Intramedullärer skelettaler kinetischer Distraktor ISKD - Orthofix.com
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OPERATIONSVERFAHREN<br />
Einbringen des Führungsdrahts<br />
Der Führungsdraht wird durch das Loch in den Markraum eingeführt. Hierbei ist es<br />
hilfreich, den Draht in einen kanülierten T-Griff einzuspannen, um eine kontrolliertere<br />
Führung zu ermöglichen. Das Einbringen des Führungsdrahts sollte am besten mit<br />
Kontrolle des Bildwandlers erfolgen.<br />
Berücksichtigen Sie, dass zuerst der Bohrer und anschließend der <strong>ISKD</strong> dem Verlauf des<br />
Führungsdrahts folgen werden. Wird die Spitze des Drahtes am Kondylus medialis zu weit<br />
medial positioniert, hat dies zur Folge, dass das Ende des <strong>ISKD</strong>s im Kondylus medialis<br />
platziert wird, was zu einer Valgusstellung führt. Gleichermaßen wird eine Varusstellung<br />
erzeugt, wenn sich die Spitze des Drahts zu weit im Kondylus lateralis befindet. Ein weiterer<br />
wichtiger Grund für die zentrale Lage des Führungsdrahts liegt darin, dass ein exzentrisch<br />
geführter Draht zu einer asymmetrischen Bohrung führen kann. Das würde bedeuten,<br />
dass auf einer Seite die Kortikalis übermäßig abgetragen werden würde.<br />
Der Führungsdraht verläuft mittig, während er eingeführt wird, bis seine Spitze im<br />
subchondralen Knochen, möglichst genau auf dem Dach der Fossa intercondylaris in der<br />
Mitte zwischen den Femurkondylen sitzt. In osteoporotischen Knochen muss mit Vorsicht<br />
vorgegangen werden, da die dünne Kortikalis perforiert werden könnte.<br />
Aufbohren<br />
Der Markraum wird nun beginnend mit dem 9mm Bohrer in 0,5mm Schritten aufgebohrt.<br />
Dabei sollte der Markraum 2mm gegenüber dem Durchmesser des geplanten <strong>ISKD</strong>s<br />
überbohrt werden. Während des Bohrens sollte eine Gewebeschutzhülse verwendet werden.<br />
Das Aufbohren bis über den Isthmus hinaus ist dringend erforderlich, damit der <strong>ISKD</strong> nicht<br />
zu eng im Markraum sitzt. Auf diese Weise wird die, für die Funktionsfähigkeit des<br />
Verlängerungsmechanismus, erforderliche Drehbewegung ermöglicht. Während des<br />
langsamen Aufbohrens sollte gleichmäßiger Druck ausgeübt werden. Außerdem muss<br />
überprüft werden, ob sich der Bohrer auch jedes Mal vorwärts bewegt. Sollten Sie<br />
übermäßigen Druck beim Aufbohren aufwenden müssen oder sich der Bohrer nicht<br />
vorwärts bewegen, könnte das daran liegen, dass der Bohrkopf mit Knochenfragmenten<br />
verstopft ist. In solchen Fällen ist es sehr wichtig, den Bohrkopf zu reinigen. Bei jungen<br />
Patienten mit harter Knochensubstanz kann dies häufiger notwendig sein.<br />
Lässt sich die Bohrer trotz Reinigung nicht problemlos vorschieben, muss er ausgetauscht<br />
werden. Danach wird die zuvor verwendete Größe eingeführt und in dem Kanal langsam<br />
zweimal vor- und zurückgeschoben. Stellen Sie sicher, dass die Bohrköpfe in der richtigen<br />
Reihenfolge verwendet werden, also ausschließlich in Schritten von 0,5 mm. Ein Bohrer, der<br />
sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht vorschieben lässt, kann erhebliche<br />
thermische Schäden an Knochen und Weichgewebe hervorrufen. Vermeiden Sie es, die<br />
Bohrmaschine zu stoppen, solange sich der Bohrer noch im Kanal befindet. Hierdurch könnte<br />
der Bohrer blockieren. Beim Zurückziehen des Bohrers kann es vorkommen, dass der<br />
Führungsdraht ein kleines Stück zurückrutscht. Dieses Problem kann vermieden werden,<br />
indem vor Beginn des Aufbohrens leicht auf den Führungsdraht geklopft wird, um diesen<br />
oberhalb der Fossa intercondylaris in der harten Substantia spongiosa zu verankern. Er sollte<br />
ebenfalls in dieser Position gehalten werden, indem Sie, während des Zurückziehens der<br />
Bohrer, das proximale Ende mit einer Klemme festhalten. Schließlich wird nach Abschluss<br />
des Aufbohrens der Führungsdraht entfernt und der Zugang mit physiologischer<br />
Kochsalzlösung ausgespült, um sicherzustellen, dass alle Knochenfragmente entfernt wurden.<br />
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