Jahre Wende - Humanistischer Verband Deutschlands
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Mit den „Besonderen Rechtsinteressen<br />
der Konfessionsfreien unter<br />
dem Blickwinkel von Staat und<br />
Kirche und der Religionsfreiheit“<br />
befasste sich Dr. Dr. Eric Hilgendorf<br />
(Professor für Strafrecht und<br />
Rechtstheorie in Würzburg). Hilgendorf<br />
ging auf die nach wie vor<br />
„hinkende Trennung von Staat und<br />
Kirche“ in Deutschland ein: Die<br />
Weltanschauungsgemeinschaften<br />
seien zwar seit 1919 formal den<br />
Kirchen gleichgestellt, doch in der<br />
Praxis müssten diese noch heute<br />
täglich um diese Gleichstellung<br />
kämpfen.<br />
Hilgendorf leitete daraus notwendige<br />
Änderungen ab und forderte<br />
zu einer Wiederaufnahme der Religionskritik<br />
in der Gesellschaft auf.<br />
Weitere Referenten waren Dr.<br />
Horst Groschopp und Dr. Christine<br />
Mertesdorf. Mit einer von Prof.<br />
Dr. Hero Janßen moderierten Podiumsdiskussion<br />
schloss die Tagung.<br />
Erstmals wurde eine solche Konferenz<br />
der Humanistischen Akademie<br />
<strong>Deutschlands</strong> von der Bundeszentrale<br />
für politische Bildung<br />
gefördert.<br />
HVD Berlin bedauert Gebets-<br />
Entscheidung<br />
Berlin – Auf ihrer jährlichen Mitgliedervollversammlungbedauerten<br />
die Mitglieder ausdrücklich<br />
die Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts<br />
vom 29. September,<br />
dass ein muslimischer Schüler<br />
unter bestimmten Bedingungen<br />
berechtigt sei, in den Räumen<br />
der Schule seine Gebetspflicht zu<br />
erfüllen. Der HVD Berlin ist der<br />
Überzeugung, dass es für ein friedliches<br />
Zusammenleben in der Gesellschaft<br />
förderlich und notwendig<br />
ist, dass in Teilbereichen der Gesellschaft<br />
die religiös-weltanschauliche<br />
Neutralität hohes Gewicht hat. Für<br />
die Schule als Ort von Bildung,<br />
Erziehung und des Zusammenlebens<br />
gilt dies in besonderem Maße.<br />
Der HVD Berlin befürchtet, dass<br />
das Urteil des Verwaltungsgerichts<br />
Konsequenzen nach sich ziehen<br />
wird, die langfristig in der Schule<br />
zu einem Einflussbereich von Religionen<br />
führen, die weit über das<br />
Zuhörer auf der rechtspolitischen Konferenz<br />
derzeitige Modell des freiwilligen<br />
Religionsunterrichts hinausgehen.<br />
Eine Einrichtung von Gebetsräumen<br />
oder gar die Ausrichtung von<br />
Stundenplänen an Gebetszeiten,<br />
um zwei Beispiele zu nennen, würden<br />
das Recht auf negative Religionsfreiheit<br />
jedes Schülers und jeder<br />
Schülerin untergraben.<br />
Der HVD Berlin erkennt in dem<br />
konkreten Einzelfall keine Notwendigkeit,<br />
die Möglichkeit des<br />
Betens in der Schule einzuräumen.<br />
Der Koran erlaubt es ausdrücklich,<br />
Gebete zu einem späteren Zeitpunkt<br />
nachzuholen.<br />
Zugleich betont der HVD Berlin,<br />
dass er sich ausdrücklich gegen die<br />
Kräfte wendet, die diese Auseinandersetzung<br />
dazu missbrauchen, um<br />
zum Kampf gegen eine „Islamisierung“<br />
des „christlich-jüdischen“<br />
Europas aufzurufen. Der HVD<br />
erkennt die vielfältigen religiösen<br />
Orientierungen der Menschen in<br />
Deutschland aus Achtung gegenüber<br />
den Individuen an, zu deren<br />
Identität der Glauben gehört.<br />
Gleichzeitig hält es der HVD Berlin<br />
für zumutbar, dass Menschen<br />
ihre persönlichen Überzeugungen<br />
und religiösen Verpflichtungen zurückstellen,<br />
wenn Werte und Bedingungen<br />
des Zusammenlebens<br />
infrage gestellt werden. (Az. VG 3<br />
A 984.07)<br />
HVD erobert die Porta Nigra!<br />
Trier – Anlässlich von „Trier spielt!“<br />
war der HVD Rheinland-Pfalz unmittelbar<br />
am Fuße der Porta Nigra<br />
mit einem Stand vertreten. Regen<br />
Zulauf hatten die ehrenamtlichen<br />
Helfer des Standes, an dem Eltern<br />
4/2009 3