1 mut! – Mädchen und Technik - Akzente Salzburg
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MUt!IG IN dIE zUkUNFt<br />
Frage an Frau Mag.ª Knie: Was halten Sie von geschlechtshomogenen Gruppen?<br />
Das Reflexionsniveau der meisten Lehrer/innen ist nicht gegeben. Es ist daher zu befürchten, dass in geschlechtshomogenen<br />
Gruppen Lehrer/innen mit <strong>Mädchen</strong> nur töpfern <strong>und</strong> mit den Buben nur technische Arbeiten durchgeführt<br />
werden. Wenn mehr <strong>Mädchen</strong> in der Gruppe sind, dann ist es auch nicht nachteilig, wenn <strong>Mädchen</strong> <strong>und</strong><br />
Burschen gestärkt sind, auf ihre Interessen <strong>und</strong> Fähigkeiten zu achten.<br />
Hinsichtlich der Signale, die durch geschlechtshomogene Gruppen gegeben werden (was wollen wir gesellschaftlich<br />
<strong>–</strong> geht es nicht um ein gerechtes Miteinander?), gab es in der Gruppe unterschiedliche Positionen.<br />
Eine <strong>Mädchen</strong>arbeiterin bemerkte, dass getrennte Gruppen viel weiter bringen <strong>–</strong> weil <strong>Mädchen</strong> <strong>und</strong> Burschen nicht<br />
abgelenkt sind, wichtig sei jedoch das Reflexionsniveau der Lehrer/innen.<br />
resümee<br />
Die Inputs <strong>und</strong> die Diskussion in der Großgruppe waren sehr spannend, anregend <strong>und</strong> engagiert.<br />
Alle sind sich einig, dass der Werkunterricht aufgewertet werden sollte, die Bedeutung der praktischen Umsetzung<br />
von theoretischem Wissen wird zunehmend größer, da außerschulisch immer kleinere Erfahrungsräume<br />
für technisches/handwerkliches Erproben existieren.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sehen die meisten Teilnehmer/innen ein Fach Werken positiv, es spricht sich niemand dezidiert<br />
dagegen aus, praktisch scheint es jedoch für die meisten nicht umsetzbar, da zu viele Verluste (siehe oben)<br />
befürchtet werden.<br />
MARtINA BeRtHolD: (Hinweis zur Aufnahme des<br />
MUt!IG IN dIE zUkUNFt<br />
Podiumsgespräch: gemeinsam <strong>mut</strong>!ig in die zukunft.<br />
Gesprächs für die Dokumentation)<br />
Ich bin jetzt sehr neugierig auf die Kurzfassungen der Positionspapiere,<br />
ich werde zuerst die <strong>mut</strong>!-Expertinnen herausbitten,<br />
die jeweils in drei Minuten eine Kurzfassung machen<br />
zu den einzelnen Themen <strong>und</strong> werde dann die Vertreterinnen<br />
<strong>und</strong> Vertreter des Ministeriums <strong>und</strong> den Herrn Dr. Haidinger<br />
von der Industriellenvereinigung zu uns bitten <strong>und</strong><br />
auch noch einmal vorstellen. Darf ich nun martina rauter,<br />
susanne Willi <strong>und</strong> Astrid Jakob zu mir bitten? <strong>–</strong> Ruth Mayr<br />
hat zu Beginn ihrer Einführung gesagt, sie wollte eigentlich<br />
eine sozialwissenschaftliche Erhebung machen <strong>und</strong> fragen,<br />
wie viele von den Anwesenden mit Matador oder mit Technic-Lego<br />
gespielt haben <strong>–</strong> sie hat‘s dann nicht gemacht,<br />
aber dennoch mache ich‘s jetzt in einer Kurzform <strong>und</strong> hoffe, dass es repräsentativ ist. Wer von euch drei hat in der Kindheit<br />
mit Matador oder Technic-Lego gespielt?<br />
(Alle drei zeigen auf <strong>–</strong> Gelächter)<br />
Es ist nicht repräsentativ … <strong>–</strong> Martina Rauter, darf ich dich um eine Kurzzusammenfassung des positionspapiers Lehrer/<br />
innenaus- <strong>und</strong> -weiterbildung bitten?<br />
Martina Rauter: Wir haben‘s in der Themenr<strong>und</strong>e schon kurz diskutiert, das Positionspapier ist ein bisschen weiter, nicht<br />
nur fokussiert auf die Lehrer/innenaus- <strong>und</strong> -weiterbildung, es geht um eine Positionierung zu den vom BMUKK 2008<br />
geplanten maßnahmen zum Ausbau der Berufsorientierung <strong>und</strong> Bildungsberatung <strong>–</strong> <strong>und</strong> die AG Lehrer/innenaus<strong>und</strong><br />
-weiterbildung hat dazu ein Positionspapier verfasst, mit schwerpunkt geschlechtssensible Berufsorientierung auf<br />
unterschiedlichen Ebenen. Das heißt, dass man schaut, welche Umsetzungen, welche Strategien, sowohl auf der Strukturebene<br />
als auch auf der Inhaltsebene, sinnvoll wären, um geschlechtssensible Berufsorientierung zu verankern <strong>–</strong> Schwerpunkt<br />
auf den 7./8. Schulstufen, <strong>und</strong> in der Oberstufe auch für die 11. bis 13. Schulstufe <strong>und</strong> trotzdem auch für Lehrer/<br />
innenaus- <strong>und</strong> -weiterbildung.<br />
MARtINA BeRtHolD: Danke <strong>–</strong> Susanne Willi, darf ich dich nach deiner Zusammenfassung fragen …?<br />
Susanne Willi: In der Themen-AG ‚mädchen in technischen Ausbildungen‘ wurde ein Positionspapier verfasst, das nicht<br />
nur Erfahrungen zusammenfasst, sondern v.a. auch konkrete Empfehlungen an Entscheidungsträger <strong>und</strong> -trägerinnen<br />
richtet, im Sinne von, dass zwar schon sehr viel Arbeit gemacht wurde in Gesamtösterreich, aber es noch sehr viel Arbeit<br />
zu tun gibt. Und im Sinne dieser Empfehlungen wurde das Positionspapier verfasst. Wir haben Maßnahmen, Forderungen,<br />
angefangen von ‚Nachhaltige Verankerung erfordert den top-down-Auftrag‘ bis hin zu ‚Offene Türen alleine reichen<br />
nicht aus‘ bis hin zu ‚Gender- <strong>und</strong> mädchenarbeit sollen einander ergänzende Angebote sein‘, im Sinne von ‚Vielfalt<br />
statt Einfalt‘, hin zu ‚Gender mainstreaming <strong>und</strong> mädchenarbeit als Teil des Qualitätsmanagements in Betrieben<br />
<strong>und</strong> in schulen‘ <strong>und</strong> last, but not least, ‚unternehmerisches Denken an HTL <strong>und</strong> Betrieben‘. Nur hier ganz kurz diese<br />
Schlagworte dazu. Die Themenr<strong>und</strong>e hat uns gezeigt, dass gerade in diesen Bereichen sich unsere Erfahrungen bestätigt<br />
haben, mit Erfahrungen von den Bereichen HTL <strong>und</strong> von den Bereichen Berufsschule. Angefangen von Erfahrungen von<br />
<strong>Mädchen</strong>beauftragten, die nach wie vor sehr viel Unterstützung brauchen würden, damit sie ihre Inhalte umsetzen können<br />
für <strong>Mädchen</strong>, bis hin zu, dass die Türen zwar sehr wohl offen stehen, aber dass es sehr wichtig ist, dass es in Schul- <strong>und</strong><br />
Betriebs-Strukturen verankert wird, damit wirklich eine Veränderung passieren kann. Also gerade in der Themenr<strong>und</strong>e<br />
war hier klar, dass noch einiges zu tun ist, <strong>und</strong> Frau S<strong>mut</strong>ni <strong>und</strong> Frau Saipt haben hier auch schon für den Ausblick in die<br />
Zukunft, für viele, für die kommenden Jahre, schon Pakete geschnürt, wo wir hoffen, dass die weitere Fortführung auch<br />
erreicht wird.<br />
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<strong>mut</strong>! <strong>–</strong> Bleibender Eindruck.