hier lesen

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Mitteilungen des LFA Säugetierkunde Brandenburg - Berlin 1/2006 Aus einer anderen Welt „Guten Appetit“ Märkische Oderzeitg. v. 27.01.2006 „Wegen des vereisten Schnees kommen Dam-, Rot- und Schwarzwild nur noch schwer an Nahrung. Förster Lutz Hamann verfüttert deshalb Mais und Heu im Revier Hubertusstock (Barnim). Jari schaut zu. Im Normalfall ist aber die Fütterung von Wildtieren verboten.“ [Revier Hubertusstock ist immer noch kein Normalfall!] - 56 -
Mitteilungen des LFA Säugetierkunde Brandenburg - Berlin 1/2006 „Autofahrer sind die größten Jäger“ dpa: Märkische Oderzeitg. v. 07.03.2006 Aus dem Innenministerium wird bekannt (W. Brandt), dass jährlich in Brandenburg 10000 Stck. Schalenwild durch Kollision mit Autos getötet, 182 Menschen verletzt werden und eine große Zahl von Blechschäden repariert werden muss. Laut Jagdverband (Geschäftsführer B. Möller) ist „der Autofahrer der größte Jäger“. Vor allem „jetzt sei die Gefahr besonders groß, weil die Tiere oft verzweifelt Nahrung suchen.“ „Auch könne das Wild häufig der Verlockung des Salzes auf ... den Straßen nicht widerstehen: Sie brauchen das Salz für die Geweihentwicklung.“ „Im Bundesvergleich nehme das Land [bei Wildunfällen] eine traurige Spitzenposition ein.“ [Nun gibt es im Leben des Wildes neben der Brunftzeit (Mittl. LFA ... 2/2003) eine zweite Phase des wilden Umherrennens. Die Erklärungsversuche sind völlig haltlos. Das Natriumchlorid des Streusalzes ist so gut wie bedeutungslos für die Geweihentwicklung. Besonders krass ist das Außerachtlassen jeglichen Bezuges zur Populationsentwicklung des Schalenwildes in Brandenburg. Seit der Wende wurden die Bestände um 60 % erhöht, von 179500 Stck. auf 286400 Stck. (2003). Der Abschuss blieb anteilmäßig mit 59 % bzw. 58 % fast gleich, stieg natürlich zahlenmäßig erheblich an. Der Abschuss reicht nicht einmal für ein Gleichhalten der Bestände aus (s.a. Mittl. LFA ... 2/2003). Einen besonders starken Wachstumsschub für die Paarhuferpopulationen löste eine Verringerung des Abschusses aus. Z.B. wurden im Jagdjahr 2004/05 nur 52596 Wildscheine abgeschossen, das sind im Vergleich zum Durchschnitt der beiden Vorjahre (72543 Ex.) rund 20000 Ex. weniger. Nach Eingliederung dieser Tiere in die Vermehrung führte das zu einer Bestandsaufstockung von rund 50 %! Jährlich rund 10000 tote Paarhufer durch den Verkehr machen einen Anteil am Abschuss im Lande (166993 Stck., 2002/03) von 6 % aus, bei n Millionen Autofahrern. Die Geschädigten nun noch als die „größten Jäger“ zu verhöhnen ist zumindest ungehörig. Auf einen Jäger in Brandenburg (16500 Personen) entfallen durchschnittlich 10 abgeschossene Paarhufer pro Jahr. Wenn also der größte Jäger nach der Anzahl seiner Abschüsse beurteilt wird, so ist der Titel wohl nicht unter 50 Ex./Jahr und Person zu erhalten. Waldbesitzer klagen über zu viel Wild (Märkische Oderzeitg. v. 26.11.2005) und werfen der Landesregierung vor, kein Konzept zu haben, „um die hohen Wildbestände auf ein verträgliches Maß zu reduzieren. Die Schäden durch Wild machten Maßnahmen zur Verjüngung des Baumbestandes unmöglich“ (Märkische Oderzeitg. v. 06.03.2006). Beschädigungen von Autos sind auch Wildschäden und müssen als solche auch ausgeglichen werden.] Kommentiert und zitiert: A. Schmidt - 57 -
Seite 1 und 2:
Mitteilungen des LFA Säugetierkund
Seite 3 und 4:
Mitteilungen des LFA Säugetierkund
Seite 5 und 6: Mitteilungen des LFA Säugetierkund
Seite 55: Mitteilungen des LFA Säugetierkund
Alle anzeigen

hier lesen

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?