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Mitteilungen des LFA Säugetierkunde Brandenburg - Berlin 1/2006<br />

Besonders gefreut haben wir uns über den Fang eines Riesenohrspringers (Euchoreutes<br />

naso). Aber auch die bisher südlichsten Nachweise der Polarrötelmaus (Clethrionomys<br />

rutilus) und der Nordischen Wühlmaus (Microtus oeconomus) in der Mongolei sind<br />

erwähnenswert, ebenso wie die Erstbegegnung u.a. mit Schmalschädliger Wühlmaus<br />

(Microtus gregalis) und dem schwergewichtigen (1800 Gramm) Daurischen Igel<br />

(Mesechinus dauricus). Einige Vorwitzige unter den mongolischen Säugetieren konnten<br />

es nicht erwarten, mit uns Bekanntschaft zu schließen und kamen bis unter den<br />

Frühstückstisch, wie Ohrenigel (Hemichinus auritus), Daurischer Blindmull (Myospalax<br />

aspalax) und eine Springmaus (Stylodipus andrewsi). Andere hielten weiten Abstand und<br />

ließen sich nur in der Ferne blicken, so unter anderen Argali (Ovis ammon), Sibirischer<br />

Steinbock (Capra sibirica) und die Gazellen (Procapra gutterosa und Gazella<br />

subgutturosa).<br />

Der Wolf (Canis lupus) meldete sich gelegentlich zu Wort.<br />

Einigen schwierig zu bestimmenden Arten sind wir mit Hilfe versierter Kollegen aus<br />

Halle Dr. Neumann - Hamster) und Erlangen (Dr. Mayer - Fledermäuse) und moderner<br />

Untersuchungsmethoden (Genetik) weiter auf der Spur.<br />

Zur besseren Abschätzung der Einnischung der Fledermäuse harren noch viele Kotproben<br />

ihrer Analyse.<br />

Insgesamt wurden 46 verschiedene Säugetierarten festgestellt.<br />

So „nebenbei“ konnten auch 97 verschiedene Vogelarten registriert werden, von A wie<br />

Adlerbussard (Buteo rufinus) über Bartgeier (Gypaetus barbatus), Jungfernkranich<br />

(Anthropoides virgo), Mongolischer Häher (Podoces hendersoni), Spiegelrotschwanz<br />

(Phoenicurus auroreus), Streifengans (Anser indicus), Weißnackenkranich (Grus vipio)<br />

und viele andere bis hin zu Z wie Zwergadler (Hieraaetus pennatus) und Zwergschnäpper<br />

(Ficedulla parva).<br />

Unser mongolischer Kollege schwärmte uns auf dem Weg in den Süden etwas von einer<br />

„Oase der Edelsteine“ vor und wir waren einigermaßen gespannt auf seine Überraschung.<br />

Abends am erwarteten Ort angekommen und nach dem Aufbau des Lagers, es war schon<br />

dunkel geworden, leuchteten und glitzerten im Schein der Taschenlampen wirklich sehr<br />

viele„Edelsteine“ rings um das Lager. Es waren die Augen eines abends aktiv werdenden<br />

Geckos, Przewalski´s Wundergecko (Teratoscincus przewalskii) (Abb. U11), dessen<br />

Tapetum einen Lichtstrahl äußerst kräftig und scharf gebündelt reflektiert. In dieser Oase<br />

fanden wir auch noch ein weiteren Gecko, den Kaspischen Geradfingergecko (Alsophylax<br />

pipiens).<br />

Die Fischfreunde kamen erst gegen Ende der Reise, als wir die Wüstengebiete wieder<br />

verlassen hatten, zu ihren Erfolgserlebnisessen. Lenok (Brachymystax lenok) und<br />

Sibirische Äsche (Thymallus arcticus) im Orchon und bis 80 cm lange Quappen (Lota<br />

lota) wurden in der Tula gefangen, bestimmt, vermessen und verkostet.<br />

Dank der vorzüglichen botanischen Kenntnisse von Batsaikhan konnten wir auch unsere<br />

Pflanzenartenkenntnisse auffrischen und erweitern.<br />

Der Versuch, möglichst viele Dinge zu untersuchen und miteinander zu verbinden führte<br />

dazu, dass diesmal auch ein Bodenkundler mit von der Partie war.<br />

Noch ein interessantes Randergebnis sei erwähnt. In der „Oase des Wundergeckos“<br />

versuchten wir einen Ohrenigel zu flöhen (Abb. U5), was recht schwierig war, aber<br />

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