Boberhaus und Boberhauskreis - Adolf-Reichwein-Verein

Grundschule Beltheim
seit dem 16.3.2005
"Adolf-Reichwein-Schule"
Die Grundschule Beltheim trägt jetzt den Namen des
Reformpädagogen Adolf Reichwein. Die offizielle
Bekanntgabe erfolgte im Rahmen einer Feierstunde,
bei der neben dem Lehrerkollegium und den Elternvertretern
auch Regierungsschuldirektorin O. Wendling
von der ADD Koblenz, Oberamtsrat D. Schneider
und Verbandsbürgermeister F. Frey von der Verbandsgemeindeverwaltung
Kastellaun (Schulträger)
teilnahmen. Nach dem Dank von Rektor Dietrich an
alle, welche die Namensgebung mitgetragen haben,
folgten Grußworte der Gäste. Anschließend zeigte
der Schulleiter -neben Informationen zur Person Adolf
Reichwein und der Modellschule "Tiefensee"- die
Verbindungen der Schularbeit in seiner Schule zur
Reichweinpädagogik mittels einer Power-Point-
Präsentation auf. Am gleichen Tag informierte auch
die Rhein-Hunsrück-Zeitung in einem halbseitigen
Artikel über dieses Ereignis, Redakteurin Elisabeth
Storz schrieb u.a. (S.17):
Immer modern: "Schaffendes Schulvolk",
- Beltheimer Grundschule ist jetzt nach dem Pädagogen
und Widerstandskämpfer Adolf Reichwein benannt
reichwein forum Nr. 7 / November 2005
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Dass Schule mehr ist als das Erlernen des kleinen Einmaleins
und des großen ABC, stellte der Pädagoge Adolf
Reichwein schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts
fest. Als Lehrer einer einklassigen Volksschule
in Tiefensee bei Berlin verfasste er 1937 das Buch
"Schaffendes Schulvolk". Elemente seiner Pädagogik hat
seit einiger Zeit auch die Grundschule in Beltheim in ihr
Schulleben integriert. Jetzt trägt die Einrichtung auch den
Namen des von den Nazis 1944 hingerichteten Professors
und Pädagogen.
BELTHEIM. Unterricht unter freiem Himmel und mindestens
drei Feste pro Jahr. Gedichte nicht nur lesen,
sondern sie auf Papier gedruckt als Collage neu gestalten.
Nicht nur davon hören, wie Jesus vor 2000
Jahren gelebt hat, sondern eine jüdische Siedlung in
einem Reliefkasten nachbauen. Mit echtem Sand und
Häusern im Miniformat. Gruppenarbeit und Sitzkreise.
Soziales Lernen, bei dem ältere Schüler den jüngeren
helfen. Gemeinschaft erleben, die Natur mit allen
Sinnen erfahren.
Über all dies schrieb Adolf Reichwein. Als einer der
Vorreiter der modernen Pädagogik entwickelte der
Professor, Pädagoge, forschende Weltenbummler
und spätere Widerstandkämpfer als Lehrer der einzügigen
Volksschule in Tiefensee bei Berlin 1937 sein
Standardwerk "Schaffendes Schulvolk".
Hierin erläutert Reichwein sein ganzheitliches Konzept
einer "Reformschule". Im Mittelpunkt stehen
dabei die Schüler: "Es gibt vier große Bereiche: Mit
den Händen arbeiten, Vorhaben im Unterricht mitgestalten,
Gemeinschaft erleben und Natur erfahren",
erläutert Ewald Dietrich. Schon seit einigen Jahren
haben der Rektor der Beltheimer Grundschule und
sein Kollegium Elemente der Reichwein-Pädagogik in
die Hunsrücker Schule geholt.
Die 179 Schüler werden laut Schulprofil am Lernprozess
beteiligt und der Unterrichtsplanung beteiligt:
"Wir haben einen Werkraum neu ausgestattet, veranstalten
Abschlussfahrten in Jugendherbergen, fördern
Gruppenarbeit und bieten seit letztem Sommer ein
´Grünes Klassenzimmer´ mit Unterricht im Freien an",
nennt "Landlehrer" Ewald Dietrich Beispiele, wie die
Pädagogik Reichweins Eingang ins Schulleben findet.
Was also ohnehin schon seit längerem praktiziert
wird, ist nun in eine formelle Form gegossen: "Vor
einem Jahr wurde die Namensgebung ", erinnert sich
der Schulleiter der Beltheim "Dorfschule". In Würdigung
seiner Arbeit und im Gedenken an den von den
Nationalsozialisten am 20. Oktober 1944 hingerichteten
Adolf Reichwein beschloss deshalb im Mai 2004
zunächst die Schulkonferenz, im Oktober des vergangenen
Jahres dann auch der Schulträgeraus-