1 Der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe ist die ... - Adveniat
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großen Metropolen, mit einer neuen Filmsprache. Vor allem<br />
<strong>die</strong> brasilianischen Kurzfilme zeigen, wie viele Gesichter ein<br />
Land haben kann: vom europäisch geprägtem Süden bis<br />
in den kargen Nordosten, von urbaner Theater-Szene und<br />
Sprayern in der Subkultur bis zu den Helden der brasilianischen<br />
Volksmusik. Rio und São Paulo sind zwar noch immer<br />
Zentren der Kinoproduktion, wie man auch an der aktuellen<br />
Auswahl der Filme bei Brasil Plural erkennt, doch <strong>die</strong> Filme<br />
könnten genauso gut aus dem Nordosten oder Süden Brasiliens<br />
kommen. Denn es gibt nicht nur deutlich mehr Produktionen<br />
als noch vor 10 Jahren, sondern auch mehr Möglichkeiten<br />
der Filmförderung – und Produktionsmöglichkeiten in allen<br />
Regionen des Landes.“<br />
Erfreulich war, dass bei der 10. Auflage des Festivals auch Jorge<br />
Bodanzky und sein berühmter sozialkritischer, ja visionärer<br />
Film Iracema von 1975 in den Mittelpunkt gerückt wurden.<br />
Keine Kopie des „cinema novo“<br />
Berechtigt <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Hoffnung, dass das brasilianische Kino wieder<br />
an <strong>die</strong> Zeiten des „cinema novo“ anknüpfen kann, in denen es,<br />
wenn auch nicht wirtschaftlich, so doch inhaltlich Weltruhm<br />
erlangte. Während der Zeit der Militärdiktatur waren es vor<br />
allem Filme des vor 70 Jahren geborenen und 1981 gestorbenen<br />
Filmgenies Glauber Rocha, <strong>die</strong> in Deutschland in Studiotheatern<br />
und Kammerlichtspielen in Vorstellungen gezeigt und<br />
gesehen wurden, <strong>die</strong> oftmals mit organisiert worden waren<br />
von Ortgruppen von amnesty international oder Dritt-Welt-Arbeitskreisen,<br />
<strong>die</strong> ein kulturelles Gegenzeichen setzen wollten<br />
gegen <strong>die</strong> durchs Land tingelnden Sambashows. Wenige Filme,<br />
wie Nelson Pereira dos Santos Vidas Secas von 1963 nach dem<br />
Roman von Graciliano Ramos schafften es als sozialkritische<br />
Filme sogar in <strong>die</strong> Kataloge von Me<strong>die</strong>nzentralen und standen<br />
somit für den Unterricht zur Verfügung. Wichtige Filme<br />
von Glauber Rocha werden nun mühsam restauriert. Deus e<br />
Diabo na Terra do Sol liegt bereits in einer DVD-Fassung vor,<br />
Terra em Transe folgte gerade, und Barravento und Antonio<br />
das Mortes sind in Vorbereitung.<br />
Brasilianischer Film in der Stadt<br />
Cine Brasil Bremen <strong>ist</strong> ein solches Projekt, das sowohl an<br />
Brasil Plural teilnimmt als auch ein eigenes Programm bietet.<br />
Brasilien <strong>ist</strong>, wie sicher allgemein bekannt, weltweit Spitzenreiter,<br />
was soziale Ungleichheit angeht. Es <strong>ist</strong> aber auch<br />
ein sehr schönes und gastliches Land. Und es hat eine sehr<br />
komplexe Soziokultur.<br />
Die audiovisuelle Ausdrucksweise wird daher zu einem über-<br />
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