1 mut! – Mädchen und Technik - Akzente Salzburg
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dIE SUMME dER EINzElNEN tEIlE<br />
In einem B<strong>und</strong>esland wurden im Rahmen von <strong>mut</strong>!1 bereits bewusst Fortbildungs-Aktivitäten für die Zielgruppe<br />
der Multiplikatorinnen <strong>und</strong> Multiplikatoren gesetzt: so entstanden in salzburg schon 2002 seminare für Kindergartenpädagoginnen<br />
<strong>und</strong> Volksschullehrerinnen<br />
zum Thema <strong>Technik</strong>förderung in der Vor- <strong>und</strong> Volksschule.<br />
Auch hier stand nicht nur die Vermittlung von<br />
Basiswissen zu geschlechterreflektierter Pädagogik im<br />
Vordergr<strong>und</strong> <strong>–</strong> die Pädagoginnen haben, vielfach zum<br />
ersten Mal, selbst in einer Werkstatt Metall <strong>und</strong> Holz<br />
bearbeitet <strong>und</strong> die entstandenen Werkstücke konnten<br />
dann als Konstruktionsmaterial im Kindergarten bzw. in<br />
der Volksschule eingesetzt werden.<br />
Insgesamt wurden im Rahmen von <strong>mut</strong>!1 7.432 personen in den sieben beteiligten B<strong>und</strong>esländern erreicht.<br />
<strong>mut</strong>! traf also einen Nerv: die teilnehmenden <strong>Mädchen</strong> waren begeistert, die Rückmeldungen von Eltern <strong>und</strong><br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern bestärkten das Team <strong>und</strong> die Auftraggeberinnen, den eingeschlagenen Weg weiter<br />
zu verfolgen. Der Bedarf war nach wie vor gegeben. Auch 2004 wurden immer noch 74,6% der weiblichen<br />
Lehrlinge Friseurin, Sekretärin oder Verkäuferin. In den<br />
HTL lag der <strong>Mädchen</strong>anteil r<strong>und</strong> um die 10%-Marke.<br />
Ich bin mit Beginn der Laufzeit von <strong>mut</strong>!2 ins Projekt<br />
eingestiegen <strong>und</strong> habe seither folgende Formulierung<br />
x-fach verwendet (<strong>und</strong> viele von Ihnen haben sie ver<strong>mut</strong>lich<br />
schon ebenso oft gehört): Die Entscheidung für<br />
eine Ausbildung oder einen Beruf wird nicht im ‚luftleeren<br />
Raum‘ getroffen. Viele unterschiedliche Faktoren<br />
<strong>und</strong> Akteurinnen <strong>und</strong> Akteure haben darauf Einfluss:<br />
schulisches <strong>und</strong> familiäres umfeld, mediale (Vor-)Bilder,<br />
der Kreis der Gleichaltrigen, vorweggenommene<br />
Annahmen bzgl. Vereinbarkeit <strong>und</strong> Arbeitsmarkt …<br />
Diese Grafik finden Sie, in Verbindung mit einem erläuternden Fachartikel, übrigens in unserer Broschüre ‚Die<br />
Top 10 der <strong>mut</strong>!igen mädchenförderung‘.<br />
Um langfristig zu einer sich auf die Arbeitsmarktstatistik auswirkenden Veränderung beizutragen, muss auf<br />
mehreren Ebenen angesetzt werden. Welche Berufe als ‚Frauenberufe‘ oder ‚Männerberufe‘ wahrgenommen<br />
werden, hat mit stereotypen Zuschreibungen zu tun. Es gilt, sich den Stereotypen entgegenzustellen, sie<br />
aufzuweichen, aufzuzeigen, dass sie nichts mit den individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften <strong>und</strong> Talenten der<br />
einzelnen <strong>Mädchen</strong> zu tun haben, aber auch auf einer übergeordneten Ebene den von ihnen ausgehenden<br />
einschränkenden Charakter sichtbar zu machen <strong>und</strong> diesen damit zu entkräften.<br />
Ab 2004 wurde das Projekt <strong>mut</strong>! erweitert: einerseits in geographischer Hinsicht <strong>und</strong> andererseits in inhaltlicher:<br />
die Zielgruppe der Lehrer/innen, Multiplikatorinnen <strong>und</strong> Multiplikatoren <strong>und</strong> des familiären Umfelds von<br />
<strong>Mädchen</strong> wurde vermehrt ins Blickfeld gerückt.<br />
dIE SUMME dER EINzElNEN tEIlE<br />
<strong>mut</strong>! bot nun wirklich Angebote ‚Von der Bauecke bis in die HTL‘ <strong>–</strong> von Fortbildungen für Kindergartenpädagoginnen<br />
(z.B. ein ‚Werkzeugführerschein‘ in Wien) bis zu Seminaren für Werklehrerinnen in der Volksschule,<br />
zu Seminaren für Berufsorientierungslehrerinnen <strong>und</strong> -lehrern an der Hauptschule, bis zu einer b<strong>und</strong>esweiten<br />
HTL-Fachtagung <strong>und</strong> zahlreiche Fortbildungsangebote für HTL-Lehrende standen auf dem Programm.<br />
Daneben wurden nach wie vor die in der ersten Laufzeit entwickelten Workshops für die Schülerinnen weitergeführt<br />
bzw. neue erprobt <strong>–</strong> aber eben nicht als isoliertes, punktuelles Programm, sondern unter Einbeziehung<br />
des Umfelds.<br />
So gab es z.B. Workshops für Mütter <strong>und</strong> Töchter, hatten Lehrer/innen die Gelegenheit, die <strong>Technik</strong>stationen<br />
für den Unterricht selbst in Seminaren praktisch zu erproben oder einmal die HTL-Werkstätten aus der Nähe<br />
kennen zu lernen <strong>–</strong> <strong>und</strong> dabei nebenbei Kontakte zu den Bildungsberaterinnen <strong>und</strong> -beratern dieser Schulen<br />
zu knüpfen.<br />
Besonders wichtig war den <strong>mut</strong>!igen Mitarbeiterinnen in den beteiligten acht B<strong>und</strong>esländern die Kooperation<br />
<strong>und</strong> Vernetzung mit bestehenden Institutionen <strong>–</strong> d.h. v.a. den damaligen Pädagogischen Instituten bzw.<br />
Akademien.<br />
<strong>mut</strong>!2 erreichte die unglaubliche Anzahl von 12.548 personen <strong>und</strong> führte in nicht einmal zweieinhalb Jahren<br />
mehr als 700 Veranstaltungen in acht B<strong>und</strong>esländern durch.<br />
Ich greife hier keine konkreten Beispiele heraus, da die zweite Laufzeit sehr umfassend in unserem Endbericht<br />
‚<strong>mut</strong>! hinterlässt spuren‘ beschrieben ist 2 .<br />
Schon im Rahmen der zweiten Laufzeit wurde versucht, möglichst viel von der Fülle an erarbeitetem Know-how<br />
nachhaltig für Interessierte zu sichern. So entstanden zwischen 2004 <strong>und</strong> 2006 die materialien, die Sie auf den<br />
Infotischen finden: da gibt es einen Berufsorientierungslehrplan für <strong>mut</strong>!ige, einen Best-practice-Katalog<br />
zur umsetzung einer mädchengerechten schulkultur an HTL <strong>und</strong> eine Broschüre für Eltern <strong>und</strong> Töchter<br />
<strong>–</strong> ich freue mich, sagen zu können, dass v.a. letztere immer noch auf so großes Interesse stößt, dass es Überlegungen<br />
zu einer Neuauflage gibt.<br />
Diese Präsentation trägt den Titel ‚Die summe der einzelnen Teile‘. Kaum eine Redewendung könnte <strong>mut</strong>!<br />
besser charakterisieren.<br />
Das Projekt setzt sich aus vielen verschiedenen Einzelteilen/Teilprojekten zusammen, die aber nicht isoliert<br />
nebeneinander stehen, sondern ineinandergreifen <strong>und</strong> gemeinsam ein größeres Ganzes ergeben.<br />
Das trifft <strong>–</strong> wie beschrieben <strong>–</strong> auf Ebene der Zielgruppen zu, aber auch auf Ebene der projektstruktur: <strong>mut</strong>!<br />
berücksichtigt bei der Umsetzung die regionalen Gegebenheiten <strong>und</strong> stimmt die Aktivitäten darauf ab, verliert<br />
dabei aber synergie-Effekte über die B<strong>und</strong>esländergrenzen hinweg nicht aus den Augen. Ein Ergebnis<br />
dieser b<strong>und</strong>esländerübergreifenden Zusammenarbeit sind z.B. die positionspapiere, die Ihnen in den folgenden<br />
Themenr<strong>und</strong>en, näher vor- <strong>und</strong> zur Diskussion gestellt werden.<br />
Wir sind schnell unterwegs <strong>–</strong> <strong>und</strong> schon in der jüngeren Vergangenheit angekommen, nämlich im Jahr 2007.<br />
Hier gab es eine kurze Unterbrechung <strong>und</strong> Neu-Konzeptionsphase <strong>–</strong> in diesem Zeitraum wurde nach dem Bild<br />
einer „vermittelnden Drehscheibe“ eine überregionale Anlaufstelle konzipiert. Diese bietet gebündelte Informationen,<br />
Links, Materialien- <strong>und</strong> Methodentipps <strong>und</strong> ist beim projektträger <strong>Akzente</strong> salzburg angesiedelt.<br />
Diese „<strong>mut</strong>!-Zentrale“ tritt nach außen v.a. über den Punkt „Geschlechtssensible Berufsorientierung“ auf dem<br />
Internetportal www.gender.schule.at in Erscheinung.<br />
2 Dieser ist als digitale Version auf unserer Website verfügbar.<br />
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<strong>mut</strong>! <strong>–</strong> Bleibender Eindruck.