Landesentwicklungsbericht 2010 - Landesentwicklung - Freistaat ...
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Nach absoluten Zahlen hatten im Berichtszeitraum die Städte Hoyerswerda (-4.383), Chemnitz<br />
(-3.498), Zwickau (-3.492), Plauen (-2.480) und Riesa (-2.237) die größten Bevölkerungsverluste. In<br />
Relation zur jeweiligen Einwohnerzahl ist der Bevölkerungsrückgang in Königstein/Sächs. Schweiz<br />
(-17,8 %), Wiednitz (-14,5 %), Neustadt/Vogtl. (-12,0 %), Johanngeorgenstadt (-11,6 %) und Hoyerswerda<br />
(-10,3 %) am problematischsten. Der gesamtsächsische Durchschnitt liegt bei -2,5 %.<br />
Die Verdichtungsräume verzeichnen (bedingt durch das Wachstum von Dresden und Leipzig) mit<br />
einer nahezu unveränderten Einwohnerzahl (-0,1 %) eine deutlich günstigere Entwicklung als der<br />
ländliche Raum insgesamt (-5,1 %). Auch ohne die Kernstädte weisen die Verdichtungsräume Dresden<br />
und Leipzig mit -1,4 bzw. -1,6 % noch unterdurchschnittliche Rückgänge auf. Der Verdichtungsraum<br />
Chemnitz-Zwickau verzeichnet dagegen für die Kernstadt Chemnitz ein Minus (-1,4 %)<br />
und auch für den umgebenden Verdichtungsraum einen relativ hohen Bevölkerungsrückgang von<br />
-4,8 %.<br />
Die verdichteten Bereiche im ländlichen Raum weisen bei den Bevölkerungskennzahlen kaum Unterschiede<br />
zum sonstigen ländlichen Raum auf.<br />
Der Bevölkerungsrückgang in den Mittelzentren liegt mit -4,4 % über dem sächsischen Durchschnitt.<br />
Dabei haben die im Verdichtungsraum liegenden Mittelzentren mit -3,5 % geringere Rückgänge zu<br />
verzeichnen als die Mittelzentren außerhalb der Verdichtungsräume (-5,4 %).<br />
3.2.2.1 Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
Im Zeitraum vom 01.01.2006 bis 31.12.2009 wurden in Sachsen insgesamt 134.917 Kinder lebend<br />
geboren, davon waren 65.491 Mädchen und 69.426 Jungen. Damit hat die Zahl der Geburten gegenüber<br />
dem Berichtszeitraum zuvor um 5.696 (4,4 %) zugenommen.<br />
Der Anstieg wird im Wesentlichen von den drei Großstädten Dresden (+18,6 %), Leipzig (+17,6 %)<br />
und Chemnitz (+6,2 %) getragen. Landkreise hingegen können nur niedrige Gewinne (Landkreis Mittelsachsen:<br />
+1,5 %) bzw. stärkere Verluste (Landkreis Zwickau: -3,2 %, Landkreis Nordsachsen:<br />
-3,6 %) verzeichnen. 224 Kommunen konnten ihre Geburtenzahlen halten oder ausbauen, bei 261<br />
Kommunen war die Zahl rückläufig. Während sich bei der Stadt Sayda (Landkreis Mittelsachsen) die<br />
Geburtenzahl fast halbierte (-47,1 %), konnte die Gemeinde Erlbach (Vogtlandkreis) die Anzahl an<br />
Geburten mehr als verdoppeln (+108 %). Schon seit Jahren überdurchschnittliche Geburtenzahlen<br />
verzeichnet der sorbisch geprägte Raum um Panschwitz-Kuckau, Nebelschütz und Ralbitz-<br />
Rosenthal.<br />
Die zusammengefasste Geburtenziffer als Ausdruck für das Geburtenniveau stieg von ihrem Tiefststand<br />
im Jahr 1994 (0,77 Kinder je Frau) auf 1,44 (2008) an. Damit liegt Sachsen im bundesweiten<br />
Vergleich an erster Stelle. Das sogenannte Bestandserhaltungsniveau für entwickelte Länder von<br />
etwa 2,1 Kindern je Frau wird jedoch weiter deutlich unterschritten.<br />
Die Zahl der Sterbefälle hat sich im Berichtszeitraum geringfügig um 1.268 auf 196.649 verringert.<br />
Die Gestorbenenrate (Gestorbene je 1.000 Einwohner) stieg von 11,6 auf 12,1 und liegt damit deutlich<br />
über dem bundesweiten Durchschnitt von 10,4. Jährlich standen im Berichtszeitraum somit<br />
durchschnittlich 33.750 Geborenen 49.165 Gestorbene gegenüber. Das Verhältnis von Geburten zu<br />
Sterbefällen hat jedoch 2008 mit 0,7 den ausgewogensten Wert seit 1991 erreicht.<br />
Insgesamt 49 Gemeinden weisen einen positiven Saldo (Geburtenüberschuss) auf. Spitzenreiter ist<br />
Dresden (+2.041), die Gewinne der weiteren Gemeinden (angeführt von Wilsdruff mit +75) sind<br />
zahlenmäßig gering.<br />
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