Fachbereichsarbeit von Daniel Lackner - oeppi

nicht nur eine natürliche, sondern auch eine juristische Person sein kann, hat keine
Stimmrechte oder ähnlichen Rechte, sondern ist lediglich der Kapital-, Sach- oder
Dienstleistungsspender. Er darf jedoch Bücher, Bilanzen und Geschäftspapiere einsehen
und ist am Gewinn und je nach erbrachter Leistung am Verlust beteiligt, haftet aber
natürlich nur mit dem eingebrachten Kapital.
Es gibt einige Ausnahmen, bei welchen der stille Beteiligte auch Kontrollrechte,
Stimmrechte oder eine Beteiligung an Gewinn und Verlust, die höher als seine eigene
Einlage ist, hat. Diese Ausnahmen werden als atypische stille Gesellschaften bezeichnet,
andere als typische stille Gesellschaften. 1,2
Bei stillen Gesellschaften kommt zu den gewöhnlichen Gründungsmotiven hinzu, dass
man als Gesellschafter nicht aufscheint, aber trotzdem Mitspracherecht hat. Deshalb ist
diese Form der Unternehmensbeteiligung sehr beliebt.
3.1.3. Offene Gesellschaft (Abk.: OG)
Bei der Handelsrechtsreform 2005 (in Kraft getreten am 1.1.2007) wurden die früheren
Personengesellschaftsformen offene Handelsgesellschaft (OHG) und offene Erwerbs-
gesellschaft (OEG) in offene Gesellschaften umgewandelt.
Offene Gesellschaften dürfen aus jedem Grund gegründet werden. Es müssen mindestens
zwei Gesellschafter vorhanden sein. Jeder Gesellschafter haftet unbeschränkt mit seinem
Vermögen und ist zur Vertretung des Unternehmens bevollmächtigt, außer es wurde im
Gesellschaftsvertrag anders vereinbart. 3
Die OG ist zwar keine juristische Person, kann aber unter ihrem Firmennamen Verträge
schließen, klagen und geklagt werden.
3.1.4. Kommanditgesellschaft (Abk.: KG)
Seit 1.1.2007 gelten alle früheren Kommanditerwerbsgesellschaften als Kommandit-
gesellschaften. Die Kommanditgesellschaft wird durch einen Gesellschaftsvertrag und die
übliche Eintragung im Firmenbuch gegründet. Sie ist ebenso wie die OG eine Ausnahme
bei den Personengesellschaften, was die Rechtsfähigkeit betrifft. Sie ist keine
Rechtsperson, aber teilweise rechtsfähig. Es wird bei den Gesellschaftern zwischen
Komplementären und Kommanditisten unterschieden. Der Komplementär haftet
unbeschränkt und ist mit der Geschäftsführung (wie ein Gesellschafter einer OG)
1 Vgl. Weilinger, 2006, S. 145 ff.
2 Vgl. Hennerkes, Schiffer, 1993, S. 196 ff.
3 Vgl. Krejci, 2007, S. 244.
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