Weltmeisterschaft - Chronik des deutschen Karateverbandes
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Goju-Ryu Europa Cup in Bern/ Schweiz<br />
Die Trainer Ulrich Heckhuis, Ludger Niemann<br />
und Michael Hoffmann hatten vor zwei Jahren<br />
unter anderem das deutsche Herrenteam<br />
im Kumite zum Sieg geführt.<br />
Mit diesem Erfolg setzte Ulrich Heckhuis ein Zeichen<br />
und erklärte nach 17-Jahren (1991-2008) als<br />
Teamtrainer seinen Rücktritt. Als Bun<strong>des</strong>stilrichtungsreferent<br />
ist er aber immer noch eng mit dem<br />
Wettkampfsport verbunden und hofft auf viele<br />
Medaillen seines ehemaligen Teams. Nachdem der<br />
Europa Cup der Stilrichtung Goju-Ryu 2007 in Dortmund<br />
ausgerichtet wurde, ging die Reise 2009 in<br />
die Schweiz. In Bern sollte das deutsche Team zum<br />
ersten Mal in neuer Trainerkonstellation antreten.<br />
Der Stollberger Thomas Richter wurde als Trainer<br />
berufen, um beim 14. Europa Cup zusammen mit<br />
Ludger Niemann und Michael Hoffmann das Trainertrio<br />
zu komplettieren. Vor dem Wettkampf Im<br />
Mai 2009 traf sich beim internationalen Sommerlehrgang<br />
in Kamen das Goju-Ryu Team zum<br />
gemeinsamen Training und zur Nominierung der<br />
Sportler. 17 Athleten wurden ausgesucht, um<br />
Deutschland beim diesjährigen Europa Cup zu vertreten.<br />
Unmittelbar vor dem Wettkampf Bis Freitag<br />
reisten alle Starter, Trainer, Kampfrichter und Offizielle<br />
an, um sich am Vortag <strong>des</strong> eigentlichen Wettkampfes<br />
einen Eindruck über die Wettkampfarena<br />
zu verschaffen. Insgesamt waren 13 Nationen<br />
(Österreich, Weißrussland, Tschechien, Deutschland,<br />
Estland, Italien, Litauen, Lichtenstein, Portugal,<br />
Spanien, Russland, Slowakei und Schweiz) angereist.<br />
Einzelwettbewerbe Am Samstag betraten als<br />
erstes die Kata-Athleten die Tatamis. Tobias Portugal,<br />
dritter der German Open in diesem Jahr, war als<br />
erster an der Reihe. Er besiegte einen Italiener,<br />
Schweizer und scheiterte sehr knapp um den Einzug<br />
ins Poolfinale. Da sein Kontrahent dann an dem<br />
dominierenden Tschechen scheiterte, war auch für<br />
Tobias die Trostrunde versperrt. Denis Kizilkaya, der<br />
zum ersten Mal beim Europa Cup der Leistungsklasse<br />
dabei war, scheiterte mit Sepai an einem Italiener,<br />
der am Ende Dritter wurde. Bei den Damen sah<br />
es viel versprechend aus. Sowohl Karolin als auch<br />
Franziska Kurz konnten sich in dem 19-köpfigen<br />
Starterfeld sehr weit nach vorn kämpfen.<br />
Kata-Trainer Ludger Niemann war am Ende sehr<br />
zufrieden. Franziska belegte Platz drei und Karaolin<br />
Platz fünf. Ebenso erfolgreich ging es in der Kata-<br />
Masterklasse weiter. Während Christian Krämer<br />
einen sehr starken Pool erwischte und trotz einer<br />
starken Sanseru verlor, gelangten Andreas Bretthauer<br />
und Elke Keßling über die Trostrunde auf Platz<br />
drei. Nach den Kata-Wettbewerben folgten die<br />
Kumite-Disziplinen. Die Damen Stella Holczer (-<br />
55kg) und Lydia Holler (-61kg) mussten sich bereits<br />
in der ersten Runde geschlagen geben. Stella kam<br />
über die Trostrunde am Ende noch auf Platz fünf<br />
und unterlag im Platz um Kampf drei einer Starterin<br />
aus Tschechien. Bei den Damen (+68kg) gingen mit<br />
Monique Puscher und Rebecca Niggl, zwei Medaillenhoffnungen,<br />
an den Start. In dieser Klasse waren<br />
zwar nur wenige Teilnehmer gemeldet, umso mehr<br />
hofften beide aber auf ein Deutsch-Deutsches Finale.<br />
Gecoacht von Michael Hoffmann konnte sich<br />
zuerst Rebecca fürs Finale qualifizieren. Anschließend<br />
zog Monique nach und sorgte für gute Stimmung<br />
im Team. Beim Finale merkte man, dass<br />
beide schon sehr häufig gegeneinander gekämpft<br />
haben, am Ende gewann Monique und beide freuten<br />
sich über ihren gemeinsamen Erfolg.<br />
Bei den Herren bis 67kg traten Tommy Grzybek und<br />
Karl Meister an. Karl kämpfte sehr vielseitig und<br />
sicherte sich souverän den Einzug ins Finale, welches<br />
er gegen den Rumänen auch vorzeitig gewinnen<br />
konnte. Tommy belegte Platz fünf in dieser<br />
Klasse. Eine Klasse höher (-75kg) waren 18 Teilnehmer<br />
gemeldet, darunter auch Ralf Ziezio für den<br />
Deutschen Karatebund. Nach dem Aus in Runde<br />
eins gegen den späteren Finalisten aus Weißrussland,<br />
gewann Ralf in der Trostrunde gegen einen<br />
Rumänen und scheiterte dann knapp an einem<br />
tschechischen Kämpfer in der Begegnung um Platz<br />
drei. In der Klasse -84kg ging Marvin Elbers an den<br />
Start. Er war in diesem Jahr siebter der Deutschen<br />
Meisterschaft und wurde in Bern von seinem Heimtrainer<br />
Christian Krämer gecoacht. Mit sehr schnellen<br />
überlaufenen Techniken konnte Marvin punkten<br />
und siegte in Runde eins über einen Spanier. In der<br />
folgenden Runde musste er<br />
sich aber<br />
Stilrichtungen<br />
Bei Medaillenranking auf drittem Platz – 3x Gold, 2x Silber und 5x Bronze<br />
leider geschlagen geben. Auf der Kämpffläche<br />
neben Marvin kämpfte zur gleichen Zeit Martin<br />
Schoppel (+84kg) gegen einen Georgier. Diese<br />
Begegnung gewann er mit deutlichem Vorsprung.<br />
In der nächsten Runde traf er aber auf einen Rumänen,<br />
welcher ihm physisch überlegen war. Trotz<br />
Niederlage ließ Martin aber den Kopf nicht hängen,<br />
siegte in der Trostrunde gegen einen Tschechen<br />
und holte sich verdient die Bronzemedaille.<br />
Teamkämpfe Frisch und fast ausgeschlafen machte<br />
sich das deutsche Team am Sonntag früh wieder auf<br />
in die Halle, um bei den Mannschaftsentscheidungen<br />
um Medaillen zu kämpfen. Das Trainertrio<br />
äußerte wiederholt einen Leitspruch, „Jeder ist zu<br />
schlagen – gebt noch mal alles“. Mit dem Kata-Team<br />
begann der Wettkampf. Karolin, Franziska und Julia<br />
Kurz waren an diesem Tag nicht zu schlagen. Mit<br />
sehr synchronen Katas und einem exzellenten Bunkai<br />
überzeugten sie und verwiesen das tschechische<br />
Team im Finale auf Platz zwei. Angespornt von dieser<br />
Leistung, machten sich anschließend die Kumite-Teams<br />
warm. Die Damen (Monique, Rebecca,<br />
Stella, Lydia) qualifizierten sich für das Finale. Dort<br />
trafen sie auf die favorisierten Rumänen, welche<br />
ihrer Rolle auch gerecht wurden. Leider war an diesem<br />
Tag auch bei dem Herrenteam (Martin, Marvin,<br />
Karl, Tommy, Ralf, Denis, Christian) kein Kraut<br />
gegen Rumänien gewachsen, sodass sich das Team<br />
<strong>des</strong> Deutschen Karate Verban<strong>des</strong> geschlagen geben<br />
musste. Da die Rumänen wie zu erwarten souverän<br />
das Finale erreichten, stand dem <strong>deutschen</strong> Team<br />
der Weg ins kleine Finale offen. Dort traf Deutschland<br />
auf Spanien. Am Anfang schien die Medaille in<br />
greifbarer Nähe, die ersten beiden Deutschen, Karl<br />
und Martin, gewannen ihre Begegnung klar. Doch<br />
dann kam die Wende, die folgenden zwei Begegnungen<br />
gingen an die Spanier. Nun lag es an Ralf<br />
als fünftem Kämpfer, den Po<strong>des</strong>tplatz zu sichern.<br />
Und dies ließ er sich nicht nehmen. Unterstützt vom<br />
gesamten Team bezwang er seinen Kontrahenten<br />
mit 5:1.<br />
Judith Niemann<br />
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