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Mitteilungen des LFA Säugetierkunde Brandenburg - Berlin 1/2006<br />

Besondere Beobachtungen<br />

Fehlgeburt bei einer Wasserfledermaus<br />

Von Anwohnern des „Grünwalder Lauchs“, einer Bungalow-Siedlung an einem etwa<br />

100.ha großen Restsee des ehemaligen Tagebaues Plessa, westlich von Grünwalde, wurde<br />

ich benachrichtigt, dass sie eine Fledermaus an ihrem Schuppen (s. Abb. U9) entdeckt<br />

hatten. Durch Kotfunde waren sie aufmerksam geworden, hatten aber vorher schon öfters<br />

fliegende Fledermäuse beobachtet.<br />

Bei der Kontrolle am 09.06.2005 konnte ich in dem Spalt zwischen Dach und Dachrinne<br />

23 Wasserfledermäuse feststellen, die mit ihren Schnauzen herausguckten. Der Spalt ist<br />

1,0-1,5 cm breit und erweitert sich nach Angabe des Erbauers auf 3 cm.<br />

Eine Wasserfledermaus hing in Gebärstellung mit dem Kopf nach oben. Am Holz klebte<br />

ein kleines „Fleischklümpchen“, das sich bei Betrachtung mit der Lupe als Embryo<br />

entpuppte (Abb. U10). Die ursprüngliche Farbe, hellrosa, fleischfarben, ist durch die<br />

Ethanol-Konservierung verblasst.<br />

Da solche Funde sicher nicht häufig sind, bedanke ich mich bei dem Ehepaar Berg für ihr<br />

Interesse und die Benachrichtigung.<br />

Gisela Uhl, Maasbergstr. 24, 01979 Lauchhammer, OT Grünewalde<br />

Erstnachweis von der Mückenfledermaus P. pygmaeus<br />

im Nationalpark „Unteres Odertal“<br />

Seitdem bekannt wurde, dass sich unter der alten Bezeichnung „Zwergfledermaus“<br />

Zwillingsarten verbergen und erste morphologische Merkmale in der Literatur<br />

beschrieben wurden, untersuche ich die „Zwergfledermäuse“ in meinen Kästen etwas<br />

genauer.<br />

Zuerst konnte ich P. pygmaeus im Jahre 2000 in einem Kastenrevier (FS1-Kasten) im<br />

Biosphärenreservat Schorfheide Chorin MTB/Q 4929/2 nachweisen. Die Kästen hängen<br />

in ca. 4 m Höhe entlang einer Schneise zwischen einem Laubmischwaldbestand und einer<br />

Kiefernschonung. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Feuchtgebiet mit Auenwald-<br />

Struktur, durchzogen von Entwässerungsgräben.<br />

Mittlerweile sind von dieser Art Wochenstuben und Paarungsgruppen in den Kästen<br />

festgestellt worden.<br />

Trotz intensiver Suche gelang in anderen Kastenrevieren mit ähnlichem Biotop kein<br />

Nachweis. Im Mai 2005 erfolgte der erste Nachweis im „Nationalpark Unteres Odertal“<br />

Kastenrevier „Teerofen“ MTB 2851/4, ein ♂ UA 29,2 mm, 5.F. 35,1 mm, Masse 6,3 g.<br />

Der Fundort ist ca. 50 Meter vom „Kanal“ (Hohensaaten-Friedrichstaler-Wasserstraße)<br />

entfernt. Die Fledermauskästen (vom Typ FS1) sind überwiegend an Kiefern angebracht<br />

worden.<br />

Im Oktober, fand ich dann eine Paarungsgruppe, ein ♂ und 2 ♀♀ im Kastenrevier<br />

Wildbahn 1, ca. 2 km von der Hohensaaten-Friedrichstaler-Wasserstraße entfernt. Diese<br />

Fledermauskästen hängen in einem Kiefernbestand mit Unterpflanzung durch<br />

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