Fachbereichsarbeit von Daniel Lackner - oeppi

Für ein freies Gewerbe ist nur die Gewerbeanmeldung nötig. Danach kann sofort mit der
Gewerbetätigkeit begonnen werden. Beispiele für ein freies Gewerbe: Callcenter,
Babysitter, selbstständiges Putzpersonal etc.
Bei reglementierten Gewerben wird nicht nur auf die grundsätzlichen Anforderungen
geachtet (Selbständigkeit, Regelmäßigkeit, Ertragsabsicht, Erlaubtheit), sondern auch ein
Befähigungsnachweis verlangt, bevor ein Gewerbeschein ausgestellt wird. Z.B. muss für
ein bestimmtes Handwerksgewerbe ein dazu ausgezeichneter Handwerker vorhanden sein.
Reglementierte Gewerbe werden darüber hinaus noch in zwei verschiedene Formen
unterschieden:
Reglementierte Gewerbe mit Zuverlässigkeitsprüfung werden ebenso sensible Gewerbe
genannt. Der Grund dafür ist, dass sie Verantwortung gegenüber anderen Personen tragen
(z.B.: Baumeister, Sicherheitsgewerbe, Reisebüros etc.). Deshalb müssen sich die
Unternehmer vor Erhalt des Gewerbescheins einer Zuverlässigkeitsprüfung unterziehen.
Die Zuverlässigkeitsprüfung geschieht durch die Gewerbebehörde, wobei auch geprüft
wird, ob die Person in einem Fall von falschen Geschäftsabläufen, die das zu gründende
Unternehmen betreffen, vorbestraft ist.
Bei reglementierten Gewerben ohne Zuverlässigkeitsprüfung wird nur Befähigungs-
nachweis und Anmeldung verlangt, damit der Gewerbebetrieb aufgenommen werden
kann. In dieser Gruppe wird speziell auf Handwerk (Meisterbrief erforderlich) und
verbundene Gewerbe (wenn ein Befähigungsnachweis erbracht wurde, kann es sich mit
einem ähnlichen Gewerbe verbinden, z.B. Damen- und Herrenkleidung) hingewiesen. Für
alle anderen Gewerbe dieser Art, wie z.B. Gastgewerbe, Massage etc., ist ebenfalls nur ein
Befähigungsnachweis zu erbringen. 1
2.1.2. Gewerbeschein
Um einen Gewerbeschein zu erhalten und damit ein gewerbliches Unternehmen betreiben
zu dürfen, sind die allgemeinen Vorraussetzungen dafür zu erfüllen:
1. der Besitz der Staatsbürgerschaft oder einer Gleichstellung mit Inländern
2. Eigenberechtigung
3. ein geeigneter Standort (Betriebsanlagengenehmigung)
4. keine Ausschließungsgründe, wie zum Beispiel Finanzstrafdelikte etc.
1 Vgl. Lindner, Fröhlich, Krauskopf, Rotter, Spangl, 2006, S. 124 ff.
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