08/09 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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LESERBRIE�E 42 Warum muss das sein? Im August 2006 besteht das Kirchenasyl in der Lutherkirche ein Jahr. Seit ich in dem Unterstützerkreis mitarbeite, bewegen mich Meldungen über den Umgang mit Hilfesuchenden in unserer Gesellschaft besonders. Mit einem Brief an die Tagung, zu welcher die Evangelische Akademie Berlin in Zusammenarbeit mit kirchlichen Vereinigungen sowie Menschenrechtsorganisationen eingeladen hatte, wollte ich unterstreichen, dass zur Problematik Kirchenasyl von der Bundesregierung bzw. vom Bundestag baldigst eine rechtlich eindeutige, für die Betroffenen menschlich akzeptable Regelung getroffen werden muss. Die Situation von Menschen, die unserem Gedanken- oder Lebensschema nicht ganz entsprechen, ist oft von Menschenwürde weit entfernt und unsere Denk- und Gefühlswelt zeigt in diesem Zusammenhang weithin Anzeichen einer Eiseskälte. Dass dies oft Ablenkung bzw. Abreaktion von eigenen ungelösten Problemen bedeutet, führt ungewollt oder gewollt leicht zur Akzeptanz solcher beängstigenden Entwicklung. Aber ein Verschweigen solcher problematischen Ereignisse wie auch hinauszögernde Behandlung auf Kosten betroffener Menschen ist für die Menschenwürde allgemein wie auch für unser Land ein gefährlicher Weg. Selbst Kirchenasyle – warum müssen sie überhaupt sein – sind dafür neu eine aufschiebende. oberflächliche Notbehandlung, aber keine Heilung, es kann nicht angehen, dass in unserem humanistischen Rechtsstaat Hilfesuchende durch einen teils jahrelangen unsicheren Marsch durch Ämter, Gesetze, föderalistischen Wirrwarr oder gar durch persönliche Willkür in eine psychisch oder physisch unerträgliche Belastung gebracht werden. Dieter Lorenz, Erfurt Bitte herein zur Taufe! „�röhlich wir zur Taufe gehen / denn die Kirche macht’s so schön“ Neulich in Erfurt erlebte ich einen Gottesdienst, als gerade Taufe war. Angenehm angetan war ich von der locker-offenen Atmosphäre. Lange Lesungen wurden der Taufgemeinde erspart, bildhaft-symbolisch auf das lebensspendende Wasser verwiesen. Auch gelang es, eine persönliche Beziehung zum Täufling herzustellen, indem jeder ein Segenswort ihm zusprechen konnte, was etliche taten. Und mit vielen netten, kundenfreundlichen Worten wurde der Taufablauf gefüllt, wenn z.B. wiederholt gelobt wurde, welch wunderbarschönes Kind die Kleine sei. Engelmusik für Elternohren. Das weckt natürlich den Eindruck, als habe hier Gott sich besonders bemüht. Und die Kinder in den Slums? Aber die Adressaten sind die Eltern und sie sollen die Taufe sehr schön finden. Genauso die Worte nach der Besprengung: „Das ist was neues für dich, (Name). Da staunst du, nicht wahr?“ Ich musste sogar staunend hören, wie die Mutter unter anderem gefragt wurde: „Wollen Sie dem Kind eine gute Mutter sein, es lieb haben und (Name) sättigen (u.ä.mehr), so antworten Sie: „Ja, mit....“ Solchen überflüssigen kundenfreundlichen Schmalz suche ich vergeblich in unserer Agende. Man könnte lächeln – könnte. Denn eine Taufgesellschaft, meist in kirchlichen Dingen unbewandert und vom Taufvorgang gefangen genommen, hört selektiv nur die freundlich-gefälligen Worte, aber die kirchlichen gingen leider unter. Das Sakrament rückt aus dem Blick. Es ist zwar da, aber für die Taufgesellschaft, die eigentlichen Adressaten, gleichsam hinter den Kulissen, nämlich: Dass jetzt hier der allmächtige, dreimalheilige GOTT handelt, an diesem Kind ein einmaliges und endgültiges Geschehen vollzieht, real, nicht symbolisch. In diesem „Bad der Wiedergeburt“ (Tit.3,5) empfängt der Täufling neues Leben und den Hl. Geist, nun ein neues Leben zu führen, d.h. christlich zu leben, wozu er fortan verpflichtet ist. An Stelle des Kindes übernehmen die Eltern diese Verpflichtung durch die Atmosphäre, in die sie es hineinwachsen lassen. Deshalb gehört es zum anderen auch zur Pflicht pastoraler Taufansprache, die Eltern betont darauf hinzuweisen. Das um so mehr, je weniger sie praktizierende Gemeindeglieder sind und momentan abgelenkt nur selektiv aufnehmen. Das wird landauf, -ab bei vielen Taufen vernachlässigt. Verständlich. Wer von Verbindlichkeit, von Pflichten spricht oder gar anmahnt, macht sich nicht beliebt, wobei der Ton die Musike – und Schwieriges möglich – macht. „Ja, aber wir müssen die Leute doch in die Kirche holen.“ Wir? Sind Geistliche Regisseure oder Diener GÖTTLICHEN Handelns? Wer tauft! Dass bei allen ankommt, wer eigentlich tauft und was das alles einschließt, darauf kommt es an, ohne anderes schlecht reden zu wollen. Karl-Heinz Reipert, Düren
43 DIAKONIE Diakonie Kreisdiakonieausschuss Vorsitzende Brigitte Schröter Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“ Bahnstraße 56, 99189 Gebesee ( 036201-50431 Kreisdiakoniepfarrer Andreas Lindner, Humboldtstraße 16 99096 Erfurt, ( 0361-3731566 e-mail: �am.Lindner@t-online.de BERATUNGEN EVANGELISCHER KIRCHENKREIS ER�URT Büro für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger Ausländerbeauftragte Ausländersozialberatung Hans-Sailer-Straße 57, 99089 Erfurt ( 0361-75084-22, �ax -24 STADTMISSION Schwangerschaftsberatung Kostenlose Beratung im Schwangerschaftskonflikt, zu �ragen der Schwangerschaft, Verhütung, PEKiP-Kurse, Antragstellung „Thüringer Stiftung“, Information zu Mütter-Kuren, Mutter-/Vater-Kind-Kuren Anger 79, 99084 Erfurt ( 0361-5668189 Mo, Mi 9-14 Uhr; Di, Do 9-18 Uhr Beraterinnen Marion Böttger, Jeannine Reichert Frauenhaus Schutz für �rau und Kind in Anonymität, Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund Geldproblemen Notruf ( 0361-7462145 Tag und Nacht Suchtberatung Beratungs- und Behandlungsstelle für Menschen mit verschiedenen Suchtproblemen Suchtprävention in Schulen u.a. Michaelisstraße 14, 99084 Erfurt ( 0361-59037-0, �ax -15 ÖKP GGMBH Psychologische Beratungsstelle Erziehungs-, �amilien-, Paar- und Lebensberatung Mo, Di, Mi, �r 9-12 Uhr Do 14-18 Uhr und nach Vereinbarung Beratungen Montag bis �reitag ganztägig Schillerstraße 12 99096 Erfurt ( / �ax 0361.3465722 psych-beratung-ef@t-online.de CHRISTOPHORUSWERK Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Beratung und Begleitung von Menschen mit einer psychischen Erkrankung und deren Angehörige soziale Kontaktangebote Leipziger Straße 20, 99085 Erfurt ( 0361-60051-02, �ax -01 EINRICHTUNGEN Augusta-Viktoria-Stift Hospitalplatz 15a, 99084 Erfurt ( 0361-65964-0 �ax -19 e-mail: info@augusta-viktoria-stift.de Pflegeeinrichtungen ( 6596420 und 60147620 Kindertagesstätte und Waldkindergarten ( 6596430 Christophoruswerk Erfurt gGmbH Evangelischer Kirchenkreis / Caritas Allerheiligenstraße 8, 99084 Erfurt ( 0361-60050-22, �ax -11 e-mail: mail@christophoruswerk.de www.christophoruswerk.de Angebote für Menschen mit Behinderungen oder sozialen Beeinträchtigungen Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung – Schule – Beratung und Begleitung CJD Erfurt Donaustraße 2A, 99089 Erfurt ( 0361-78343 �ax 0361-7834444
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