1 mut! – Mädchen und Technik - Akzente Salzburg
1 mut! – Mädchen und Technik - Akzente Salzburg
1 mut! – Mädchen und Technik - Akzente Salzburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
28<br />
MädcHEN IN tEcHNIScHEN AUSBIldUNGEN<br />
HTBLA saalfelden<br />
Der Fokus wurde im Projekt „Lebensraum für Burschen <strong>und</strong> <strong>Mädchen</strong>, Burschen fördern <strong>–</strong> <strong>Mädchen</strong> stärken“ auf<br />
die <strong>Mädchen</strong>- UND Burschenarbeit gelegt. Für alle ersten Jahrgänge <strong>und</strong> Klassen wurde ein Burschen workshop<br />
unter der Leitung des Männerbüros <strong>Salzburg</strong> zum Thema „Risikoverhalten <strong>und</strong> Gewalt“ bzw. „Identität, Rollenbilder<br />
Mann <strong>–</strong> Frau“ wahlweise angeboten. Die bereits beste hende <strong>Mädchen</strong>arbeit wurde weitergeführt, u.a. in<br />
Form eines <strong>Mädchen</strong>tags, wel cher der Bestärkung der jungen <strong>Technik</strong>erinnen <strong>und</strong> der Vertiefung des Kontakts<br />
untereinander dienen sollte. Für die Lehrkräfte wurde ein Vortrag zum Thema „Pubertät <strong>und</strong> Burschen“ angeboten,<br />
der v.a. die Frage behandelte, wie man das auffällige Verhalten von Burschen besser verstehen könnte.<br />
HTBLVA st. pölten<br />
Die Schule stellte das Projekt unter das Motto „Für <strong>Technik</strong> ist man nie zu jung“ <strong>und</strong> ging eine Kooperation mit<br />
der Otto-Glöckel-Volksschule ein. Ziel war es, die Volksschulkinder auf den Beruf eines <strong>Technik</strong>ers/einer <strong>Technik</strong>erin<br />
aufmerksam zu machen. In Form von Workshops sollte spielerisch die Möglichkeit geboten werden, schon<br />
in diesem Alter techni sche Fähigkeiten <strong>und</strong> Interessen zu erkennen. Auch sollten die HTL-Schüler/innen in ihrer<br />
Berufswahl bestärkt werden <strong>und</strong> für den erfolgreichen Abschluss der gewählten Ausbildung motiviert werden.<br />
Deutlich wurde durch dieses Projekt, dass jüngere Kinder <strong>–</strong> vor allem auch <strong>Mädchen</strong> - unvoreingenommen an<br />
die Aufgabe herangehen. Das Projekt wird in den kommenden Schuljahren fortgesetzt werden. Erwähnenswert<br />
ist an dieser Stelle die Prämierung mit dem „Teachers award“ der Industriellenvereinigung in der Kategorie<br />
„Kreativität, Innovation <strong>und</strong> Technologie“.<br />
HTBLA Wels<br />
Das „Rollenverhalten der Schüler/innen im Chemielabor“ wollte die Schule im Rahmen des GeKoS-Projektes<br />
aufzeigen. Dadurch sollte ein Reflexionsprozess bei Schülern <strong>und</strong> Schü lerinnen sowie bei den Lehrkräften in<br />
Gang gesetzt werden. Um die Ausgangslage zu ermit teln, wurden Befragungen bei den Schüler/innen <strong>und</strong> in<br />
Folge Workshops in geschlechterhomogenen Gruppen durchgeführt. Für die <strong>Mädchen</strong> standen die Stärkung<br />
des Selbstbewusstseins <strong>und</strong> das Bewusstmachen von geschlechtsspezifisch unter schiedlichem Verhalten im Mittelpunkt.<br />
Mit den Burschen wurde zu Gruppenbildungsprozess <strong>und</strong> Aufzeigen von Körpergrenzen gearbeitet.<br />
Um die Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen auf das Pro jekt aufmerksam zu machen, wurde ein Vortrag angeboten. Dieser<br />
vermittelte deutlich, dass Gender Mainstreaming alle angeht. Der erhoffte Reflexionsprozess konnte sowohl bei<br />
den Schüler/innen, aber auch bei den Lehrern <strong>und</strong> Lehrerinnen durch das Projekt in Gang gesetzt werden.<br />
HTBLA Wien 10<br />
Das Projekt „Gender goes Tech“ hatte zum Ziel, Gender Mainstreaming im Bewusstsein der Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen<br />
zu verankern. Dazu wurden drei Workshops abgehalten, wobei ein Workshop als Gendertrai ning konzipiert<br />
war <strong>und</strong> die beiden anderen „Gendergerechte Sprache“ bzw. „Gen dergerechte Didaktik“ zum Inhalt hatten.<br />
Gender Mainstreaming ist durch das Projekt zu einem bedeutsamen Thema im Bewusstsein der Lehrenden<br />
geworden.<br />
Die Wahrnehmung von Genderaspekten wurde verstärkt <strong>und</strong> fließt in die Un terrichtsgestaltung <strong>und</strong> -organisation<br />
ein. Die erworbenen Genderkompetenzen werden von den Multiplikatoren <strong>und</strong> Multiplikatorinnen an der<br />
Schule weitergeben.<br />
Plattformscreening <strong>–</strong> kurzbeschreibung der Studie<br />
Im April 2008 wurde seitens des BMUKK die Studie „Die technisch-gewerblichen <strong>und</strong> kunstgewerblichen Lehranstalten<br />
(HTLs) in Öster reich <strong>–</strong> aus der Gender- <strong>und</strong> Diversity-Perspektive“ in Auftrag gegeben. Dieses Projekt<br />
setzt sich aus zwei Teilprojekten zusammen: Im Teilprojekt I war eine Status Quo- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>är analyse von<br />
quantitativen Daten sowie ein „Gender Screening“ der Websites der österreichi schen HTLs vorgesehen. Die im<br />
Rahmen der Quali tätsinitiative Berufsbildung gesetzten Aktivitäten zu den Bereichen Qualitätsmanagement <strong>und</strong><br />
MädcHEN IN tEcHNIScHEN AUSBIldUNGEN<br />
Gender sollten ebenfalls Berücksichtigung finden. Im Rahmen des Gender Screenings wurden alle HTL-Webseiten<br />
in den Blick genommen (i.B. für die Bereiche Schulleitbild, Schulprofil <strong>und</strong> <strong>–</strong>programm, <strong>Technik</strong>vermittlung,<br />
Bilder auf der Startseite, <strong>Mädchen</strong> an HTL, Hinweise auf Jahresberichte <strong>und</strong> Initiativen, geschlechter gerechte<br />
Sprache, u.a.)<br />
Im Teilprojekt II wurden an fünf ausgewählten HTL-Standorten Einzel- <strong>und</strong> Gruppeninter views mit Direktorinnen<br />
<strong>und</strong> Direktoren, Abteilungsvorständ/inn/en, Lehrer/innen, Schüler/innen <strong>und</strong> ausgewählten Expertinnen <strong>und</strong><br />
Experten durchgeführt. Ziel dieser Interviews war, einen dia gnostischen Blick auf die HTLs zu werfen <strong>und</strong> dabei<br />
die Fachkulturen näher zu beleuchten.<br />
Ein Maßnahmenkatalog mit Empfehlungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Schüler/innen, Absolvent/inn/en<br />
<strong>und</strong> Lehrende im HTL-Bereich soll zu Projektende vorliegen <strong>–</strong> <strong>und</strong> langfristig zur Hebung des Anteils<br />
von Frauen in diesem Bereich in Öster reich führen sowie die Implementierung von Gender Mainstreaming <strong>–</strong> im<br />
Sinne einer Qualitäts steigerung <strong>–</strong> auch in den HTLs auf unterschiedlichen Ebenen fördern.<br />
Das Projekt soll im Herbst 2009 abgeschlossen werden; die Ergebnisse werden in Folge der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht.<br />
diskussion mit den Beteiligten:<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote zu Gender werden gesetzt. Da die Angebote auf Freiwilligkeit basieren,<br />
können dadurch jedoch nicht alle Lehrpersonen erreicht werden. (siehe Positionspapier Punkt a))<br />
Aus Sicht von Frau MinR in Mag.ª Saipt ist es nicht sinnvoll, Lehrpersonen mit Zwang zur Nutzung der Angebote<br />
zu bewegen.<br />
Eine Lehrerin aus einer HTL berichtet über ihre Position als <strong>Mädchen</strong>beauftragte an der Schule. In ihrer Position<br />
ist sie Einzelkämpferin <strong>und</strong> erhält kaum Unterstützung vom Lehrer/innenkollegium.<br />
Das <strong>mut</strong>!-Team berichtet über positive Beispiele aus dem Projekt, macht Mut zur Fortsetzung <strong>und</strong> ruft zur<br />
Einforderung von Unterstützung durch Direktorinnen <strong>und</strong> Direktoren <strong>und</strong> dem Lehrer/innenkollegium auf.<br />
Bericht einer Teilnehmerin über die langsame Öffnung von Betrieben gegenüber Frauen in technischen<br />
Berufen/Ausbildungen.<br />
Diskussion um die Budgetverteilung zugunsten von Frauenförderung.<br />
Bericht über ein Projekt an der HTL Wels im Rahmen eines GEKOS-Projektes (siehe oben). Das Angebot wird<br />
von <strong>Mädchen</strong> sehr gut angenommen. Die <strong>Mädchen</strong> haben auch in einem zweitägigen WS zu ihrer eigenen<br />
Geschlechterrolle als <strong>Technik</strong>erinnen gearbeitet <strong>und</strong> reflektiert.<br />
Erfolgskriterien im BMUkk: (aus Sicht von Frau S<strong>mut</strong>ni <strong>und</strong> Frau Saipt)<br />
gendergerechte Sprache<br />
Schulungen für Lehrpersonen<br />
Strategiegruppe Schülerinnen an HTBLA: Strategiepapier<br />
Lehrplan optimieren<br />
Ergebnisse:<br />
Das <strong>mut</strong>!-Positionspapier unterstützt bestehende Maßnahmen. Weiterarbeit im BMUKK von Frau S<strong>mut</strong>ni<br />
<strong>und</strong> Frau Saipt in ihren Arbeitsbereichen.<br />
<strong>mut</strong>!-Know-how wird in verschiedenen Schulen umgesetzt.<br />
<strong>Mädchen</strong>beauftragte sind oftmals immer noch Einzelkämpferinnen <strong>–</strong> siehe Positionspapier Punkt b).<br />
Türen in den Schulen sind offen; Implementierung ist jedoch kein ‚Selbstläufer‘ <strong>und</strong> kann nur durch aktive<br />
Teilnahme des gesamten Schulsystems zu einem Erfolg werden <strong>–</strong> siehe Positionspapier Punkt b).<br />
29<br />
<strong>mut</strong>! <strong>–</strong> Bleibender Eindruck.