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Mitteilungen des LFA Säugetierkunde Brandenburg - Berlin 1/2006<br />

Abbildung 1: Entwicklung der Jahrzehntdurchschnitte (gleitend) der Abweichungssumme<br />

der monatlichen Temperaturdurchschnitte [original Schmidt 2005]<br />

Bei niedrigen Besätzen muss jedes Tier erhalten bleiben, um am Populationsaufbau<br />

beitragen zu können. Eine nicht bestandsgefährdende Jagd auf den Feldhasen war noch<br />

bis Anfang der 1960er Jahre möglich. In einem nicht überdurchschnittlich<br />

hasenfreundlichen Revier (500 ha) Ostbrandenburgs konnten bis dato an einem Jagdtag<br />

bis zu 10 Tiere erlegt werden, der Großteil davon auf einer 40 ha großen Ackerfläche<br />

(ROGGAN 2006; mdl. als Zeitzeuge).<br />

Die zur Besatzerhöhung aus Jägerkreisen immer wieder favorisierten<br />

Aussetzungsaktionen müssen als negativ beurteilt werden. Aussetzungsaktionen hatten in<br />

der Vergangenheit Dimensionen von mehreren Hundert Hasen in der Ziltendorfer<br />

Niederung nach Auslöschung der Population durch das Oderhochwasser 1997 (BUDER<br />

1998) bis 200000 Tieren pro Jahr in Frankreich (MOERL 1998). Entscheidend für einen<br />

Aussetzungserfolg ist nicht die Anzahl der ausgesetzten Tiere, sondern „die ökologischen<br />

Bedingungen, die Möglichkeit der Realisierung der artspezifischen Nische und die<br />

Giftfreiheit der Nahrungskette (SCHMIDT 2001b).“ Es ist zu befürchten, dass im Fall der<br />

Ziltendorfer Niederung eine fehlende Nahrungsgrundlage, „die Akkumulation von<br />

Bioziden oder der hohe Nitratgehalt der Futterpflanzen durch Siechtum,<br />

Fortpflanzungshemmung und Tod der Tiere jeden Aussetzungserfolg verhindern<br />

(SCHMIDT 2001b).“<br />

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