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1 Der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe ist die ... - Adveniat

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– unterstützt von lokalen Radiostationen – über den Rundfunk<br />

verbreitet. Außerdem besitzt <strong>die</strong> Organisation einen Bus aus<br />

dem Zweiten Weltkrieg, den sie – bunt angemalt – dafür benutzt,<br />

direkt in <strong>die</strong> struktur- und sozialschwachen Gebiete zu<br />

fahren und dort Information, vor allem mit Hilfe von Theater,<br />

Workshops, Clownshows und anderen Interaktionen, auch direkt<br />

mit der Bevölkerung zu verbreiten. In <strong>die</strong>sen Workshops<br />

oder Kursen produzieren Jugendliche zum Teil selbst Aufklärungsmaterial<br />

über <strong>die</strong> bereits genannten Themen.<br />

Die Mitarbeiter der NGO sprühen nur so vor Ideen. Sie kommen<br />

alle aus Pará, kennen <strong>die</strong> Infrastruktur, wissen, wo und<br />

welche Hilfe gebraucht wird. Sie helfen nicht direkt, das heißt,<br />

sie verteilen z. B. kein Essen. Die Arbeit der Organisation<br />

konzentriert sich auf Hilfe zur Selbsthilfe, Verbreitung von<br />

Information und Bildung. So schlimm es <strong>ist</strong>: Oft kennen <strong>die</strong><br />

Menschen hier ihre eigenen Rechte nicht. Dinge, <strong>die</strong> für uns<br />

selbstverständlich sind, z. B. den Müll nicht einfach in den<br />

Fluss zu werfen, oder Kinder in <strong>die</strong> Schule statt zur Arbeit zu<br />

schicken, einfache Hygienemaßnahmen sind für einen Großteil<br />

der armen Bevölkerung einfach unbekannt. Rádio Margarida<br />

versucht ihnen <strong>die</strong>se Informationen zu vermitteln. Sie finden<br />

hier Unterstützung bei ortsansässigen Unternehmen, der Regierung<br />

oder auch internationalen Organisationen, <strong>die</strong> me<strong>ist</strong><br />

Geld für ein bestimmtes Projekt über ein Jahr geben. Danach<br />

müssen sie sich wieder neu auf <strong>die</strong> Suche machen. Oft könnten<br />

Projekte länger und nachhaltiger gefördert werden, wenn<br />

dafür das Geld da wäre.<br />

Das Hauptproblem von Rádio Margarida aber <strong>ist</strong> zur Zeit ihr<br />

Hauptquartier. Seit der Gründung der NGO war Rádio Margarida<br />

in einem kleinen Raum der Universität untergebracht.<br />

Vor zwei Jahren <strong>ist</strong> es umgezogen und wohnt zur Miete in einem<br />

der alten Kolonialhäuser mit h<strong>ist</strong>orischem Wert, gebaut<br />

1898. Das Haus war beim Einzug ziemlich heruntergekommen.<br />

Das Notwendigste musste erst einmal repariert werden, um<br />

darin arbeiten zu können. 20.000 Reais hat Rádio Margarida<br />

schon in das Haus investiert. Inzwischen gibt es drei Büros<br />

mit Computern, ein Tonstudio, einen Schneideraum für Videos<br />

und Lagerräume für <strong>die</strong> Theaterrequisiten. Die Arbeit<br />

von Rádio Margarida hat sich vereinfacht und <strong>ist</strong> effizienter<br />

geworden. Außerdem funktioniert das Haus auch als fester<br />

Anlaufpunkt für Organisationen und Personen mit denen Rádio<br />

Margarida zusammenarbeitet. Die Organisation identifiziert<br />

sich inzwischen mit dem Haus, <strong>die</strong> Repräsentation der NGO<br />

hat sich dadurch stark verbessert. <strong>Der</strong> Mietvertrag läuft im<br />

Sommer aus. <strong>Der</strong> Besitzer möchte das Haus verkaufen, hat<br />

auch schon Interessenten, <strong>die</strong> das Haus trotz Denkmalschutz<br />

abreißen lassen wollen. So etwas geschieht hier öfters. Die<br />

Prozesse gegen <strong>die</strong>se Personen ziehen sich über Jahre in <strong>die</strong><br />

Länge, so dass es de facto keine Bestrafung gibt. Rádio Margarida<br />

hat ein Vorkaufsrecht, weil es der aktuelle Mieter <strong>ist</strong>. Die<br />

Organisation will das Haus gerne kaufen, um es zu erhalten<br />

und um seine Arbeit darin fortsetzen zu können. Als Verein<br />

<strong>ist</strong> Rádio Margarida nicht berechtigt, eine Finanzierung über<br />

eine Bank durchzuführen. Es muss das Geld bar auf den Tisch<br />

legen. Wenn <strong>die</strong> NGO Glück hat, reicht dem Eigentümer eine<br />

höhere Anzahlung. Das heißt, <strong>die</strong> Organisation <strong>ist</strong> wieder einmal<br />

mehr auf Spenden angewiesen. Für den Kauf des Hauses<br />

inklusive Grundstück möchte der Eigentümer 200.000 Reais<br />

(ca. 77.000 €), für notwendige Renovierungen unter anderem<br />

des Daches und <strong>die</strong> Reg<strong>ist</strong>rierung des Eigentums (10% des<br />

Immobilienwertes) sind noch einmal ungefähr 100.000 Reais<br />

(ca. 38.500 €) nötig. Ein Umzug würde <strong>die</strong> Organisation auch<br />

Geld kosten. Außerdem würde es <strong>die</strong> Arbeit von Rádio Margarida<br />

lähmen und wahrscheinlich sogar zurückwerfen. Deshalb<br />

möchten wir <strong>die</strong> Leserinnen und Leser bitten, <strong>die</strong> Organisation<br />

und deren Arbeit mit ihrer Spende zu unterstützen.<br />

Projekte<br />

Eines der Zukunftsprojekte und der Traum von Rádio Margarida<br />

<strong>ist</strong> eine eigene Radiosendestation, um Informationen und<br />

Bildungsprogramme ungeachtet von wirtschaftlichem Nutzen<br />

oder von politischen Zusammenhängen in der gesamten Region,<br />

in ganz Brasilien und sogar bilingual in <strong>die</strong> Welt verbreiten<br />

zu können. 2005 führte Rádio Margarida in Zusammenarbeit<br />

mit der Stiftung AVINA eine Stu<strong>die</strong> durch, welche <strong>die</strong> Radiosendestationen<br />

in der Region auf ihre Kenntnisse über <strong>die</strong><br />

Rechte der Kinder, Umweltschutz, soziale Verantwortung und<br />

nachhaltige Entwicklung untersuchte. Dabei kam heraus, dass<br />

eigentlich alle Radiosendestationen entweder in der Hand<br />

von Politikern, privaten Unternehmen oder der Kirche (vor<br />

allem der katholischen Kirche und der Pfingstkirchen) sind.<br />

Das heißt, das Radio wird vor allem dazu verwendet, um Politik<br />

zu machen und private oder wirtschaftliche Interessen<br />

zu vertreten. Aufklärungsarbeit und unangenehme Kritik<br />

sind dabei keine gern gesehenen Gäste. Das Medium Radio<br />

wurde als sehr wichtiges Kommunikationsmittel mit großem<br />

Einfluss für <strong>die</strong> Region Amazonien deklariert. Die Zivilgesellschaft<br />

besitzt im Radio bis jetzt noch keine eigene Stimme.<br />

Das möchte Rádio Margarida ändern. Das Hauptaugenmerk<br />

dabei legt der Sender auf:<br />

1. den Schutz von Kindern und Jugendlichen, <strong>die</strong> Verbreitung<br />

ihrer Rechte<br />

2. den Schutz der Umwelt und <strong>die</strong> Verteidigung der Rechte<br />

der Indianer<br />

3. <strong>die</strong> Ausbildung einer sozialen Verantwortlichkeit.<br />

Rádio Margarida plant ein eigenes Netz in der gesamten Amazonas-Region,<br />

Verbindung mit anderen Radiostationen und<br />

ein offenes Mikrofon für <strong>die</strong> Bevölkerung. Es will ein Portal<br />

gründen, das aus einem Web-Radio inklusive Internetseite,<br />

Videos und einer Nachrichtenstation für Kinder und Jugendliche<br />

besteht. Dieses Portal will es von Anfang an auch bilingual<br />

gestalten, um den Kontakt mit den ausländischen Unterstützern<br />

zu halten und neue Spender zu finden sowie <strong>die</strong>se über<br />

<strong>die</strong> Arbeit von Rádio Margarida und <strong>die</strong> Geschehnisse hier in<br />

Amazonien zu informieren.<br />

Um das zu verwirklichen, braucht <strong>die</strong> NGO wiederum eine<br />

Menge Startkapital. Die Organisation besitzt schon ein Tonstudio,<br />

aber trotzdem müssen noch einige Anschaffungen<br />

gemacht werden, um Rádio Margarida in ein echtes Radio<br />

zu verwandeln. Die Anlaufkosten für das Radio betragen<br />

70.000 Reais (ca. 27.000 €). Die jährlichen Kosten belaufen<br />

sich auf ca. 130.000 Reais (50.000 €). Darin enthalten sind<br />

vor allem Personalkosten für <strong>die</strong> Journal<strong>ist</strong>en, Übersetzer und<br />

Informatiker. Das <strong>ist</strong> natürlich viel Geld und deshalb versucht<br />

<strong>die</strong> NGO über verschiedene Wege Mittel für ihr Vorhaben zu<br />

sammeln. ■<br />

Wenn Sie Rádio Margarida dazu verhelfen wollen, ein echtes<br />

Radio zu werden und <strong>die</strong> Menschen in der Amazonasregion<br />

unterstützen möchten, dann spenden Sie bitte auf folgendes<br />

Konto:<br />

Brasilieninitiative Freiburg e.V.<br />

BLZ 680 900 00<br />

Kto.-Nr. 250 548 06<br />

Stichwort „Radio“<br />

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