Belastungsinduzierte Veränderungen von Thrombozyten ...
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Diskussion<br />
und CD40Ligand (132) einschließen, können aktivierte <strong>Thrombozyten</strong> die Expression proin-<br />
flamatorischer Cytokine (242) und die Freisetzung <strong>von</strong> Superoxid-Anionen (oxidativer burst)<br />
in Monozyten und Granulozyten (20, 240) stimulieren. Darüber hinaus können aktivierte<br />
<strong>Thrombozyten</strong> eine Expression <strong>von</strong> Gewebsthromboplastin auf Monozyten hervorrufen und<br />
so durch Stimulation der extrinsischen Gerinnung die weitere Thrombusformation unterstütz-<br />
en (41). Im Sinne einer negativen Feedbackschleife existiert andererseits ein hocheffektiver<br />
Mechanismus der gegenseitigen Hemmung, da wahrscheinlich sowohl Leukozyten als auch<br />
<strong>Thrombozyten</strong> die Fähigkeit zur Bildung <strong>von</strong> NO besitzen (18, 79, 168). Darüber hinaus wirkt<br />
gelöstes P-Selektin als potenter Inhibitor des oxidativen Bursts (100, 353). Für die komplexe<br />
Interaktion zwischen <strong>Thrombozyten</strong> und Granulozyten konnten WANG et al. zeigen, dass die<br />
<strong>von</strong> Thombozyten stimulierte Bildung <strong>von</strong> reaktiven Sauerstoffverbindungen in Granulozyten<br />
durch eine intensive körperliche Belastung verstärkt wird, während eine moderate Belastungsintensität<br />
die Bildung eher unterdrückt (341).<br />
Wenngleich sich die Messung <strong>von</strong> Konjugaten als hoch sensitiver Marker einer <strong>Thrombozyten</strong>aktivierung<br />
in vivo erwiesen hat, so besteht dennoch weitgehende Unklarheit über die<br />
physiologische Bedeutung der Konjugatbildung unter körperlicher Belastung. Inwieweit etwa<br />
für Gesunde die beobachtete Konjugatbildung nach Belastung eine Thrombusneigung<br />
verstärkt oder auf die Bildung bzw. Prävention arteriosklerotischer Gefäßwandveränderungen<br />
Einfluss nimmt, ist bislang kaum untersucht. Weitere Untersuchungen sind nötig, um die Zell-<br />
Zell Interaktionen und ihre Bedeutung zu verstehen. So könnte eine mögliche Bedeutung für<br />
zukünftige Messungen der Konjugatbildung nach einer Belastungsintervention in der<br />
diagnostischen Untersuchung <strong>von</strong> frühfunktionellen Störungen der Gefäßwand liegen, wie sie<br />
einer manifesten Arteriosklerose meist vorausgehen (118).<br />
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