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Felix Möbius: Literaturtheoretische Aspekte - Ältere Deutsche ...

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m. E. auch die Weise, wie die Avatare wahrgenommen werden. Es gibt die Möglichkeit<br />

Desmond und Altair zu trennen, sozusagen ein Nebeneinander der Desmond bzw. Altair<br />

Abschnitte im Spiel. Die andere Möglichkeit ist, die die auch die bewusste Immersion<br />

begünstigt, nämlich das wenn Altair agiert, dies über Desmond geschieht, der wiederum vom<br />

Spieler gesteuert wird. Somit ist steht die Frage im Raum, ist Desmond eine Zwischenstation,<br />

ein Avatar über den der Spieler einen Avatar(Altair) steuern kann? Oder ist Desmond durch<br />

seine Omnipräsenz etwas anderes, eine nicht selbständig agierender „virtueller Spieler“? 36<br />

Wie bereits erwähnt, wird Immersion vor allem an ihren Bruchstellen interessant, jedoch wird<br />

in AC versucht diese Bruchstellen zu vermeiden, wie bereits erwähnt sind die Displays und<br />

die Menüs, die der Spieler sieht und aufrufen kann, genau gleich gestaltet wie die Menüs, die<br />

Desmond im Animus wahrnimmt. Es wird vom Starten des Spiels, bis zu seinem Ende<br />

versucht die Immersion aufrecht zu erhalten. Selbst die Ladesequenzen, die bei anderen<br />

Spielen durch Ladebalken oder Videosequenzen visualisiert sind, werden in AC zum<br />

Bestandteil des Spiels gemacht, wenn nämlich Desmond in den Animus eintaucht und laut<br />

Spielaussage die Erinnerung geladen wird, befindet er sich in einem blauen Nimbus, dieser<br />

Nimbus ist aber auch der Ladebalken für das Spiel an sich, somit wird auch hier wieder<br />

versucht, keine Lücken zu lassen um die Immersion nicht zu gefährden. Zudem erfüllt die<br />

doppelte Handlung in AC die Funktion einer historischen Annäherung. Es ist denkbar schwer<br />

für einen Spieler sich in die Welt des 3. Kreuzzuges hinein zu versetzen also historische<br />

Annäherung zu erreichen, zu diesem Zweck dient auch wieder die Desmondhandlung, denn<br />

historische Nähe wird in diesem Fall nicht nur durch detailgetreue und realhistorische<br />

Darstellung des Spiels erreicht, sondern über die Aussage, dass der Spieler die Erinnerungen<br />

Desmonds durchlebt/-spielt und dadurch kein Anspruch auf historische Authentizität gegeben<br />

sein muss, da Erinnerungen immer subjektiv sind.<br />

Der starke Teil der Immersion in AC wird also über die doppelte Handlung Desmond/Altair<br />

erreicht. Selbst wenn Desmond in seiner Realität nicht so beweglich ist wie Altair bietet er<br />

doch durch die Anlage der Figur und dem was ihm widerfährt starke Berührungspunkte mit<br />

dem Spieler und stellt damit den Garant für die Immersion in AC dar.<br />

Wie bereits angesprochen wird aber Desmond ab und an in seine Realität zurück geholt und<br />

schlafen geschickt, auch dies zielt auf Immersion ab, denn dadurch wird Desmond als<br />

36 Auf diese Frage eine zufrieden stellende Antwort zu finden ist leider nicht gelungen, die unterschiedliche<br />

Wahrnehmung von Immersion im Spiel AC ist wie erläutert an die Wahrnehmung des Spiels als Ganzes<br />

geknüpft und daher m. E. mit den verschiedenen Lesarten eines Buches vergleichbar. Je nach „Lesart“ des Spiels<br />

entsteht wirkt eine andere Form von Immersion, die jedoch nicht für alle Videospiele gelten kann und dadurch<br />

wieder spezifisch für das eine Spiel, in dem Fall AC, ist.<br />

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