Belastungsinduzierte Veränderungen von Thrombozyten ...
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Diskussion<br />
der <strong>Thrombozyten</strong> (35, 159, 223, 283). Auch <strong>Thrombozyten</strong> besitzen im Sinne eines<br />
autologen Aktivierungsschutzes die Fähigkeit zur Produktion <strong>von</strong> NO und setzen dieses unter<br />
intensiver Belastung vermehrt frei (168). Die in einigen Arbeiten beobachtete Abnahme der<br />
thrombozytären Aktivität und Reaktivität nach moderater Belastung wird in erster Linie auf<br />
die Wirkung <strong>von</strong> NO zurückgeführt (337, 339, 341, 343). Im Sinne der Infarktprophylaxe<br />
konnte an Koronarpatienten gezeigt werden, dass durch regelmäßiges Training die Endothelfunktion<br />
und NO-Freisetzung messbar verbessert werden kann (118, 336).<br />
Leider existieren derzeit nur wenige kontrollierte, prospektive Studien zum Einfluss regelmäßigen<br />
Trainings auf die <strong>Thrombozyten</strong>funktion (74). In je einer Studie an Männern und<br />
Frauen konnten WANG et al. einen Rückgang der Adhäsion und Aggregation <strong>von</strong> <strong>Thrombozyten</strong><br />
sowohl in Ruhe als auch nach einer intensiven Belastung in Folge eines 8-wöchigen<br />
Ausdauertrainings feststellen. Nach einer mehrwöchigen Trainingsunterbrechung kehrte die<br />
<strong>Thrombozyten</strong>funktion wieder auf das Ausgangsniveau zurück (338, 339). Nach einem 20wöchigen<br />
Trainingsprogramm fanden auch DI MASSIMO et al. eine Abnahme der Aggregationsneigung<br />
und führten diese auf eine höhere Verfügbarkeit <strong>von</strong> Stickoxiden und einen<br />
verbesserten antioxidativen Schutz zurück (62). Ebenso konnte erst kürzlich <strong>von</strong> einer<br />
Abnahme der Plättchenaktivität und einer Zunahme der NO-Produktion in <strong>Thrombozyten</strong><br />
nach einem 12-wöchigen Training berichtet werden (60).<br />
Über den Einfluss unterschiedlicher Belastungsintensitäten auf das Wechselspiel zwischen<br />
aktivitätsfördernden und hemmenden Mechanismen bestehen derzeit nur unzureichende<br />
Kenntnisse. Aufgabe weiterer Untersuchungen muss es sein, mit Hilfe der entwickelten<br />
Methodik die Wirkung unterschiedlicher Intensitäten auf die <strong>Thrombozyten</strong>funktion und<br />
Konjugatbildung zu untersuchen. Dabei wird es wichtig sein, auch andere Probandengruppen<br />
mit geringerer Leistungsfähigkeit, höherem Lebensalter oder Gefäßerkrankungen einzubeziehen<br />
und neben den <strong>Veränderungen</strong> durch eine akute Belastungsintervention auch mögliche<br />
Trainingseffekte zu erfassen. Zukünftige Studien werden sich an zwei Zielen orientieren<br />
müssen, nämlich der Sicherheit vor unerwünschten thrombembolischen Ereignissen und<br />
optimierten Trainingsvorgaben im Sinne einer verbesserten Prävention.<br />
Ebenso sind die Mechanismen und Wirkungen der Bildung und Auflösung <strong>von</strong> Konjugaten<br />
bislang wenig verstanden. So wird etwa der Adhäsion <strong>von</strong> zirkulierenden Leukozyten an<br />
oberflächengebundene aktivierte <strong>Thrombozyten</strong> eine wichtige Rolle für die Rekrutierung <strong>von</strong><br />
Leukozyten in einen wachsenden Thrombus (41, 115, 254) oder einen lokalen Entzündungsprozess<br />
(67, 132, 198) zugeschrieben. Über Signaltransduktionswege, die sowohl Integrine<br />
(GP IIb-IIIa, CD11b/ CD18) und P-Selektin (77, 78) als auch die Interaktion zwischen CD40<br />
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