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Jahre Wende - Humanistischer Verband Deutschlands

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Projekte zu übernehmen. Diese sollten das<br />

sozialstaatliche Angebot sinnvoll ergänzen,<br />

jedoch keinesfalls ersetzen, denn andernfalls<br />

würde der <strong>Verband</strong> die neoliberale Gesellschaftspolitik<br />

indirekt unterstützen. Dann<br />

würde sich der Staat seiner sozialpolitischen<br />

Aufgaben schlussendlich doch Schritt für<br />

Schritt erfolgreich entledigen.<br />

Insgesamt scheinen die künftigen Regierungsparteien<br />

die Menschen in diesem<br />

Land aus dem Auge zu verlieren. Humanistische<br />

Grundwerte wie Solidarität und<br />

Selbstbestimmtheit sind in einer am Profit<br />

ausgerichteten Gesellschaft nicht mehr lebbar.<br />

Sicher sind Unionsparteien und FDP<br />

nicht die einzigen, die so wenig soziale Forderungen<br />

in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n aufgestellt<br />

haben. Nicht umsonst ist die SPD mit<br />

dem historisch schlechtesten Wahlergebnis<br />

für ihre neoliberalen Ausflüge abgestraft<br />

worden. Aber die Absichten des bürgerlichkonservativen<br />

Lagers gehen weit über das<br />

hinaus, was in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n an<br />

sozialstaatlichem Rückbau und Privatisierung<br />

stattgefunden hat. Der Humanistische<br />

<strong>Verband</strong> kann hier entscheidend dazu beitragen,<br />

dass die Würde und Achtung des<br />

Einzelnen wieder in das Zentrum des politischen<br />

und gesellschaftlichen Zusammenlebens<br />

rückt. Das Individuum muss Mensch<br />

bleiben können und darf nicht zu einer<br />

willkürlich verschiebbaren, wirtschaftspolitischen<br />

Einheit verkommen.<br />

Gewiss bieten die Prozesse der Globalisierung<br />

und Liberalisierung auch besondere<br />

Entwicklungschancen. Doch diese Prozesse<br />

müssen kritisch und reflektiert begleitet<br />

werden, denn sie dürfen den friedlichen Zusammenhalt<br />

einer solidarischen Gesellschaft<br />

entsprechend dem humanistischen Selbstverständnis<br />

nicht aus den Augen verlieren.<br />

In dem Ausfüllen dieser Wächterfunktion<br />

liegt die große Herausforderung des Humanistischen<br />

<strong>Verband</strong>es in den kommenden<br />

<strong>Jahre</strong>n. l<br />

4/2009 27

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