen<br />
Raumentwicklungspolitik in Europa zum Inhalt hat.<br />
Im Mai 2007 wurde in Leipzig bei einem informellen Treffen der für Raumordnung zuständigen<br />
Minister der Mitgliedstaaten die Territoriale Agenda der EU verabschiedet. Sie gibt Empfehlungen für<br />
die Nutzung der vielfältigen Potenziale der Regionen und Städte durch eine integrierte Raumentwicklung<br />
und neue Formen der politischen Zusammenarbeit für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.<br />
Dabei wird insbesondere die räumliche Dimension hervorgehoben. Folgende sechs thematische<br />
Prioritäten werden genannt:<br />
polyzentrische Entwicklung und Innovationen durch Vernetzung von Stadtregionen und Städten<br />
neue Formen der Partnerschaft und der politischen Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land<br />
Bildung wettbewerbsfähiger und innovativer regionaler Cluster in Europa<br />
Stärkung und Ausbau transeuropäischer Netze<br />
Förderung eines transeuropäischen Risikomanagements, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen<br />
des Klimawandels<br />
verantwortungsvolle Nutzung ökologischer Ressourcen und kultureller Werte als Chance für die<br />
Entwicklung<br />
Mit der Territorialen Agenda wird das Europäische Raumentwicklungskonzept (EUREK) aus dem Jahr<br />
1999 nicht ersetzt, sondern konkretisiert und an neue Entwicklungen angepasst. Gleichzeitig mit der<br />
Territorialen Agenda der EU wurde die Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt verabschiedet,<br />
mit der integrierte Stadtentwicklungsansätze sowie besondere Handlungsbereiche für benachteiligte<br />
Stadtgebiete in den Mittelpunkt gestellt werden sollen.<br />
In Umsetzung der Territorialen Agenda wurde im Jahr 2008 im Rahmen einer internationalen Konferenz<br />
auf der „euregia, Messe und Kongress zur Standort- und Regionalentwicklung in Europa“, die<br />
Charta „Wirtschaft und Raum“ verabschiedet, die eine verstärkte Einbindung von Wirtschaft und<br />
Unternehmen in die Raumentwicklung beinhaltet. Ebenso sollen städtische und räumliche Entwicklungspolitiken<br />
miteinander stärker verknüpft werden.<br />
Auch das von der EU-Kommission 2008 vorgelegte „Grünbuch zum territorialen Zusammenhalt“ ist<br />
als Umsetzung der Territorialen Agenda zu verstehen und soll einen Dialog bezüglich der zukünftigen<br />
europäischen territorialen Kohäsionspolitik einleiten. Dabei wird die Vielfalt und Individualität europäischer<br />
Regionen und Städte als eine besondere Stärke gesehen. Diese soll als zentraler Mehrwert<br />
und als Potenzial zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der Attraktivität der EU besser genutzt<br />
werden. Darüber hinaus wurden der wirtschaftliche Zusammenhalt, integrierte Handlungsansätze<br />
und die Zusammenarbeit verschiedener Fachpolitiken und Akteure unterschiedlicher Ebenen<br />
hervorgehoben.<br />
In den letzten Jahren wurde die „EU-Strategie 2020“ erarbeitet, die inzwischen von der EU- Kommission<br />
vorgelegt wurde. Anliegen der „EU-Strategie 2020“ ist es, nicht nur die Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise zu überwinden, mit der ein drastischer Rückgang der Wirtschaftstätigkeit und in einzelnen<br />
EU-Mitgliedstaaten eine erhöhte Arbeitslosenquote einhergingen, sondern darüber hinaus durch<br />
wissensbasiertes Wachstum, die Befähigung zur aktiven Teilhabe an integrativen Gesellschaften<br />
sowie durch die Schaffung einer wettbewerbsfähigen, vernetzten ökologischen Wirtschaft in der<br />
Europäischen Union eine höhere Wertschöpfung zu erreichen.<br />
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