Belastungsinduzierte Veränderungen von Thrombozyten ...
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Diskussion<br />
flusszytometrische Nachweis des Rückgangs der Oberflächenexpression <strong>von</strong> GP Ib-V-IX<br />
sowohl <strong>von</strong> der Art der Fluoreszenzmarkierung (109) als auch vom Zeitpunkt der Antikörper-<br />
inkubation (219) abhängig ist. Wird die Fluoreszenzmarkierung <strong>von</strong> GP Ib-V-IX erst dann<br />
durchgeführt, wenn die aktivierungsabhängige Umverteilung in das Zellinnere bereits erfolgt<br />
ist, können nur noch die auf der Oberfläche verbliebenen Rezeptoren markiert werden. Da ein<br />
selbständiges Eindringen der Antiköper in das oberflächenverbundene Kanälchensystem nicht<br />
möglich ist, kann mit dieser Methodik die Oberflächenabnahme <strong>von</strong> GP Ib-V-IX gemessen<br />
werden. Erfolgt die Aktivierung der <strong>Thrombozyten</strong> jedoch erst nach Zugabe der fluoreszenzmarkierten<br />
Antikörper, so werden die GP Ib-V-IX Rezeptorkomplexe einschließlich der ihnen<br />
bereits anhaftenden Antikörper internalisiert. In diesem Fall ist die Umverteilung <strong>von</strong> GP Ib-<br />
V-IX nicht messbar, da durchflusszytometrisch nicht zwischen oberflächengebundenem und<br />
internalisiertem Farbstoff unterschieden werden kann.<br />
Betrachtet man die fixierungsabhängigen Einflüsse auf die vier untersuchten Antikörper<br />
zusammenfassend, so wird rasch deutlich, dass die gefundenen <strong>Veränderungen</strong> nicht allein<br />
über unspezifische Effekte der Fixierung, eine veränderte Autofluoreszenz der <strong>Thrombozyten</strong><br />
oder einen fixierungsabhängigen Verlust bestimmter Epitope (297) erklärt werden können. In<br />
Folge der direkten Fixierung der <strong>Thrombozyten</strong> mit Paraformaldehyd kam es zu einem<br />
Formwandel der <strong>Thrombozyten</strong> sowie jeweils signifikanten Anstiegen <strong>von</strong> CD41, CD62P und<br />
PAC-1. Angesichts des gleichzeitigen Rückganges <strong>von</strong> CD42b muss gefolgert werden, dass<br />
die direkte Fixierung mit Paraformaldehyd eine systematische Aktivierung der <strong>Thrombozyten</strong><br />
provoziert. Erfolgt die Fixierung erst nach der Antikörperinkubation treten die beobachteten<br />
<strong>Veränderungen</strong> in deutlich geringerem Ausmaß zu Tage, bleiben aber mit Ausnahme <strong>von</strong><br />
CD42b angesichts der oben diskutierten Ursachen weiterhin nachweisbar.<br />
Unter Verwendung <strong>von</strong> CD62P als einzigem Aktivierungsmarker wären diese systematischen<br />
<strong>Veränderungen</strong> leicht übersehen worden. Bei nachträglicher Fixierung zeigte sich sowohl für<br />
ruhende als auch für TRAP-6 stimulierte <strong>Thrombozyten</strong> kein messbarer Unterschied in der<br />
Expression <strong>von</strong> CD62P. Auch in der direkten Fixierung wird nur ein geringer Stimulationseffekt<br />
auf CD62P sichtbar, der für die ruhenden <strong>Thrombozyten</strong> zwar zu einem signifikanten<br />
Anstieg der MFI führt, aber nicht ausreicht, um in der Auswertung nach % positiven Zellen<br />
einen signifikanten Unterschied zu provozieren.<br />
5.2.3 Probenstabilität<br />
Nach einer Fixierung mit Paraformaldehyd und anschließendem Waschen der <strong>Thrombozyten</strong><br />
fanden AULT et al., dass die Oberflächenexpression <strong>von</strong> P-Selectin über 48 Stunden stabili-<br />
siert werden kann (8). Auch an anderer Stelle wird <strong>von</strong> einer 24-stündigen Stabilität der P-<br />
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